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Erkundigungen zu Heinrich v. Kleist . dezn jeder trögt den leid’gen Stein zum Anstoß in sich selbst." ( Per zerbrochene Krug", 1. Auf tritt) Wenn sich in diesen Togen der Geburtstag Heinrich von Kleists zum 200. Male jährt, so ist die vor behaltlose Aneignung seines in einem äußerst gedrängten Lebens abschnitt geschaffenen Werks durch aus noch nicht abgeschlossen, ist die Aufnahme seines dramatischen Schaffens und der großartigen No- vellistik, über die schon zu allen Zeiten heftig diskutiert und sinniert wurde, auch heute noch nicht voll ständig: Werke, die so tief geprägt sind von fanatischem Ringen um das Menschliche als Bestimmung etwas absolut Wahrhaftigem, die durch die Liebe zum Menschen in seiner Dichtung mit großem pädagogi schem Pathos zum Ausdruck kommt. Kleist entstammte einer ostelbi schen Offiziersfamilie und trat, kaum 15jährig, in das Potsdamer Garderegiment ein. Schon während seiner Teilnahme am Rheinischen Feldzug gegen die junge Franzö sische Republik begann er an der bestehenden Ordnung zu zweifeln: „.. .Gebe uns der Himmel nur Frieden, um die Zeit, die wir so unmoralisch töten, mit menschen freundlicheren Taten bezahlen zu können!...“ (Brief an Ulrike v. Kleist vom 25. Februar 1795). Die Bitte, ihm in der preußischen Armee den Abschied zu geben (1799), ließ ihn zur Konfrontation mit seiner Klasse übergehen. Er brach mit ihr, ohne eine ebenso konsequente Alternative zu ihrer Ideologie zu haben. Kleist spürte zwar den gesell schaftlichen Wandlungsprozeß, der auch Deutschland erfaßt hatte, hielt ihn aber für eine moralische Krise des Adels und sah nicht den unaufhaltsamen Aufstieg des Bür gertums. Getrieben von diesem in neren Zwiespalt — seiner klassen mäßigen Bodenlosigkeit und seines ideologischen Beharrungsvermö gens —, begann er sein an großar tigen Gestalten und in einer wun derbaren Sprache exemplifiziertes Erziehungsprogramm der Menschen in ihren Beziehungen zueinander aufzunehmen. Damit schuf er etwas, das der Zeit vorauseilte, weil er Wahrheit und Liebe als etwas zu Erkämpfendes darslellte. Er ver letzte also auch den Zeitgeschmack der damaligen Literatur, die sich auf die verstandesgemäße Herstel lung eines Zustandes inneren Frie dens orientiert hatte, weil er die Gefühle aufzupeitschen versucht war; um vor allem auch sein eige nes. zweiflerisches Ich zu entwir ren suchte er oft Sujets an den Peripherien menschlicher Leiden schaften. Die Echtheit von Gefüh len scheint bei ihm nur in extre men Situationen als wahrhaft triumphieren zu können und gipfelt in dem zentralen Moment seiner Dichtung, aus der Bewußtheit der Gefühle eine Bereitschaft zur völli gen Aufopferung und Aufgabe fol gen zu lassen. Damit erhob er et was in der antagonistischen Klas sengesellschaft gänzlich Unmög liches zum Prinzip. Er wurde rund weg abgelehnt: der preußische Kö nig ließ ihm mitteilen, er brauche keine „Verschemacher", und der fast immer große Goethe verkannte Kleists Genie, sorgte durch seine unverständigen Eingriffe in das einzige zu Kleists Lebzeiten aufge führte Stück „Der zerbrochene Krug" für einen Eklat im Weimarer Hof theater und tat ihn im übrigen als „krankhaft" in hohem Maße ab. (Diese Auffassung konnte sich un verständlicherweise sogar noch in das Schriftstellerlexikon des Bi bliografischen Instituts Leipzig 1972 einschleichen). Kleist unter nahm seinerseits unzählige Ver suche, sich gesellschaftliche Aner kennung zu verschaffen, aber keine der beiden miteinander ringenden Klassen hatte bei der Formierung ihrer Ideologie Verwendung für ihn. Er wurde getadelt, er wurde stark zensiert und verboten. Mit dem übergreifen der napoleonischen Raubzüge auf Deutschland wurde er zu einem der patriotischsten Dichter für die Einheit der Nation, zum „Heiligen Krieg" gegen den französischen Glücksritter. Wieder mußte er zum Schweigen gebracht werden, denn das Bürgertum erlebte in Industrie und Handel einen nie- gekannten Aufschwung, und der Adel suchte sich in Bündnissen die Macht zu sichern. Der ohnehin nicht starke Lebenswille Kleists sank beständig, eskortiert von völ liger Mittellosigkeit und der Ab wendung der wenigen noch zu ihm haltenden Familienmitglieder. Am 21. November 1811 beendete er ge meinsam mit der lebensüberdrüssi gen, krebskranken Frau Henriette Vogel am Kleinen Wannsee bei Potsdam sein Leben. Uwe Kuhr, FDJ-Redaktion Studiobühne 19. November, Diskothek November, 20 Uhr, Film, bildende Kunst im Ge- 22. eanstaltungsvorse. d (CktoGev bis von 19. November, 20 Uhr gut“, ein Ringelnatz- Hafenkneipe (ausver- Diskothek, Theater, 1 zum Von von Uhr, Zu Gast Paltanavicius, „Iwan Film- 11. November, 19 Uhr, Tag der Ju gend — 60 Jahre sowjetische Kunst. 18. November, 19.30 Uhr, Juri Tri fonow — eine Betrachtung über den Autor der „Moskauer Novellen“ und des Romans „Das andere Leben mit Dr. Ralf Schröder, Berlin. 30. November, 19.30 Uhr, Disput im Klub, Der kleine, große Unter schied, Zur Emanzipationsproblema tik bei uns. Goethe-Gesellschaft 16. November, 19.30 Uhr, Leipzig- 23. November, PROMINENTEN TREFF, wir stellen vor: OA Prof. Gläser, Chir. Klinik der KMU, an schließend Diskothek 23. November, 19.30 Uhr, Filme der Welt — für den Frieden der Welt, unser Gespräch mit internationalen Dokumentaristen Grafiksammler stellen sich vor — Werner Strähnz mit Zeichnungen des 19. Jahrhunderts (Veranstaltung der Hochschulgruppe des Kulturbundes) 23. November, 19.30 Uhr, Zum Mu sikleben der Universität und der Hochschulen; in dieser neuen Reihe stellt Dr. Grüß die Capella fidicinia 9. November. 19.30 im Klub: Vytautas Hochschulgruppe des Kulturbundes 8. November, 19.30 Uhr, Die Zeit der Gemeinsamkeit — Neues aus der Sowjetliteratur, Gespräch mit Prof. Lieder, Jazz 16. November, Im Porträt: die Gruppe „PLUS“, anschl. Diskothek Klub der Intelligenz Die Klubgalerie zeigt vom 1. 26. November 1977 Arbeiten Schriftsteller-Zyklus 1. November, 19.30 Uhr, Inge von Wangenheim liest in der Leipzig-In formation, Karten an der Abend kasse Galerie am Sachsenplatz Vom 29. Oktober bis 29. November 1977, bauhaus 2, mit Arbeiten von Marianne Brandt, Franz Ehrlich, Carl Marx, Gretel Reichardt, Rein hold Rossig und Frans Wildenhain, Galeriegespräche am 18. und 25. No vember, jeweils 19 Uhr, im Großen Kinosaal von „Leipzig-Information“ am Sachsenplatz, Platzkarten ab 5. November in der Galerie erhält lich. Anrecht der künstlerischen Ensembles 1., 25., 26. und 27. November, 19.30 Uhr „Vorsicht! Satire!“, Programm November, 19.30, Leipziger Mensa „Kalinin" 5., 19. und 26. November. Tanz, Beginn 19 Uhr, keine Abendkasse! (Nur Vorverkauf in der Haupt abteilung Kultur) Klub der jungen Arbeiter und Angestellten 2. November, KLUB-AKTUELL, „Aufmerksam und rücksichtsvoll — WIR SIND DABEI!“, Forum zur StVO 77. gestaltet vom Verkehrs sicherheitsaktiv der KMU, anschl. Diskothek 5. November, Disko und POP NONSTOP mit der Formation PUR 9. November, „Russischer Abend“, Thema: Aktuelle Probleme der Welt raumfahrt mit Dr. Friedemann, Uni versität Jena, anschl. Diskothek 12. November, Diskothek Akademisches Orchester 28. November, 20 Uhr, II. Akade misches Konzert, „Musik von W. A. Mozart“, Festsaal des Alten Rathau ses Komponist des Auitragswerkes an läßlich des 60. Jahrestages der Gro ßen Sozialistischen Oktoberrevolution für das Akademische Orchester 16. November, 19.30 Uhr, Roswitha Trexler singt Lieder aus dem Drei- strophen-Kalender von Georg Mau rer, vertont von Paul Dessau Dr. sc. phil. Roland Opitz, Sektion Germanistik und Literaturwissen schaft (Ort wird noch bekanntgege ben) 16. November, 16.30 Uhr, Museum des Kunsthandwerks — Besuch der Sonderausstellungen „Glaskunst in der DDR“ und „Europäisches Glas der zwanziger Jahre“ (mit Führung) spräch mit prominenten Gästen. 17. November, 19.30 Uhr, Schwierig keiten mit Kleist? Gesprächsrunde mit Dr. Joachim Biener, Dr. Eike Middell und Dr. Peter Reichel. der neueren DDR-Literatur, Vortrag von Dr. Bernd Leistner, Weimar. Pirckheimer-Gesellschaft 15. November, 19.30 Uhr, Klub der Intelligenz, Leipziger Buchkünstler der 20er Jahre, Vortrag von Dr. An neliese Hübscher, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Filmzyklus 17. November, 16.30 Uhr, der Schreckliche“ (UdSSR), kunsttheater Casino Vorankündigung 3. Dezember, Sonderzug zur 8. Kunstausstellung nach Dresden, Abfahrt: etwa zwischen 7 und 8 Uhr, Rückfahrt: etwa zwischen 17 und 18 Uhr, Mitarbeiter: 15 Mark, Studenten und Lehrlinge: 10 Mark. Schriftliche Sammelbestellungen (mit Angabe der Telefon-Nr.) an die Hauptabteilung Kultur, 701, Ernst- Schneller-Str. 6, Kartenverkauf von 11 bis 14 Uhr am 15., 17., 22. und 24. November bei Koll. Lange. 26. November, Diskothek 30. November, DIE KLUB-SEN SATION! WIR PRÄSENTIERENi MÄUSEZIRKUS RUPPERT 15., 18. und „Lebe, lache Abend in der kauft) 3. und 22. Claus und Marlene Magnus, Berlin 9. November, 19.30 Uhr, Galerie- gcspräch mit Claus und Marlene Magnus, Leitung: Rolf Karnahl, Ber lin Ensemble „Solidarität 19. November. 19 Uhr, „Im Ster nenzeichen des Oktober“, Kulturhaus „Alfred Frank“ „(Er)ziehung ohne Gewähr“, Studen tenkabarett KMUnken 11. und 12. November, 20 Uhr, ..Die Zoogeschichte“ von Edward Al bee Alle drei Veranstaltungen in der Mensa Ernst-Beyer-Haus Klub der Wissen schaftler und Kulturschaffenden Die ..Kleine dalerle" zeigt ab Mitte November bis Ende Dezember aüs der Sammilung von Weiher Strähnz Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. 2. November, 19.30 Uhr, „Vorsicht! Satire!“ Mitglieder der Studiobühne gestalten Texte der sowjetischen Kleinen Bühhe Museum der bildenden Künste 6. November, 10.30 Uhr, „Alt deutsche Tafelmalerei“ Führung Student Engelhart 13. November, 10.30 Uhr, „Nieder ländische Malerei des 17. Jh.“, Füh rung Herr Schroeter 20. November, 10.30 Uhr. „Roman tik“ Führung Student Weikert 27. November, 10.30 Uhr, „Hollän dische Landschaftsmalerei“ Führung Student Wippler der Studiobühne mit Texten der so wjetischen Kleinen Bühne, Mensa Ernst-Beyer-Haus Information, Beobachtungen und vor, und ein Gambenduo wird diese Überlegungen zum Goethe-Benusiin- Aüsfühfü n gen ' akustisch 'untermalen Anrecht Lehrerstudenten 12. November, Theaterzug Berliner Ensemble, ..Hofmeister“ Lenz in einer Bearbeitung Brecht Im Gespräch: „Die Alte Neue Welt" Mit der Aufführung des DEFA- Films „Die Alte Neue Welt“ in der Filmbühne „Capitol“ wurden am 20. Oktober die verschiedenen Formen der marxistisch-leninisti schen Weiterbildung an der KMU für 1977/78 eröffnet. UZ gibt erste Meinungen zu diesem sehenswerten Film wieder. In der letzten Woche war ich zwei mal im Kino. Zweimal, um densel ben Film zu sehen. Der Streifen beginnt mit den Wor ten: „Schauplatz dieses Filmes ist der Planet ERDE. 4 Milliarden Men schen bewohnen ihn. Woher sind sie gekommen— wohin gehen sie?“ Die Autoren Annelie und Andrew Thorndike versuchen in HO Minu ten diese Frage zu beantworten. Keine leichte Aufgabe — kein ein facher, kein „normaler“ Film. Nicht jedem, der dieses Filmwerk kennt, wird es gefallen. „Die Alte Neue Welt“ jedoch nicht gesehen zu haben, bedeutet einen Verlust. Die ser Film ist einer von jener Art, der es erfahrungsgemäß beim Publikum schwer hat. Er ist kein Film zum Ausspannen, sondern einer, der höchste Ansprüche an die Auf merksamkeit und das politische Ver ständnis seiner Zuschauer stellt. Die Thorndikes lassen zwei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte im Zeitraffer an unserem Auge vor überziehen. Und sie versuchen, diese zwei Millionen Jahre in die vier Milliarden Erdenjahre einzuordnen. Vier Milliarden Jahre — unvorstell bar ! Setzte man diese Zeit gleich 24 Stunden eines Tages, entfielen auf die gesamte Entwicklung des Menschen 30 Sekunden! Und von dieser halben Minute lebte der Mensch nur fünf Sekunden lang als gesellschaftliches Wesen. Denn nur 30 000 bis 40 000 Jahre ist es her, daß sich die menschliche Gesellschaft formiert hatte. In die sen fünf Sekunden Erdengeschichte vollzieht sich die gesamte mensch liche Geschichte. Der Film geht bei der Beantwor tung seiner Frage nach dem Woher und Wohin der Menschheit von der Marxschen Feststellung aus: „Nicht was gemacht wird, sondern wie, mit welchen Arbeitsmitteln gemacht wird, unterscheidet die ökonomi schen Epochen.“ Damit hat er einen roten Faden, beschränkt sich auf das Wesentliche in der Geschichte der Menschheit, die Stellung des Menschen im Produktionsprozeß. Anhand der Entwicklung der Pro duktivkräfte wird logisch die Ent wicklung der Produktionsverhält nisse ' hergeleitet, ihr dialektisches Wechsel Verhältnis mit den Produk tivkräften erläutert und die Notwen digkeit von sozialen Revolutionen zwingend nachgewiesen. Mancher Student wird jetzt sagen — was soll' mir das? Das studiere ich jahrelang an der Uni. Und doch: durch die klare, übersichtliche Darstellung der Marxschen Theorie im Zusam ¬ menhang mit Filmbeiträgen aus der Praxis der verschiedenen Entwick lungsstufen der Produkion wird uns vieles deutlicher, verständlicher, überschaubarer. Der Film erleichtert die Einsicht in gesellschaftliche Prozesse und ihre theoretische Dar stellung. Und das will ..Die Alte Neue Welt“: die marxistisch-lenini stische Weltanschauung filmisch darstellen, Bekanntes illustrieren und verdeutlichen. Und das tut er filmisch gekonnt. Aufregende, nie gesehene Bilder von dieser Welt belegen die Behauptung. Der Trick wird als Gestaltungsmittel einbezo gen, wir sehen Filme vom Anfang des Jahrhunderts aus englischen Tuchfabriken. Bilder aus den Kolo nien Afrikas und Asiens, fast uto pisch anmutende Beiträge aus voll automatisierten Fabriken der Ge genwart, Aufnahmen von modern sten, schreckenerregenden Waffen systemen der Welt. „Die Alte Neue Welt“ — ein Film, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschheit fil misch verknüpft, der so zum Nach denken über diese Gegenwart an regt, der Aufruf ist zum Kampf gegen die Gefährdung der Zukunft durch Kriegstreiberei, Wettrüsten, Verantwortungslosigkeit. Möglicherweise trifft dieser Film nicht den Geschmack jedes seiner Zuschauer, doch spurlos vorbeige hen, ohne einen Eindruck hinterlas sen zu haben, wird er an nieman dem. Nach einem gemeinsamen Besuch des Films im Parteilehrjahr der APO II der Sektion Journalistik meinten Eberhard Rüger, SG 37: Die Autoren nennen den Film eine „filmische Weltbetrachtung“. Dies stellt er zweifellos- dar. Die filmi schen Mittel wurden klug genutzt. Obwohl es stellenweise gelang, neue Zusammenhänge blitzartig zu erhel len (z. B. die Kolonialpolitik des Imperialismus), erschien mir der Film über weite Strecken als Wie derholung des Biologie- und Ge schichtsunterrichts. Es ist möglich, daß die Autoren beabsichtigen, da mit dem Film ein sehr breites Pu blikum zu sichern. Martina Anders, SG 31: Ich be reue auf gar keinen Fall, mir diesen Film angesehen zu haben. Es ist ein interessanter Film, der sehr viel für die Erweiterung der Allgemeinbil dung tut. Er gibt viele neue, wich tige Fakten auf dem Gebiet der Ge schichte und der politischen Ökono mie. Mit einem Satz aus dem Pro grammheft bin ich nicht ganz ein verstanden, daß nämlich der Film text auf das Notwendigste be schränkt sei. An einigen Stellen hätte durchaus noch gestrafft werden können, was einer besseren Ver ständlichkeit zugute gekommen wäre. Als sehr gut und überzeugend schätze ich die Darstellung der mili tärischen Gefahr in der Gegenwart ein. Die Musik von Hans-Dieter Hosalla empfand ich ein wenig als nervenraubend, aber so etwas ist sicher Geschmackssache. Marlis Grahle, SG 37: Die Einord nung der verschiedenen Entwick lungsstufen der Lebewesen und spä ter der Gesellschaftsformationen in die Zeit und das verwendete Bild der Uhr am Anfang sind eine groß artige Idee. Weniger gut erschien mir die Einordnung der Maschine in die Produktivkraft-Entwicklung. An dieser Stelle gab es zu viele Wiederholungen und immer wieder dieselben Rückbezüge im Vergleich zur einfachen Warenproduktion und zur Manufakturarbeit. Ein wenig unverständlich blieb mir die Chro nologie des Films, die durch Sprünge gekennzeichnet schien. So wurde der zweite Weltkrieg erläu tert, nachdem bereits auf die Ent wicklung des sozialistischen Welt systems eingegangen wurde. Dage gen sehr gut dargestellt und einge schätzt wurde die militärische Ent wicklung beider Weltsysteme. Die Originalfilmausschnitte waren sehr gut und trotz teilweise geminderter technischer Qualität sehr aussage kräftig. Eine ausgezeichnete grafi sche Umsetzung des Themas wirkte und wirkt noch immer auf mich. Insgesamt ist „Die Alte Neue Welt“ ein für mich überzeugender Abriß der Entwicklung der Haupt produktivkraft Mensch in seiner Beziehung zu den Gesellschaftsfor mationen und zur Umwelt. (Notiert von Susanne Selbmann, Sektion Journalistik)