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KAMPFEURFREDEN Unsere Kinder und die Solidarität Solidaritäts-Grafik von R. Becker, Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften. Repros: R. Müller Überlegungen einige Jahre danach ... Wir leben in einer Zeit, in der alles international wird- Sachen und so gar Institutionen verlieren ihre Grenzen. Ich, Ricardo Lopez, Chi lene, z. Z. hier in Leipzig, kam 1966, um Philosophie zu studieren. Hier lernte ich andere Kulturen und so gar meine eigene, gewann Freunde und erlebte Freuden, manchmal auch das Gegenteil. 1971 stieß ich zu einer größeren Gruppe von jungen Men schen wie ich. Daraus sollte später das Ensemble „Solidarität“ entste hen. Es war schön, zu sehen, wie Personen aus verschiedenen Ländern sich bemühten,” ehrlich und aufrich tig die Kultur ihrer Völker zu ver treten. Sie waren viele aus mehre ren Ländern. Da lernten wir uns kennen. Sie, Sylva Pantelidou, Zyp riotin, z. Z. auch hier, kam 1970, um Biochemie zu studieren. Wir heira teten zwei Jahre später. Dann kam unser erstes Kind und vor einigen Monaten unser zweites. Man möchte daran denken: zwei Menschen, aus zwei verschiedenen Ländern, die weit voneinander liegen, kommen in ein drittes und lernen sich lieben. Es werden Kinder geboren, die we der in ihrem noch in seinem Land auf diese Welt kommen und man fragt sich, in welcher Sprache man sich mit ihnen verständigen soll. Dieses Land gab uns die Gewiß heit an eine Zukunft, die uns allen gehört. Sie bereitete uns darauf vor. Als wir auf diese Welt kamen, ha ben bestimmt unsere Eltern nicht denken können, daß es mit uns so sein würde. Man möchte sich fragen, in wel chem Augenblick das alles zu rollen begann ... Ricardo und Sylva Lopez Deshalb sind wir ein Soli-Ensemble „Solidarität“ — das ist für uns nicht nur ein Wort, es ist unser Programm sowohl auf der Bühne, als auch im Leben. So ist es auch selbstverständ lich, daß wir uns mit allen Studen ten in diesem Ensemble durch die innere Anteilnahme an dem Kampf der heute noch unterdrückten Völ ker der Erde verbunden fühlen. Es verbinden uns nicht nur dasselbe Alter, sondern auch die gleichen Gedanken und die Ziele, die wir uns stellen. Unsere Gruppe freut sich immer auf die gemeinsamen Auftritte. Sie bringen neue Erlebnisse, neue Er fahrungen und große Freude und Stolz, daß wir mit schönen Liedern und Tänzen das Publikum in der DDR vertraut machen dürfen. Mit Worten kann man das Gefühl nicht ausdrücken, daß wir empfinden, wenn wir zusammen gegen den Krieg und gegen die Unterdrückung singen. Wir freuen uns, wenn wir die Teilnahme der Zuschauer spü ren, wenn wir sie zu demselben Ge fühl, dem Gefühl der Solidarität, bringen können. Bronislava Kubiniova, Mitglied der CSSR-Gruppe im Ensemble „Solidarität“ Grafik von A. Duckrow, die mit weiteren Arbeiten von Studenten der Sektion KuK dem DSF-Kreisvorstand überreicht wurde. Liebe Leser! Die veröffentlichten Beiträge der UZ-Leseraktion brachten überzeugend die enge und äußerst vielgestaltige Verbundenheit der Angehörigen der Karl-Marx-Universität mit der Sowjetunion zum Ausdruck. Dafür möchten wir auch im Namen der anderen Träger der Aktion (DSF-Kreis vorstand, UGL und FDJ-Kreisleitung) allen Beteiligten Dank sagen. In einer Zwischenauswer tung während der 2. UZ-Disko wurden für ihre Mitarbeit prämiiert: Prof. Dr. sc. L. Hoffmann, Dr. B. Schulze, Chr. Schneider, J. Körber, S. Thomas, E. Reccius, Chr. Sramek, M. Wolff, H. Hel ling, J. Martin, M. Körzendörfer. Wir bitten unsere Leser und die Autoren um Verständnis, daß UZ aus redaktionellen Gründen nicht alle einnesandten Arbeiten, die dennoch in die Wertung kommen, veröffentlichen kann. Es handelt sich hier vor allem um die Beiträge von M. Hanke, Dr. D. Deininger, Dr. D. Michel, E. Jähnke, R. Schöning, J. Reinsdorf, K. Fischer und G Schredler. Die Redaktion Ein Schultag - 2600 km entfernt von zu Hause V ier Wochen waren wir Gäste der Familie Paunin in Wologda, einer Stadt 500 km nördlich von Mos kau. Dort lernten wir das Leben der Familie, ihre Freuden und Sorgen kennen, lebten ihren Alltag mit. Nicht ganz alltäglich war der 1. September, zumindestens nicht für all die Jungen und Mädchen, die an diesem Tag zum ersten Mal, noch an der Hand der Eltern, ihren Schulweg antraten. Eigentlich woll ten wir nur ein wenig beobachten, vergleichen mit dem ersten Schultag bei uns. Aber das Nur-Beobachten gelang uns nicht ganz, denn wir wur den von der Feststimmung mitange- steckt, und so fanden wir uns schließlich in der Aula der 20. Wo logdaer Mittelschule mitten unter all den Eltern, Geschwistern und Ver wandten der Schulanfänger. In die festlich geschmückte Aula kamen die Jungen und Mädchen, geführt von den ältesten Schülern. Dort standen sie nun, schmuck anzuse hen in ihrer Schulkleidung, schwarze Kleider mit weißen Schür zen, blaue Anzüge, und nicht zu vergessen die traditionellen großen weißen Schleifen im Haar der Mäd chen. Eine Schultüte gab es nicht, aber dafür hatte jeder einen bunten Sommerstrauß in der Hand. Auf den kleinen Gesichtern spiegelt sich Er wartung, Vorfreude. Dann sprachen die Direktorin, die Parteisekretärin, eine Lehrerin zu den jüngsten Schü lern. Es ist eine gute Tradition, daß auch ein Vertreter der 10. Klasse zu den „Neulingen“ spricht, ihnen von der Schule, erzählt. Auch die Schul anfänger kommen zu Wort, sie dür fen Gedichte aufsagen.- -die sie be reits im. Kindergarten gelernt ha ben — na, und wer kann es ver denken, wenn mal steckengeblieben wird, vor Aufregung natürlich. Ihren Dank, ihre Freude zeigten die jüng sten Schüler, indem sie ihre Blu mensträuße verteilten, an all die, die sie jetzt in den 10 Jahren Schule be gleiten werden. Zum Abschluß läuteten eine Schü lerin der 10. Klasse und ein Schüler der ersten gemeinsam das Schuljahr ein — damit wurde das Signal gege ben: alle in die Klassen, der Unter richt beginnt. Schnell noch einen Blick in eines der Klassenzimmer, dann , stahlen wir uns davon, noch ganz von dem Eindruck des Erleb ten, von der Feierlichkeit und auch der Würde eines solchen Augen blicks für einen Schulanfänger in der Sowjetunion gefangen. Gisela Kaufhold. Reinhard Kaufhold (Fotos) Sektion Journalistik Das war UZ-Disko Nr. 2 Wenn eine Diskothek außer obliga tem Tanz zu heißen Rhythmen noch ein bißchen mehr zu bieten hat — und all dies den Gästen offensicht lich gut gefällt, dann hat die UZ- DISKO Nr. 2 am 25. Oktober ihren Zweck wohl voll erfüllt. Haupt anteil am Gelingen dieser UZ-Ver- anstaltung, die zu einer versproche nen Tradition werden wird, hatten die Mädchen und Jungen der Gruppe „FORUM“ vom Bereich Me dizin, die mit Liedern und Farbdias ein bißchen von der Atmosphäre des „Avante“-Pressefestes der portugie sischen Kommunisten vermittelten, an dem sie unlängst teilnahmen. Großen Beifall erhielt „FORUM“ auch für ihre herrlich frechen Stu dentenlieder. Der Verkauf von Bü chern und Plakaten brachte einen Erlös von 65 Mark, die auf das Soli- Konto Nr. 8787 der FDJ überwiesen werden. Und übrigens: Zur UZ- DISKO Nr. 3 bittet die Redaktion im Januar. (Fotos oben: Soli-Basar, Zwischenauswertung der Leserak tion „Deine Begegnung mit der So wjetunion“, unten: Tanz; Fotos: Klaus Voigt).