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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 22.1978
- Erscheinungsdatum
- 1978
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197800000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19780000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19780000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 22.1978
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 20. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 19. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 25. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 22. Dezember 1
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Band
Band 22.1978
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Gute Basis für unseren msnn heutigen Kampf Autor Zeitgeschichtswissen ¬ fahrenen schriftlichen wissenschaftlichen der weiter verfolgt werden muß.. In faschistischen Kräfte mit der Ab' historiographischen sonderem B. marxistisch-leninistischen zum Von Prof. Dr. sc. Annelore Berger, Prorektor für Erziehung und Ausbildung / UZ-Serie 8 Nachwuchses, die durch Befehle der SMAD seit 1947 eine feste gesetz liche Grundlage erhielt, muß dabei Wert, weil diese Periode noch we nig behandelt wurde. Für keine Hochschule gibt es bisher mono graphische Darstellungen, Auch für die Gesamtentwicklung sind nur erste Überblicke und einige wenige a. Besonders er- die Arbeit eine Darstellung des erfolgreichsten senschaftler rialistischen standhielten bürgerlicher weise nicht dem Druck des impe- Klassengegners nicht und die Schranken Denk- und Lebens- zu überwinden ver- fene Provokationen, Verleumdun gen und eine Wand von Vorbehal ten und durch die geistige Er neuerung der ideologischen Grund lagen und wissenschaftlichen In halte der Universitätsarbeit — ein Prozeß der sich in allen Fach gebieten vollzog und dort noch teilung Volksbildung der SMAD und ihrem Leiter, Prof. Solotuchin (der übrigens keinen militärischen Rang hatte), bei der Entnazifizie rung und Neueröffnung der Uni versität — über die Hilfe von V. Ch. Pljushnikov für die Vorberei tung von Arbeiter- und Bauernkin dern auf das Hochschulstudium bis hin zu den unvergessenen Dis putationen Major Patents, die so überzeugend die Überlegenheit des dialektischen und historischen Ma terialismus über die bürgerliche Ideologie demonstrierten. Die komplizierten, tiefgreifenden Prozesse der sozialistischen Umge- 30 Jahre der neuesten Geschichte . . . einer so bedeutenden Stätte der Wissenschaft wie der Karl-Marx- Universität trotz erheblicher Lük- ken in der Forschung über die Geschichte der meisten Wissen schaftsgebiete, über den Inhalt der Ausbildung und Erziehung, über die* Geschichte der Organisationen sowie ohne eigentliche Vorläufer in der Form von historiographi schen Gesamtdarstellungen, sozu sagen in einem Anlauf zu schrei ben, ist eine handfeste wissen schaftliche Aufgabe, deren sich der Einen grundlegenden Wandel . . . leiteten die Empfehlung des Sekre tariats der SED-Kreisleitung der Karl-Marx-Universität zur Pflege Doz. Dr. Roland Köhler, Leiter der Forschungsstelle Universitäts- und Hochschul bildung Berlin: Bemerkungen zur Arbeit von Dietmar Keller „Karl-Marx-Universität 1945 bis 1976. Ein historischer Abriß". (Die Arbeit ist soeben in begrenzter Auflage er schienen und in der Univer sitäts- und Franz-Mehring- Buchhandlung erhältlich. das sei vorweggenom- schaftlers entledigt. Seine Gutach ter und der Leiter im Promotions verfahren B, die Professoren M. Steinmetz, G. Handel, W. Heinke und W. Berthold, bestätigten ihm das und hoben den hohen Erkennt niszuwachs hervor, den diese Ar beit der Geschichtswissenschaft bringt. Nach der 550-Jahr-Feier der Karl- Marx-Universität im Jahre 1959, die im Unterschied, zu den Jubi läen anderer Hochschulen in dieser Zeit keine geschlossene Geschichts darstellung gebracht hatte, lag die Universitätsgeschichtsschreibung lange Zeit außerhalb des Blick feldes der Leitung der Universität. humanistischen Traditionen 1 Vgl. Verordnung über die Verleihung eines „Wilhelm-Pieck-Stipendiums an Arbeiter-und-Bauern-Studenten der Universitäten und Hochschulen und an Schüler der Fachschulen der Deutschen Demokratischen Republik vom 3. Januar 1951. In: Unsere Regierung fördert die Intelligenz, Berlin 1953, S. 170/171 2 Beschluß des ZK der SED anläßlich des 135. Geburtstages von Karl Marx In: LVZ 8 (1953) 103 v. 5. 5„ S. 1 3 Vgl. Verordnung über die Verleihung des Karl-Marx-Stipendiums v. 30. April 1953. In: Hoch- und Fachschulrecht, hrsg. vom Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen, Berlin 1963. Durch eine Verordnung des MHF über Sonderstipendien v. 3. Sept. 1976 ist die Zahl der Karl-Marx- Stipendiaten auf jährlich insgesamt 203 Studenten, die der Wilhelm-Pieck- Stipendiaten auf 420 festgelegt worden. '■ Vgl. „Unsere Karl-Marx-Stipendiaten". In: Forum vom 16. Mai 1953 5 Vgl. „Die Besten unserer Karl-Marx-Universität. 15 unserer Studenten er hielten für ausgezeichnete Leistungen das Karl-Marx-Stipendium". In: LVZ 8 (1953) 110 v. 14. 5., S. 6 6 Angaben aus den Studentenäkten im Universitätsarchiv der KMU mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Anhand wenig bekannter Archiv materialien arbeitet Dietmar Kel ler die Hilfe der sowjetischen Klas sengenossen für den Umgestal tungsprozeß heraus — angefangen von der Zusammenarbeit der anti- Fortschrit- nach den die sozia- in ihren men — mit dem Format eines pro blembewußten, methodensicheren und nicht zuletzt in der politisch- ideologischen Arbeit der Partei er- für den Erfolg der Demokratisie- rung der Universität war, die Leh ren der Geschichte im Sinne des Aufrufes der KPD vom 11. 6. 1945 zu ziehen. Ausführlich und, an schaulich zeigt Dietmar Keller, wie die antifaschistisch-demokratische Reform der Universität an ihren Hauptfronten verwirklicht wurde: mit der Öffnung ihrer Tore für die Kinder des werktätigen Volkes vor allem durch das Arbeiter- und Fauernstudium. Es wurde durch gesetzt in einer erbitterten Klas senauseinandersetzung gegen of- Empfehlung des Sekretariats der SED-Kreisleitung an Rektor, Senat und Wissenschaftlichen Rat der Karl-Marx-Uni versität zur Pflege der humanistischen und progressiven Tradi tionen und des revolutionären Erbes der Geschichte und Gegen wart sowie der Kunstschätze. Für uns als Wissenschaftler und Studenten einer sozialistischen Universi tät gehört es zu den vordringlichsten Aufgaben, uns ständig jene Summe von Kentnissen und Erfahrungen anzueignen, deren Ergebnis der Sozialis mus selbst ist. Traditionen zu pflegen und revolutionäres Erbe zu bewah ren, ist unsere ureigenste Sache. Dabei ist uns die Pflege der geistigen Zeugnisse der Entwicklung des humanistischen und marxistisch-leninisti- chen Denkens besonders teuer. Der VIII. Parteitag und das 6. Plenum des ZK der SED haben ein weiteres Mal deutlich werden lassen, daß unsere sozialistische Kultur in der DDR die großen fortschrittlichen Kultur leistungen der Vergangenheit lebendig bewahrt und im Geiste des Sozia lismus weiterführt. Eine besondere Verantwortung tragen wir als Universi tätsangehörige für die Pflege der humanistischen und progressiven Tradi tionen und des revolutionären Erbes der Geschichte und Gegenwart un serer Universität... (Diese Empfehlung beschloß das Sekretariat der SED-Kreisleitung Karl- Marx-Universität am 12. April 1973) mochten, formierte sich in diesen Jahren mit großen Schritten aus der alten bürgerlicheh Intelligenz und dem jungen Nachwuchs der einheitliche sozialistische Lehr körper der Karl-Marx-Universität. Materialreich . . . schildert Dietmar Keller die Ge schichte der Universität nach dem Abschluß der Übergangsperiode in den sechziger Jahren. Dieser vierte Abschnitt der Arbeit ist von be- Grundlagenstudium 1 ), vorhanden. In der Konzeption des Kapitels Bruderländern u. treulich ist, daß materialfundierte jüngsten, bisher Grundfesten aufbaut. Die künftige Forschung und Traditionspflege wird darauf zu achten haben, daß die Beziehung der Universität zum gesellschaftlichen Fortschritt noch stärker im welthistorischen Zusam menhang erfaßt und die oft ver- ders deutlichen Ausdruck gefun den. In einem ersten Abschnitt über progressive Traditionen und ge sellschaftlichen Fortschritt in der Geschichte der Leipziger Universi tät gibt Dietmar Keller in logisch historischer Darstellung einen Ein blick in das Wirken sowohl der progressiven als auch der reaktio nären Traditionslinie. Er fragt nach dem „roten Faden“, der Linie aber auch, wie durch die Bündnis politik der SED und die dem kul turellen Aufbauwerk innewoh nende tiefe Menschlichkeit die be sten Kräfte der bürgerlichen Intel ligenz wie Kurt Alverdes, Theodor Frings, Ernst Neef, Karl Linser und andere auf die Seite der Ar beiterklasse in der antifaschistisch demokratischen Umwälzung über gehen. Der Förderung des fort- schlungenen und komplizierten Wege des Voranschreitens der Wis senschaft in ihrer geschichtlichen ■ Dialektik ergründet werden. ■ Der zweite Abschnitt behandelt । die Zeit von 1945 bis 1949. In Leip- : zig ergriff eine kleine Gruppe von . Kommunisten mit Hilfe der Kreis- und Bezirksleitung die Initiative zur Gründung der Parteiorganisa tion der KPD. die zum Motor des ; Neuaufbaus an der Universität i wurde. Aus der immer engeren Zu sammenarbeit von KPD und SPD . erwuchs im Frühjahr 1946 die Or- • ganisation der geeinten Partei der . Arbeiterklasse. Nicht mehr als 50, 60 Genossen, vorwiegend . Studen- . ten und eine kleine Zahl von Wis- ; senschaftlern, umfaßte die Partei- ■ Organisation an Mitgliedern in die ¬ ser Zeit. Allein das Thema einer ; der gemeinsamen Versammlungen i der KPD- und SPD-Studenten im . Keller des zerstörten Universitäts- , gebäudes „Ist der Marxismus nur - Weltanschauung oder auch Wissen- . schäft?“ zeigt, wie elementar die ideologische Einheit der Partei er rungen werden mußte. Hart entbrannte der Kampf . . . um die antifaschistisch-demokra tische Staatlichkeit der Universi- ■ tät und die Eroberung ihrer Lei tungsorgane durch die fortschritt lichen Kräfte. Unter dem Firmen schild der „Autonomie der Uni versität“ und der „unpolitischen Wissenschaft“ suchten reaktionäre Kräfte die alma mater gegen den gesellschaftlichen Erneuerungspro zeß abzuschirmen. Gerade in Leip zig erwies sich, wie entscheidend des Aufstieges und des tes in der Geschichte. Traditionen, auf denen listische Universität ist die kontinuierliche hochschul politische Führung durch die Par tei der Arbeiterklasse vor allem an ihren Höhepunkten dai-gestellt. Sie war in vollem Umfang auch in der Periode der Durchführung der drit ten Hochschulreform nach 1967 gewährleistet. Diese Reform wurde bekanntlich auf dem VIII, Partei tag der SED hoch bewertet. Ter minologische Relativierungen, wie „Entwicklungsabschnitt,... für den zu jener Zeit der Begriff ,111. Hochschulreform benutzt wurde“ (S. 144), sind unbegründet. Viel leicht sollte künftig etwas deutli cher herausgearbeitet werden, wie kompliziert und neuartig infolge der Veränderungen in Gesellschaft und Wissenschaft die in diesem Abschnitt zu lösenden Probleme, wie wertvoll gerade deshalb die in dieser Zeit gefundenen, erprobten und inzwischen bewährten Wege der Hochschulbildung für unseren heutigen Kampf um hohe wissen schaftliche Leistungen sind. Zu den gesellschaftlichen Errun genschaften der Weiterentwicklung der Universität in den sechziger. Jahren rechnet Dietmar Keller zu Recht z. B. den Aufschwung im geistigen Leben der Universität, die verstärkten Anstrengungen des Lehrkörpers zur engeren Verbin dung der Ausbildung mit der klas senmäßigen Erziehung der Stu denten, die Fortschritte bei der Überwindung der Zersplitterung der Forschung und beim Über gang zur langfristig orientierten Planung und Leitung der Univer sitätsentwicklung, die systemati sche Aneignung der marxistisch- leninistischen Theorie durch den Lehrkörper, die Bildung der Sek tionen, die Fortschritte in der Wis senschaftskooperation mit den Abschnittes in der Geschichte der Universität. Es ist die Verpflichtung .' 3 der Gesellschaftwissenschaftler und besonders der Historiker, in Vorbereitung auf den 30. Jahrestag der DDR, „den schweren aber auch schönen Weg, den unsere Republik erfolgreich gegangen ist“?), nachzu zeichnen. Das gelingt Dietmar Keller am Beispiel der Karl-Marx- Universität. Zu einer Atmosphäre, „die Leistungsbereitschaft und Schöpfertum stimuliert und somit einen hohen Leistungsanstieg ge währleistet“ — wie es in der Ver pflichtung der Karl-Marx-Univer sität im Wettbewerb zum 30. Jah restag der DDR heißt — gehört auch die Aneignung von Kenntnis sen über die geschichtlichen Vor aussetzungen und Traditionen un seres heutigen Kampfes. Der vor liegende historische Abriß dafür bietet gute Grundlage. 1) Vgl. G. Handel/zur Historiographie ues marxistisch-leninistischen Grundla- genstudiums, in: Beiträge , für das marxistisch-leninistische Grundlagen- 'Studium für Hoch- und Fachschullehrer, 16 (1977) 1, S. 10-26 2) Aus dem Bericht des Politbüros an die 7. Tagung des ZK der SED. Bericht erstatter: Gen. Kurt Hager, in: 7. Ta gung des ZK der SED 24,/25. November 1977. Berlin. Dietz Verlag 1977, S. 16 und des wissenschaftlichen Erbes der Universität im Jahre 1973 so wie die Festlegungen des Rektors. Prof» Dr. sc. L. Rathmann, von 1976 ein. Seitdem wird die Erar beitung einer Gesamtdarstellung der Universitätsgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart — mit dem Schwerpunkt jüngste Ge schichte — als zentrales wissen schaftliches Vorhaben sicher gelei tet und sichtbar vorangebracht. Die von Dietmar Keller vorge legte Arbeit ist zweifellos äußerst wertvoll, denn der seit der Befreiung vom Faschismus durch die Sowjetunion beschrittene Weg ist der bedeutendste Abschnitt in der sich über fünfeinhalb Jahr hunderte erstreckenden Geschichte der Universität. Auch im Kranze der Hochschulen des ganzen Landes steht diese Ar beit der Karl-Marx-Uhiversität gut zu Gesicht. Sie ist die erste mono graphische Darstellung der Ge schichte einer Hochschule über den Zeitraum von 1945 bis zur Gegen wart, und es -ist erfreulich, daß ge rade die älteste und zweitgrößte unserer Universitäten — die zu dem eine der traditionsreichsten in der Geschichte unseres sozialisti schen Hochschulwesens ist — ein gutes Vorbild liefert. Die Erneue rung der Idee und Gestalt der deutschen Hochschule im Sozialis mus hat hier nach den Zerstörun gen des Imperialismus einen beson- den alten Zentren der Gesell schaftswissenschaften — der Ge schichtswissenschaft, der Jurispru denz und in den Wirtschaftswis senschaften — hatten im Lehrkör per zunächst bürgerlich-konserva tive Kräfte das Übergewicht, die neugegründete Gesellschaftswissen schaftliche und die Pädagogische Fakultät waren von Anfang an Kraftfelder und Konzentrations punkte der marxistischen Kräfte. Dietmar Keller setzt die Pioniere dieser geistigen Umwälzung gut ins Bild: Fritz Behrens, Ger hard Harig, Werner Krauss, Wal ter Markov, Heinz Such. Er zeigt sehe Fakultät), dessen Stellvertreterin Ruth Menzel ebenfalls zu den ersten Fünfzehn gehörte. Fast alle von ihnen wirkten als Hilfsassi stenten des 1951 eingeführten marxistisch-leninistischen Grundlagen studiums oder leiteten die ersten Studentenzirkel ihres Fachgebietes (Armin Greim — Journalistik und Ludwig Wieczorek — Physik).“ Von Interesse ist die Frage, was aus unseren ersten Karl-Marx- Stipendiaten geworden ist. Von 13 von ihnen wissen wir sicher, daß sie sich beim sozialistischen Aufbau besonders bewährt haben. U nter jenen, die in der Praxis des sozialistischen Aufbaus Heraus ragendes leisten, befinden sich zwei stellvertretende Abteilungslei ter im ZK der SED: Prof. Dr. sc. jur. Gregor Schirmer (Abteilung Wissenschaft) und Diplom-Landwirt Heinz Besser (Abteilung Land wirtschaft). Als Hochschullehrer wirken: Prof. Dr. sc. med. vet. Gün ther Heider (Humboldt-Universität), Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Veterinärmedizin der DDR, Prof. Dr. sc. jur. Johan nes Kirsten (Hochschule für Ökonomie Berlin). Prof. Dr. sc. nat. Sieg fried Koch (TU Dresden). Dozentin Dr. Helga Neidhardt (DHfK) und Prof. Dr. Werner Schubert (Sektion Germanistik und Literaturwissen schaft der KMU). In wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen ar beiten weitere drei der ehemaligen Karl-Marx-Stipendiaten. So ist es eine gute Bilanz, die wir 25 Jahre nach der Verleihung ■ des ersten Karl-Marx-Stipendiums ziehen können. Dem geplanten Treffen der 1953er mit denen, die heute an unserer Universität stu dieren, sehen wir erwartungsvoll entgegen. A us Anlaß des 75. Geburtstages des Präsidenten der Deutschen De mokratischen Republik wurde 1951 das „Wilhelm-Pieck-Stipendi- um“ als erstes Sonderstipendium verliehen. 1 Ihm folgte im Karl-Marx-Jahr 1953 das Karl-Marx-Stipendium. Das ZK der SED empfahl damals dem Ministerrat der DDR, „ein Karl- Marx-Stipendium für besonders hervorragende Studenten der Univer sitäten und Hochschulen zu stiften“ 2 . Eine dementsprechende Verord nung über die Verleihung des „Karl-Marx-Stipendiums“ erließ das da malige Staatssekretariat für Hochschulwesen am 30. April 1953. A n der Leipzigei' Universität erfolgte ab Februar 1953 die sorgfältige Auswahl möglicher Kandidaten. Eine spezielle „Karl-Marx-Sti pendienkommission“ unter dem Vorsitz von Rektor Prof. Dr. Georg Mayer nahm die Anträge der staatlichen und der FDJ-Leitungen entge gen, prüfte sie und reichte dem Staatssekretariat für Hochschulwesen Vorschläge ein. Unter den ersten 80 Karl-Marx-Stipendiaten des Jah res 1953'' befanden sich 15 Studenten der Karl-Marx-Universität, die ihre Urkunde auf der Festveranstaltung zur Namensgebung am 5. Mai entgegennehmen konnten. Die „Leipziger Volkszeitung“ machte mit diesen Studenten durch Fotos und Kurzbiografien bekannt. 5 Die Auszeichnung mit einem Sonderstipendium zählt zweifellos zu den schönsten Augenblicken' im Leben eines Studenten. Sie ist hohe Anerkennung für erbrachte politische und wissenschaftliche Leistun gen und zugleich Verpflichtung, sich dieser Auszeichnung würdig zu er- weisen. Nicht minder gereicht sie der Einrichtung zur Ehre, an der die Bestleistung vollbracht worden ist — der Universität wie den Sektio nen, Instituten und dem Bereich Medizin. Sie alle sind gut beraten, wenn sie den Werdegang der besten unter ihren Absolventen weiter verfolgen, wenn sie möglicherweise in einem Ehrenbuch festhalten, wer von den Studenten bereits während des Studiums Besonderes voll bracht hat. V on den ersten 15 Karl-Marx-Stipendianten, darunter 12 Arbeiter kinder, kamen acht aus dem gesellschaftswissenschaftlichen und sieben aus dem naturwissenschaftlich-medizinischen Bereich. Alle von ihnen hatten herausragende Studienergebnisse aufzuweisen und waren aktiv politisch an der Universität tätig — in der Parteiorgani sation oder im Jugendverband. So gehörten 1953 zwei von ihnen der zentralen Parteileitung der Universität an (Hans-Joachim Kahlmeyer und Johannes Kirsten), und vier waren in diesen Jahren Sekretäre von Grundorganisationen der SED (Juristen: Gregor Schirmer Vete rinärmedizin /Günther Heider, Philosophische Fakultät: Helmut Otto, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Institute: Werner Schubert). Als 1. Sekretäre von FDJ-Leitungen fungierten Heinz, Besser (Land wirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät) und Wilfried Wehner (Medizini- staltung der Universität in den, fünfziger Jahren stehen im Mittel punkt des dritten Kapitels der Ar beit. Verdient breiten Raum nimmt die geschichtliche Entwicklung des marxistisch-leninistischen Grund lagenstudiums ein, das zum „Nerv“ der 1951 beginnenden zweiten Hochschulreform wurde. Die Lehr- und Erziehungsarbeit . . . der jungen Lehrkräfte, die in kur zen Lehrgänge durch das Staats sekretariat für Hochschulwesen auf ihre schwierige und verant wortungsvolle Arbeit vorbereitet worden waren (was übrigens Er wähnung. verdient hätte) oder gar noch Studenten waren, wie Lothar Striebing und Hans Beyer — er fährt die verdiente hohe Wertung des Historikers. Die Einführung des sozialistischen Studiensystems wird in seinen wesentlichen Schritten nachgezeichnet. Leipziger Hochschullehrer waren führend an der Ausarbeitung der neuen Stu dienpläne beteiligt: von der FDJ- Organisation der Karl-Marx-Uni versität ging die Initiative zur Einführung des Seminargruppen systems aus; an den Programmen der sozialistischen Umgestaltung der Fachgebiete, die am Vorabend der III. Hochschulkonferenz der SED Anfang 1958 veröffentlicht wurden, orientierten sich die Hoch schulen des ganzen Landes. Ob wohl in dieser Zeit einzelne Wis- Zu den ersten Karl-Marx-Stipendiaten gehörten 15 Studenten unserer Universität Längsschnittdarstellungen, z.
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