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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
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- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
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Band 21.1977
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Gesamtpersönlichkeit des Studenten erfassender Prozeß, der jede Verein fachung oder Reduzierung auf Teilgebiete ausschließt. Dieser großen, uns von der Gesellschaft übertragenen Verantwortung für die Vervollkommnung der kommunistischen Erziehung wird dort am be sten nachgekommen, — wo alle Hochschullehrer in der Erziehungsarbeit nach Meisterschaft streben, die Studenten als Partner empfinden und im Zusammenwirken mit dem sozialistischen Jugendverband die Kollektiv- und Persönlichkeits entwicklung voranbringen; — wo ein schöpferisches, parteiliches Gesamtklima herrscht, das geprägt wird von einer hohen erzieherischen Wirksamkeit der Lehrveranstaltun gen, einer vorbildlichen Erfüllung der Studienpläne, einem praxisorien tierten und auf Wissenschaftsschwerpunkte ausgerichteten Studentenwett streit, einer sauberen Atmosphäre in der Wohnheimen und einer kultur vollen Freizeitgestaltung der Studenten; — wo konsequent danach gestrebt wird, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Forschung und der internationalen Wissenschaftsent wicklung systematisch während des gesamten Studiums an die Studenten heranzutragen; — und wo die Studenten gefordert werden, den Prozeß der kommunisti schen Erziehung, eigenverantwortlich, im Sinne einer schöpferischen Stu dienhaltung und eines parteilichen Herangehens an die Lösung aller Auf gaben mitzugestalten; das heißt dort, wo der Erziehungsprozeß zu der Er kenntnis vorstößt, daß sich jeder Student die Fähigkeit, als Verbündeter der Arbeiterklasse, aktiv den weiteren Aufbau der. entwickelten soziali stischen Gesellschaft mitzugestalten, durch tagtägliche Bewährung im Geiste der kommunistischen Ideale erarbeiten muß. teilt man die Frage nach den Schwerpunktaufgaben der kom munistischen Erziehung, so nimmt unter den Bedingungen des Ringens um die Durchsetzung der Generallinie des IX. Partei tages und der welthistorischen Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus den entscheidenden Stellenwert die politisch-ideologische Erziehung der Studenten, die Aus prägung der marxistisch-leninistischen Weltanschauung und Moral der Arbeiterklasse, die Formierung des Klassenstandpunktes ein. „Wir müssen uns“, um nochmals Margot Honecker zu zitieren, „auch und gerade bei der Erziehung der Jugend immer wieder auf die alte Weis heit besinnen: Will man einen Kompaß haben im Kampf, im Leben, muß man sich stets bei allen Fragen des Weltgeschehens, ob es um Fragen der Politik, der Wirtschaft, der Kultur, der lebensweise geht, die Frage vor legen: Wem nutzt es? Was dient wem, welcher Klasse?“ 2 ) Die große Mehrheit der Studenten vertritt zu den Grundfragen unserer Zeit einen klaren marxistisch-leninistischen Standpunkt. Die Studenten erweisen sich in der Diskussion gesellschaftlicher Pro bleme als aufgeschlossene und geistig anspruchsvolle Partner der Hoch schullehrer. Vor allem in der ..Parteitagsinitiative der FDJ“ und bei der Erfüllung des „FD J-Auf träges IX. Parteitag“ verbanden und verbinden sie ihr klares Bekenntnis zur Politik der Partei, der Freundschaft zur Sowjet union, zum proletarischen Internationalismus und zur antiimperialisti schen Solidarität, mit dem Ringen um stabil hohe Studienleistungen, um die gewissenhafte Erfüllung der Studienpläne, vor allem durch ein inten siveres Selbststudium sowie mit dem Streben nach Anwendung der ge wonnenen Erkenntnisse in der Praxis und bei der Propagierung des Mar xismus-Leninismus. Die intensive politisch-ideologische Arbeit der vergangenen Monate läßt aber auch — vor allem im Vergleich mit den gewachsenen Anforderun gen — ungelöste Aufgaben, Rückstände und hemmende Auffassungen in der Erziehung deutlich hervortreten. Dabei sollten wir aber bedenken, daß die Studenten einen unterschied lichen Reifegrad durch Lebenserfahrung. Bildungsweg, soziale Herkunft und Umwelt ausweisen, die Klassenkampfsituation der Nachkriegsjahre nicht erlebten, sondern geboren wurden, als die Frage „Wer —Wen?“ in un serem Lande durch die Errichtung und Festigung der Macht der Arbeiter klasse entschieden war. W. I. Lenin wies darauf hin, daß sich die Jugend „zwangsläufig auf anderen Wegen dem Sozialismus nähert, nicht auf dem Weg, nicht in der Form, nicht in der Situation, wie ihre Väter.“3) Ja, die Studenten haben viele Fragen zu Grundproblemen unserer Zeit und viele dieser Fragen rühren aus einer ungenügenden und zum Teil nicht hinreichend detaillierten Kenntnis des geschichtlichen Weges unse rer Republik her. Das Bedürfnis der Studenten nach qualifizierter Diskus sion ist gewachsen; sie geben sich nicht mit platten Argumenten, allge- meinen Deklarationen oder einer sogenannten „Zeigefingerdiskussion“ zu frieden; sie wollen sachlich diskutieren und suchen echten Meinungsstreit. Und das ist gut so! Diese Position aber verlangt von uns allen einen soli den Stil in der Erziehungsarbeit, der die Studenten fordert, „sich selbst mit den Problemen auseinanderzusetzen, nicht nur Fragen zu steilen, son dern selbst Antwort zu finden, Zusammenhänge zu erkennen, sich selb ständig von einer klassenmäßigen Position mit Problemen auseinander zusetzen“ und sich aktiv an der ideologischen Offensive des Marxismus- Leninismus zu beteiligen. Das gelingt uns aber noch nicht überall. Und manchmal tun wir Älteren so, als gelte für unsere Studenten a priori der gleiche Maßstab, der gleiche Bezugspunkt wie für uns, denen es durch eigene Erfahrung völlig klar ist, daß wir die tiefgreifendste Revolution in der deutschen Geschichte vollzogen haben, mit einer sozialistischen Ord nung, die mit allen ihren Grundwerten dem Kapitalismus tausendfach überlegen ist. UZ/SB, Seite 2 er Wissenschaftliche Rat hat als Beratungsgegenstand für seine heutige Plenartagung die wichtigste und schönste Aufgabe einer sozialistischen Bildungsstätte gewählt: die kommunistische Er ziehung der Studenten. Nun ist das keine neue Fragestellung. Seit der Geburtsstunde des Kommunistischen Manifestes kämpft die Partei der Arbeiterklasse darum, kommunistisches Gedan kengut in die Hirne und Herzen der jungen Generation zu pflanzen, um klassenbewußte Streiter für eine von Ausbeutung befreite Gesellschaftsordnung zu erziehen. Unsere Karl-Marx-Universität ist in dieser revolutionären Tradition fest verankert. Wir sind stolz auf die vielfältigen, wahrhaft revolutionären In itiativen, die so oft in den letzten 30 Jahren unserer Bildungsstätte Ehre machten; und wir sind stolz darauf, daß viele unserer 60 000 Absol venten, von der Partei der Arbeiterklasse und leidenschaftlich engagierten Hochschullehrern erzogen, im Kampf um den gesellschaftlichen Fortschritt mit in vorderster Front stehen und Karl Marx folgend, die Wissenschaft als revolutionäre, geschichtsverändernde Kraft begreifen. Ja, die Karl- Marx-Universität, von den Kämpfern für den Fortschritt in aller Welt ge achtet, von Feinden oft geschmäht, wurde zu einer Kaderschmiede für den Sozialismus, um eine Bezeichnung zu verwenden, die so gar nicht akade misch klingt, die wir ehemaligen Studenten aber immer als Auszeichnung und Verpflichtung empfanden. Dieser Tradition bewußt und sie konsequent weiterführend, haben wir uns nunmehr — gestützt auf das Erreichte — den uns mit dem IX. Partei tag gestellten neuen, höheren Aufgaben zuzuwenden, die im Bericht des Zentralkomitees wie folgt formuliert wurden: „Die weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und die Schaffung der grundlegenden Voraussetzugen tür den allmäh lichen Übergang zum Kommunismus verlangen, der Vervollkommnung der kommunistischen Erziehung besondere Aufmerksamkeit zu schenken.“ Mit dieser Einschätzung hält sich die Partei an das marxistisch-lenini stische Prinzip, daß die Jugend- und Bildungspolitik einen untrennbaren Bestandteil der Theorie und Praxis der sozialistischen Revolution dar stellt und ihre Grundrichtung von der Gesamtpolitik der Partei und ihrer Strategie bestimmt wird: „Das tiefe Verständnis der marxistisch-leninistischen Lehre von den bei den Phasen der kommunistischen Gesellschaft als einer einheitlichen Ge- sellsdiaftsordnung“, sagte Margot Honecker kürzlich in einem Vortrag in der Parteihochschule, „die Tatsache, daß sich der Übergang von der einen zur anderen Phase der kommunistischen Gesellschaft als längerer Prozeß vollzieht, daß die erste Phase des Kommunismus noch mit den Überresten der alten Gesellschaft behaftet ist. in ihr aber zugleich die Keime der künftigen Gesellschaft entstehen, ist für die Erziehungsarbeit von un mittelbarer praktischer Bedeutung. Nur aus einer solchen Sicht kann ver standen werden, warum und daß kommunistische Erziehung konkrete Aufgabe unserer Gegenwart ist.“ 1 ) Mit anderen Worten: Die Erziehung wird nur dann zu einem aktiven, die gesellschaftliche Entwicklung ,voranireibenden‘ Faktor, wenn die Per spektive und die gegenwärtigen Entwicklungsbedingungen unserer soziali stischen Gesellschaft gleichermaßen beachtet werden; „wenn sie die Ju gend auf das kommunistische Morgen orientiert und sie gleichzeitig be fähigt, die konkreten Bedingungen der entwickelten sozialistischen Gesell schaft von heute zu begreifen und mitzugestalten. iesen Zusammenhang, dieses Verbundensein zweier Seiten eines einzigen Prozesses, ins Bewußtsein zu heben, ist der grund legende neue Ausgangspunkt für unsere Erziehungsarbeit. Es geht heute nicht mehr um Beispiele, um noch so stark strah lende Leuchttürme; es geht heute, da im Kampf um die Durch setzung der Grundlinie des IX. Parteitages der subjektive Faktor zunehmende Bedeutung gewinnt, um die kommunistische Er ziehung als Programm für die Erziehung der gesamten Jugend, um die Er ziehung von Studenten, die bis weit über das Jahr 2000 hinaus durch ihr be wußtes Handeln die kommunistischen Merkmale unserer Gesellschaft mit ausprägen werden und einen bedeutenden Beitrag zur Erfüllung der histo rischen Mission der Arbeiterklasse leisten. Mehr als in jedem anderen Ab schnitt unserer Geschichte hängt heute vom Entwicklungsstand des Bewußt seins, von der Bewußtheit und Disziplin der Werktätigen die Lösung öko nomischer, sozialer, politischer und wissenschaftlich-technischer Aufgaben ab. Dieser hohe, uns vom Parteitag vorgezeichnete Anspruch verlangt Studen ten, die, mit solidem Wissen und Können ausgerüstet, zu schöpferischem Denken und selbständigem Handeln befähigt sind, deren marxistisch- leninistisch fundiertes Weltbild die persönlichen Überzeugungen und Ver haltensweisen durchdringt, die als Patrioten unseres sozialistischen Vater landes und proletarische Internationalisten fühlen, denken und handeln, die ihre Fähigkeiten und Begabungen zum Wohle der sozialistischen Ge sellschaft entfalten, sich durch Arbeitsliebe und Verteidigungsbereitschaft, durch Gemeinschaftssinn und das Streben nach hohen kommunistischen Idealen auszeichnen. Dieser kommunistisch denkende und handelnde Mensch ist natürlich nicht fertig da, gewissermaßen nach einem .Tugend katalog 1 modelliert. Seine Züge bilden sich vielmehr — entsprechend der Forderung Lenins — nach einer sorgfältigen Haltung zu den Begriffen ‘„Kommunist“ und „kommunistisch“ allmählich heraus, sie formen sich im tagtäglichen von der Partei, von allen Erziehungsträgern organisierten Kampf um die ständige Vervollkommnung unserer sozialistischen Gesell schaft. So ist kommunistische Erziehung ein vielseitiger, komplexer, die Es geht nicht um noch so stark strahlende Leuchttürme Auszüge aus dem Referat von Rektor Prof. Dr. sc. Lothar Rathmann aupuza ir meinen, daß an jeder Struktureinheit der Universität die V8A Qualität unserer weltanschaulichen und politischen Erziehungs- AV,VA arbeit erhöht werden muß. Denn überall dort, wo Bildungs- und A A A Erziehungsarbeit auf die Gesetzmäßigkeiten unserer Epoche be- Hmaa5 zogen ist, wo sie zu den Brennpunkten der ideologischen Aus- "22•RM einandersetzung vordringt, wo das ganze Instrumentarium im perialistischer, ideologischer Diversion beweiskräftig bloßgelegt wird, wo tiefe Einsichten und stabile Überzeugungen von der Allgemein gültigkeit des Marxismus-Leninismus, von der führenden Rolle der Sowjet union im weltrevolutionären Prozeß, von der historischen Mission der Ar beiterklasse, von der Sieghaftigkeit des Sozialismus und der eigenen Schöpferkraft vermittelt, d. h. wo neue Wertbeziehungen aufgebaut wer den, zeigen sich grundlegende Merkmale einer kommunistischen Erziehung. Und dazu gehört auch, daß unsere Studenten ein richtiges Bild nicht nur von der Zukunft und den zu lösenden Aufgaben, sondern auch vom histo rischen Weg der Arbeiterklasse und ihrer Partei erhalten müssen. Auf dem Gebiet des richtigen Geschichtsbewußtseins ist sehr viel zu tun, es gehört zur kommunistischen Erziehung wie das richtige Zukunftsbewußt sein. Beides ist Voraussetzung dafür, um unsere Errungenschaften mit al ler Kraft zu verteidigen und die heutigen und kommenden Aufgaben zu meistern. Alle Lehrkräfte sollten erkennen, daß sozialistisches Geschichts bewußtsein Begeisterung weckt, den Wert unserer Errungenschaften ver deutlicht und den Blick auf die Zukunft schärft. ine zentrale Funktion hat bei der politisch-ideologischen Er ziehung der Studenten das marxistisch-leninistische Grund lagenstudium zu erfüllen. Es gibt Fortschritte in dieser Kern frage kommunistischer Erziehung. Dennoch steht zwingend die Forderung nach weiterer Qualitätssteigerung im marxistisch- leninistischen Grundlagenstudium. Folgende Intensivierungs faktoren sind dabei von besonderer Bedeutung: 1. Der IX. Parteitag stellt dem marxistisch-leninistischen Grundlagen studium die Aufgabe, das wissenschaftlich-theoretische Niveau, die ideo logische Wirksamkeit und die politische Überzeugungskraft jeder Lehr veranstaltung zu erhöhen, den Marxismus-Leninismus so überzeugend und lebensnah zu vermitteln, daß er die persönlichen Überzeugungen und Ver haltensweisen der Studenten durchdringt und prägt, daß er immer stärker die politische Aktivität der Studenten fördert. Weltanschauliche Streitbar keit, fundierte Argumentationsfähigkeit, politische Prinzipienfestigkeit — das sind die Maßstäbe für die Lehre im marxistisch-leninistischen Grund lagenstudium. 2. Eine Analyse der Sektion M/L weist aus, daß viele Studenten seit der Herausgabe der neuen Lehrbücher, vor allem in den ersten zwei Studien jahren, das Studium der Klassiker stark vernachlässigen. Aber Parteilich keit für unsere Sache und kompromißlose Auseinandersetzung mit Auf fassungen des Gegners sollen die Studenten vor allem aus den Werken der Klassiker des Marxismus-Leninismus lernen. Aber dazu müsen wir in Vorlesungen, Seminaren und Oberseminaren über die z. T. noch geübte- Praxis hinauskommen, lediglich zu fragen: Was haben die Klassiker zu dieser oder jener Erscheinung gesagt? Das ist wichtig, aber schöpferisches Meistern des Marxismus-Leninismus heißt, auch folgende Fragen zu stel len: Wie sind die Klassiker zu ihren Erkenntnissen gekommen? Wie war ihr persönliches Engagement in dieser konkreten Frage? Wann — in welcher Situation — haben sie diese Frage aufgegriffen? 3. Die Zusammenarbeit der Sektion Marxismus-Leninismus mit den Fach sektionen hat sich als bedeutungsvoller Faktor der Erziehung bewährt. Bedeutsam ist, daß immer mehr Lehrende der Fachwissenschaften be strebt sind, die weltanschaulichen Grundlagen, Potenzen und Positionen ihrer Wissenschaft herauszuarbeiten. Wir werden nur dann den neuen qualitativen Maßstäben des IX. Parteitages gerecht werden können, wenn alle Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter die Potenzen zur weltanschaulich-moralischen Erziehung der Studenten im eigenen Fach gebiet voll ausschöpfen, und wenn alle ständig an der eigenen marxistisch- leninistischen Qualifizierung arbeiten. 4. Was die Pläne der kommunistischen Erziehung an den Sektionen Rechts wissenschaften und Chemie anbetrifft, sc sollten sie in dem Sinne weiter qualifiziert werden, daß sie sowohl die Erziehung der Studenten als auch die Erziehung der Erzieher im Auge haben, und noch stärker die Realisie rung der Lehrprogramme und das regelmäßige Gespräch mit den FDJ- Gruppen in den Mittelpunkt rücken. 5. Bei der Verwirklichung einer qualitativ hochwertigen Lehre und Er ziehung hat das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium in der FDJ einen festen politischen Verbündeten. Dieses Bündnis verwirklicht sich in nicht geringem Maße durch das Zusammenwirken der Leitungen. Seine Basis liegt jedoch dort, wo sich der Lehr- und Erziehungsprozeß mit dem Leben der FD J-Gruppen verknüpft. E E inen weiteren tragenden Schwerpunkt der kommunistischen Er ziehung bildet die Verwirklichung der Einheit von Persönlich keit und Schöpfertum. Eine schöpferische Studienhaltung und parteiliches Herangehen an die Lösung aller Aufgaben gehören zu den Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Studium an der Universität. Meines Erachtens haben besonders folgende elementare Bedingungen des Erziehungsprozesses entscheidende Bedeutung für die Herausbildung von Schöpfertum: 1. Schöpfertum kann nur in einer politisch-klaren, offenen, kritischen und vertrauensvollen Atmosphäre an den Ausbildungseinrichtungen entstehen. Dabei spielt das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Studenten die ent scheidende Rolle. Alle Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter müssen von einer zutiefst marxistisch-leninistisch fundierten Position zum Menschen ausgehen. Das Axiom, daß alle Menschen zu schöferischen Lei stungen fähig sind, muß allgemeiner geistiger Besitz jedes am Prozeß der Erziehung und Ausbildung der Beteiligten sein. 2. Unsere Studenten werden so arbeiten und sich so verhalten, wie wir sie ausgebildet und erzogen haben. Die Erhöhung der Qualität der Lehrver anstaltungen wird immer mehr zu einem der effektivsten und am un mittelbarsten wirkenden Intensivierungsfaktor. Es genügt nicht mehr, daß die Lehrveranstaltungen die elementaren Voraussetzungen für die schöp ferische Arbeit, wie sicher anwendbare Kenntnisse und grundlegende wis senschaftliche Fakten und Gesetzmäßigkeiten, vermitteln. Darüber hinaus müssen die Lehrveranstaltungen auf die Entfaltung des Schöpfertums orientieren. Die Vorlesungen sollten noch stärker anregem, Probleme auf werfen und Impulse für die aktive Beschäftigung mit bestimmten Fragen geben. In den Seminaren, die oft noch die Studenten zu einer vorwiegend rezeptiven und damit passiven Haltung verurteilen, kann das schöpferi sche Denken, das Anwenden erworbener Kenntnisse auf bestimmte Pro- „Die kommunistische Erzie hung der Jugend ist stets als Einheit von ideologischer Überzeugung im Sinne des Marxismus-Leninismus und bewußter Teilnahme am praktischen Kampf für den Sozialismus zu verstehen. Keine dieser beiden Seiten darf vernachlässigt wer den." Kurt Hager, Der IX. Parteitag und die Gesellschaftswissenschorten, Berlin 1976, S. 52 bleme geübt oder sogar regelrecht trainiert werden. Hier liegen große Re serven für die Intensivierung der Erziehung und Ausbildung. Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, daß noch nicht alle Hochschullehrer für eine kollektive Beratung ihrer Vorlesungskonzeptionen als einer Möglich keit der Steigerung des Niveaus der Lehrveranstaltungen sowie für die Er höhung der Einheitlichkeit der verschiedenen Unterrichtsformen Verständ nis zeigen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Gerade hier muß die Erziehung der Erzieher einsetzen, muß jedem Hochschullehrer und wissen schaftlichen Mitarbeiter klar vor Augen geführt werden, daß das höhere Anspruchsniveau an die Erziehung und Ausbildung der Studenten nicht im Alleingang, sondern nur in kollektiver schöpferischer Gemeinschafts arbeit realisiert werden kann. Und noch ein Gedanke von immenser Be deutung sei hier angedeutet: Selbst die beste Vermittlung von Lehr inhalten höchster Qualität entspricht heute angesichts der wachsenden Wissens- und Informationsflut nicht mehr den Anforderungen, wenn wir unsere Studenten nicht auch die Methoden der geistigen Arbeit lehren, mit denen sie sich den Lehrstoff schöpferisch aneigenen und später selb ständig weiterentwickeln können. 3. Unsere Erziehungsarbeit sollte in noch viel stärkerem Maße Befähigung der Studenten zur Selbsterziehung sein, zu Verantwortungs- und Pflicht bewußtsein, Gewissenhaftigkeit, Kollektivität und Disziplin. Zwischen ho her Studiendisziplin und einer schöpferischen Atmosphäre besteht in der Tat kein Widerspruch, im Gegenteil: Disziplin im Sinne bewußter Eigen verantwortung ist eine elementare Voraussetzung wissenschaftlicher Ar beit. Denn uns allen ist wohl klar, daß alle Bemühungen in Erziehung und Ausbildung nichts nutzen, wenn die Studenten nicht selbst den entschei denden Beitrag dazu leisten. Die vornehmste Aufgabe jedes Hochschul lehrers und jedes Seminarleiters sollte darin bestehen die Studenten zu Erfolgserlebnissen zu führen, die ihr Selbstvertrauen und ihre Verantwor tungsbereitschaft fördern. Der gesamte Studienprozeß sollte so organisiert werden, daß den Studenten immer größere Verantwortung für ihre eigene -Arbeit, für ihr Kollektiv und für die ganze Gesellschaft übertragen wird. 4. Von großem Gewicht ist die verantwortungsbewußte Vorbereitung unse rer’ Studenten auf die spätere Berufspraxis. Eine zu große Zahl von Hoch schulabsolventen fühlt sich — das zeigen vorliegende Befragungen — un genügend auf die Praxis vorbereitet. Auch wenn man berücksichtigt, daß es sich bei den Befragten um Absolventen handelt, die noch nicht auf der Grundlage der präzisierten Studienpläne ausgebildet wurden, muß man sich die Frage vorlegen, ob die Einheit von Theorie und Praxis in hohem Maße verwirklicht wird, die Praxisbezogenheit der Ausbildung und das Niveau der Berufspraktika überall den Anforderungen entsprechen. Wir sind in dieser Hinsicht in den letzten Jahren vorangekommen. So wurden mit den neuen Ausbildungsdokumenten in allen Studienrichtungen längerfristige Berufspraktika eingeführt, und es gibt in einigen Sektionen diesbezüglich gute Erfahrungen. • Die Verbesserung der Qualität der Praktika ist aber nur eine Schluß folgerung, eine ebenso wesentliche besteht darin, täglich, in jeder Lehr veranstaltung den Bezug zur sozialistischen Praxis und zum künftigen Be ruf darzustellen. Die neuen Studienpläne und Lehrprogramme bieten dafür gute Voraussetzungen. 3. Schöpferische Einstellungen und Fähigkeiten können sich jedoch im Rahmen obligatorischer Studienverpflichtungen nur in begrenztem Um fang entfalten. Über die obligatorischen Bestandteile der Ausbildung hin aus bedarf es zur Entwicklung des Schöpfertums eines Systems steigender Anforderungen wissenschaftlich-schöpferischer Tätigkeit und der Einbe ziehung möglichst aller Studenten in den von der staatlichen Leitung im engen Zusammenwirken mit der FDJ geleiteten wissenschaftlichen Stu dentenwettstreit. Die drei Grundformen wissenschaftlich-schöpferischer Tätigkeit, die sich an der KMU entwickelt und bewährt haben, sollten überall weiter qualifiziert werden: — die Einbeziehung in Jugendobjekte größeren und kleineren Umfangs (mit besonderem Erfolg verwirklicht an den Sektionen Mathematik, TV und Wirtschaftswissenschaften); — die Einrichtung von wissenschaftlicher Studentenzirkeln an den einzel nen Lehrstühlen, die langfristig an bestimmten Teilaufgaben der For schung mitwirken und Studenten verschiedener Studienjahre umfassen (vorbildlich z. B. die Oberseminargestaltung der Sektion Geschichte als Prüffeld für «den Grad des Schöpfertums) und — die unmittelbare Einbeziehung der Studenten höherer Studienjahre in Forschungsgruppen der Wissenschaftler, in deren Ergebnis die Diplom arbeit entsteht (wie z. B. an den Sektionen Physik, Chemie oder Bio wissenschaften seit Jahren praktiziert). Ja, jeder Student braucht eine „wissenschaftliche Heimat“, ein Teil gebiet seiner Ausbildung, wo er im Rahmen eines Jugendobjektes, in einem Studentenzirkel oder in einer Forschungsgruppe als Gesamtpersön lichkeit auf der Grundlage der wissenschaftlichen Arbeit wachsen kann. (Fortsetzung auf Seite 4 der Sonderseite, rechte Spalte) 1) Margot Honecker, Zu einigen Fragen der kommunistischen Erziehung aus der Sicht der Beschlüsse des IX. Parteitags der SED, Parteihochschule „Karl Marx“ heim ZK der SED, Vorlesungen und Schriften, S. 5 2) Ebenda, S. 17 3) W. I. Lenin, Werke, Bd. 23, S. IM, Berlin 1957 UZ/SB, Seite 3
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