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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
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- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
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- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
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Band
Band 21.1977
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A ktualität und theoreti sche Tiefe, empirische Gründlichkeit und Treff sicherheit sind hier un abdingbar. Gerade in seiner Sprache, in der plumpen Manipulation wie in der raffinierten Pose, wider spiegelt sich letztlich stets, wie im mer auch verhüllt, die ideologische Position des Klassengegners. Die in unserer Sprachwissen schaft entwickelten marxistisch-le ninistischen Standpunkte stellen ein überzeugend zu handhabendes In strumentarium dar, um den ideolo gischen Gehalt der Wörter systema tisch aufzudecken. Gerade hier liegt eine wesentlich stärker und anschau licher zu nutzende Methode, mit Hilfe derer Sprachwissenschaftler ihren Beitrag im Kollektiv der marxistisch-leninistischen Gesell- schaftswissenschaftler zu leisten haben, jede neue Schattierung der imperialistischen Theoretiker wie ihrer journalistischen Verbreiter zu entlarven und ihrer sprachlichen Verbrämungen zu entkleiden. Wie viel „sprachlichen Sand“ versuchen zum Beispiel die Massenmedien täg lich den unter der Krisenlast leiden den BRD-Bürgern in die Augen zu streuen. Da gibt es nur „Stillegungs- Geschädigte“ statt Arbeitslose und nicht etwa als Ergebnis der Krise, sondern der „Gesundschrumpfung“. Die „Unterprivilegierten“ werden aufgeteilt in „Wohnungswürdige“ und „Wohnungsunwürdige“. Statt in Baracken werden sie in „Schlicht unterkünften“ oder „Übergangs häusern“ untergebracht. Und dies alles, obwohl es eine rie sige, man höre recht, „Wohnungs halde“ in der BRD gibt, das ist die große Zahl teurer, unbewohnter Häuser und Wohnungen. Übrigens heißt es auch ohne Skrupel „Ar beitslosenhalde“ in einem Atemzug mit der „Butterhalde“ oder der „Milchhalde“. Die Bezeichnung „Ar beiter“ wurde längst zum „So zialpartner“ oder einfach „Mitarbei ter“ umgemünzt. Der Profit der Ka pitalisten wurde zum „Einkommen aus Unternehmertätigkeit“. Die Ab züge vom Lohn zur Einschränkung der Kaufkraft der Arbeiter heißen dafür „Konjunkturabgabe“ und die Sprachwissenschaft und gesellschaftliche Praxis Von Prof. Dr. sc. A. Neubert, Vorsitzender des wissenschaftlichen Rates für Sprachwissenschaft der DDR, Teil II und Schluß Skandal betrieben, wie der ameri kanische Journalist R. Mankiewisc in seinem Buch „Nixons Weg nach Watergate“ mit Dutzenden von Bei spielen exemplarisch schildert.) n gleichem Maße, wie die Aggression in Vietnam verschärft wurde, „eska lierte“ auch die Sprache der offiziellen Kriegspro paganda in den USA. Es wurden ständig neue, ver ¬ harmlosende Ausdrücke für die im ¬ mer verbrecherischeren Aktionen in Umlauf gebracht. So stand „Befriedung“ für Mord, „Umsetzung“ für die Verschleppung von Zivilisten in Konzentrationsla ger, „Entlaubung“ für „chemische Kriegführung“, weil mit diesen Wörtern die Vorstellung von ermor deten Bauern oder wie Vieh in La ger getriebenen Frauen und Kindern in verbrannter Landschaft wegge dacht werden sollte. Man erfand ge radezu das Wort „reinigen“ (sani- tise), das die Beseitigung von so ¬ genannten „schmutzigen“ Wörtern aus Texten „für den öffentlichen Verbrauch“ beinhaltet. Ein noch höherer Grad der Ver hüllung einer schlechten Sache durch Sprache wird durch den Gebrauch von Abkürzungen oder Namen er reicht. So hieß die Organisierung von Mordkommandos in Vietnam durch die Amerikaner „Aktion Phoenix“, womit das Wiederauf bauen von zerstörten Dörfern aus der Bombenasche angedeutet wer den soll. Gräßliche Verletzungen an richtende amerikanische Waffen er hielten humoristische oder Mär chennamen, wie z. B. „Gänseblüm chenschneider“, „Fetter Albert“, „Hüpfende Betsy“ oder „Magischer Drachen“. Auch die Praktiken des Watergate-Einbruchs wurden jahre lang durch verhüllende Ausdrücke vor der amerikanischen Öffentlich keit abgeschirmt. Es liegt auf der Hand, daß damit ein außerordentlich/ brisantes Ge biet der gesellschaftlichen Praxis der Sprachwissenschaft umrissen ist, wo wir bei der Auseinandersetzung mit der feindlichen Ideologie noch viel treffsicherer werden müssen. rittens möchte ich die Aufmerksamkeit noch auf einen ganz anderen Be reich der gesellschaftli chen Praxis lenken, wo die Sprachwissenschaft nicht minder wichtige Aufgaben erfüllen zu helfen hat. Ich meine den Platz der Sprache in der wissenschaftlich-technischen Revolution. Hier haben Spra!chwis- senschaftler, erneut in Gemein schaftsarbeit mit Vertretern der Na-, turwissenschaften und technischen Wissenschaften, Lösungen zur Opti mierung sprachlicher Prozesse auf ganz verschiedenen Gebieten zu er arbeiten. Sei es nun die automati sche Analyse des Deutschen und die Entwicklung von Verfahren zur automatischen Silbentrennung oder seien es Arbeiten zur maschinellen Bearbeitung sprachlicher Daten, zur nen der „Vermögensbildung“. Un soziale Maßnahmen "der „Konjunk tursteuerung“ werden salopp als „Auf-die-Bremse-Treten“, „Bremsen greifen“ oder „Leicht-Gas-Geben" hingestellt. Statt Ausgebeutete gibt es „soziale Randgruppen“, die nicht „reintegrierbar“ sind. Und all das in einer „Qualität des Lebens“, die Wohl kaum zu definieren ist, wohl aber als Prestigewort wirken soll. Die Freiheit des Arbeiters besteht darin, daß er als Arbeitskraft „frei gesetzt“ werden kann. Unbeliebte Begriffe sollen neu aufgewertet werden. So erlebt in der BRD zum Beispiel die Bezeichnung „konservativ“ eine solche Aufwer tung. Nannte sich Adenauer noch „Vertreter des konservativen Fort schritts“, so definiert Strauß nun prot zig, „... konservativ heißt für mich, auf der Basis des Bewährten an der Spitze des Fortschritts marschieren.“ Alle wirklich fortschrittlichen Kräfte werden dagegen als „Radi kale“ abgestempelt. (Viel krasser noch wurde die systematische Ver hüllung der Wirklichkeit in den USA während des verbrecherischen Vietnamkrieges und im Watergate- Informationsverdichtung, zu mehr sprachigen maschinellen Wörter büchern, zur maschinellen Über setzung und zur Zeichenerkennung und -erzeugung, zum Mensch-Ma schine-Dialog, immer handelt es sich dabei um perspektivische Fragen der wissenschaftlich-technischen Revo lution, an denen die Aufgabenstel lung der Sprachwissenschaftler nicht vorbeigehen kann. Für solche anspruchsvollen Projekte, die nur in. engster Zusammenarbeit und Ar beitsteilung mit den hier eindeutig führenden Wissenschaftlern der So wjetunion und anderer sozialisti scher Länder angegangen werden können, ist eine kluge Schwerpunkt setzung und prognostische Planung notwendig. Bereits jetzt sind Arbei ten im RGW angelaufen. Um ko operationsfähig zu sein, müssen wir unsere Einsichten in Aufbau und Funktion der Sprache allerdings noch erheblich präzisieren und ver tiefen. Gerade im Dialog mit den technischen Wissenschaften erhält die sprachwissenschaftliche For schung eine neue Dimension, die sie in die Lage versetzt, mit Exaktheit und Verantwortung Probleme der wissenschaftlich-technischen Revo lution anzupacken, wie dies nur un ter den Bedingungen und Vorzügen der sozialistischen Gesellschaft und des Bruderbundes der sozialistischen Länder möglich ist. Ich fasse zusammen. Die Aufgaben der Sprachwissenschaft, ihre gesell schaftliche Praxis sind in der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft bedeutend angewachsen. Die Vielfalt der Anwendungsgebiete reicht von der Sprachkultur und Sprachlehre über die Aufdeckung der aktiven Rolle der Sprache in der internationalen Klassenauseinander setzung bis zur Nutzung der Spra che in der wissenschaftlich-techni schen Revolution. Die Bewältigung dieser Ziele verlangt ein vertieftes und differenziertes Herangehen auf einer soliden und entwickelten mar xistisch-leninistischen Grundlage. Gerade hier wurde unter der Füh rung der Genossen und im Ergebnis der zentralen Planung der gesell schaftswissenschaftlichen Forschung in den letzten. Jahren ein guter Er folg erzielt, den es aber allseitig und zielstrebig auszubauen gilt. Hervor heben möchte ich dazu die große freundschaftliche Hilfe, die uns die sowjetischen Sprachwissenschaftler bei der schöpferischen Erarbeitung marxistisch-leninistischer Positionen gewährt haben. E ntsprechend der Spezifik der neuen größeren Auf gaben, wie sie der zen trale Forschungsplan bis 1980 stellt, sind das Metho denarsenal und die me thodologische Diskussion in überzeugender Auseinanderset zung mit bürgerlichen Positionen der Sprachwissenschaft zu vervoll kommnen. Hierbei liegen noch er hebliche Reserven in der interdis ziplinären Zusammenarbeit. Es zeigte sich dabei, daß Fragestellun gen der Sprachwissenschaft auch Probleme der anderen marxistisch- leninistischen Gesellschaftswissen schaften und zum Teil auch der Na turwissenschaften aufklären hel fen. Vor allem aber gewinnt dabei die Sprachwissenschaft selbst am meisten und vermag noch direkter ihre gesellschaftliche Wirksamkeit zu erhöhen. Wer die Menschenrechte unterdrückt »Ein „Verteidiger der Menschenrechte" an seinem Arbeitsplatz. (Zeichnung von B. Fomitschew aus „Prawda") A usdruck des beharrlichen Kampfes der Organisation der Vereinten Nationen für die Sicherung der Rechte und Freiheiten des Menschen ist das von der UNO angenommene in ternationale Abkommen über die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte sowie das in ternationale Abkommen über die Bürger- und politischen Rechte. Es sind grundlegende internatio nale Dokumente, die die Rechte des Menschen betreffen und in vertraglicher Form jene Grund sätze verankern, die in der All gemeinen Deklaration über die Menschenrechte enthalten sind. Sie wurden von der Sowjetunion, den anderen sozialistischen Län dern und vielen weiteren Staaten der Welt ratifiziert. Die Vereinigten Staaten haben diese Verträge jedoch noch nicht ratifiziert und damit wiederum unter Beweis gestellt, wie heuch lerisch ihr Anspruch ist auf die Rolle eines „Verteidigers“ der Bürgerfreiheiten. Die USA lehnen es ferner ab, der internationalen Konvention zur Beseitigung der Apartheid und für Sanktionen gegen die Apartheidpolitik, zur Liquidie rung aller Formen der Rassen diskriminierungen beizutreten; weiterhin weigerten sie sich, das "von der UNO proklamierte Zehn jahresprogramm des Kampfes gegen den Rassismus und die Rassendiskriminierung (1973 bis 1983) zu unterstützen. Diese Weigerung, die interna tionalen Verträge und Konven tionen zum Schutze der Men schenrechte zu unterzeichnen und zu ratifizieren, ist unlösbar mit der Innenpolitik der USA verbunden. Denn diese Doku mente zielen auf die Beseitigung gerade jener Erscheinungen, die tagtäglich im Leben der USA zu verzeichnen sind. Das ist vor al lem die Rassendiskriminierung, auf deren Boden in vielen Teilen des Landes, besonders im Süden, grausame Gewaltakte gegen Bür- gerrechtskämpfer verübt werden. Hart und umbarmherzig un terdrücken das FBI und andere Repressivorgane die Bürgerrechte der Amerikaner, verfolgen mas senweise „Andersdenkende“, wer fen Menschen wegen ihrer politi schen Überzeugung ins Gefäng nis. Erinnert sei nur an den Will kür-Prozeß gegen die „Wilming ton-Zehn“, an den Fall der Dich terin und Historikerin Assata Chacour, die wegen ihrer politi schen Überzeugung in eine Ein zelzelle eingekerkert wurde, und an den Fall des Schriftstellers Delbert Tibbes, der auf Grund offenkundig fabrizierter Beschul digungen in schändlicher Weise verfolgt wird. Hier eines der jüngsten Bei spiele: Dem Olympiasieger Harri Edwards wurde wegen seiner po litischen Anschauungen das Recht auf Ausübung seiner pädagogi schen Tätigkeit aberkannt. < Auf internationalem Schau platz erweisen die Vereinigten Staaten den volksfeindlichen Dik taturen in Chile, in der Südafri kanischen Republik, in Südkorea und in einer ganzen Reihe ande rer Länder, in denen die elemen taren Rechte und die Würde des Menschen systematisch in grober Weise verletzt werden, ständige Unterstützung. Umfangreiche finanzielle und militärische Hilfe leisten die Vereinigten Staaten der Regie rung in Pretoria, die den Kampf für nationale Befreiung zu un terdrücken versucht. Unter ih rem Schutz wurde die Südafri kanische Republik in eine großes Gefängnis verwandelt, wo die ganze gegen das unmenschliche i Apartheidsystem kämpfende afri kanische Bevölkerung grausa men Verfolgungen und Repres salien ausgesetzt ist. Nicht ein mal die USA-Presse kann diese Tatsache vertuschen. Die Zei tung „New York Times“ teilte in einer Korrespondenz aus Preto ria mit, daß in den Kerkern der Rassisten „unmenschlich mit po litischen Gefangenen umgegan gen wird“. Der Artikel 7 des internationa len Abkommensüber die Bürger- und politischen Rechte lautet: „Niemand darf Folterungen oder einer grausamen, unmenschlichen oder die Menschenwürde ver letzenden Behandlung oder Be strafung unterzogen werden.“ Washington jedoch, das die fla granten Verletzungen der Men schenrechte durch das faschisti sche Pinochet-Regime ignoriert, erweist diesem Regime über ver schiedene Kanäle weiterhin all- seitige Unterstützung, die zwei Millionen Dollar pro Tag aus macht. Die Organisation der Verein ten Nationen hat die von den Machthabern Israels in den be setzten Gebieten verfolgte Po litik gebrandmarkt und den Zio nismus als eine Form des Ras sismus und der Rassendiskrimi nierung verurteilt. Im Gegenatz zur Meinung der meisten UNO- Mitgliedsstaaten stimmten die USA gegen die entsprechende Re solution und üben nach wie vor Nachsicht gegenüber den israeli schen Aggressoren, die den Weg des politischen Terrors und der Massenrepressalien auf dem er oberten arabischen Territorium beschritten haben. (Aus „Presse der Sowjetunion“ Nr, 11/77) Neuerscheinung in der interna tionalen Reihe „Beiträge zur Kri tik der bürgerlichen Ideologie und der Revisionismus“: Helmut Burg I Inflation und Klassenkampf Hrsg.: Akademie für Gesell schaftswissenschaften beim ZK der SED. Dietz Verlag Berlin, 1977, 176 Seiten, Broschur, 3,60 Mark. Die Welle der Inflation hat im Verlauf der siebziger Jahre wie kaum jemals zuvor alle imperia listischen Staaten erfaßt und ist, nach den Worten regierender Po litiker kapitalistischer Hauptlän der, zum „Feind Nr. 1“ bzw. zu einer „Sache nationalen Überle bens“ geworden, Besonders ver heerende Wirkungen hat die In flation auf die Lage der Arbei terklasse, deren hart erkämpfter Lebensstandard durch die infla tionären Prozesse fortwährend in zunehmendem Maße geschmälert wird. Während die Inflationen nach dem ersten und nach dem zweiten Weltkrieg zeitweiliger Natur waren und nicht in allen imperialistischen Ländern auftra ten, ist die Inflation in der Ge genwart zu einer ständigen, chro nischen Erscheinung geworden, und dieser Prozeß beschleunigt sich weiter auch in internationa lem Maßstab. In drei Hauptabschnitten der Broschüre weist der Autor nach, daß sich die Inflation aus den Gesetzmäßigkeiten der kapitali stischen Produktionsweise ergibt und keineswegs ein „Naturereig nis“ oder eine Begleiterscheinung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts ist, wie es bürgerli che Ideologen glauben machen wollen. Diese Behauptungen wer den vor allem durch die Wirk lichkeit und krisenfreie Entwick lung der sozialistischen Länder widerlegt. Abschließend behan- delt der Autor die Konsequenzen, die sich für den Kampf der Ar beiterklasse gegen die Auswir kungen der Inflation ergeben. L. Thiel Eine aktuelle Schrift in der popu lären Dietz-Reihe „ABC des Mar xismus-Leninismus“ , Otto Reinhold Entwickelte sozialistische Gesell schaft und Arbeiterklasse Hrsg.: Akademie für Gesell schaftswissenschaften beim ZK der SED. Dietz Verlag Berlin, 1977, 2, überarbeitete Auflage, 64 Seiten, Broschur, —.60 Mark. Der Gedanke, die bereits in'der Zeit der Vorbereitung des IX. Par teitages der SED geschriebene Broschüre zu überarbeiten, den theoretischen Reichtum des IX. Parteitages und zahlreicher Dis kussionen zu diesen Problemen einfließen lassen, entsprang dem aktuellen Bedürfnis. Das strate gische Ziel, die entwickelte so zialistische Gesellschaft weiter zu gestalten und damit grundle gende Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus zu schaffen, läßt manche Frage aus der unmittel baren Praxis heraus aufkommen, die früher vor allem der theore tischen Diskussion Vorbehalten war. Was verstehen wir eigent lich unter einer entwickelten so zialistischen Gesellschaft? Wie hoch muß die Arbeitsprodukti vität in dieser Phase der Ent wicklung sein? Welches Verhält nis besteht zwischen Sozialis mus und Kommunismus? Gibt es im gesellschaftlichen Leben der DDR schon Elemente des Kommunismus? Otto Rein hold geht bei der Beantwortung dieser Fragen von den Aussagen der Klassiker über Sozialismus und Kommunismus aus. Er zeigt die kommunistische Gesell schaftsformation in ihren ver schiedenen Entwicklungsstufen, charakterisiert die einzelnen Ent wicklungsphasen und weist nach, daß die kommunistische Gesell schaftsformation insgesamt eine rasche Entwicklung kennzeichnet. Auf die entwickelte sozialistische Gesellschaft eingehend, arbeitet er die große Bedeutung einer starken materiell-technischen Ba sis heraus und beantwortet die Frage nach der Steigerung der Arbeitsproduktivität aus der Sicht der allgemeinen schnellen Entwicklung. Auch in den Darlegungen über das qualitative Wachstum der Arbeiterklasse und ihrer führen den Rolle in unserer Republik, der Veränderung und Annähe rung der Klassen und Schichten führt der Autor den Leser in die Dialektik dieses Prozesses ein. W. Böhme
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