Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
-
Band
Band 21.1977
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
geaegAMSSTTAMBAMBMmM--eaTaM Symbol des Bekennermutes und des Heldentums Aus der Laudatio anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Rodney Arismendi, Erster Sekretär der KP Uruguays, vorgetragen von Rektor Prof. Dr. sc. phil. Lothar Rathmann am 2. März 1977 im Festsaal des Alten Rathauses Q is Simon Bolivar das gigantische Werk der Befreiung Latein amerikas vom Jodi der kolonialen Unterdrückung überblickte, prägte er die bitteren Worte: „Wir haben ein Meer gepflügt.“ Auf schmerzhafte Weise nahm die unsterbliche Generation von 1810 die unüberbrückbare Kluft zwischen Ideal und Wirk- lichkeit wahr: Die Opfer eines endlosen Krieges schienen ver geblich im Angesicht der schweren Geburtswehen einer neuen Staatenwelt, die in Bruderzwist und Anarchie zu versinken drohte. Aber die Geschichte hat den tragischen Pessimismus des großen Be freiers nicht bestätigt. Die von Toussaint LOuverture, Gual und Espana, von Hidalgo, Mo relos und Narino, von Moreno, Francia und Artigas, von San Martin und O’Higgins entzündete Fackel der Freiheit ging von Generation zu Generation weiter. Ihr Feuer konnie verdunkelt, jedoch nie mehr zum Verlöschen gebracht werden. Welch ein Wandel hat sich seitdem vollzogen. Unsere Epoche, deren Sinngebung im weltweiten Übergang vom Ka pitalismus zum Sozialismus liegt, hat Lateinamerika zu einem Brenn punkt in der unerbittlichen Konfrontation von Fortschritt und Reak tion werden lassen. Der Kampf der Völker Lateinamerikas, deren Schicksale uns zutiefst bewegen, ist untrennbarer Bestandteil des Menschheitsfortschritts im Zeichen des Roten Oktober. Sie selbst sagen dazu: „Die lateinamerikanische Revolution fällt mit der sozialistischen Re volution und ihrem siegreichen Ausdruck, dem sozialistischen Weltsy stem, nicht nur objektiv zusammen, d. h. weil beide dem gemeinsamen Feind, dem Imperialismus, gegenüberstehen. Die Wurzeln dieser Einheit sind historischer Natur, sie entsprechen dem Wesen unserer Epoche.“ In der vordersten Front dieses Ringens, das in Gestalt der Kubanischen Revolution den Sozialismus auch für den amerikanischen Kontinent zur Realität werden ließ, stehen die kommunistischen und Arbeiterpar teien. Ihre Persönlichkeit und ihr Wirken, hochverehrter Genosse Aris mendi, sind für uns zu einem Symbol des Bekenner- und Heldenmutes der lateinamerikanischen Kommunisten unter den Bedingungen eines von den Gegnern des Fortschritts und der endgültigen Befreiung Ihres Hei matkontinents gnadenlos geführten Klassenkampfes geworden. Das Wort Symbol ist keine leere Formel: Wir verstehen es als Herausforderung an uns selbst, das unermüdliche Wirken für die Festigung der sozialisti schen Ordnung nach innen und außen stets von neuem als die Grund maxime unseres Lebens zu setzen. Die im Sozialismus kulminierende Befreiung der Menschheit ist kein Geschenk, sondern wie Sie — in bewußter Anlehnung an das berühmte Wort von Jose Carlos Mariätegui — schreiben, die heroische Schöpfung eines jeden Volkes“. Diesem Gesetz folgte und folgt bis zum heutigen Tage Ihr eigener Weg. Die Etappen Ihres Lebens und Ihres Wirkens für die Freiheit Uruguays, den Befreiungskampf Lateinamerikas und den Triumph der internationalen revolutionären Bewegung sind exemplarischer Ausdruck einer bedingungslosen, aus tiefster Überzeugung gewachsenen Hingabe für die weltumstürzenden Ideen von Marx, Engels und Lenin und die historische Mission der Arbeiterklasse. ir betrachten diese Auszeichnung durch das höchste Gremium der Karl-Marx-Universität, die auf eine mehr als 500jährige Geschichte zurückblicken kann, als die verdiente Würdigung Ihrer untrennbar miteinander verschmolzenen theoretisch wissenschaftlichen und politisch-praktischen Leistung. Zu gleich rechnet es sich unsere Alma mater lipslensis selbst zur Ehre, eine solche Auszeichnung Ihnen gegenüber aussprechen zu dürfen. „ , „ ..1.2 . Ihr wissenschaftliches Werk im Dienst der Revolution füllt eine Bibliographie, deren Titel bereits in die Hunderte geht, und wir beken nen dankbar, daß die Kenntnisnahme und das Studium Ihrer Arbeiten für zahllose Gesellschaftswissenschaftler — und nicht nur diejenigen, deren bevorzugtes Forschungsgebiet Lateinamerika darstellt — als un abdingbare Voraussetzung einer wahrhaft schöpferischen Anwendung und Vertiefung des Marxismus-Leninismus in unserer Epoche angese hen wird. Die wissenschaftliche Spannweite und der theoretisch-kritische Gehalt Ihres Werkes, angefangen mit den frühen Arbeiten über philosophische Grundpositionen von Karl Marx und der philosophisch-historischen Auseinandersetzung mit dem Aprismus über die Probleme der konti nentalen Revolution der Geschichte Uruguays und des Wesens der La teinamerikapolitik des USA-Imperialismus bis zur umfassenden Ana lyse der Besonderheiten des Faschismus in Lateinamerika, ist ein über zeugender Beweis gegen jene Behauptung bürgerlicher und reformisti scher Provenienz, daß der revolutionäre Marxismus für und in Latein amerika ein Importprodukt, bar jeden kreativen Inhalts* sei. Ihr theoretisches und praktisches Wirken steht in jener von Persön lichkeiten wie Emiliano Recabarren, Antonio Mella und Jose Carlos Mariätegui begründeten Tradition der dynamischen Anwendung des Marxismus-Leninismus, die eben als „heroische Schöpfung“ begriffen, mit den jeweils neuen Aufgaben zu neuen Horizonten vorstieß. * ie werden es, lieber Genosse Arismendi, gewiß nicht als Ab- | . Wertung Ihrer vielen anderen Arbeiten verstehen, wenn wir in diesem Zusammenhang gerade auf Ihr Werk „Lenin, die Re- Ä volution und Lateinamerika“ (1970) verweisen, den bisher I wohl umfassendsten Beitrag zur theoretischen Verallgemeine rung der revolutionären Prozesse in Lateinamerika. Es wäre gewiß vermessen, aus Anlaß Ihrer akademischen Würdigung eine Gesamtwertung gleichsam eine Gesamtschau, Ihrer theoretisch- wissenschaftlichen Leistungen bieten zu wollen. Wir begnügen uns deshalb — solens volens — mit einigen wenigen Überlegungen, die dem Beschluß des Wissenschaftlichen Rates zugrunde liegen. Die Überzeugungskraft Ihres Werkes und Ihres Wirkens liegt in der Einheit von Theorie und Praxis. Das, was Sie fordern und verteidigen, leben Sie auf beispielsetzende Weise selbst vor. Ihr Bekenntnis zur Ok toberrevolution verbindet sich untrennbar mit der offensiven Verteidi gung der Errungenschaften des realen Sozialismus und der führendan Rolle der UdSSR als dem dynamischen Zentrum des revolutionären Weltprozesses der Gegenwart. Aus dieser Sicht haben Sie immer wieder all Ihre Kraft zur Festigung der Einheit der internationalen kommunistischen Bewegung eingesetzt. Lassen wir Sie selbst dazu sprechen: „Wir schaffen die Grundlagen für die allumfassende Einheit unserer Bewegung, der Einheit der Kommunisten, die, nach Lenins Worten, die Vernunft, die Ehre und das Gewissen unserer Epoche repräsentieren.“ Das Ringen um die Einheit aller revolutionären Kräfte war und bleibt für Sie identisch mit der schöpferischen Anwendung der Grundprinzi pien des Marxismus-Leninismus. Stets von neuem bekennen Sie sich in Ihren Arbeiten zum Leninschen Kerngedanken: „Ohne revolutionäre Theorie gibt es keine revolutionäre Praxis.“ In voller Übereinstimmung mit dieser Erkenntnis haben Sie die ver schiedensten, besonders in Lateinamerika grassierenden, Spielarten der Marx- und Lenin„revision“ ultralinken oder offen reformistischen Stand orts der profunden Kritik unterzogen und damit einen international an erkannten Beitrag zur Verteidigung und Vertiefung des Marxismus-Le ninismus geleistet, der in seiner Bedeutung schwerlich zu überschätzen ist eständig ist Ihr vorbildliches Wirken als Verfechter des prole tarischen Internationalismus und der kämpferischen Solidari tät. Lassen Sie uns auf ein Beispiel besonders verweisen: Ihre wissenschaftliche Leistung zur historischen Einordnung und theoretischen Verallgemeinerung der Kubanischen Re volution. In Ihren Gedanken zum Thema „Die Kubanische Revolution als Ausdrude des historischen Moments Latein amerikas“ stellen Sie fest: B „Vor allem scheint die Antwort klar: das Vorhandensein eines sozia listischen Landes, das über den ganzen Kontinent ausstrahlt, ist bereits für sich genommen ein qualitativer Wandel unserer Lage, und zugleich stellt sich die Solidarität mit der Kubanischen Revolution, eine interna tionalistische Pflicht, als nationale Aufgabe in der revolutionären Stra tegie eines jeden unserer Völker dar.“ (S. 311) Es bleibt unvergessen, daß Sie gerade und vor allem in jenen Momen ten das schöpferische Verständnis für das Allgemeine und Besondere in der Kubanischen Revolution förderten, als diese Revolution in kompli zierter und nicht selten dramatischer Weise unter neuen und spezifi schen Bedingungen den Übergang zum Sozialismus vollzog. Mit diesem Beispiel nähern wir uns dem Kern und dem Grundanlie gen Ihrer gesamten politisch-theoretischen Arbeit: den Charakter, die Triebkräfte und die Perspektiven des revolutionären Prozesses in La teinamerika allseitig zu analysieren; nach Ihrer eigenen Gegenstandsbe stimmung: „grundlegende Aspekte der Theorie der internationalen sozialistischen Revolution in ihrer Verbindung mit den gegenwärtigen Kämpfen in Lateinamerika zu untersuchen.“ (1) ★ ür Sie, lieber Genosse Rodney Arismendi, hieß das immer, die theoretischen Erkenntnisse an den neuen Aufgaben der Pra xis zu messen und in selbstkritischer Beurteilung des Erreich ten (wie auch des Noch-nicht-Erreichten) den Wissens- und Erfahrungsschatz der internationalen revolutionären Bewe gung zu mehren, weder der Selbstzufriedenheit und dogmati scher Rechthaberei noch dem Subjektivismus und der natio ¬ nalen Überheblichkeit Raum zu geben. Aus Ihren theoretischen, durch die Praxis immer wieder bestätigten Gesamtwerk möchten wir nur einge Grundpositionen, die wir als be stimmende Leitlinien begreifen, herausheben: • Die Stellung Lateinamerikas im weltrevolutionären Prozeß der Ge genwart und die damit eng verknüpfte Dialektik von kontinentalen Ge meinsamkeiten und nationalen Besonderheiten. • Die zentrale Position der Arbeiterklasse im Kampf um die endgültige politische und ökonomisch-soziale Emanzipation Lateinamerikas und die objektiven wie subjektiven Voraussetzungen für die Durchsetzung der Hegemonie der Arbeiterklasse. So lauten ihre eigenen Worte: „Die politisch-soziale Kraft der Revolution durch alle Phasen und Wendungen zu bilden, ist die erste große Aufgabe des Revolutionärs. Und innerhalb dieser Kraft des geeinten Volkes ist die fortgeschrittene Stellung der Arbeiterklasse und der marxistisch-leninistischen Partei die Vorbedingung und die Garantie für den Übergang zuin Sozialismus.“ (S. 36) • Die flexible Bündnispolitik gegenüber den verschiedensten Klassen, Klassengruppen und Schichten mit dem Ziel, optimale Bedingungen einer breiten Aktionseinheit aller fortschrittlichen, demokratischen und humanistisch gesinnten Kräfte zu schaffen. In ihren Betrachtungen mit dm Titel „Fragmente“ von 1974 findet sich der Satz: „Je härter die Offensive des Gegners ausfällt, um so offener müssen wir sein und nicht enger und nutzlos radikal.“ (S. XXI) Bittere Erfahrungen der letzten Jahre lassen über die Bedeutung die ser programmatischen Aussage wohl keinen Zweifel. • Der Charakter der Macht und die Wege der Revolution in Latein amerika, bei spezieller Betonung jenes komplizierten Problems, das Lenin das „Herankommen“ an die Revolution genannt hat. Ihre Überlegungen zum Verhältnis von „bewaffnetem" und „nicht bewaffnetem“ Weg der Revolution, auf der soliden Grundlage der Ver arbeitung aller bisherigen marxistisch-leninistischen Erkenntnisse und der praktischen Erfahrungen Lateinamerikas fußend, hat in entschei dender Weise zur Klärung der ideologischen Fronten und der schöpfe rischen Erfassung der Machtfrage unter den spezifischen Bedingungen des Subkontinents beigetragen. Hierin finden wir zugleich eine wesent liche Grundlegung für die Analyse der chilenischen Revolution, ihres Charakters und der Ursachen ihrer tragischen Niederlage durch den konzentrischen Angriff der inneren und äußeren Konterrevolution. • Der politisch-soziale Funktionswechsel der Streitkräfte, einschließlich ihrer Differenzen unter dem Druck der zugespitzten Krisensituation des , lateinamerikanischen Kontinents. Ihre bereits unmittelbar nach dem Staatsstreich in Brasilien getroffenen und seitdem systematisch fortgeführ ten Feststellungen zur Rolle der Streitkräfte als einem „Schlüsselpro blem“ der Revolutionen in Lateinamerika sind — und das sei an dieser Stelle betont — von entscheidender orientierender Bedeutung nicht nur für die an unserer Universität über Lateinamerika, sondern ebenso über Afrika, den Nahen Osten und Asien arbeitenden Wissenschaftler. Wie in so vielen anderen Aspekten stehen wir, verehrter Genosse Arismendi, auch auf diesem kordinalen Gebiet der Strategie und Taktik in Ihrer Schuld und bekennen das dankbar. ★ E icht erst seit dem 11. September 1973, aber seitdem entschie den forciert, zeichnet sich in Lateinamerika die Offensive der extremsten Reaktion des Faschismus ab. Damit hat die Auseinandersetzung zwischen Revolution und Konterrevolution eine neue historische Qualität und Dimen sion angenommen, die für alle fortschrittlichen und demokra tischen Kräfte, in erster Linie die kommunistischen und Ar beiterparteien, eine schwere Bewährungsprobe darstellen, und in ihrer Wirkung weit über Lateinamerika hinausreichen. Die weltweite Solidarität für die Patrioten Chiles, Brasiliens. Uru guays, und anderer von der unmenschlichsten Form der Unterjochung heimgesuchten Länder bezeugt, daß die fortschrittliche Menschheit ins besondere die sozialistischen Staaten und die revolutionäre Arbeiterbe wegung, den Kampf im Geiste von Georgi Dimitroff aufgenommen haben. Der Ruf „Venceremos" und „No pasarän“ erfaßt den letzten Winkel der Erde. Wir würdigen und ehren in Ihnen, hochverehrter Genosse Rodney Arismendi, eine Persönlichkeit, deren wissenschaftlich-theoretisches Werk auch auf kompromißlose Auseinandersetzungen mit dem Faschis mus gerichtet ist. An der Spitze Ihrer heroisch kämpfenden Partei haben Sie unter den Bedingungen schwerster Illegalität bewiesen, was Einheit von revolutio närer Theorie und revolutionärer Praxis im Kampf gegen den schlimm sten Feind der Menschheit bedeutet. Wir verbinden die Ehrung für Ihre Persönlichkeit und Ihr Werk mit einem aus tiefsten Herzen kommenden solidarischen Gruß an unsere uruguayischen Genossen und Freunde, die sich in den Händen der Reaktion befinden und trotz schwerster Verfolgung das Banner des Wi derstandes hochhalten. Unsere Gratulation für Sie, lieber Genosse und Freund Rodney Aris mendi, verbindet sich mit den aufrichtigen Wünschen für Ihr persönli ches Wohlergeben und für neue Erfolge im Kampf um ein freies und demokratisches Uruguay, für den Fortschritt der revolutionären Bewe gung in ganz Lateinamerika und für den Triumph des proletarischen Internationalismus. (Hervorhebungen: die Red.) Daten aus dem Leben Rodney Arismendis Rodney Arismendi, Erster Sek retär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Uru guays, wurde am 21. März 1913 in der uruguayisch-brasiliani schen Grenzstadt Rio Branco (Departement Cerro Largo) ge boren. Die Schule besuchte er in der Departements-Hauptstadt Melo. Mit fünfzehn Jahren beteiligte er sich an der Gründung einer Arbeitergewerkschaft. Er wurde Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes. Von 1929 bis 1931 studierte Rodney Arismendi Rechtswissenschaften an der Uni versität Montevideo. Wegen stän diger Polizeischikanen mußte er das Studium abbrechen. Er wurde Journalist und leitete 1931 bis 1932 die Zeitung „Lucha Estudiantil" (Studentenkampf), das Organ der Vereinigung Kom munistischer Studenten. Rod ney Arismendi, der seit 1931 Mit glied der Kommunistischen Par tei Uruguays ist, wurde 1932 zum Sekretär eines Kongresses von Studenten, Intellektuellen und Lehrern gewählt, die gegen Fa schismus und Krieg kämpften. Er beteiligte sich als Studenten führer am Kampf gegen die im perialistische Diktatur und lei tete. verschiedene illegale Aktio nen der KP Uruguays. 1934 wurde er inhaftiert.' Von 1936 bis 1939 war er Sekretär des Kommunistischen Jugendverban des und Veranwortlicher für die Solidaritätsbewegung mit den Verteidigern der revolutionären spanischen Republik. Genosse Arismendi gehört seit 1938 dem ZK der KP Uruguays als Mitglied an. Von 1940 bis 1941 war er Chefredakteur des Zen tralorgans der KP. Uruguays. Seit 1944 ist er Mitglied des National komitees der KP Uruguays. Wäh rend des zweiten Weltkrieges war er Direktor der Zeitung „Diario Populär“ (Volkszeitung). Wegen maßgeblicher Beteiligung an an tifaschistischen Kampagnen wurde Rodney Arismendi vom profaschistischen Regime zu sechs Jahren Gefängnis verur teilt, konnte sich aber der Ver haftung durch die Flucht nach Chile bzw. Argentinien entziehen. Seit 1946 bis zum heutigen Tage ist er gewählter Abgeord neter des Parlaments von Uru guay. 1946 wurde er Mitglied des Sekretariats des ZK der KP Uruguays; von 1946 bis 1950 war er Sekretär des Departements komitees der Partei in Monte video, von 1951 bis 1955 Sekretär des Zentralkomitees. Im Oktober 1955 wurde Genosse Arismendi zum Ersten Sekretär des Zentral komitees der KP Uruguays ge wählt. Seine letzte Wiederwahl erfolgte auf dem XX. Parteitag der KPU im Dezember 1970. Rodney . Arismendi nahm an den internationalen Beratungen der kommunistischen und Arbei terparteien in Moskau 1957, 1960 und 1969 teil. Im Juni 1975 nahm er in Havanna an der Beratung der kommunistischen Parteien Lateinamerikas und des karibi schen Raumes teil. Im Dezember 1972 und im Juni 1975 weilte Rodney Arismendi auf Einladung des ZK der SED in der DDR. Er war auch Gast auf dem IX. Par teitag der SED. Vom Mai 1974 bis Januar 1975 war Rodney Arismendi unter Mißachtung der Immunität als Parlamentsabgeordneter von der Bordaberry-Diktatur inhaftiert. Unter dem Druck der weltwei ten Solidarität mußte er freige lassen werden. Er emigrierte in die Sowjetunion. Die hervorragenden Leistungen des Ersten Sekretärs der KP Uruguays fanden große inter nationale Anerkennung. 1963 er hielt er das Ehrendoktorat der Staatlichen Lomonossow-Univer sität Moskau, 1973 den Orden der Oktoberrevolution und im Jahre 1975 den Dimitroff-Preis. Ausdruck des nimmermüden Wirkens Rodney Arismendis in Theorie und Praxis sind seine Bemerkungen im Schlußwort auf der internationalen Beratung der kommunistischen und Arbei terparteien in Moskau 1969: „Ge nossen! Unsere Beratung findet in der Heimat des Leninismus statt, der die Fortsetzung des Marxismus darstellt... Keine Schwierigkeiten und Krisen, keine Verluste können unsere Bewegung von jenem führenden Platz verdrängen, den sie in der Geschichte der Gegenwart ein nimmt. Wir wissen, daß unsere Parteien fähig sind, das Werk Lenins fortzusetzen, ihre Völker zu führen, die gesamte interna tionale revolutionäre ' und anti imperialistische Bewegung, alle demokratischen und fortschritt lichen Kräfte im Kampf um Frie den und nationale Befreiung zu einen. Die Zukunft der Menschheit in diesem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts, das seit dem Ok tober 1917 als das Jahrhundert des Kommunismus bezeichnet wird, hängt in erster Linie von der Tätigkeit unserer Parteien zur Ausdehnung und Enftfaltung der sozialistischen Revolution ab.“
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)