Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 22.1978
- Erscheinungsdatum
- 1978
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197800000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19780000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19780000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 22.1978
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 20. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 19. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 25. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 22. Dezember 1
-
Band
Band 22.1978
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
UZ/42 17. November 1978 Parteiwahlen/Literatur 5 Vor jedem Parteikollektiv steht die Aufgabe, konkret abzurechnen, wie sie den vom IX. Parteitag gestellten Anforderungen an die poli tische, ideologische und organisatorische Arbeit der Parteiorganisa tionen gerecht werden. Sie schätzen ein, wie sich entsprechend dem Statut der Partei das innerparteiliche Leben entwickelt, wie die Kommunisten an der Ausarbeitung, Durchführung und Kontrolle der Beschlüsse teilnehmen und mit welchen Resultaten die Genossen in ihren Arbeitskollektiven politisch wirksam werden. (Direktive des ZK der SED für die Durchführung der Parteiwahlen 1978/79) Für ein „klimatisches Hoch“, das Höchstleistungen fördert „Haben wir tatsächlich immer eine solche Atmosphäre, wo alle Pro bleme und Fragen offen, ehrlich und streitbar auf den Tisch kommen?“ Das fragte Gerhard Fenzlau auf der Wahlversammlung der Parteigruppe Sozialistische Betriebswirtschaft der GO Wirtschaftswissenschaften. Es wurden viele Fragen gestellt, sie alle hatten da's zum Ziel, was sich so sehr leicht hinschreiben läßt: Wachs tum an Kampfkraft. Und immer — binsenweise, es noch zu sagen — wo es um gesundes Wachstum geht, ist ebensolche Atmosphäre von Wichtig keit, ist Voraussetzung gar. Fragen sind gut, Antworten, zudem rich tige, sind besser. So hielten’s die Kommunisten dieser Gruppe, und da bei war spürbar, diese Haltung hat bei ihnen durchaus Geschichte und ganz sicher noch mehr Zukunft. Im Berichtszeitraum wurden — das be stätigte jeglicher Diskussionsbei trag — bei erwähnter Atmosphäre Fortschritte erreicht. Was nun aber der Meteorologie unmöglich, ist der Parteiarbeit Ziel: ständig solche At mosphäre, solches „klimatisches Hoch“, das Höchstleistungen fördert, weil man sich selbst diese Leistun gen stellt. Und da gilt es, Reserven fündig zu machen. Um konkret solche geht es z. B. bei der Ausbildung in Rechnungsfüh rung und Statistik (RuSt) der Studen ten des 4. Studienjahres. Wenn die Genossen fordern, daß der dort ge botene Stoff „keine bloße Fortset zung vom 3. Studienjahr“ sein darf, dann impliziert das ja erst einmal, daß es bislang mehr oder minder so ist. (Das „mehr oder minder“ ist keine Floskel, denn erkannter Man gel fordert ja schon vom Zeitpunkt des Erkennens, ihn mit derzeit zu Gebote stehenden Mitteln zu Leibe zu rücken). Da aber Derzeitiges nicht ausreicht, kam der Vorschlag zum schrittweisen Aufbau eines Oberse minars Rust im 4. Studienjahr, in dem mit den allerneuesten For schungsergebnissen bekannt ge macht werden soll. Also mehr ak tive Lehrmethode, die das Schöpfer tum der Studenten auch hier heraus fordert. In diesem Oberseminar sol- len auch hervorragende Praxispart ¬ ner (an denen es den „Wiwis“ ja nun wahrlich nicht mangelt) einbe zogen werden. In diesem Zusam menhang wurde weiter die Notwen digkeit einer stärkeren Auseinander setzung — und der Befähigung hier zu — mit der bürgerlichen Betriebs wirtschaftslehre betont, da dies ein Aspekt ist der Einheit von fachli cher und politischer Ausbildung. Klaus Rendgen, Sekretär der SED- Kreisleitung, stellte die alles andere denn rhetorische Frage: „Wie kön nen wir den Lehr- und Lernprozeß an der KMU so qualifizieren, daß der Studienprozeß generell einen schöp ferischen Aufschwung nimmt?“ Er gab zugleich eine Antwort: „Dabei können wir es nicht bei Appellen belassen, da müssen Beispiele ge schaffen werden.“ Das Oberseminar RuSt 4. Studienjahr könnte, ja sollte ein solches Beispiel werden. Die Ge nossen der Parteigruppe Soziali stische Betriebswirtschaft werden unter Leitung ihres neugewählten Gruppenorganisators Gerhard Roth auch hier ganz sicher etliches zu lei sten wissen. H. Rosan Mehr Konsequenz - jeder muß da bei sich selbst anfangen „Kann man sich denn mit anderen auseinandersetzen, wenn man selbst Dreck am Stecken hat?“ Man muß es. Wir sind jung. Keiner ist voll kommen. Aber jeder Genosse hat die Pflicht, unduldsam gegenüber Stu dienbummelei, Mittelmaß in den Lei stungen zu sein. Jeder macht mal einen Fehler. Ihn einzusehen, darauf kommt es an. Um Einstellungen, um Haltungen geht es in der Parteiar beit. Und da müssen wir in der Par teigruppe anfangen. Bei uns. Bei je dem einzelnen. In unserer Gruppe klappt das schon recht gut. Das bewies nicht zuletzt die Wahl am 3. November. Wir konnten eine gute Bilanz zie hen. Bewährt haben sich die Ver gabe von lang- und kurzfristigen Par teiaufträgen, die persönlichen Ge spräche (in einem kleinen Kreis taut mancher eben doch schneller auf!). Fast alle Genossen erwarben das Ab zeichen „Für gutes Wissen“ in Gold. Aber zufrieden sein? Nein. „Ich habe die Sache zu leicht ge nommen.“ Nicht leicht gefallen ist dem Genossen dieses Geständnis vor der ganzen Gruppe. Doch er hat sei nen Fehler erkannt. Das ist gut so. Kontinuierlichere Prüfungsvorberei- •tung, Patenschaften werden nicht nur seine Fehlleistung ausbügeln hel fen. „Sollten wir es nicht doch noch einmal mit der Studiengruppenar beit versuchen?“ Da lag der Dau men wieder auf einem wunden Punkt. Im vergangenen Jahr war die Sache nach Anfangsschwierigkeiten einfach eingeschlafen. Und das, ob wohl die meisten Genossen eigent lich festgestellt hatten, daß man in der Diskussion viel besser seine Stärken und Schwächen erkennen kann, erst im Meinungsstreit das schöpferische Studium beginnt. Ver suchen wir es also zumindest in den Grundlagenfächern noch einmal. Verstecken wir uns nicht mehr hin ter Terminschwierigkeiten. „Noch immer studieren nicht alle Genossen regelmäßig Zeitung und die Partei beschlüsse.“ Jeder ist da wohl ein wenig zusammengezuckt. Aber zei gen sich nicht hier zuallererst Hal tungen? Wie kann einer die Politik der Partei vertreten, wenn er sie nicht kennt? Gerade in der Studien zeit werden doch die grundlegenden Erfahrungen für die spätere Partei arbeit gesammelt. Das Zeitungsstu dium ist die wichtigste Form der weltanschaulichen Schulung für uns Studenten. Nutzen wir es! „Die Qua lität des Parteilehrjahres kann uns nicht befriedigen.“ Na, wer will denn da alles auf den Zirkelleiter schie ben? Suchen wir den Fehler bei uns. Bereiten wir uns wirklich immer gründlich auf das Lehrjahr vor? Es reicht doch nicht aus, wenn nur Re ferate vergeben werden und die Re ferenten die Literatur studieren. Das Parteilehrjahr ist unsere Schule. Wir wollen lernen. Ständige unmittelbare Auswertung der Veranstaltungen — unser neues „Rezept". Die erste Aufgabe eines jeden Ge nossen ist es, seine Arbeit gut zu machen. Für uns heißt das, gut zu studieren. Hohe Leistungen — Be dürfnis eines jeden. Das wollen wir erreichen. Erreichen durch mehr Konsequenz, Selbstkritik und Kritik. Sofort aufstehen, wenn man Dinge entdeckt, die eines Genossen unwür dig sind, sich auseinandersetzen mit Haltungen, Einstellungen. Dagmar Roestel, GO Journalistik Sie erhielten das Vertrauen -- Ralf Böhme, GO Journalistik Seit dem 2. November bin ich ge wählter Parteigruppenorganisator. Damit bestätigten mich die 13 Ge nossen der Seminargruppe' in der neuen Funktion, die mir die Partei zu Studienjahresbeginn übertrug. Wir gehören zu den „neuen“ Studenten der Sektion Journalistik. Im Oktober halfen wir 3 Wochen erfolgreich im Bezirk Neubranden burg beim Einbringen der Kartof feln. Während der Arbeit und der gemeinsam organisierten Freizeit formierte sich das Kollektiv. Dabei waren die Genossen, durch eine Kurzversammlung orientiert, bei der Arbeit auf den Feldern und Sortier anlagen sowie beim Organisieren der Zeitungsschauen, Ausflüge in die Kreisstadt u. a. stets mit vornan. Das sachliche und parteiliche Klima zahlte sich dann auch bei den Par tei- und FDJ-Wahlen aus. Durch un sere SED-Mitgliederversammlung, im Oktober vorbereitet, brachten die Genossen solche Schwerpunkte wie Studiengruppenarbeit, Bildung eines Agitatorenkollektivs und Wehrerzie hung in das FDJ-Arbeitsprogramm ein. In der neuen FDJ-Leitung ar beiten auch 3 Genossen. Die Parteiwahlen wurden mit per sönlichen Gesprächen vorbereitet, zu denen der Parteigruppenorganisator, sein Stellvertreter sowie der Seminar gruppenleiter einluden. Ergebnis: Jeder Genosse übernahm einen ab rechenbaren Parteiauftrag. So über nahm eine Genossin die Kontrolle über das Einarbeiten der Studien gruppen, ein erfahrener Genosse be treut die Kandidaten, andere neh men als FDJ-Funktionäre und Agi tatoren an der planmäßigen Erfül lung des FDJ-Arbeitsprogramms teil. Diese Parteiaufträge gingen in die Beschlüsse der Wahlversammlung ein. Dort heißt es u. a.: „Die Wirksamkeit unserer Parteiarbeit steht und fällt wesentlich mit den Studienergebnis sen der Seminargruppe. Besonderes Augenmerk gilt dem Studium der Klassiker des Marxismus-Leninis mus. Meine besondere Aufmerksam keit als PO wird der politischen Ar beit gelten, der Unterstützung des Agitatorenkollektivs und des tägli chen politischen Gesprächs. Als ein Mittel der Aktivierung der Reserven ist die regelmäßige Kontrolle und Hilfe der Leitung bei den Parteiauf trägen eingeplant. In enger Abstim mung mit der FDJ orientieren wir auf die aktive Teilnahme an allen gesellschaftlichen Höhepunkten wie den politisch-kulturellen Program men zum 30. Jahrestag der DDR oder den Argumentationswettstreit der Sektion. Dazu werden wir auch An regungen aus anderen Bereichen oder Hinweise von anderen Genos sen nutzen. Auch deshalb besuchen wir im November die Zentrale MMM. Als politisches Forum und Mittel zur Koordinierung der Ziele und Kräfte messe ich der Durchführung der monatlichen Parteigruppenver sammlungen große Bedeutung zu. Darin sieht die Parteileitung auch eine ihrer Hauptverantwortlichkei ten zur Schaffung politischer Grundüberzeugungen, die sich dann im bewußten und erfolgreichen Stu dienverlauf zeigen werden. Thomas Barthel, GO Rechtswissenschaft Thomas Barthel erhielt von den Genossen der Parteigruppe 75-03 der Sektion Rechtswissenschaft er neut das Vertrauen als Parteigrup penorganisator. Im kommenden Jahr werden die Studenten des Immatri kulationsjahrganges 1975 in die so zialistische Praxis gehen. Deshalb wird auch die Parteiarbeit der Gruppe 75-03 in den kommenden Monaten darauf gerichtet sein, dazu beizutragen, damit die künftigen Rechtswissenschaftler gut gerüstet an ihre Praxisaufgaben gehen können. Als wichtige Voraussetzung sehen es die Parteigruppenmitglieder an, das erreichte Niveau in der Partei arbeit zu halten. Mit guten Ergeb nissen wollen sie die Prüfungen ab legen und auch die Diplomarbeiten sollen in hoher Qualität vorgelegt werden. Natürlich werden sie sich auch aktiv an der Vorbereitung des Nationalen Jugendfestivals beteili gen. D ie Erforschung der Werke Scho lochows, die zweifellos zur fort schrittlichsten Literatur unseres Jahrhunderts zählen, ist an der Karl- Marx-Universität im Laufe der letz ten Jahre zu einer Tradition gewor den, die nicht nur in Fachkreisen re ges Interesse hervorruft (siehe Sam melband „M. Scholochow — Werk und Wirkung“, Leipzig 1966). Einen Hö hepunkt stellte daher das 2. Leipzi ger Scholochow-Symposium im De zember 1975 dar, das dem Schaffen des sowjetischen Schriftstellers ge widmet war. Ergebnis dieses Symposiums ist eine Publikation, die vom Fach bereich Slawische Literaturen der Sektion Germanistik und Literatur wissenschaften unter dem Titel Sammelband für Werk und Wirkung Scholochows „Werk und Wirkung M. Scholochows im weltliterarischen Prozeß“ veröf fentlicht wurde. In den insgesamt 47 Beiträgen, die der in den letzten Monaten ausgelieferte Band umfaßt, legen Wissenschaftler aus der DDR, der UdSSR, der CSSR, der'VR Po len, der SR Rumänien und der VR Bulgarien die neuesten Forschungs ergebnisse über Werk und Wirkung Michail Scholochows dar. Ein Novum des 2. Leipziger Scho- lochow-Symposiums war die Teil nahme nicht nur von slawischen Li teraturwissenschaftlern, sondern auch von Germanisten, Amerikani sten, Anglisten, Romanisten, Ästhe tikern, Literaturtheoretikern sowie von Lehrern und Bibliothekaren. Aufgabe des Bandes soll sein, nicht nur den Literaturwissenschaft lern der DDR, sondern auch der breiten Öffentlichkeit ein Bild über den derzeitigen Stand der Scholo- chow-Forschung zu vermitteln und sie mit Diskussionsschwerpunkten auf diesem Gebiet vertraut zu ma chen. Die Aufgliederung der einzelnen Beiträge in fünf Themenkreise er leichtert dem Leser den Zugang zur Problematik des behandelten Stof fes. Der Sammelband umfaßt fol gende Schwerpunkte: — Sozialistisches Menschenbild und realer Humanismus — Das Werk Scholochows und Probleme des sozialistischen Realis mus — Der Beitrag Scholochows zur Entwicklung epischer Genres — Scholochow im internationalen und weltliterarischen Bezugsfeld — Vermittlung und Wirkung Scho lochows in der Schule und gesell schaftlichen Öffentlichkeit der DDR Die Zielstellung des Symposiums bestand darin, das Gesamtwerk des Schriftstellers in bezug zu revolu tionären Prozessen der Gegenwart zu setzen und es noch eingehender als dies bisher geschehen ist, in den Kontext der weltliterarischen Entwicklung zu stellen. Dieses Grundanliegen findet auch in allen Beiträgen der Vertreter unserer Uni versität seinen Niederschlag. W. Beitz weist in seinem einlei tenden Aufsatz nach, daß sich uns das Werk Scholochows, das ganze Ausmaß dessen, was Scholochow uns über unsere Epoche, über das Werden unserer sozialistischen Ge sellschaft auszusagen vermag, erst dann erschließt, wenn man davon ausgeht, daß er die ästhetischen Möglichkeiten zum Tragischen wie zum Komischen hin voll ausschöpft. In ihrem Aufsatz „Gegensatz und Harmonie — Zur Entwicklung der Humanismusauffassung im Schaffen Scholochows“ zeigt H. Conrad, daß sich das Reifen der Humanismus konzeption des Schriftstellers gerade in der praktischen Schaffensevolu tion vollzieht. In beiden Aufsätzen richtet sich das besondere Augenmerk sowohl auf das Frühschaffen des Schrift stellers als auch auf die Werke „Neu land unterm Pflug“, „Sie kämpften für die Heimat“ und „Ein Menschen schicksal“. Nach wie vor steht auch „Der stille Don“ im Brennpunkt vie ler Diskussionsbeiträge. Ausgehend von der internationa len Bedeutung, die besonders die multinationale Sowjetliteratur in den letzten Jahren erlangt hat, nahm vor allem die Frage nach der Rolle M. Scholochows bei der Ent wicklung der sozialistisch-realisti schen Methode der in der Sowjet literatur vereinten Nationalliteratu ren auf dem Symposium einen her vorragenden Platz ein. So werden z. B. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der philoso phisch-ästhetischen Weltanschauung und der Aneignung und praktischen Verwertung des volkspoetischen Denkens bei Scholochow und dem kirgisischen Schriftsteller Aitmatow untersucht. Interessante Bezüge zum Schaffen und zum Werk des Schriftstellers finden wir u. a. in den Beiträgen so bekannter Wissenschaftler wie E. John, E. Brüning, G. Dudek, I. See hase und C. Träger. Von großem Wert im vorliegenden Sammelband sind die Aufsätze der sowjetischen Literaturwissenschaft- ler. Sie vermitteln eine Fülle inter essanten Tatsachenmaterials und kennzeichnen die Intensität der Scholochow-Forschung in der So wjetunion. Die wachsende Aus strahlung der Werke Scholochows auf die breite Öffentlichkeit sowie die verstärkte Aufnahme seiner Bü cher in den Literaturunterricht un serer allgemeinbildenden Oberschu len zeigte sich gleichfalls in den Vorträgen der am Symposium teil nehmenden Bibliothekare und Leh rer. Wir meinen, daß die Publikation der neuesten Forschungsergebnisse gerade deshalb von großer Bedeu tung ist, weil bisher in der DDR noch keine Scholochow-Monographie veröffentlicht wurde. Wir konnten hier nur auf einige Aspekte des Bandes eingehen, möch ten jedoch nochmals unterstreichen, daß dieser Sammelband sowohl bei der Ausbildung der Studenten, als auch für den Literaturunterricht in den allgemeinbildenden Oberschulen von großem Nutzen sein wird. F. Büchner Neu bei Dietz Neuer bibliophil ausgestatteter Marx-Engels-Sammelband er schienen: Karl Marx/Friedrich Engels Aufstand in Indien Dietz Verlag Berlin 1978, 272 Seiten mit 1 Karte und 10 Bil dern. Leinen, 8,80 M. Bestell-Nr. 736 976 1 Im Mai 1857 brachte der Tele graf aus dem fernen Indien die Kunde nach dem englischen „Mutterland“ und dem übrigen Europa, daß ein Volksaufstand gegen die britische Kolonialherr schaft begonnen hatte. Da die auslösende und weithin tragende Kraft dieser Rebellion die von den Engländern gegen ihre Lands leute eingesetzten Sepoys (einge borene Soldaten) waren, ist der nahezu zwei Jahre währende Kampf als „Sepoy-Aufstand“ in die Geschichte eingegangen. Karl Marx und Friedrich Engels schenkten dieser damals überall aufsehenerregenden Volksbewe gung, einer -der bedeutendsten außerhalb Europas im 19. Jahr hundert, große Aufmerksamkeit. Sie behandelten die Hintergründe und den Verlauf des Aufstandes, der schließlich 1859 von den Bri ten und ihren feudalen Verbün deten im Lande niedergeschlagen werden konnte, in einer Reihe von Artikeln für die „New York Daily Tribune“. Dort veröffent lichten sie in jener Zeit die mei sten ihrer publizistischen Arbei ten, in denen sie die Grundsätze des historischen Materialismus meisterhaft auf die Tages geschehnisse anwandten. Das wi derspiegeln auch die in diesem Bändchen vereinten Beiträge zum Sepoy-Aufstand, von denen die militärischen Berichte von Engels stammen. Er verstand es hervor ragend, aus den tendenziösen Meldungen britischer Zeitungen den wahren Kern des Gesche hens, vor allem was die Aktionen der Aufständischen selbst betrifft, herauszuarbeiten. Am Anfang und am Schluß sind die berühm ten Analysen von Marx über „Die britische Herrschaft in In dien“, „Die Ostindische Kompa nie“ und ihr Ende und „Die künf tigen Ergebnisse der britischen Herrschaft in Indien“ veröffent licht. Richard Sperl hat in diesem bibliophil ausgestatteten Band den Arbeiten der Klassiker eine informative Einleitung vorange stellt, die den Leser in die Ma terie einführt. W. Müller Dieter Fricke ,.... und ausgelacht obendrein!“ Heiteres und Ernstes aus dem Kampf der deutschen Arbeiter klasse gegen das Sozialistenge setz 1878—1890 Dietz Verlag Berlin 1978. 200 Seiten mit 50 Abbildungen im Text und 32 Bildseiten. Broschur, 3,80 Mark. Bestell-Nr. 736 958 5 Diese Arbeit erscheint anläßlich des 100. Jahrestages der Verkün dung des Sozialistengesetzes am 21. Oktober 1878. Ihr Titel ist einem Brief von Friedrich Engels aus dem Jahre 1884 entnommen. In ihm äußert er sich voller Be wunderung über die revolutio näre Findigkeit und Klugheit, das Heldentum und die Opferbe reitschaft der von ihrer revolutio nären Kampfpartei geführten deutschen Arbeiterklasse gegen das Ausnahmegesetz Bismarcks. Die reich illustrierte Schrift enthält, in sechs Kapitel thema tisch gegliedert, Episoden und do kumentarische Zeugnisse aus die ser bedeutsamen Periode in der Entwicklung der deutschen Ar beiterbewegung, die W. I. Lenin später als eine „heroische“ be zeichnete. Die Texte sind dem „Sozialdemokrat“ und anderen zeitgenössischen Quellen, Erleb nisberichten und Darstellungen zur Geschichte der örtlichen Ar beiterbewegung entnommen. Sie vermitteln ein plastisches Bild vom hartnäckigen Kampf der deutschen Arbeiterklasse ge gen einen gefährlichen und bru talen Klassengegner, dessen Machtorgane skrupellos die Mög lichkeiten nutzten, die ihnen das Sozialistengesetz bot, um „alles zu verbieten“ (Marx). Doch we der Terror und Gewalt noch die Versuche der herrschenden Klas sen, die Arbeiterklasse zu kor rumpieren und die Massen von der Partei August Bebels und Wilhelm Liebknechts zu isolieren, führten zu der von Machthabern im preußisch-deutschen Militär staat erhofften Wirkung. K. Grosinski
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)