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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
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- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
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- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band 21.1977
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E s heißt im Programm un serer Partei, das auf dem IX. Parteitag angenom men wurde: „Ein hohes Niveau der Bildung und vielseitige geistig-kultu rellen Interessen und Be ¬ dürfnisse ... gehören zur sozialisti schen Lebensweise.“ Und weiter: „Die sozialistische Lebensweise ist geprägt von aktiver Teilnahme an der Leitung und Lösung der gesell schaftlichen Angelegenheiten“ (Pro gramm, Berlin 1976, S. 54, 53). Bei der Durchsetzung und Ausgestaltung dieser und weiterer Merkmale unse rer sozialistischen Lebenspraxis, die wir in unserer Gesellschaft täglich Vollkommener zu verwirklichen uns bemühen, spielt die Sprache eine außerordentlich bedeutsame Rolle. Als Sprachwissenschaftler haben wir uns nach dem IX. Parteitag die Frage zu stellen — und im Referat von Kurt Hager auf der Konferenz der Gesellschaftswissenschaftler wird dieses Thema auch so direkt aufge griffen —, ob wir mit unserer Arbeit in Forschung und Lehre den ständig Wachsenden Forderungen gerecht werden, die die gesellschaftliche Praxis in bezug auf die Meisterung sprachlicher Prozesse stellen muß. D ch will versuchen, die Rolle der Sprache und unsere Verantwortung da bei nach drei Seiten hin zu beleuchten. Erstens, gibt es eine sehr direkte und handfeste Aufgabenstellung, die vor den Sprachwissenschaftlern, sicherlich im Verein mit den Pädagogen und Psychologen, steht. Es ist dies — und daran wird mit Recht immer zuerst bei der Rolle der Sprache gedacht — die Beschreibung und Lehre der Mut tersprache und von Fremdsprachen, besonders des Russischen. Die täg liche sprachliche Tätigkeit der Men schen ist ein wichtiger Bestandteil ihrer gesellschaftlichen Aktivität. Deshalb stellt das bewußte, gesell schaftlich wirksame Handeln der ganzen Bevölkerung auch hohe An forderungen an die Kommunika tionsbefähigung. In der sozialisti schen Gesellschaft steigen diese An forderungen quantitativ und quali tativ. Die sichere Beherrschung unserer Muttersprache, das heißt die Aus schöpfung ihrer vielfältigen und zweckgerichteten stilistischen Mög lichkeiten, macht ein wesentliches Merkmal der sozialistischen Persön lichkeit aus. Zum Reichtum des Menschen im Marxschen Sinne, der sich im Reichtum seiner Beziehun gen erweist, gehört gerade auch der Schatz seiner Sprache. Mit der brei ten Entfaltung der kommunikativen Fähigkeiten, mit einer hohen Sprach kultur erweitern die Arbeiterklasse und die mit ihr verbundenen Klas sen und Schichten zugleich ständig die intensive Anteilnahme an der Leitung und Planung der Gesell schaft, erhöht sich der Wirkungs grad unserer sozialistischen Demo kratie. Wir sind sicherlich vorangekom men bei der Bereitstellung wissen- Sprachwissenschaft und gesellschaftliche Praxis Prof. Dr. sc. A. Neubert, Vorsitzender des wissenschaftlichen Rates für Sprachwissenschaft der DDR, Teil I schaftlich fundierter und methodisch effektiver Grundlagen — Wörterbü cher, Grammatiken, Lehrbücher, Sprachkunden —, die die Werktäti gen und vor allem die Jugend befä higen, ihre Sprachkultur zu ent wickeln und im gesellschaftlichen Leben, im Arbeitskollektiv, im Lern- kollektiv, in der aktiven Aneignung der Kultur, dadurch aktiver, bewuß ter und mit größerer Befriedigung zu wirken. Sehr viel bleibt aber noch zu tun. Auch wir haben hier unsere „Überleitungsproblematik“. Wie können die Ergebnisse der Be schreibung der Sprache, ihres funk tionalstilistischen Reichtums, ihrer Elastizität wie ihrer Normen, noch besser, sprich effektiver, breiten Kreisen lehrbar gemacht werden. Der ZP-Plan sieht für die Erarbei tung der sprachwissenschaftlichen Grundlagen der muttersprachlichen Bildung und Erziehung klare Ziel stellungen vor. Dies betrifft übrigens auch die germanistische Forschung und Lehre in bezug auf das Deutsche als Fremdsprache, wo wir als soziali stisches Deutschland eine ganz große Verantwortung für die Lernenden im Ausland haben, die auf diese Wei se den direkten Weg zu den Schätzen der sozialistischen deutschen Natio nalkultur gebahnt bekommen. Auch die Bedeutung der Lehre von Fremdsprachen für die weitere Vertiefung unserer Freundschaft zu den Völkern der sozialistischen Bru derländer und ganz besonders zur Sowjetunion, für die Wirksamkeit der sozialistischen Integration, doch auch im Sinne der weiteren Entfal tung des proletarischen Internatio nalismus' find der Durchsetzung der friedlichen Koexistenz braucht-hier nicht ausführlich begründet zu wer den. Wohl aber haben wir kritisch den Stand zu analysieren, den wir in bezug auf die tatsächlichen prak tischen Kenntnisse und Fertigkeiten erreicht haben. Hier besteht noch kein Grund zur Selbstzufriedenheit. Lehrbücher und Lehrmethoden, in denen die Zusammenarbeit der Sprachwissenschaftler, Pädagogen und Psychologen das Beste anzu streben hat, müssen gründlichere Ergebnisse bei den Lernenden aller Bildungsebenen hervorbringen. ie wichtig das Gebiet der Lehre des Deutschen und von Fremdsprachen auch ist, so erkepnen wir je doch nicht darin allein die gesellschaftliche Pra xis für die Sprachwis senschaft. Ein zweites. Wirkungsfeld der Sprache liegt dort, wo dieses auf ganz unmittelbare, untrennbare Weise mit dem gesellschaftlichen Leben, vor allem mit dem politi schen Leben, verbunden, ja verwo ben ist. Als „unmittelbare Wirk lichkeit des Gedankens“ (Marx) ist nutzung der Sprache zur Begrün dung und Durchsetzung des realen Sozialismus, des Weges zur kommu nistischen Gesellschaft Hier offen baren sich auch sprachlich ständig mehr gemeinsame Elemente in den sozialistischen Ländern. Zum ande ren der Sprachgebrauch zur Auf rechterhaltung der historisch über lebten kapitalistischen Gesellschafts ordnung, der bei aller scheinbaren „pluralistischen“ Differenzierung zwischen den einzelnen westlichen Ländern und Interessenvertretern die Stoßrichtung der imperialisti schen Ideologie offen bekundet oder verhüllend maskiert. die Sprache ein mitentscheidender Faktor unseres Erkenntnisprozesses des individuellen wie des gesell schaftlichen. „Die Sprache ist so alt wie das Bewußtsein — die Sprache ist das Praktische, auch für andere Menschen existierende, also auch für mich selbst erst existierende wirk liche Bewußtsein“ (Marx/Engels). Begriff und Wort sind nicht zu tren D lesen fundamentalen Ge gensatz zwischen Sprache im Dienste des Fort schritts und Sprache im Dienste der Reaktion gilt es noch klarer herauszu arbeiten. Er liegt beileibe nicht immer offen zutage. Der Blick dafür kann getrübt sein, wenn die nen. Unsere Beschlüsse und unsere Überzeugungsarbeit, Propaganda und Agitation zur weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft sind in Sprache formu liert. Ein Musterbeispiel dafür ist die klare und präzise, verständliche und mobilisierende Sprache unserer Partei, wie sie zum Beispiel von der Tribüne des IX. Parteitages verkün det wurde. im Sold der Imperialisten stehenden Massenmedien in glanzvoller, ge schliffener Rede auftreten und un sere eigene Stimme, trotz Beto nung des guten Inhalts, die sprach liche Gestaltung und Wirksamkeit manchmal unterschätzt. Haben wir als Sprachwissenschaft ler schon wirksam und überzeugend genug die Zusammenhänge zwischen Sprache und Gesellschaft, Sprache und Klasse, Sprache und Politik auf D emgegenüber gibt es die sich intensivierenden Ver suche des Gegners, das Rad der Geschichte durch eine planmäßig betrie bene Meinungsmanipu- Hatien und gezielte Diffa mierung der Kräfte-des Sozialismus und des Fortschritts zurückzudre hen. Auch sie sind in Worte geklei det. Sprachgebrauch und Klassen kampf sind nicht zu trennen. Spra che als Instrument, als Waffe in der weltweiten Klassenauseinanderset zung bedarf damit unserer prakti schen Untersuchung. Wie im gesamten politischen Le- ben zeigen sich hier zwei diametral entgegengesetzte Linien: Die Be- zudecken geholfen? Hier ist die beste Theorie gerade gut genug für die Erkenntnis der Praxis. Vor allem geht es dabei um eine prinzipiellere Abrechnung mit bürgerlichen Pseudo theorien und Entstellungsmanövern. -So weusuchtmman-seib Jahren, die • Konvergenztheorie, die sich auf manch anderem Gebiet bereits abge wirtschaftet hat, am sprachlichen Gegenstand neu aufzupolieren. Kri tik an den eigenen imperialistischen Praktiken der Sprachmanipulation will man auch auf die Sprache des Sozialismus ausdehnen. Es werden Gemeinsamkeiten der sprachlichen Beeinflussung des Individiums „in Ost und West“ konstruiert, womit eindeutig die Kraft der sozialsti- .Neue Politische Okonomie’- neue Tendenz der bürger lichen Vulgärökonomie D ie „Neue Politische Ökonomie“ (auch „ökonomische Theorie der Politik“) ist eine Erscheinung in der bürgerlichen Politischen Ökonomie, die etwa seit Beginn der 70er Jahre im deutschsprachi gen Raum auftritt. Sie ist ein Ver such, die bürgerliche Vulgärökono mie aus der Defensive herauszu führen, in die sie durch die Über legenheit des realen Sozialismus und der marxistisch-leninistischen Politischen Ökonomie gedrängt wurde. Zum anderen muß die „Neue Politische Ökonomie“ als Reaktion auf die zunehmende Kri senhaftigkeit des kapitalistischen Systems besonders seit Beginn der 70er Jahre verstanden werden. Wie im Entwurf des neuen Programms der SED festgestellt wird, zeigt sich im letzten Viertel des 20. Jahr hunderts immer klarer, daß der Kapitalismus zum Hemmnis der gesellschaftlichen Entwicklung ge worden ist. „Die zyklischen und strukturel len Krisen in der Wirtschaft, die vor allem in der Inflation, in der Arbeitslosigkeit, in Währungskri sen, in wachsender sozialer Un sicherheit der Werktätigen und im Raubbau an der Umwelt ihren Aus druck finden, erschüttern das so ziale und politische System des Kapitalismus.“ (1) — Darauf muß die bürgerliche Vulgärökonomie reagieren, und sie reagiert mit den unterschiedlichsten Theorien und Konzeptionen, die darauf gerichtet sind, die krisenhafte Entwicklung des Kapitalismus aufzuhalten. Viele bürgerliche Ökonomen, und vor allem Vertreter der „Neuen Politi schen Ökonomie“, üben dabei in der Gegenwart offenbar starke Kritik am Kapitalismus und an der bis herigen bürgerlichen Vulgärökono mie. Welche Ziele verfolgen nun die Vertreter der „Neuen Politischen Ökonomie“ ? Sie kritisieren die bis herige bürgerliche Vulgärökono mie, weil diese auf viele Fragen, dje sich aus der gegenwärtigen ökonomischen Wirklichkeit des Ka pitalismus ergeben, keine Antwort geben kann, und führen verschie dene Gründe an. Vogt schreibt: „Der in der ökonomischen Theorie immer noch herrschende indivi dualistische Ansatz kann die Rea lität nicht beschreiben. Er ist durch einen gesellschaftlichen Ansatz zu ersetzen.“ (2) Und weiter: „Nichts hat bisher die Vermutung der öko nomischen Theorie bestätigt, das die Logik der gesellschaftlichen Entwicklung Harmonie und Gleich gewicht sei...“ , (3) Den bürgerli chen Ökonomen selbst wird ge zwungenermaßen bewußt, daß in- dividueller und subjektiver Stand punkt sowie Harmoniedenken die bürgerliche Vulgärökonomie in die Sackgasse geführt haben. Doch Angelpunkt der Kritik ist die Vernachlässigung der Beziehungen von Wirtschaft und Politik in der bisherigen bürgerlichen Vulgär ökonomie. „Wo rein wirtschaftliche Beziehungen aufhören und politi sche Einflüsse zu wirken beginnen, stößt die Nationalökonomie immer deutlicher an eine Grenze.“ (4) Und Frey fährt fort: „Die ökonomi sche Theorie der Politik setzt sich zum Ziel, die Verbindung von Wirtschaft und Politik wiederher zustellen.“ (5) — Was die Beziehun gen von politischen und sozialen Faktoren mit ökonomischen Ge gebenheiten betrifft, so heben die „Neuen Politökonomen“ die große Leistung der marxistischen Politi schen Ökonomie hervor, bei der diese Beziehungen am besten er faßt werden. Aber weiter ist an der marxistischen Politischen Ökono mie für die bürgerlichen Ökono men nichts Bemerkenswertes. Sie lehnen diese einzig wissenschaft liche Politische Ökonomie ab, die so bedeutsame „Nachteile“ wie die Arbeitswerttheorie, Mehrwert- und Ausbeutungstheorie besäße und obendrein die historische Entwick lung als deterministischen Prozeß auffasse. Für die Vertreter der „Neuen Politischen Ökonomie“ bedeutet die Hinwendung zur Politischen Öko nomie nichts anderes, als die Wech- --Ibeziehungen zwischen Ökonomie und Politik deutlich zu machen. Die Reduzierung auf dieses Pro blem bedeutet aber eine Verfäl schung des Gegenstandes der Poli tischen Ökonomie. Für die bürger sehen Ideologie geschwächt werden soll. Unsere Begriffe, die mobilisie rende Wirkung der marxistisch-le ninistischen Weltanschauung sollen zurückgedrängt werden, indem man unsere Sprache verunglimpft. Gleichzeitig aber gibt es unter den imperialistischen Ideologen den Versuch, die Macht des sozialisti schen Wortes gewissermaßen zu un terlaufen und es für die eigenen Ziele der Reaktion auszunutzen. Be reits Lenin hat diese Taktik ent larvt, als er schrieb: „Die Dialektik der Geschichte ist derart, daß der theoretische Sieg des Marxismus seine Feinde zwingt, sich als Mar xisten zu verkleiden. Der innerlich verfaulte Liberalismus versucht, sich neu zu beleben." Das ist genau die Linie, die die „demokratischen“, „menschlichen“ und anderen wohl klingenden, aber falschen „Sozia listen“ einschlagen, wo sie unsere Bezeichnung für ihre unmarxisti schen, gegen den realen Sozialismus gerichteten Konzepte nicht nur ver hüllen, sondern auf unsere Kosten aufwerten wollen. Der Fünfjahrplan 1976—1980 — ein Plan zum Wohle des Volkes und zur allseitigen Stärkung der DDR. Materialien der 3. Tagung der Volkskammer der DDR am 15. Dezember 1976. Schriftenreihe: Aus der Tätigkeit der Volkskammer und ihrer Aus schüsse. f ndererseits usurpieren ul- | tralinke Kräfte unsere Terminologie, indem sie I sich „Marxisten-Lenini- l sten“, „Proletarische In- L itiative“, „Rote Armee- Fraktion“ nennen und damit den wissenschaftlichen Sozia lismus diskreditieren. Die DKP be steht für sie dann aus „Revisioni sten“. In der DDR, dazu versteigen sich diese anarchistischen Gruppen, herrsche dann der „Sozialfaschis mus“ oder der „Sozialimperialismus“. Nach der unerbittlichen Logik des Klassenkampfes führen auch diese Blüten des Sprachgebrauchs nur zu einer Unterstützung des sprach lichen Konzerts der verbalen Aus fälle gegen den realen Sozialismus. Es liegt der planmäßige Versuch vor, den Imperialismus an seinem Krankenbett durch sprachliche Me dizin künstlich am Leben zu erhal ten. Eine Flut von beschwichtigen den Worten zur Verdunklung der eigenen Unterdrückungspraktiken und von gespitzten Pfeilen in Wor ten gegen das sozialistische Lager soll vom Niedergang und der Kor ruption der eigenen Werte ablen ken. Hier haben wir als Sprachwis senschaftler, natürlich in enger in terdisziplinärer Zusammenarbeit mit Philosophen, Historikern, Soziologen, Psychologen, Journalisten sowohl prinzipiell wie detailliert, gezielter und anschaulicher die Methoden und Hintergründe des Sprachge brauchs des Klassengegners aufzu decken. Hier hat sich die Sprach wissenschaft als marxistisch-lenini stische Geselischaftswissenschaft zu bewähren. Im-zentraln Forschungs plan sind dafür konkrete Zielstel lungen abgesteckt. Es geht um ein historisches Herangehen auf theore tisch hohem Niveau. Dabei sind die Gesetzmäßigkeiten des Zusammen hangs zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und sprachlicher Wi derspiegelung konkret zu erforschen und vor allem auch die aktive Rolle der Sprache im historischen Prozeß herauszuarbeiten. liehen „Neuen Politökonomen“ sind die Produktionsverhältnisse und die in ihnen wirkenden ökonomi schen Gesetze nicht Gegenstand der Untersuchung. Vielmehr wer den Modelle gebastelt, die mehr als die bisherige Vulgärökonomie die politischen Prozesse mit be rücksichtigen, die individualisti sche Betrachtungsweise vermeiden und nicht von einer harmonischen Entwicklung im Kapitalismus aus gehen. Dabei kommen aber Forma lismus, Funktionalismus und quan titative Betrachtungsweise, sowie platter Empirismus wie bei allen bürgerlichen Ökonomen zum Vor schein. Die „Neue Politische Ökonomie“ beschäftigt sich u. a. damit, wie Wählerverhalten und Ökonomie Zusammenwirken, wie kapitalisti sche Institutionen in Politik und Ökonomie im Wechselspiel stehen, wie die Kontrolle der negativen Wirkung der Industrialisierung, des Bevölkerungswachstums und Ver städterung auf Umwelt und Le bensqualität ausgeübt werden kann, wie man wohl die Einkommensun gleichheit vermeiden könne usw. Die „Neue Politische Ökonomie zielt darauf, die Kanten und Ecken des Kapitalismus abzuschleifen, um ihn weiter lebensfähig zu erhalten. Es ist einer der vielen Versuche der bürgerlichen Ökonomie, ihre Theorie den veränderten Bedingun gen des Kapitalismus anzupassen. Hinter der Forderung nach einer Politischen Ökonomie allein im Sinne der Verbindung von ökono mischen und politischen Prozessen verbirgt sich das Anliegen bürger licher Ökonomen, effektivere Me thoden zu finden, um bessere Mo delle aufzustellen, die im Dienste des Kapitalismus stehen. Die offen bar sehr kritische Einstellung zum kapitalistischen System ändert nichts daran, daß die „Neue Politi sche Ökonomie“ eine Variante der Verteidigung des Kapitalismus ist. Die Veränderungen, die sie vor schlägt, bleiben an der Oberfläche und beziehen sich nicht auf die kapitalistischen Produktionsver- hältnisse. Gerd-Albrecht Gebhardt Herausgeber: Sekretariat der Volkskammer der DDR Heft 1, 7. Wahlperiode, 1977, 160 Seiten, Broschur, 0,90 M Diese Broschüre enthält die Rede des Vorsitzenden des Mini sterrates der DDR, Willi Stoph, zur Begründung des Gesetz entwurfes über den Fünfjahrplan für die Entwicklung der Volks wirtschaft der DDR 1976—1980 und des Gesetzentwurfes über den Volkswirtschaftsplan 1977, die Rede des Ministers der Fi nanzen der DDR, Siegfried Böhm, zur Begründung des Entwurfes des Gesetzes über den Staats haushaltplan 1977 und Stellung nahmen der Ausschüsse und Fraktionen der Volkskammer der DDR. Im Schlußteil der Bro schüre sind das Gesetz über den Fünfjahrplan für die Entwick- lung der Volkswirtschaft der DDR 1976—1980, das Gesetz über den Volkswirtschaftsplan 1977 und das Gesetz über den Staats haushaltsplan 1977 im Wortlaut nachzulesen. Das System rechtlicher Regelung der sozialistischen ökonomischen Integration Grundriß. Autorenkollektiv • unter Leitung von W. Seiffert, 404 Seiten, Kunstleder, 25,- M Mit dieser Arbeit, die auf dem 1974 erschienenen Sammelband „Sozialistische ökonomische Inte: gration — Rechtsfragen“ fußt, wird erstmals der Versuch unter nommen, die Rechtsgrundlagen der sozialistischen ökonomischen Integration in ihrer Gesamtheit systematisch darzustellen. In Form eines Grundrisses soll das Buch Lehre, Praxis und For schung gleichzeitig dienen. Ausgehend vom Wesen der so zialistischen Integration und ih ren grundlegenden Rechtsformen, geben die Autoren einen Über blick über die internationalen ökonomischen und wissenschaft lich-technischen Organisationen und Organe im RGW und wid men sich dann im Hauptteil der Arbeit den Rechtsgrundlagen der gemeinsamen Planung, der wis senschaftlich-technischen Zusam menarbeit, der Spezialisierung und Kooperation der Produktion, den rechtlichen Regelungen der Transportbeziehungen, des Wa renaustausches, der Finanz- und Währungsbeziehungen. Die Vereinten Nationen und ihre Spezialorganisationen. Doku mente Band 11: Der Internatio nale Fernmeldeverein. Zusammengestellt und eingelei- tet von H. Haschke und W. Pau- bei, 351 Seiten, Leinen, 37,00 M Eine Einführung informiert den Leser - über die Entwicklung dieser Spezialorganisation von ihrer Gründung im Mai 1865 bis zur Gegenwart, über Struktur und Arbeitsweise der Organe des Fernmeldevereins und über den Internationalen Fernmeldevertrag. Der Dokumentenanteil enthält den Fernmeldevertrag von Ma- laga-Torremolinos 1973 und die dazugehörigen Anlagen (Unter zeichnerstaaten, Vorbehalte, Re solutionen, Empfehlungen und Wünsche) in deutscher Überset zung und im französischen Ori ginaltext. (1) Entwurf zum Programm der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands In: Neues Deutschland vom 14. 1. 1976, S. 3 (2) Vogt, Winfrid: Seminar: Poli tische Ökonomie. Zur Kritik der herrschenden Na tionalökonomie. Suhrkamp Ver lag, Frankfurt a. M. 1973, S. 203 (3) Ebenda, S. 203 (4) Frey, Bruno: Warum man Öko nomie und Politik nicht trennen kann. In: Kontaktstudium Ökonomie und Gesellschaft. Athenäum Verlag Frankfurt a. M. 1972, S. 36 (5) Ebenda, S. 36 A
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