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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
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- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
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- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
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- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band 21.1977
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Kreisparteiaktiv vom 29. November 1977 zu den Aufgaben der Gesellschaftswissenschaften bis 1985 I m Referat der SED-Kreisleitung wurde für uns Gesellschaftswis senschaftler und staatlichen Leiter von gesellschaftswissenschaftlichen Sektionen oder Instituten eine klare cientierung für die Ausarbeitung langfristiger Forschungskonzeptio nen gegeben. Es kam deutlich zum Ausdruck, daß der IX. Parteitag der SED hohe und anspruchsvolle Auf gaben an die Gesellschaftswissen schaftler stellt. Auf einen Nenner gebracht könnte man sagen, daß es — um die Erhöhung der Qualität unserer gesamten gesellschaftswis senschaftlichen Arbeit; — um einen wirksamen Beitrag zur wissenschaftlichen Leitung der Ge sellschaft, zur Entwicklung des gei stigen Lebens und zur Auseinander setzung mit dem Imperialismus und — in der Lehre um wirksame ge sellschaftswissenschaftliche For schungsergebnisse geht, die mit zur kommunistischen Erziehung der Studenten beitragen. Die vom IX. Parteitag gegebene Zielstellung der gesellschaftswissen schaftlichen Forschung lag der Überarbeitung der Lehrbücher für das marxistisch-leninistische Grund lagenstudium zugrunde und sie gilt ebenfalls für unsere gesamte wissen schaftliche Arbeit am Franz-Meh- ring-Institut. Nur im Zusammenspiel mit anderen Disziplinen Grundfragen lösbar Bei der Realisierung dieser an spruchsvollen Aufgaben stießen und stoßen wir auf eine Reihe Pro bleme. Auf einige möchte ich kurz eingehen: 1. Bei der Lösung der Aufgabe, das wissenschaftlich-theoretische Ni Preiserhöhung für Rohstoffe auf internationalen Märkten u. a. — die zu einer Aufwandserhöhung führen. Die widerspruchsfreie Behandlung dieser Prozesse in der Lehre führt zu einer Einschränkung ihrer Über zeugungskraft und schöpft nicht den weltanschaulichen Gehalt aus, der z. B. der Politischen Ökonomie des. Sozialismus eigen ist. Damit zwischen den gesellschafts- wissenschaftlichen Disziplinen eine engere Zusammenarbeit zustande- kommt, halte ich es für notwendig, daß zur Lösung von umstrittenen gesellschaftswissenschaftlichen Fra gen flexible Formen der Gemein schaftsarbeit geschaffen werden. Hierfür tragen vor allem die Gesell schaftswissenschaftler eine Verant wortung. Sie selbst haben die erfor derliche Initiative zu ergreifen, um über diese und andere Fragen mit Wissenschaftlern benachbarter Ge biete ins Gespräch, vielleicht sogar ins Streitgespräch zu kommen. Wir brauchen hierzu eine größere Be weglichkeit. Niemand hindert uns daran, die dazu erforderliche Eigen initiative zu entfalten. ... nicht erzählt und nicht „versichert", sondern bewiesen 2. Meiner Ansicht nach ist es not wendig, daß wir in der gesellschafts- wissenschaftlichen Forschung — dies zeigte sich auch bei der Überarbei tung der Lehrbücher — den metho dologischen Fragen eine größere Aufmerksamkeit widmen. Die Über zeugungskraft unserer Weltanschau ung, die kommunistische Erziehung der Studenten, hängt maßgeblich mit davon ab, wie es uns gelingt, unsere Wissenschaft so exakt wie möglich, so logisch wie möglich, gen, wie z. B. der zunehmenden Verknappung natürlicher Ressour cen und ihres Einflusses auf das Wirtschaftswachstum im Sozialis mus, der Rolle der Ökologie bei der sozialistischen erweiterten Repro duktion und anderen befassen. Zur Zeit, da Karl Marx das Kapital aus arbeitete, waren z. B. Wasser und Luft Medien, die im wirtschaftlichen Kreislauf als Gratiskräfte der Natur wirkten. Heute erfordert der Ein satz dieser Medien in den volks wirtschaftlichen Reproduktionspro zeß gewaltige Anstrengungen. Die so genannten Globalprobleme werden bekanntlich weltweit diskutiert. Auch bei vielen Studenten gibt es die Frage, ob — angesichts der Res sourcenbeschränkung — auch im Sozialismus das Wirtschaftswachs tum begrenzt sei. Es ist ganz natür lich, daß wir uns auch aus marxisti scher Sicht mit diesen Fragen be schäftigen müssen. Am Franz-Meh ring-Institut haben wir hierzu spe zielle Lehrveranstaltungen aufge nommen, die sich z. B. mit Proble men des Wirtschaftswachstums im Sozialismus, mit dem Einfluß der Ökologie auf den Reproduktionspro zeß u. a. beschäftigen. Von den Lehrgangsteilnehmern werden diese Veranstaltungen außerordentlich be grüßt, da sie dadurch wertvolle An regungen für ihre Erziehungsarbeit im marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium erhalten. Bei der Überarbeitung des Lehrbuches Politische Ökonomie Kapitalismus/ Sozialismus spielten selbstverständ lich diese Fragen eine Rolle. Gleich zeitig müssen wir jedoch feststel len, daß wir bei der organischen Einordnung dieser Globalprobleme in das Gesamtsystem der Politi schen Ökonomie über Ansätze nicht hinausgekommen sind. Uns fehlt hierzu der für die Lehre auf- bereitete, wissenschaftliche Vorlauf. Meiner Ansicht nach ist es auch notwendig, daß bei der Ausarbei Prof. Dr. Horst Richter, Mitglied der SED-Bezirksleitung, GO FMI Durch gemeinsames Forschen zu Grundfragen der Theorie disziplinäre Enge überwinden veau, die ideologisch-erzieherische Wirksamkeit und die politische Überzeugungskraft der gesellschafts wissenschaftlichen Lehre und For schung zu erhöhen, stoßen wir immer wieder auf die Tatsache, daß Grundfragen unserer Theorie von einer Einzeldisziplin nicht mehr den heutigen Anforderungen entspre chend zu lösen sind. Ich möchte hierzu folgendes Beispiel anführen: In der Politischen Ökonomie des Sozialismus spielt das Thema „öko nomische Gesetzmäßigkeiten der Entstehung des Sozialismus“ eine außerordentlich bedeutsame Rolle. In diesem Thema werden Grundfra gen der Übergangsperiode vom Ka pitalismus zum Sozialismus behan delt, die, wie der Aufruf zum 30. Jahrestag der Gründung der DDR erneut unterstreicht; vor allem für die Ausprägung eines sozialistischen Geschichtsbewußtseins eine außer ordentlich große Rolle spielen. Nach wie vor sind aber auch noch Fragen in diesem Thema offen. Diese Fra gen, die ebenfalls die Historiker, wissenschaftlichen Kommunisten u. a. Gesellschaftswissenschaftler bewegen, können nicht im Allein gang einer Einzelwissenschaft, son dern müssen in interdisziplinärer Gemeinschaftsarbeit gelöst werden. Ein anderes Beispiel: In der Poli tischen Ökonomie des Sozialismus bereitet uns nach wie vor die Hand habung der Widerspruchsdialektik und ihre Anwendung auf die Ana lyse ökonomischer Prozesse im So zialismus beträchtliche Schwierig keiten. ■ Nicht unbegründet wird an uns Politökonomen Kritik geübt — übrigens erfolgt diese Kritik auch durch die Studenten an unserem Lehrbuch Politische Ökonomie Ka- pitalismus/Sozialismus —, daß wir vor allem in der Lehre viele Pro zesse zu widerspruchsfrei darlegen, wodurch sowohl in Lehrmaterialien als auch in Lehrveranstaltungen eine nicht richtige Widerspiegelung der Prozesse in der Wirklichkeit er folgt, die Ja bekanntlich durch Wi dersprüche gekennzeichnet sind. So ist es s. B. eine Tatsache, daß nach wie vor die politökonomische Ge setzmäßigkeit gilt, daß mit der Stei gerung der Arbeitsproduktivität zu gleich eine Senkung des Wertes der Erzeugnisse vor sich geht. In der Wirklichkeit gibt es aber zur glei chen Zeit viele Faktoren — die Ver schlechterung von Abbaubedingun gen bei natürlichen Ressourcen, die d. h. so überzeugend wie möglich darzustellen. Lenins Bemerkung zur Kritik der Hegelschen „Wissenschaft der Logik“: „Die Kategorien müssen abgeleitet (und nicht willkürlich oder mechanisch genommen) (nicht erzählt und nicht .versichert', sondern bewiesen) werden, wobei man von den einfachsten, grundlegenden... ausgehen muß“ hat für die Erhö hung des theoretischen Niveaus der gesellschaftswissenschaftlichen Ar beit außerordentlich große Bedeu tung. Zweifellos haben wir in den letzten Jahren auch hier beträcht liche Fortschritte erreicht. Aber nach wie vor stehen in den einzel nen Wissenschaftsdisziplinen viele Kategorien mechanisch nebenein ander und werden nicht, so wie uns das die Klassiker lehren, abgeleitet und bewiesen und am dialektisch materialistischen Prinzip des Auf stiegs vom Einfachen zum Kompli zierten dargestellt. Für die Erhö hung der Überzeugungskraft unse rer Weltanschauung ist es ebenfalls erforderlich, daß wir die Einheit von qualitativer Analyse und Quantifi zierung gesellschaftlicher Prozesse größere Bedeutung beimessen. Wenn die Gesellschaftswissenschaften mit einen Beitrag zur Leitung gesell schaftlicher Prozesse leisten sollen, dann ist die Quantifizierung gesell schaftlicher Vorgänge eine unerläß liche Voraussetzung. Wenn wir den Stand unserer Wissenschaftsent wicklung auf diesem Gebiet mit dem in der Sowjetunion vergleichen, dann zeigt sich, daß wir hier Rück stände aufzuholen haben. Um auf dem Gebiet der Methodologie und ihrer Anwendung auf die Politische Ökonomie die vorhandene Lücke mit schließen zu helfen, sind wir ge genwärtig dabei, mit den Ökonomen der Leningrader Universität eine Gemeinschaftsarbeit zur Methodolo gie der Politischen Ökonomie zu verfassen. Wissenschaftlichen Verlauf für Global probleme schaffen 3. In den Gesellschaftswissenschaf ten, speziell in der Politischen Öko nomie des Sozialismus, ist es erfor derlich, daß wir uns in großem Um fang mit vollkommen neuen Fra tung des neuen Forschungsplanes für die Gesellschaftswissenschaften 1981—1985 diese Fragen eine grö ßere Aufmerksamkeit verdienen. . Damit diese zweifellos nicht ein fachen Fragen auf hohem theoreti schem Niveau behandelt werden können ist es unerläßlich, daß an unserer Universität den Wissen schaftlern wenigstens an einer Stelle Zugang zu der dazu erforder lichen Literatur geschaffen wird. Abstriche zuerst bei Untersuchungen in der Praxis? 4. Ein weiteres Problem in unserer gesellschaftswissenschaftlichen Ar beit sehe ich in der stärkeren Hin wendung zur Praxis. Es ist erforder lich, daß wir sowohl in der Lehre als auch in der Forschung stärker aus dem unversiegbaren Quell der Praxis schöpfen. Hier liegt ein ech tes Problem, das wir auch am Franz-Mehring-Institut noch nicht gelöst haben. Selbstverständlich gibt es kein Schema für die Praxisverbin dung. Die Praxis des Politökonomen sieht anders aus als die der Vertre ter des Wissenschaftlichen Kommu nismus oder der Philosophen. Gleichzeitig sind wir uns darüber im klaren, daß jeder Gesellschafts wissenschaftler in seiner wissen schaftlichen Arbeit einen engen Kontakt zu unserer sozialistischen Praxis herstellen muß. In Auswer tung der Dokumente unserer Partei haben wir uns deshalb vorgenom men, eine Professorenberatung hierzu durchzuführen, wie wir überhaupt daran interessiert sind, mit den Gesellschaftswissenschaft lern Erfahrungen auszutauschen, die schon seit Jahren enge und erfolg reiche Verbindung zur Praxis unterhalten. Gleichzeitig möchte ich auf den Umstand aufmerksam machen, daß bei der ohnehin knapp bemessenen Zeit zu allererst Ab striche von dem Zeitfonds vorge nommen werden, der für die Unter suchung in der Praxis vorgesehen war. Offensichtlich ist es erforder lich, da die Zeit ebenfalls eine be grenzte Ressource ist, daß wir unse ren Arbeitsstil ändern, um auch in dieser Hinsicht den Anforderungen der Beschlüsse unserer Partei ge recht au werden. D ie an uns gestellte Forderung nach dem Ausbau und der Pro filierung der Gesellschaftswis senschaften an der KMU in den 80er Jähren und darüber hinaus, ist ein hoher Anspruch an uns alle. Dieser Anspruch leitet sich aus dem auf dem IX. Parteitag beschlossenen Programm unserer Partei ab, in dem es für die drei Bestandteile des Marxismus-Leninismus u. a. heißt: „Die Erforschung der Gesetzmäßig- Prof. Dr. Harry Pawula, GO Marxistisch- leninistische Philosophie/Wiss. Kommunismus Die Entwicklung des Wissenschaftlichen keiten der entwickelten sozialisti ¬ schen Gesellschaft soll dazu beitra gen, Varianten und Lösungswege für neue und heranreifende ökono mische, soziale, kulturelle und ideo logische Aufgaben zu erarbeiten.“ Dabei haben unsere Forschung, Lehre und Propaganda die Aufgabe, „wirksam die Vertiefung des sozia Kommunismus erfordert ein listischen Bewußtseins der Werktäti gen zu fördern und den Anforderun gen des ideologischen Klassenkamp fes zu entsprechen.“ Offensichtlich müssen bei unserem Nachdenken und unseren Vorschlä gen für die Wissenschaftsentwick lung in den 80er Jahren zumindest zwei Grundfragen beantwortet wer den. Einmal, wo stehen wir heute bei der Realisierung der Ansprüche, die der IX. Parteitag mit seinen Be schlüssen an uns gestellt hat, wel che Erfahrungen und welche Ergeb nisse haben wir vorzulegen? Zweitens, wie können wir bei Be achtung der zu erwartenden und geplanten Ergebnisse bis 1980 für das folgende Jahrzehnt noch wirk samer die ideologisch-politische Ar beit der Partei unterstützen und un sererseits zur Lösung der Aufgaben im Parteiprogramm beitragen? Auch an unserer Sektion wurden unter Führung der Parteiorganisa tion bei der bisherigen Realisierung der Planaufgaben in Lehre, Erzie hung und Forschung eine Reihe wichtiger Fortschritte erzielt. An gesellschaftlich Notwendigem arbeiten Unsere Lehrkräfte gehen in ihren Lehrveranstaltungen stärker als bis her .vom Absolventenbild unserer Sektion aus, d. h. von den Aufgaben, die die Absolventen als klassen bewußte, parteiverbundene, fachlich qualifizierte Propagandisten des Marxismus-Leninismus im Grund lagenstudium zu erfüllen haben. Der größte Teil, unserer Eehrveranstal- tungen zeichnet sich dadurch aus, daß nicht nur schlechthin ein Wis senssystem vermittelt wird, sondern zugleich zu aktuellen Grundfragen unserer Politik argumentiert wird. Dadurch haben sich bei den Studen ten das politische Engagement, die richtige Einstellung zu ihrem künf tigen Beruf, die Identifizierung mit dem, Berufsziel stärker entwickelt. Die Forschungsarbeit und Wissen schaftsentwicklung an der Sektion ist insbesondere dadurch gekenn zeichnet, daß sich in den Schwer punkten der Sektion (marxistisch- leninistische Erkenntnistheorie, Hi storischer Materialismus, und Wis senschaftlichen Kommunismus), sta bile Forschungskollektive herausge bildet haben, obwohl hier die Fort schritte differenziert einzuschätzen sind. Auch für die Forschungsarbeit unserer Sektion ist zutreffend, daß die Kollektive sich bisher mit ge haltvollen und gewichtigen Publika tionen am meisten ausweisen konn ten, die über einen längeren Zeit raum konzentriert und kontinuier lich an gesellschaftlich notwendig zu lösenden Fragestellungen arbeiten. In zunehmendem Maße werden die erreichten Forschungsergebnisse auf Tagungen, Kolloquien und Kon ferenzen der wissenschaftlichen Öffentlichkeit der DDR zur Diskus sion und Verteidigung unterbreitet. Galt dies schon für die vergangenen Jahre in kontinuierlicher Weise für die Erkenntnistheorie, die Soziologie und die Forschungsgruppe Arbeiter klasse—Sozialstruktur, so wird dies immer mehr für alle Forschungskol lektive der an unserer Sektion ver tretenen Wissenschaften typisch. Meinungsstreit hinter verschlossenen Türen? Damit soll zugleich gesagt werden, daß der Meinungsstreit und das wissenschaftliche Leben innerhalb der einzelnen Lehrstuhlbereiche und Forschungskollektive relativ gut entwickelt ist. Es muß jedoch kri tisch angemerkt werden, daß es bis her nur in den allerersten Ansätzen gelungen ist, die notwendige Inte gration unserer verschiedenen Wis senschaftsgebiete zu fördern. Quer schnittsfragen der Wissenschaftsent wicklung, methodologische Fragen usw. werden kaum oder gar nicht zwischen den Bereichen diskutiert. Über neue Forschungsergebnisse wird nicht oder fast nicht über das jeweilige Forschungskollektiv hin aus diskutiert und gestritten. Dabei ist es offensichtlich notwendig, sich sowohl über die Möglichkeiten wie komplexes auch über die Grenzen solcher Zu sammenarbeit klar zu werden. Es ist jedoch sicher nicht nur ein wis senschaftlich-theoretisches, sondern zugleich und vielmehr ein ideologi sches Problem, wenn in der Diskus sion zumeist die Grenzen und zu wenig Möglichkeiten und Notwen digkeiten für die Zusammenarbeit aufgezeigt werden. Durch Konzentration zu mehr Integration Um die Rolle unserer Sektion als Zentrum der philosophischen und WK-Forschung national und inter national stärker zu entwickeln, ist es notwendig, neben einer weiteren Spezialisierung in den von uns ver tretenen Wissenschaften, dem ge genwärtig vorhandenen Trend des Auseinanderstrebens durch die ge zielte Orientierung auf Integration der Wissenschaften sowie interdiszi plinäre Arbeit innerhalb der Sek tion Einhalt zu gebieten. Unter diesen Gesichtspunkten ha ben wir für die Wissenschaftsent wicklung in den 80er' Jahren vörge- schlagen, die folgenden vier Haupt forschungsrichtungen zu entwickeln bzw. auszuprägen: — Gesetzmäßigkeiten des geistigen Lebens der sozialistischen Gesell schaft; — Grundfragen einer marxi stisch-leninistischen Theorie der Propaganda und Methoden gesell- sehaftswissenschaftlicher Forschung und Lehre; — Gesetzmäßigkeiten der' Entwick lung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei, des Bündnisses und der Sozialstruk tur im Kapitalismus und Sozialis mus; — Kritik bürgerlicher Geschichts- und Sozialphilosophie und bürger licher politischer Theorien. Diese Hauptforschungseinrichtung gestatten eine weitere komplexe Entwicklung der Schwerpunkte un serer Sektion, und sind auf die intersektionelle und damit auch interdisziplinäre Zusammenarbeit der an der Sektion vertretenen Wis senschaften gerichtet und ermögli chen eine interdisziplinäre Zusam menarbeit über die Sektion hinaus. Bei allen Fortschritten, die durch die Genossen unserer Sektion in den letzten Jahren, besonders hinsicht lich der Unterstützung des politisch- ideologischen Kampfes der Partei, erreicht wurden, kann, so schätzt das Sekretariat unserer Kreisleitung mit vollem Recht ein, das einge schlagene Tempo zur Realisierung der Beschlüsse des IX. Parteitages bei uns nicht befriedigen. Stabile Kollektive und neue Anforderungen Zu einigen Entwicklungsproble men der jüngsten an unserer Sek tion vertretenen Wissenschaft, dem Wissenschaftlichen Kommunismus. Auf der letzten Kreisparteiaktiv tagung Gesellschaftswissenschaften wurden vor mir eine Reihe Fragen zur Entwicklung des WK an unse rer Sektion und darüber hinaus an der gesamten Universität aufgewor fen. Dementsprechend wurde auch vom Sekretariat unserer Kreislei tung eine Reihe Festlegungen getrof fen. Es scheint mir notwendig zu sein, zu den damals aufgeworfenen Fragen hier vor unserem Kreispartei aktiv unter folgenden Gesichtspunk ten erneut Stellung zu nehmen: 1. Worin besteht das Wesen der Veränderungen im Bereich WK un serer Sektion seit dieser Zeit? 2. Worin besteht unsere politische und wissenschaftliche Verantwortung zur Weiterentwicklung des WK an dieser Sektion? Man kann heute einschätzen, daß es innerhalb des Bereiches Wissen schaftlicher Kommunismus an un serer Sektion sowohl quantitativ als auch qualitativ zu einer Stabilisie rung gekommen ist und auch für den Wissenschaftlichen Kommunis mus die von mir vorgetragenen Fort schritte an der gesamten Sektion voll zutreffen. Es haben bzw. hatten Denken sich bis zum Sommer dieses Jafires stabile Forschungskollektive heraus gebildet, die mit hohem Einsatz an der - Lösung der Lehr- und Erzie hungsaufgaben und der ihnen in der Forschung übertragenen ZPe und M-Projekten arbeiten. Die auf der letzten Parteiaktivta gung Gesellschaftswissenschaften festgestellte Entwicklungsrichtung, daß in unserer Gesellschaft der Be- darf nach hochqualifizierten, poli tisch bewußten Parteikadern, dis auf dem Gebiet des Wissenschaftli chen Kommunismus arbeiten, weit über das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium hinaus sprung haft anwachsen wird, ist voll einge- troffen. Es spricht zweifellos für die poli tische, erzieherische und wissen schaftliche Arbeit an der Sektion, daß solche Kader heranwachsen und herangewachsen sind, um die sen gesellschaftlichen Anforderun gen Rechnung tragen zu können. Die Tatsache allerdings, daß damit zu gleich außerordentlich ernst zu neh- mende Lücken gerissen werden, wirft die Frage nach den Größen ordnungen auf, in denen bisher von den dafür verantwortlichen Genos sen gedacht wurde. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß das Sekretariat unserer Kreisleitung einen neuen Beschluß vorbereiten wird, der den •gegenwärtigen und künftigen Anfor derungen an den Wissenschaftlichen ,'Kommunismus gerecht werden soll. Breite Verantwortung für WK-Entwicklung Es wäre jedoch offensichtlich zu kurzsichtig, wenn wir diese Proble matik etwa nur aus der Sicht der Kaderanforderungen von Außen lö- sen wollten. Es wächst nicht nur dieser Bedarf an hochqualifizierten Ködern, sondern es wächst insbeson dere das Bedürfnis nach wissen schaftlichen Erkenntnissen, For schungsergebnissen und Publikatio nen für die Bildung und Entwick lung unserer Werktätigen ganz all gemein gesagt und besonders das Bedürfnis anderer Gesellschaftswis senschaften, wie der Geschichte, der Philosophie, der politischen Ökono mie, der Kulturwissenschaften, Re gionalwissenschaften u. a. nach den theoretischen Erkenntnissen des Wissenschaftlichen Kommunismus. Hinzu kommt, daß der Gegenstand die Eigenheit hat, daß die von ihm zu untersuchenden allgemeingülti gen Gesetzmäßigkeiten der Vorbe reitung, Herausbildung und Ent wicklung der kommunistischen Ge sellschaftsformation in ihrer Kom plexität anzugehen sind. Und dies macht es wiederum erforderlich, daß die Wissenschaftler, die auf dem Gebiet des WK arbeiten, hinsicht lich ihrer ursprünglichen wissen schaftlichen Heimat aus den ver schiedensten gesellschaftswissen schaftlichen Disziplinen kommen sollten. Mein Anliegen besteht daher darin, Verständnis dafür zu wecken, daß die qualifizierte und rasche Entwicklung des Wissen schaftlichen Kommunismus an der Universität überhaupt und an unse rer Sektion besonders, zwar in erster Linie die Aufgabe der Hochschul lehrer und insbesondere der ordent lichen Professoren ist, die auf die sem Gebiet arbeiten, aber das dies nicht ausreicht. Ich sehe hier eine Verantwortung vieler Wissenschaft ler. Parteiorganisationen und staat lichen Leitungen des gesellschafts wissenschaftlichen Bereiches unse rer Universität. Und zwar im wohl- verstandenen Interesse der jeweili gen eigenen Wissenschaftsdisziplin, und zur Schaffung wichtiger Bedin gungen für die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Damit schaffen wir uns alle gemeinsam Zugang, öffnen uns gewissermaßen für die Durch führung des noch zu fassenden Be schlusses unseres Sekretariats der Kreisleitung zur weiteren Entwick lung des Wissenschaftlichen Kom munismus an unserer Universität. Alle Hervorhebungen: die Redaktion
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