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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
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- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
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- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
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Band
Band 21.1977
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UZ/44 2. Dezember 1977 Parteilehrjahr PARTEELEHAR JAHR aktuell Informationen zu Themen des Monats I m Programm der SED wird die weitere Gestaltung der entwickel ten sozialistischen Gesellschaft : als ein historischer Prozeß tiefgreifen der politischer, ökonomischer, sozia ler und geistig-kultureller Wand lungen gekennzeichnet, der eng mit dem gesamten revolutionären Welt prozeß verbunden ist. Ende der sechziger/Anfang der siebziger Jahre waren die kommu nistischen Parteien der sozialisti schen Länder, die vor der Aufgabe der Gestaltung bzw. der Ausprägung der entwickelten sozialistischen Ge- sellschaft stehen, zu einer gemein samen Theorie und zur Ausarbei tung einer gemeinsamen Strategie für diesen geschichtlich langwieri gen Prozeß gelangt. Die Konzeption der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft wurde von der KPdSU und den mit ihr brüderlich verbun denen kommunistischen und Arbei dcr neuen Ordnung und die Vor züge der sozialistischen Lebensweise immer umfassender zur Geltung, genießen die Werktätigen in zuneh mendem Maße die Früchte der gro ßen revolutionären Errungenschaf ten.“ 3 ) Das alltägliche politische Gesche hen macht eine Tatsache immer deutlicher: Im Kapitalismus existiert eine unüberbrückbare . Kluft zwi schen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die Reichen werden immer reicher, sie häufen immer höhere Profite an, und die Ausgebeuteten sind einer immer mehr um sich greifenden Ar beitslosigkeit und sozialer Unsicher heit unterworfen. Der Sozialismus kann, wie Genosse Erich Honecker in seiner Dresdener Rede betonte, die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik im Interesse der Ar beiterklasse und aller Werktätigen zu seinen obersten Leitgedanken Zur Theorie und Politik der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR Gesetzmäßige Etappe auf dem Weg zum Kommunismus terparteien kollektiv ausgearbeitet. In dieser Konzeption kommt deut lich zum Ausdruck, daß die ent wickelte sozialistische Gesellschaft eine gesetzmäßige Etappe auf dem Wege zum Kommunismus ist. Der gemeinsamen Strategie der kommu nistischen und Arbeiterparteien' der sozialistischen Länder liegen bei der weiteren Gestaltung der 1 entwickel ten sozialistischen Gesellschaft bzw. ihrer Vervollkommnung wichtige objektive Merkmale zugrunde. Dazu zählen die Hauptaufgabe, die Inten sivierung und Rationalisierung, die sozialistische ökonomische Integra tion, die koordinierte Außenpolitik und die weitere Stärkung der wach senden Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Par- tei! Die im Programm unserer Partei formulierten zehn Merkmale der entwickelten sozialistischen Gesell schaft basieren auf dieser gemein samen Strategie und auf der Ziel stellung der SED, „in der Deutschen Demokratischen Republik weiterhin die entwickelte sozialistische Gesell schaft zu gestalten und so grund legende Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kom munismus zu schaffen.“ 1 ) Beim Studium der Merkmale „Ent wickelte sozialistische Gesell schaft — das heißt“ 2) wird deutlich, daß das übergreifende Kriterium der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft darin besteht, den Sinn, des Sozialismus auf ständig höherer Stufe . zu verwirklichen. Dazu müs sen die entsprechenden materiellen, sozialökonomischen und politisch- ideologischen Voraussetzungen ge schaffen werden. Vor allen Dingen geht es um die weitere Erhöhung der Rolle des subjektiven Faktors. Alle im Programm der SED for mulierten Merkmale der entwickel ten sozialistischen Gesellschaft müs sen in ihrer Einheit betrachtet wer den, wobei die Hauptaufgabe in der Einheit von Wirtschafts- und Sozial politik in den Mittelpunkt zu stellen ist, um daraus den Sinn des Sozia lismus zu erhellen. Die Verwirk lichung und volle Ausprägung der grundlegenden Merkmale der ent wickelten sozialistischen Gesellschaft erfordert das ständige Anwachsen der führenden Rolle der Arbeiter klasse und ihrer marxistisch-lenini stischen Partei, die Vervollkomm nung des Bündnisses mit der Klasse der Genossenschaftsbauern, der In telligenz und allen anderen Werk tätigen und zugleich die Führung des Annäherungsprozesses aller Klassen und Schichten auf der Grundlage der marxistisch-leninisti schen Weltanschauung der Arbeiter klasse und der Ideale der Arbeiter klasse. Ein reales Bild über diese Gesell schaft vermittelt die neue Verfas sung (Grundgesetz) der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. In der Präambel dieser Verfassung heißt es: „In der UdSSR wurde die entwickelte sozialistische Gesell schaft aufgebaut. In dieser Etappe, in der sich der Sozialismus auf sei ner eigenen Grundlage entwickelt, kommen die schöpferischen Kräfte erheben. Das ist ein großer Vorzug unserer Gesellschaft und zugleich ein hoher Anspruch an unser revo lutionäres Tun. In unserer Gesellschaft braucht kein Mensch Angst vor dem Morgen zu haben, hier kann jeder werk- tätige’'Mensch all seine‘Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Wohle der Gesellschaft frei"entfaTten."Im Ka pitalismus dagegen wird die Haupt- produktivkraft, der arbeitende Mensch, millionenfach durch Ar beitslosigkeit zur Nutzlosigkeit ver urteilt. Für jeden real denkenden Men schen wird damit die Frage der Ef fektivität, die Frage, welches Gesell schaftssystem effektiver ist, aufge worfen. Die Beantwortung dieser Frage fällt uns nicht schwer. Sie erfolgt durch uns aus der Kenntnis unseres alltäglichen Tuns, aus der Kenntnis des bisher Erreichten, aus der sozia len Sicherheit und Geborgenheit un seres Lebens, aus dem festgefügten Vertrauen in die Politik unserer Partei, in der die weitere dynami sche und stabile Aufwärtsentwick lung unserer Wirtschaft und das ständige Wachstum des Wohlstandes des Volkes im Mittelpunkt stehen. Überzeugender Ausdruck der Kon tinuität auf dem Wege der Ver wirklichung der Merkmale der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft, der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft in der DDR, sind die Doku mente der kürzlich stattgefundenen 7. Tagung des Zentralkomitees der SED. Im Bericht des Politbüros an die 7. Tagung konnte Genosse Kurt Hager eine erfolgreiche Bilanz unse rer. gesellschaftlichen Entwicklung in diesem Jahre (bis. November) ziehen. „Unser Land entwickelt sich gesund und stabil. Unsere Wirt schaft weist Jahr für Jahr ein konti nuierliches Wachstum auf. Unser sozialpolitisches Programm wird Punkt für Punkt verwirklicht.")) Auf der Grundlage dieses Wachstums werden wir im Jahre 1978 die Hauptaufgabe weiter verwirklichen, das materielle und kulturelle Le bensniveau des Volkes weiter er höhen. Das wird nur möglich sein, wenn wir ein höheres Entwicklungs tempo der sozialistischen Produk tion, eine Steigerung der Effektivi tät, des wissenschaftlich-technischen Fortschritts auf der Grundlage der Intensivierung und Rationalisierung und ein bedeutendes Anwachsen der Arbeitsproduktivität erreichen. Darin besteht die konsequente Ein heit von Wirtschafts- und Sozial politik. Damit werden die Vorzüge des Sozialismus noch deutlicher her vortreten. G. Friedrich 1) Programm der SED, S. 19 2) Vgl. Programm der SED, S. 19 bis 22 3) Verfassung (Grundgesetz) der Union der Sozialistischen Sowjet republiken. In: Presse der Sowjet union, Nr. 42/1977. S. 3 4) Aus dem Bericht des Politbüros an die 7. ’ Tagung des Zentralkomi tees der SED. Berichterstatter: Kurt Hager. In: ND v. 25. 11. 1977, S. 4 Thema: Das Programm der SED über die Merkmale der entwickelten so zialistischen Gesellschaft. Die Vorzüge und Werte des So zialismus, seine allseitige Überle genheit über die kapitalistische Gesellschaftsordnung. Schwerpunkte: 1. Die Gestaltung der entwickel ten sozialistischen Gesellschaft — ein historischer Prozeß tiefgrei fender politischer, ökonomischer, sozialer und geistig-kultureller Wandlungen 2. Die Vorzüge, Werte und Lei stungen des Sozialismus, seine all- seitige Überlegenheit über den Kapitalismus Literatur: Programm der SED, S. 19—22 Honecker, E., Die sozialistische Re volution in der DDR und ihre Perspektiven, Berlin 1977, bes- S. 15-21 Aufruf zum 30. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demo kratischen Republik. In: ND v. 18. November 1977 Aus dem Bericht des Politbüros an die 7. Tagung des Zentralkomi tees der SED. Berichterstatter: Kurt Hager, Mitglied des Politbü ros und Sekretär des Zentralko mitees. In: ND v. 25. November 1977 Thema: Die Anwendung des ökonomi schen Grundgesetzes des Sozialis mus durch den politischen Kurs der Hauptaufgabe. Die Überlegenheit der soziali stischen Planwirtschaft über die kapitalistische Profitwirtschaft. Schwerpunkte: 1. Die Hauptaufgabe als wirt schaftspolitische Konsequenz des ökonomischen Grundgesetzes des Sozialismus. Die Einheit von Wirtschafts and Sozialpolitik bei der weite ren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR. 2. Die Überlegenheit der sozia listischen Planwirtschaft über die kapitalistische Profitwirtschaft Literatur: Karl Marx: Grundrisse der Kri tik der Politischen Ökonomie (Rohentwurf) 1857—1858. In: Marx/Engels/Lenin: Über den so zialistischen Aufbau, Berlin 1976, S. 36 oder: Karl Marx: Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie (Rohentwurf) 1857—1958, Berlin 1974, S. 89 W. I. Lenin: Die nächsten Auf gaben der Sowjetmacht. In: Marx/ Engels/Lenin: Über den sozialisti schen Aufbau, Berlin 1976, S. 205 bis 222 oder: W. I. Lenin: Ausgewählte Werke in 3 Bänden, Bd. II, S. 735 bis 757 oder: W. I. Lenin: Ausgewählte Werke in 6 Bänden, Bd. IV, S. 329 bis 355 oder: W. I. Lenin: Werke, Bd. 27, S. 229-253 Programm der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Dietz Verlag Berlin 1976, S. 11 bis 17, 22-36, 34-36 Aus dem Bericht des Politbüros an die 5. Tagung des ZK der SED. Berichterstatter: Genosse Erich Honecker, Dietz Verlag Berlin 1977, S. 12/13 und 15-19 Ökonomische Fortschritte stets gesellschaftsgebunden W ollte man bürgerlichen Ideolo gen Glauben schenken, so ist nach ihrer Meinung die „so ziale Marktwirtschaft die leistungs fähigste und menschenwürdigste Wirtschaftsordnung — das wirk samste Modell von unvergleichlicher Dynamik und größter Effektivität" (CDU-Wirtschaftstag 1974). Ein ober flächlicher Blick in die Wirtschafts gegenwart beider Systeme zeigt aber bereits die Leistungsfähigkeit: Im Kapitalismus — Massenarbeitslosig keit, Produktionsrückgang, unausge lastete Produktionskapazitäten, ga loppierende Inflation, massenweise Vergeudung gesellschaftlichen Ar beitsvermögens, Stagnation und Sen kung der Reallöhne, Firmenzusam menbrüche, Krise auf allen Gebie ten; bei uns — Dynamik und Stabi lität des Wachstums, soziale Sicher heit, Vollbeschäftigung, kontinuier liche Erhöhung des Lebensstandards, konsequenter Ausbau der Sozial leistungen, Preisstabilität. Welches sind also die Maßstäbe der Effektivität eines Gesellschafts systems? Zweifellos ist dabei die bedeu tungsvollste Fragestellung jene nach den objektiv gegebenen Möglich keiten, die dem Gesellschaftssystem innewohnen, um eine rasche und ungehemmte Entwicklung der Pro duktivkräfte zu sichern und die schöpferischen Potenzen mensch licher Arbeit freizusetzen, um sie maximal zur Erhöhung der Produk tivität zu nutzen. Zugleich geht es dabei um die Frage, in wessen In teresse und zu wessen Nutzen und Vorteil die Steigerung der Produk tivität und Produktion und die Er schließung der Möglichkeiten von Wissenschaft und Technik erfolgen. Die historisch noch junge Ent wicklung des Weltsozialismus hat eindeutig bestätigt, daß das Gesell schaftssystem des Sozialismus dem des Kapitalismus weitaus überlegen und effektiver ist. Worin zeigt sich dies? .... 1. Die Wachstumsdynamik der sozia listischen Staaten' übertraf wesent lich das Entwicklungstempo der ka pitalistischen Welt, und machte sie zur dynamischsten Wirtschaftsgrup pierung in der Weltwirtschaft, un geachtet dessen, daß einzelne kapi talistische Staaten zuweilen sehr hohe Zuwachsraten in wichtigen volkswirtschaftlichen Kennziffern in den fünfziger und sechziger Jahren erreichten. Im Zeitraum 1951 bis 1976 nahm in den RGW-Ländern die Industrieproduktion um jährlich 10 Prozent zu (in der UdSSR um 9,4 Prozent), in den kapitalistischen Industrieländern in der gleichen Zeit um 4,7 Prozent, dabei in den USA um 4,2 Prozent. Dank dieses rascheren Wachstums erhöhten die RGW-Länder in dieser Zeit ihren .Anteil an der Weltindustrieproduk tion von 18 Prozent auf mehr als bei Zement um 56 Mio t (75 Pro zent), . in der Traktorenproduktion um 300 000 Stück (mehr als das Zweifache). 4. In den Mittelpunkt . des ökono mischen Wettbewerbs' zwischen bei den Gesellschaftssystemen rückt in der Gegenwart immer mehr das Tempo der Entwicklung von Wissen schaft und Technik. Auf wichtigen Gebieten der Grundlagen- und an gewandten Forschung sowie der Fertigungstechnologien erreichte die UdSSR in den zurückliegenden Jahrzehnten international an erkannte Spitzenpositionen, die sich beispielsweise in der Lizenzvergabe an führende kapitalistische Indu strieländer widerspiegeln. 5. Ein Blick auf die Kennziffern der Qualität und Effektivität der Pro duktion, die gesellschaftliche Pro duktivität im Fertigungsprozeß, zeigt zugleich die bisher noch ungenutz ten Reserven des sozialistischen Wirtschaftssystems, die es im Pro zeß der Intensivierung und der be wußten Mobilisierung aller schöpfe rischen Fähigkeiten der Eigentümer und Produzenten zu erschließen gilt. In der Gegenwart liegt die Arbeits produktivität im Durchschnitt der Industrie in der UdSSR im Ver gleich zu den USA erst bei etwa 55 Prozent; 1913 waren es 11 Pro zent. Wesentliche Reserven liegen dabei in der Erhöhung der Speziali sierung der Arbeitsprozesse, der Er höhung ihres Mechanisierungs- und Automatisierungsgrades, der Moder nisierung des Maschinen- und Aus rüstungsparks, höherer Stundenaus lastung hochproduktiver Produk tionsmittel und konsequenter Durch setzung der Materialökonomie. Ungeachtet dieser hier genannten Kennziffern, in denen der Sozialis mus das kapitalistische Wirtschafts system bereits erreicht und über troffen hat oder diese Aufgabe noch bevorsteht, ist die Frage der Effek tivität der Wirtschaftssysteme viel komplexer. Obwohl die sozialisti sche Gesellschaftsordnung alle ihre Vorzüge und Möglichkeiten noch nicht voll entfaltet hat, sowohl Pro bleme des kapitalistischen Erbes als auch der kapitalistischen Umgebung wie auch Entwicklungsprobleme des Neuentstehenden Einfluß nehmen, hat sie doch klar bestätigt, daß die grundlegenden sozialökonomischen Aufgaben im Interesse der Werktäti gen gelöst werden; soziale Sicher heit, Geborgenheit- und Gerechtig keit keine leeren Phrasen sind. Vergessen wir nicht, wieviel Pro zent der noch höheren Arbeitspro duktivität im Kapitalismus auf Ko sten der Arbeitshetze, des Entlas- sungs- oder Kurzarbeitsdrucks, der Frühinvalidität, der erbarmungs losen Ausbeutung der eigenen und ausländischen Arbeiterklasse gehen. Nicht die Errungenschaften von Wis senschaft und Technik werden zum Seminar zum Studium von Grundproblemen der Volkswirtschaft und der sozialistischen ökonomischen Integration ein Drittel und erreichten vom ab soluten Volumen her mehr als 75 Prozent der Industrieproduktion in den hochentwickelten Ländern des Kapitalismus. 2. Bei wichtigen Einzelpositionen der Weltindustrieproduktion stieg der Anteil der RGW-Länder ent scheidend und sicherte ihnen im Vergleich zu den kapitalistischen Staaten führende Positionen. Zwi schen 1951 und 1976 erhöhten sich ihre Anteile an der Weltproduktion wie folgt: — Elektroenergieerzeugung 14 Pro zent auf 21 Prozent. — Kohlegewinnung 23 Prozent auf 32 Prozent, — Stahlproduktion 19 Prozent auf 29 Prozent, — Erdölgewinnung 8 Prozent auf 19 Prozent, — Zementproduktion 14 Prozent auf 24 Prozent. 3. Die UdSSR nimmt heute mit 20 Prozent der Weltindustrieproduk tion in wichtigen Einzelproduktionen nach dem absoluten Aufkommen, z. B. bei Erdöl, Eisenerz, Roheisen, Stahl, Düngemitteln, Zement und Wollstoffen den 1. Rang ein. Nach Angaben des Jahres 1976 übertraf sie beispielsweise das Niveau der USA in der Erdölförderung um 120 Mio t (30 Prozent), bei der Stahl produktion um 25 Mio t (21 Prozent), „Fluch der Menschheit“, sondern die monopolistische Form ihrer Nut zung in der kapitalistischen Profit gesellschaft ruft hohe Effektivität mit riesigen Monopolprofiten einer seits und massenweises Elend, Ver geudung menschlicher Fähigkeiten, Arbeits- und Perspektivlosigkeit der Jugend, bis zum Verfall sozialer, moralischer und ethischer Werte auf der anderen Seite hervor. Ökonomischer Fortschritt bedeu tet also nicht schlechthin sozialen Fortschritt im Sinne einer einfachen Ursache-Folge-Beziehung, sondern ist stets gesellschaftsgebunden. Das sozialistische Eigentum und die politische Macht der Arbeiter klasse sichern in Einheit mit der ge samtstaatlichen Planung und der Verwirklichung des demokratischen Zentralismus eine den Interessen und dem Wohl aller Werktätigen dienende gesellschaftliche Entwick lung. Im Sozialismus schließt ökono mischer Fortschritt organisch die soziale Orientierung ein. Das bedeu tet, daß selbst bei noch niedrigerer Arbeitsproduktivität dank der sozia listischen Planwirtschaft die immer bessere Befriedigung der materiellen und kulturellen Lebensbedürfnisse das Ziel jedes ökonomischen Fort schritts darstellt und umgekehrt sti mulierend auf diesen zurückwirkt. Dr. G. Gruhle Z u einigen in der letzten Zeit gesetzlich geregelten und angewiesenen sozialistischen Sparmaßnahmen werden von Mitarbeitern und Studenten Fra gen gestellt, in denen teilweise unsere Sparmaßnahmen mit „Notmaßnahmen“ gleichgesetzt werden. Was ist dazu zu sagen. Die Sparsamkeit ist von jeher ein Prinzip der sozialistischen Wirtschaftsführung. Auf der Grundlage des sozialistischen Eigentums an den Produktionsmit teln und der bewußten Ausnut zung der ökonomischen Gesetze des Sozialismus ergibt sich, daß die personellen, finanziellen und materiellen Fonds der sozialisti schen Gesellschaft sparsam ein gesetzt werden und mit ihnen, im Interesse einer bestmöglichen Be friedigung der materiellen und geistigen Bedürfnisse der Men schen, höchstmögliche Ergebnisse erzielt werden. Vereinfacht aus gedrückt heißt das, wir sparen, um immer reicher zu werden, wir sparen, um die Hauptaufgabe des VIII. und IX. Parteitages, das so zialpolitische Programm, erfüllen zu können. Das Sparsamkeitsprin zip ist ein ständiges, beiden Pha sen der kommunistischen Gesell schaftsordnung immanentes Prin zip. Wenn es in der DDR und damit auch an der Karl-Marx-Universi- Sparsamkeit - Notmaßnahme oder Prinzip ? •2UZ antvyortet aufleser fragen tat zum Beispiel darum geht, Vergaserkraftstoff einzusparen, leuchtet ein, daß der aus dem importierten Rohstoff Erdöl her gestellte Treibstoff auch in der DDR niemals in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Er muß deshalb immer effektiv und optimal für die Sicherung der Planerfüllung eingesetzt werden. Oberstes Prinzip auch an unserer Universität ist, daß unter Be achtung der Sparsamkeit der Plan in hoher Qualität und termin getreu erfüllt wird. Daß das nur möglich ist durch die konsequente Anwendung der Intensivierungs faktoren auch auf diesem Sektor der Materialwirtschaft, beweist die Einhaltung der Kraftstoffli- mite an der KMU bei der Siche rung der Planerfüllung 1976 und nach bisheriger Einschätzung azich 1977. Die antikommunistischen Klopf fechter des Imperialismus versu- then, das sozialistische Sparsam keitsprinzip mit allen Mitteln zu diskreditieren. Daß sie damit ihre Krisenerscheinungen verklei stern wollen, ihre sogenannten Sparprogramme vor allem auf sozialem Gebiet — welche nach weisbar im Interesse der Maxi malprofite, d. h. gegen die arbei tenden Menschen gerichtet sind — als allgemeine Erscheinungen der wissenschaftlich-technischen Revolution hinstellen, ist nur zu gut bekannt, muß aber , in der massenpolitischen Arbeit immer wieder enthüllt und als das cha rakterisiert werden, was es tat sächlich ist: der untaugliche Ver such, kapitalistische Ausbeutung zu verschleiern. Wir orientieren uns an unserem IX. Parteitag und beweisen in der täglichen) Praxis, daß wir die Fonds u^ter Beachtung des Prin zips der sozialistischen Sparsam keit einsetzen, wollen und können. Treffend erklärte L. I. Bresh new auf dem XXV. Parteitag der KPdSU: „Jeden Rubel, jede Ar beitsstunde, jede Tonne Erzeug nisse genau zu berechnen und effektiv zu nutzen, Mißwirtschaft und Schlendrian restlos auszu- merzen — das ist unsere hohe Parteipflicht. Denn wir sparen für das uns Teuerste — für den Reichtum und die Stärke der Hei mat, für den Wohlstand und das Gedeihen unseres Volkes.“ M. Brüntrup
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