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zswK Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED 2. Juni 1978 -0. .eE KARL- MARX - UNIVERSITÄT Sächsische andesbibliothek A c IIiHl 10-7 Säbi BOT Mubi ■ x 1 Fotos: HFBS/Kranich rechts). Impressionen vom Besuch A. W. Filiptschenkos an der Universität Fliegerkosmonaut Oberst Filip- tschenko sowie weitere sowjetische Persönlichkeiten besuchten - wie UZ bereits berichtete - in der ver gangenen Woche die KMU. Im Tra ditionskabinett trugen sich der Be zwinger des Kosmos (Foto oben) und die Delegationsmitglieder W. I. Bekesch, A. K. Warsobin (im Foto oben links), und I. A. Kojola in das Gästebuch ein. Während eines Er fahrungsaustausches zeichnete der Rektor Oberst Filiptschenko mit der Ehrennadel der KMU aus (Foto Weiteres Zentrum an Universität gegründet (UZ) Mit der Übergabe der Grün dungsurkunde durch Prorektor Prof. Dr. sc. Siegfried Hauptmann und der Ernennung von Prof. Dr. sc. Gün ther Gebhardt zum Leiter des Er nährungswissenschaftlichen Zen trums an der KMU wurde am 26. Mai 1978 ein weiterer Schritt in Richtung interdisziplinäre Arbeit getan. In Anwesenheit von Walfried Weikert, 1. Sekretär der SED-Kreis leitung sowie weiterer in- und aus ländischer Gäste bezeichnete der Prorektor die Bildung des Zentrums als eine dem Profil der KMU ent sprechende folgerichtige Maßnahme und betonte die Notwendigkeit der etappenweisen Einbeziehung gesell schaftswissenschaftlicher Diszipli nen. Prof. Gebhardt, seit kurzem (Mit glied der Hauptforschungsrichtung Ernährung, arbeitete in seinem Vor trag den untrennbaren Zusammen hang zwischen der historischen Ent wicklung der Produktivkräfte und der Gesellschaft und der Geschichte der . Ernährung heraus. Er plädierte für eine komplexe Sicht, da die Pro bleme der Ernährung und des Hungers in der Welt letztlich nur unter den sozial-ökonomischen Be dingungen des Sozialismus zu lösen sind. Ausführlich stellte der Redner die Traditionslinien ernährungswis senschaftlicher Forschung dar und verwies besonders auf den engen Zusammenhang von Mensch- und Tierernährung. Die Gesundheit, in hohem Maße abhängig von richtiger Ernährung, charakterisierte Prof. Gebhardt als Bestandteil sozialisti scher Lebensweise. Ernährungswis senschaftliche Forschung sei somit eine bedeutende volkswirtschaftliche Aufgabe. Abgeleitet aus den zentralem Auf gaben des Programms Biowissen schaften und der Forschungskoope rationsgemeinschaft Tierernährung hat sich das Zentrum, in dem Ex perten der Sektion TV und des Be reiches Medizin Zusammenarbeiten, die Aufgaben gestellt, Bedingungen für wissenschaftliche Höchstleistun gen zu schaffen, die langfristige Wissenschaftsentwicklung zu sichern und zur Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts und größerer Praxiswirksamkeit beizutragen sowie die internationale Ausstrahlungskraft der KMU, be sonders in den Wissenschaftsbezie hungen zur Sowjetunion und den anderen RGW-Ländern auszubauen. Ausstellung zur Geschichte Bulgariens (UZ) „100 Jahre seit der Befreiung Bulgariens vom Osmanischen Joch" ist das Motto einer Ausstellung, die am Montag, dem 29. Mai, im Hörsaal gebäude (Erdgeschoß) eröffnet wurde. Die Ausstellung wird vom Bulgari schen Kulturzentrum Berlin und der KMU veranstaltet und ist bis zum 16. Juni (8 bis 17 Uhr) zu besichtigen. Fleischqualität im Expertengespräch Die Fachgruppe- Lebensmittel hygiene der Sektion Tierproduktion und Veterinärmedizin der Karl- Marx-Universität veranstaltete ein Kolloquium mit dem Thema: „Fleischqualität und Schlachttier- Verluste“. Nach der Eröffnung durch den Leiter der Fachgruppe Prof. Dr. Leistner wurde zu solchen Problemen wie Grundlagen der Un tersuchung und Beurteilung von Fleischqualitätsmängeln, Qualität der Skelettmuskulatur von Bullen und Färsen, Tendenzen der Quali tätssicherung bei Schweinefleisch und zur Entwicklung der Schlacht tierverluste beim Schwein Stellung genommen. An der Veranstaltung nahmen ebenfalls Mitarbeiter der Fleischkombinate. Veterinärhygiene inspektion, Hygieneinspektion, Hy giene-Institutes des Bezirkes Leipzig sowie Studienten, teil. lei Uber ein wissenschaftliches Kol loquium der Sektion Tierproduk- tion/Veterinärmedizin und der IRIMA Delitzsch zur industriemäßi gen Rindermast berichtet Universi tätszeitung in der nächsten Ausgabe ausführlich. Sektion Chemie beging den 10. Jahrestag ihres Bestehens Am Dienstag, dem 30. Mai, begin gen die Angehörigen der Sektion Chemie den 10. Jahrestag der Sek tionsgründung. Aus diesem und aus Anlaß des 25. Jahrestages der Na mensgebung der KMU veranstalteten sie ein Absolvententreffcn. Den Fest vortrag hielt im Großen Hörsaal der Sektion Genosse Dr. Köhler, Stell vertreter des Ministers für chemi sche Industrie. (Im Foto rechts, be grüßt von Prorektor Prof. Haupt mann). Nach einer kurzen Eröffnung durch den Prorektor für Naturwis senschaften der KMU referierte der Stellvertreter des Ministers zu den nächsten Aufgaben von Wissen schaft und Technik in der chemi schen Industrie. Dazu gehört neben der Bereitstellung von Roh- und Grundstoffen und der Lösung stei gender außenwirtschaftlicher Auf gaben die bedarfsgerechtere Versor gung der Bevölkerung. Als Wege forderte der Minister anwendungs orientierte Naturstoffchemie und ökonomisch verwendbare Verfahren, wie z. B. die vertieft? Spaltung von Erdöl. Im Anschluß daran informierte der Direktor der Sektion Chemie, Prof. Dr. M. Weißenfels, die Absol venten und Gäste über die 10jäh- rige Entwicklung von Lehre und Forschung. Er zeigte am Beispiel der neugegründeten Applikations gruppe Halbleiterdiagnostik eine Form zur raschen Anwendung der Forschungsergebnisse in der Praxis. Hartmut König sprach vor Studenten der KMU: Solidarität mit den Völkern Afrikas (UZ) Hartmut König, Sekretär des Zentralrates der FDJ, sprach am Mittwoch vergangener Woche an der Karl-Marx-Universität auf einem begeisternden Meeting der Solidarität mit den um ihre natio nale und soziale Befreiung kämp fenden Völker Afrikas. FD J-Stu denten sowie zahlreiche afrikani sche Kommilitonen und FDJler aus Grundorganisationen der Stadt Leipzig begrüßten des wei teren Mathias Dietrich, 1. Sekre tär der FDJ-Bezirksleitung, und Ge nossen Batamio, Generalsekretär der Union der Afrikanischen Studieren den und Arbeitenden in der DDR (UASA). Hartmut König würdigte die bis herigen Solidaritätsleistungen der KMU-Studenten. Er enthüllte die Ziele der neokolonialistischen Poli tik des Imperialismus, wobei er be sonders die Unterstützung rassisti scher Regimes im Süden Afrikas durch die NATO-Mächte und deren militärische Intervention in Zaire brandmarkte. Er forderte die FDJler auf, auch weiter alles in ihren Kräf ten Stehende zu tun, damit. alle Völker Afrikas in freier Selbstbe stimmung den Weg des sozialen Fortschritts beschreiten. Mary Ma- rutle, Studentin aus Südafrika, be richtete über den gegenwärtigen Kampf in der RSA gegen die verbre cherische Politik der Apartheid. Sie dankte im Namen ihrer afrikani schen Kommilitonen für die Freund schaft und ' großzügige Unterstüt zung, die sie in der DDR erfahren und besonders an der KMU tagtäg lich erleben. Mit einem Kulturprogramm, ge staltet von FDJ-Singegruppen und Studenten aus Tansania, sowie dem gemeinsamen Gesang der „Interna tionale“ wurde das Meeting been det. „Klare Sache, daß ich beim Sommernachtsball dabei bin“, meint Kaba rettistin Ursula Schmitter, die auch ihre Kollegen von der „Pfeffermühle“ mitbringen wird. In einer Woche ist es soweit — am 9. Juni, 19 Uhr beginnt der „Sommernachtsball 78“. Neben den Pfeffermüllern wirken u. a. mit: Siegfried Loyda, Conference; Siegfried König, Gesang; Los Diabolos, Artistik; Ellis-Marionetten und, und, und — natürlich viel Musik und Tanz. Karten bestellungen (von 2 bis 9 Mark) in der HA Kultur, E.-Schneller-Str. 6, Tel. 79 60/401, Abholung und Verkauf: dienstags und donnerstags, 11 bis 14 Uhr in der Schalterhalle, Hörsaalkomplex. Fotos: UZ/Archiv Prof. Dr. rer. nat. habil. Eva Maria Kirmse wurde 1950 an der Leipziger Universität immatrikuliert. 13 Jahre später berief man sie an die PH „Wolfgang Ratke“ Köthen an die Sektion Chemie/Biologie. Zur Zeit ist sie WB-Leiter der anorganischen Chemie und Dekan: „Die Absolven tentreffen finde ich ganz gut. Man hört wieder von alten Kollegen und er fährt Neues. Hier hat man ja auch die Grundlage erhalten, ein sauberes Faktenwissen und Analysefähigkei ten. Also eine Einheit von Wissen und Können. Diese Notwendigkeit sieht man täglich in der Lehrausbil dung. die jetzt wieder intensive La borpraktika mit analytischen Aufga ben besitzen. Natürlich komme ich auch das nächste Mal." Bereits 1947 wurde NPT Dr. Günt her Bach in die Matrikel der Leipzi ger Universität eingetragen. Promo viert hat er 1953 und ging zum VEB Filmfabrik Wolfen. Da ist er jetzt Abschnittsleiter im Direktorat für Forschung und Entwicklung: „Das Absolvententreffen gefällt mir sehr gut. Man kann Studienkollegen Wie dersehen und sprechen. Dabei können auch wichtige Querverbindungen ent stehen, die sehr nützlich sind. Es ver bessert sich die Zusammenarbeit mit den Partnern der Vertragsforschung. Nicht zuletzt erhielten wir hier an der Uni ein analytisches Training, das zu genauer und selbständiger Ar beit geführt hat, die heute genauso gefragt ist. Begrüßenswert also das Vorhaben der Sektion, die analyti sche Chemie wieder in den Mittel punkt zu stellen. Ich komme gern wieder.“ Müssen Reserven verlorengehen? D ie thematische Breite und Vielfalt des Berichts des Politbüros an die 8. ZK-Tagung sowie der Diskussion sind es besonders, die in den zahlreichen Stellungnahmen der Universitätsangehörigen zum 8. Plenum hervorgehoben werden. In diesem Sinne äußern sich Genosse Dr. B. Keil von der GO Journalistik ebenso wie die Genossen der Grundorganisationen Chemie und Mathematik und die Parteigruppe der Chirurgischen Klinik. „Beson ders angesichts der Krisenerschei nung in den imperialistischen Län dern wird die kontinuierliche und planmäßige Entwicklung der DDR auf allen Gebieten deutlich", mei nen die Genossen der Chirurgischen Klinik. „Die konsequente Friedens politik der UdSSR und der ande ren sozialistischen Länder zeigte bisher große Erfolge. Unsere Auf gabe wird es sein, noch besser als bisher in der täglichen Arbeit al len Mitarbeitern die entscheiden den politischen Zusammenhänge klar zu machen und allen Versuchen der Fälschung und Verschleierung von Tatsachen entgegenzutreten." A uf den unmittelbaren Zusam menhang mit der eigenen Ar beit geht auch Genosse Thomas de Paly, Forschungsstudent an der Sektion Physik ein: „Ich muß geste hen, daß ich am 24. Mai ziemlich überrascht wurde, als ich in der .Aktuellen Kamera 1 vom Beginn der 8. ZK-Tagung hörte, denn noch am Vormittag, als wir den Ablauf un serer nächsten Parteigruppenver sammlung besprachen, hieß es:. Diesmal drängt uns ja kein Ple num, also nehmen die internen Probleme einen etwas größeren Raum ein. Deshalb - wegen meiner Überraschung — las ich den Bericht des Genossen Honecker mit beson derer Aufmerksamkeit. ‘Es geht mir um die Dinge, die man mit dem Schlagwort .Kontinui tät der Planerfüllung' beschreibt. Nun ist das keine neue Losung für uns, in der DDR sprechen viele Leute täglich davon, in den Partei versammlungen natürlich erst recht. Ehrlich gesagt — bisher ging mich das nicht besonders viel an — so glaubte ich jedenfalls. Wenn ich im Ökonomie-Seminar oder im FDJ- Studienjahr sagte, daß Plantreue nicht nur am Jahresende gefragt ist, meinte ich damit nur Produktions pläne oder auch den Forschungs plan der Sektion. Ich - als Student — wußte mir keinen persönlichen Vers darauf zu machen. Genosse Honecker bemerkte: „Es kann uns ober nicht gleichgültig sein, daß in einer Reihe von Betrieben die Ergeb nisse mit einer beträchtlichen An zahl von Überstunden und Sonder schichten erreicht wurden. ... Im kleinen wie im großen sehen wir die weitere Steigerung der Konti nuität unserer Produktion als eine wesentliche Reserve an." A ls ich das las, fiel mir ein, mit welcher Hektik und mit welchem Aufwand wir mitunter Prüfungen und Klausuren vorbereiten. Für uns Studenten ist der Studienplan der Staatsplan, den wir erfüllen müs sen. Unser Produkt sind sozusagen wir selbst — Absolventen, die mit hohem politischem und fachlichem Wissen ausgerüstet, wichtige Auf gaben in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens überneh men. Unsere Plantermine sind Prü fungen, Klausuren, die Abgabe der Diplomarbeit usw. Ich glaube, daß eine verstärkte Arbeit vor solchen Terminen normol ist, auch in der Produktion werden vor Plantermi- nen noch einmal die Kräfte ange spannt. Doch wie oft fällt uns drei Tage vor einer Klausur ein, daß wir dieses oder jenes überhaupt noch nicht wissen oder nicht ver standen haben. Dann wird bis in die Nacht gepaukt — und jeder denkt, daß er das beim nächsten Mal klüger anfängt und sich kon tinuierlich mit der Erarbeitung des Stoffes befassen wird. Doch beim nächsten Mal spielt sich das gleiche ab. Welche Reserven gehen hier verloren! Wieviel Zeit könnten wir gewinnen für andere Dinge, auch für die Lösung wissenschaftlicher Aufgaben über den Studienplan hinaus, z. B. bei der Mitarbeit in Studentenzirkeln. Ich glaube, daß hier eine der größten Reserven bei der Erhöhung der Effektivität unse rer 5 Jahre Studentenzeit liegt.