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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
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- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
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- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
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- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
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Band 21.1977
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N ach der strategischen Niederlage des USA-Imperialismus, die ihm die Völker Indochinas im Fernen Osten beibrachten und dem Anwachsen der antiimperialistischen Kräfte in der ara bischen Welt, die für grundlegende sozialökonomische Umge staltungen im Inneren und auf die Zusammenarbeit mit den so zialistischen Staaten und den national befreiten Ländern orien tierten, intensivierte die imperialistische Monopolbourgeoisie, um einer neuen Niederlage strategischen Ausmaßes entgegenzuwirken, ihre reaktionären Machenschaften im Nahen Osten Ihre Konzeption be steht dabei in der verstärkten Einbeziehung reaktionärer arabischer Ele mente in die imperialistische Verschwörung gegen den Fortschritt ip dieser Region, d. h. der „Arabisierung" der Achse Washington — Tel Aviv, in der Aufbrechung der progressiven arabischen Front, der Schaffung neuer Krisenherde, in denen Araber gegen Araber in einem Bruderkieg stehen und diese damit von ihrer vordringlichsten Aufgabe des Kampfes gegen die Folgen der israelischen Aggression abgelenkt werden. Eindeutige Beweise dafür sind: • die Aktivierung der feudal-monarchistischen Kräfte vor allem Saudi- Arabiens, durch den plötzlichen Reichtum als Folge des Erdölgeldbooms für die imperialistische Nahoststrategie noch „wertvoller“ geworden; • die vom ehemaligen US-Außenminister Kissinger betriebene „Politik der kleinen Schritte“, die besonders in Ägypten Zustimmung fand und u. a. zum Abschluß des Sinai-Teilabkommens vom 4. Sept. 1975 zwischen den USA, Israel und Ägypten führte und, wie sich deutlich bestätigt hat, den arabischen Interessen Schaden zufügt, weil es Schlüsselfragen einer Nah ost-Regelung ausklammerte; • die von der libanesischen Bourgeoisie ausgelösten 19monatigen bewaff neten Auseinandersetzungen. Gerade die Libanonkrise hat die inneren Widersprüche in der arabischen Welt wesentlich zugespitzt, was den Kampf für die Überwindung der is raelischen Aggression und ihrer Folgen und infolgedessen auch für die Regelung des Nahostkonflikts, für die Herstellung eines gerechten und dauerhaften Friedens in diesem Raum erschwerte. FRAGE ozyxazumznamaeamasasmamaammnamamzamnammsmsauunsmacmamu in den Wochen nach der Beendigung der be waffneten Kämpfe im Libanon stellten Universi- tätsangehörige, vor allem in den Zirkeln zum Parteilehrjahr, immer wieder Fragen wie: Welche Rolle spielen die progressiven Kräfte im Nahen Osten? Wie ist überhaupt die aktuelle Lage einzuschätzen? Wie geht es weiter? Nahost Warum wurde die Libanonkrise inszeniert? Seil Jahren wurde mit den fortwährenden militärischen Provokationen Und Überfällen Israels an der israelisch-libanesischen Grenze und auf Städte und palästinensische Flüchtlingslager in Libanon die Absicht ver folgt, eines seiner spezifischen politischen und sozialen Struktur nach schwächsten Gliedern der arabischen Staaten aus der arabischen Front herauszubrechen. Voraussetzung dafür war, die mehr als 350 000 Palästi nenser, die in Libanon Asyl gefunden hatten, von dort erneut zu vertrei ben und das sog. Kairoer Abkommen von 1969 zwischen der libanesischen Regierung und der PLO zu annullieren. Die herrschende libanesische Oberschicht hat dazu einen aktiven Beitrag geleistet. Hinzu trat, daß die libanesische Bevölkerung als Ergebnis der 30jährigen kapitalistischen Ent wicklung seit Erringung der Unabhängigkeit, die das Land zu einem Han deis-, Finanz- und Touristenzentrum im arabischen Osten hatten werden lassen, in zunehmendem Maße die allgemeine Krise des Kapitalismus zu spüren bekam und sich die Forderungen der werktätigen Massen nach Ge währung grundlegender demokratischer Rechte verstärkten, Die veralteten Machtstrukturen, die der — im wesentlichen christlichen - Großbour geoisie besondere Privilegien einräumte, boten den libanesischen Rechts kräften die Möglichkeit, Christen und Muslims gegeneinander auszuspielen, Was schließlich zum Bürgerkrieg führte. Er forderte vom libanesischen Volk nach offiziellen Angaben 02 000 Tote, 217 000 Verletzte und riesige materielle Verluste- 1,5 Mill. Libanesen wurden obdachlos, über 400 000 flohen ins Ausland und fast 1 MIU, verloren ihren Arbeitsplatz. Mit der Anzettelung der bewaffneten Kämpfe sollte sowohl ein libanesisch-palästi- nensisches wie auch im weiteren ein arabisch-libanesisches Problem ge schaffen werden, um den Nahostkonflikt weiter zu verlängern. Die Waffen schweigen - wie geht es weiter? Die Beendigung der bewaffneten Kämpfe am 21. Oktober vorigen Jahres auf der Grundlage der Vereinbarungen der Arabischen Gipfelkonferenz in Kairo ist daher nicht nur ein Schritt zur Schaffung der Voraussetzungen für politische Verhandlungen zur Überwindung der Krise, sondern auch zur Wiederherstellung der Aktionseinheit der verschiedenen Gruppierun gen der nationalen arabischen Befreiungsbewegung. Mehr noch, sie gibt die Möglichkeit, sich wieder auf die Kernfrage im Nahen Osten zu kon zentrieren: den Kampf für die Befreiung der von Israel im Juni 1967 ok kupierten arabischen Gebiete. Die Festlegungen der arabischen Gipfel konferenz vom 25726. Oktober 1976 wurden von den Vertretern der pro gressiven patriotischen Front Libanons und der PLO begrüßt und Maß nahmen zur Verwirklichung der Beschlüsse eingeleitet, obwohl sich mit ihrer Durchsetzung auch das Interesse u. a. Saudi-Arabiens. Jordaniens Und der ägyptischen Bourgeoisie verbindet, Druck auf die fortschrittlichen Kräfte im Nahen Osten auszuüben. Dabei ist klar, daß sich diese Regelung nicht als Deckmantel für weitere Angriffe gegen die palästinensische Resistance und die nationalpatrio tischen Kräfte Libanons erweisen darf. Auch sind mit der Feuereinstel lung die Ursachen für das Ausbrechen der 19monatigen bewaffneten Kumpfe nicht beseitigt. Noch weigern sich die libanesischen Rechtskräfte, die arabischen Sicherheitstruppen in die von ihnen beherrschten Gebiete aktuell UZ griff diese Fragen auf und bat einen Experten um Antwort. Unser Autor Dr. Armin Börner arbeitet an der Sektion Afrika-Nahostwissenschaften auf dem Gebiet Neue Geschichte der arabischen Länder. ANTWORT und Stadtteile von Beirut einrücken und die Kontrolle über sie errichten zu lassen, wie eg die Kräfte der progressiven Front und die Palästinenser in Erfüllung der Kairoer Vereinbarungen vom Oktober 1976 getan haben. Noch immer bestehen die alten Machtstrukturen weiter, setzt sich das Par lament nach einem längst überholten Verfasssungsproporz zusammen, er folgt die Aufteilung der wichtigsten Staatsämter weiter nach dem vor mehr als 30 Jahren vereinbarten Schlüssel. Ja. es besteht die Gefahr, daß die Gewährung größerer demokratischer Rechte, wofür die fortschritt lichen Kräften monatelang gekämpft haben, nicht erfolgt oder gar die der herrschenden Bourgeoisie bereits abgetrotzten demokratischen Errungen schaften, wie die Legalität fortschrittlicher politischer Parteien und Orga nisationen, das Erscheinen ihrer Presse u. ä. beschränkt oder beseitigt werden. Wie ging die PLO aus den Kämpfen hervor? Die Ereignisse der letzten Monate im Nahen Osten haben deutlich ge zeigt. daß allein der Imperialismus und Israel Nutzen aus dem arabischen Streit gezogen haben. Allerdings ist es ihnen nicht gelungen, ihren groß- angelegten Plan zu verwirklichen und die PLO als selbständigen politi schen Faktor in Libanon politisch und physisch zu vernichten. Gescheiter ist auch der Versuch, arabische Staaten durch Separatabkommen zu be wegen, die palästinensische Befreiungsbewegung und ihre Forderung nach einem unabhängigen Staat nicht mehr zu unterstützen. Zwar hat das palä stinensische Volk erneut große Opfer erleiden müssen und die Ereignisse in Libanon setzten die Geschlossenheit der palästinensischen Resistance wiederum einer harten Bewährungsprobe aus, aber nach der Beendigung der bewaffneten Kampfhandlungen in Libanon sind die Führungskräfte der PLO bemüht, für die gegenwärtige Lage eine neue politische Linie auszuarbeiten, die die Überwindung der israelischen Aggression wieder eindeutig in den Mittelpunkt des revolutionären Kampfes stellt. Dazu traten Mitte vorigen Jahres in Damaskus das PLO-Exekutivkomitee unter Lei tung von Yasser Arafat und der Zentralrat der PLO zusammen, was von der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA als „Ereignis von erst rangiger Bedeutung“ bezeichnet wurde. An der Tagung des Rates, dem 42 Mitglieder angehören und der zwischen den Tagungen des Palästinen sischen Nationalrates (bisher 174 Abgeordnete, ihre Zahl soll auf über 300 erhöht werden) arbeitet, nahmen alle Ratsmitglieder der AI-Fatah, der As- Saika, der Demokratischen Volksfront zur Befreiung Palästinas, der palä stinensischen Befreiungsorganisation — Generalkommando, der Nationalen Front Palästinas, die in den okkupierten Gebieten wirkt sowie mehrere unabhängige palästinensische Politiker teil, während die Vertreter der sog. „Ablehnungs-Front“ (Nationale Befreiungsfront Palästinas, Arabische Front zur Befreiung Palästinas u. a. kleinere Gruppen) fernblieben. Der Zentralrat sprach sich gegen jede Gewaltanwendung bei der Lösung von Streitfragen zwischen den palästinensischen Organisationen aus und beschloß, spätestens im Februar 1977 die 13. Tagung des Palästinensischen Nationalrates einzuberufen. Ex- begrüßte die Einstellung des Blutvergie ßens in Libanon, sprach sich für die Unterstützung dex- Beschlüsse der Arabischen Liga aus und erörterte die Beziehungen zwischen der PLO und Syrien, die nach dem Einmarsch syrischer Truppen in Libanon einer schweren Belastung ausgesetzt waren. In dem nach der Tagung des Zen tralrates veröffentlichten Kommunique heißt es, daß schon die Abhaltung der Beratung auf dem Boden Syriens nach den Ereignissen in Libanon ein „Ausdruck der Tiefe der strategischen Beziehungen zwischen der Syrischen Arabischen Republik und der palästinensischen Revolution“ sei und „das syrisch-palästinensische Streben nach Festigung und Vertiefung dieser Be ziehungen“ deutlich mache. Wie kann der Nahostkonflikt gelöst werden? Angesichts der komplizierten und den Weltfrieden ständig aufs neue bedrohenden Lage im Nahen Osten ergriff die Sowjetregierung im April 1976 abermals die Initiative für eine gerechte und umfassende Lösung des Nahostkonflikts, indem sie, getreu dem 8-Punkte-Programm des XXV, Parteitages der KPdSU, forderte die Arbeit der Genfer Nahost-Friedens konferenz wieder aufzunehmen und folgenden Vorschlag zur Tages» ordnung zu prüfen-: 1. Abzug dex- israelischen Truppen aus allen 1967 okkupierten Gebieten, 2. Ausübung dex- unveräußerlichen Rechte des arabischen Volkes von Palästina einschließlich seines Rechts auf Selbstbestimmung und Grün dung eines eigenen Staates. 3. Gewährleistung des Rechts auf unabhängige Existenz und Sicherheit aller im Konflikt unmittelbar beteiligten Staaten und Gewährung inter- nationaler Garantien an diese Staaten. 4. Beendigung des Kriegzustandes zwischen den entsprechenden ara bischen Ländern und Israel. In dieser von der Sowjetregierung im Oktober vergangenen Jahres und von L. Breshnew vor wenigen Tagen in seiner Rede in Tula wiederholten Initiative wird die Kontinuität und Zielstrebigkeit der Nahostpolitik der Sowjetunion sichtbar, die darauf gerichtet ist, den Herd der Unsicherheit und Spannung durch eine umfassende politische Regelung dauerhaft zu beseitigen. Die Vorschläge der UdSSR decken sich mit den entsprechenden Beschlüssen der UN-Vollversammlung und des UN-Sicherheitsrates. Die Vertreter der kommunistischen Parteien Iraks, Syriens, Libanons, Sudans, Jordaniens, Tunesiens sowie dex- algerischen Sozialistischen Partei der Avantgarde und der marokkanischen Partei des Fortschritts und So zialismus würdigten ebenfalls in einer gemeinsamen Erklärung, die am 19. 12. 1976 in Bagdad veröffentlich wurde, die sowjetische Nahostfriedens initiative und heben hervor, daß die Lösung dex- Nahostkrise „grundlegen des Ziel des Kampfes der arabischen Befreiungsbewegung gegen Imperia lismus und Zionismus" ist. Als Hauptaufgabe bezeichnen sie den Kampf für die „vollständige Befreiung der während der Aggression 1967 okku pierten arabischen Gebiete und die .Unterstützxing des Kampfes des ara. bischen Volkes von Palästina unter Führung dex- PLO“. Auch die KP Israels sieht, wie sie auf ihrem XVIII. Parteitag vom 15. bis 18.12. 1976 in Haifa unterstrich, in der Genfer Nahostfriedenskonferenz die geeignete Form zur Erarbeitung einer Nahost-Regelung und verlangt de ren schnellste Wiedereinberufung unter Teilnahme dex- PLO. Warum die Genfei- Konferenz als geeigneter Mechanismus für eine Regelung des Nah ostkonflikts noch nicht wieder in Gang gesetzt werden konnte, ist allein aus der wechselhaften Haltung, vor allem der USA und Israels, aber auch einiger arabischer Länder zu dieser Konferenz zu erklären, einer Haltung, die — wie in der Erklärung der Regierung der UdSSR vom 28. 4. 1976 her- vorgehoben wird — „eindeutig Konjunkturcharakter" trägt. Deshalb muß die gegenwärtig auch von verschiedenen arabischen Kräften wieder er- hobene Forderung nach Fortführung der Genfer Nahostfriedenskonferenz aufmerksam geprüft werden. Mit diesem Beitrag eröffnen wir eine aus insgesamt vier Artikeln bestehende Serie zu aktuellen Fra gen des internationalen Terroris mus. Verfasser dieser Beiträge ist Ali Ahmed Osman (Sudan), wis senschaftlicher Aspirant am In stitut für internationale Studien. D er internationale Terrorismus ist eine aktuelle und viel schichtige negative Erschei nung. die mit relativ vielen Aspek ten des internationalen Lebens in Verbindung steht. Seine begriff liche Bestimmung gehört zu den relativ äußerst diffizilen Proble men des internationalen Rechts, weil er eine starke politische De- termination aufzuweisen hat. Glei ches gilt mit für den in enger Ver bindung mit dem internationalen Terrorismus stehenden internatio nalen Terrorakt. Offenkundig sind auf alle Fälle die negativen Folgen dieser Er scheinung. Zunächst ist auf die Stö rung der internationalen Beziehun gen durch Terrorakte hinzuwei sen. Mitunter kommt es zu einer Verschärfung der Spannungen in den zwischenstaatlichen Beziehun gen. Zu erwähnen ist ferner die unerfreuliche Tatsache, daß un beteiligte Staaten und Privatper sonen in schwerwiegender Weise in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch Terrorakte wird ferner auch die internationale Luftfahrt erheb lich gefährdet. Dabei nehmen Ter rorhandlungen immer mehr inter nationalen Charakter an. Auch ihre Zahl nimmt zu. So wurden z. B. in den Jahren 1968 bis 1972 mehx- als 350 Flugzeuge und fast 50 Diplomaten entführt. Derartige Verbrechen riefen bei der inter nationalen Öffentlichkeit Unruhe und Unsicherheit hervor und mach ten das Wort Terrorismus zum In begriff von sinnloser Gewalt. Da durch kam es leider dazu, daß zum Terrorismus fälschlicher- • eise recht unterschiedliche Tat ¬ bestände gezählt werden wie z. B. revolutionäre Aktionen. So ist es in der imperialistischen Politik und Propaganda zu einem Haupt bestandteil bürgerlicher Demagogie geworden, die nationale Befreiungs bewegung als Terroristenbanden zu diskreditieren und somit den gesamten Kampf für nationale Un abhängigkeit zu diffamieren. Er gänzt wird ein derartiges Ver gehen noch dadurch, daß die Grenze zwischen politisch moti vierten Kampfhandlungen und kriminell motivierten Terrorakten bewußt verwischt wird, um so die öffentliche und internationale Mei nung dahingehend zu beeinflussen, daß sie kriminelle Verbrechen als mit dem Befreiungskampf der Völker identisch ansieht. Somit wird versucht, unter dem Deck mantel des Kampfes gegen den Terrorismus die nationale Be freiungsbewegung zu bekämpfen. In der imperialistischen Politik geht es in diesem Zusammenhang darum, eigene strategische Ziel stellungen durchzusetzen als auch die Schuld für Spannungen und Konflikte, die einzig und allein durch das kapitalistische Gesell schaftssystem verursacht werden auf die nationale Befreiungs bewegung abzuwälzen. Es muß na türlich festgehalten werden; in- Internationaler Terrorismus - Worin bestehen sein Wesen und seine wichtigsten Merkmale? dividuelle terroristische Handlun gen wie z. B. Tötung, Entführung und Geiselnahme, die von einigen extremistischen Kräften innerhalb der nationalen Befreiungsbewegung verübt werden, widersprechen völ lig den legitimen Zielen des um ihre nationale Befreiung kämpfen den Volkes. Derartige Aktionen stoßen auf Ablehnung und Kritik und können oft dazu führen, daß breite Kreise der Weltöffentlich keit sich nicht nur von den extre mistischen Gruppierungen sondern auch von den revolutionären Kräf ten distanzieren. Solche Aktionen dienen daher letzten Endes dem Imperialismus. Lenin- machte auf die Unzweck mäßigkeit des individuellen Ter- rors aufmerksam und betonte, daß dieses Kampfmittel die aktivsten Kräfte von den zentralen Auf gaben ablenkt und letzten Endes nicht die herrschende Klasse son dern die revolutionäre Bewegung desorganisiert. Bei der Bejahung des revolutionären Terrors als eine der möglichen Formen des revolu tionären Kampfes in einer konkret historischen Situation der inneren Klassenauseinandersetzung forderte Lenin als unabdingbare Vorausset zung „in der Praxis den Terror mit dem Aufstand dex 1 Massen zu ver binden“. Urheber des internationalen Ter rorismus, so wie es in den Verein ten Nationen und in dex- Fachlite- ratur verstanden wird, sind Privat- Personen oder Personengruppen. Bei den Staaten geht es entweder um Aggressionsakte (z. B. Israel) oder um eine systematische und brutale Verletzung grundlegender Menschenrechte (z. B. Chile). Die wichtigsten Charakteristika des internationalen Terroraktes sind dabei die Androhung oder die Anwendung von Gewalt. Im Zu sammenhang damit steht die Ab sicht dex' Terroristen, eine Situation der Angst und der Panik zu schaf fen, wobei meistens unschuldige Menschen die unmittelbaren Opfer des Terroraktes sind. Das Haupt ziel besteht aber darin, über die Erpressung eines Staates kriminell oder politisch motivierte Absichten zu verwirklichen. Ein weiteres Merkmal ist der Bezugsgegenstand, eben das Objekt des Terroraktes. Dabei geht es nicht so sehr um die unmittelbaren Opfer die physisch sogar vernichtet werden, sondern Schrecken und Panik unter einer gegebenen Bevölkerung oder unter bestimmten Bevölkerungsgruppen hervorzurufen. Unter Umständen könnte die re lative Begrenztheit der Zielstellung zu den Charakteristika des Terro rismus gezählt werden. Diese Be grenztheit äußert sich darin, daß die Terroristen in dex' Regel un mittelbare Ziele verfolgen, wie z. B. die Befreiung von Gefan genen, die Erbeutung von Geld mitteln, die Erpressung oder das Lächerlichmachen von Regierungs stellen. Hin und wieder verfolgen die Terroristen das Ziel, die Welt öffentlichkeit auf — ihrer Meinung nach — nationale, politische oder soziale Ungerechtigkeiten aufmerk sam zu machen. Terrorakte rich ten sich hauptsächlich gegen die zivile Luftfahrt und gegen Diplo maten. Die „Flugzeugentführun gen" sind Gegenstand des näch sten Beitrages. Marxismus-Leninismus Philosophie Vzaimodejstvie prirody i obscestva. Moskva 1973, 76-8-14142 ZW 1 (Die Wechselwirkung von Natur und Gesellschaft.) Tolstych, Valentin Ivanovic Obraz Zizni, Ponjatie, real’nost’ pro- blemy. Moskva: Izd. Politizdat 1975, 76-8-12100 ZW 1 (Die Lebensweise. Begriff, Wirklich keit, Problem.) Tulsnov, Zandar Tulenovic Sistema zakonov i kategorij dialek- tiki. Taskent: Izd. „Uzbekistan" 1974, 75-8-17037 ZW 1 (Das System der Gesetze und Kate gorien dex' Dialektik.) Vodolazov, Grigorij Grigorevic Dialektika i revolucija. (Metod. pro- blemy social’noj revolucii.) Izd. Moskovskogo Univ 1975, 75-8-14781 (Dialektik und Revolution.) Wirtschaft'Soziologie Promyslennyi kompleks rajona i puti pocysenija ego effektivnosti. (Der industrielle Komplex eines Rayons und die Wege zur Erfüllung seiner Effektivität.) Alma-Ata: Izd „Nauka" Kaz. SSR 1975, 75-8-12509 ZW 1 Pogudin, Vasilij Ivanovic Put* sovetskogo krest’janstva k so- cializmu. (Der Weg der sowjetischen Bauernschaft zum Sozialismus.) Moskva: Izd. „Mysl" 1975, 75-8-13511 ZW 1 Premat i metod politiceskoj eko- nomii socializma. (Gegenstand und Methode der politischen Ökonomie des Sozialismus). Saratov: Izd. Saratov Univ. 1974, 75-8-14432 ZW 1 Problemy naucnoj organizacii uprav- lenijasocialisticeskoj promyslennost’- ju. (Probleme der wiss. Arbeits Organisation der sozialistischen Induz strie.) 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Moskva: Izd. „Nauka“ 1973, 75-8- 16622 ZW 1 Dorofeev, Sergej Ivanovic Ekonomiceskaja programma klasso- voj borby. (Ökonomisches Programm der Arbeiterklasse.) Moskva: Izd. „Nauka“ 1974, 75-8-13585 ZW 1 Politiceskaja ekonomija socializma, (Politische Ökonomie des Sozialis mus.) Moskva: Izd. „Mysl“ 1975, 75-8-13903 ZW 1 . Ekenomiceskaja kibernetika. (öko nomische Kybernetik.) Leningrad: Izd. Leningr. Univ. 1974, 75-8-14234 ZW 1
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