Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
-
Band
Band 21.1977
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Jean: Freunde sind da und helfen Stu ¬ die Schon beim Studium das Kämpfen lehren und selbst lernen uz ten und vierten Studienjahres er- noch dazu international. Eine voll- Uwe Kuhr, FDJ-Redaktion Volker Lauckner, 4. Stj„ Phil./WK wir dem zen ich der Das — unser Exekutivkomitee. Und baue auch auf die Vertiefung Zusammenarbeit mit der FDJ. soll nicht heißen, daß mir die Jahr Soli- und in den meisten Fällen auch am „Händchen“ geführt. Natürlich kann man ihnen ihren Entwicklungsgang nicht etwa zum Vorwurf machen, der noch dazu ein Ausdruck der so zialen Sicherheit und Geborgenheit in unserem Lande ist. Um so wichti ger scheint mir jedoch, daß man uns besser beibringen muß, unsere Pro bleme, die wir ohne Zweifel haben, richtig zu erkennen und zu lösen. Wir gebrauchen sehr oft das Wort Kampf und ich glaube wir sollten es besser gebrauchen. Offene Fra gen, wirkliche Probleme können nur durch Widerstreit und Kampf gelöst werden. Und diese Art von Kämp fen muß m. E. gelehrt und gelernt werden. euch Vor- mit mit ver- auf reitung unserer Veranstaltungen als auch bei Solidaritätsaktionen. Das Geld solcher Aktionen überweisen wir übrigens auf ein Konto zur Un terstützung unserer Brüder in Süd afrika und den ehemaligen portu Also Tramperfreunde, helft selber und noch vorhandene Aber wer- Jugendverband unseres Gastlandes. Das betrifft sowohl die Unterstüt zung durch die FDJ bei der Vorbe- auch nur eine Seite der Medaille. Was tut UASA, um das Bild vom Gastland bei ihren Mitgliedern zu entwickeln? Batamio: Neben der organisatori schen Arbeit leisten wir natürlich auch politische und ideologische Ar beit, wie es in unserem Statut zu le sen ist. Das bedeutet, daß wir unse ren Studenten die Vorzüge der so zialistischen Entwicklung am kon kreten Beispiel DDR erläutern. UZ: Jean, du bist auf dem 11. Kongreß der UASA zum zweiten Mal in deine hohe Funktion gewählt worden, dazu unsere Glückwünsche. Nun ist die Arbeit nicht leicht - wie wirst du in deiner zweiten Amts zeit Schwierigkeiten begegnen, wie wirst du Probleme lösen? Batamio: Natürlich ist die Arbeit nicht leicht. Aber ich kann mich auf einen guten Mitarbeiterstab stüt- summe wachsen proportional), so makaber soll's ja gar nicht den! giesischen Kolonien. Im letzten haben wir 1500 Mark an das daritätskomitee überwiesen. Die FDJ unterstützt unsere behalte auch auf diese Weise zu be seitigen und das Trampen in unse rer Republik ein wenig aufzuwerten. Ansonsten: Viel Glück an der Straße! UZ; Wie nimmt eigentlich FDJ an dieser Hilfe teil? Batamio: Seit Jahren haben eine gute Zusammenarbeit mit denten auch direkt beim Studium. Wenn da Schwierigkeiten auftreten, stehen uns die FDJler immer zur Seite. Außerdem unterstützt uns die FDJ auch, um die Arbeit der UASA zu ermöglichen. Oder: Im Februar fand eine Kon ferenz der Frauen aus Afrika und Lateinamerika statt, die die FDJ gemeinsam mit uns und dem ISK organisiert hat. Auf diesem Treffen wurden eine Menge Probleme, die die Frauen aus Afrika und Latein amerika betreffen, diskutiert. Daran sieht man, daß die FDJ uns eine große Unterstützung bei der Verfol gung unserer Ziele und Vorstellun gen gibt. Eine gute Zusammenarbeit verbindet uns auch mit dem ISK. UZ: Wie sehen die Vorhaben der UASA konkret aus? Batamio: Erstens arbeiten wir mit den Lehrkräften bei der Ausbildung unserer Studenten zusammen. Die ser Konfakt ist für uns von großer Wichtigkeit. Zweitens erziehen wir unsere Mitglieder zur Zusammen arbeit und gegenseitigen Solidarität. Das ist nicht nur für ihr Leben hier wichtig, sondern mit diesen Eigen schaften können und sollen die Mit glieder auch in ihren Heimatländern eine progressive Rolle spielen. Drittens kämpfen wir für die Be seitigung des Kolonialismus, für die Demokratie und gegen Imperialis mus und Rassismus in der ganzen Welt. Dabei stärken wir die Front der antiimperialistischen Kräfte und begegnen Spaltungsversuchen. Viertens arbeiten wir mit der Be völkerung der DDR zusammen und mit Organisationen der ausländi schen Studierenden in der DDR, zum Beispiel mit dem Komsomol. UZ: Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung der DDR ist doch sicher lich eine wesentliche Sache? Batamio: Natürlich, so wie wir von der Bevölkerung und den Orga nisationen und Behörden unseres Gastlandes unterstützt werden, be mühen wir uns, ein Bild vom heuti gen Afrika zu geben. Diese Ver mittlung eines realistischen Bildes und einer realen Vorstellung von Afrika ist nach unserer Ansicht ein guter Beitrag zur Festigung der Freundschaft der DDR mit Afrika. UZ: Nun ist die Vermittlung eines realen Afrika-Bildes eine gute und notwendige Sache. Doch das ist ein finanzielles Problem mit asozia lem Beigeschmack zu drücken, der Anhalter ist begeistert von der Fri sche, der Unkompliziertheit, der Un gebundenheit bei dieser Art zu rei sen: er ist gefangen vom Reiz der Landstraße, von Luft und Land rings um, und von den Bekanntschaften mit seinen Autobesitzern. Doch wo zu eigentlich dieses Plädoyer für etwas, das von Polen bis zum Schwarzen Meer längst eine wohl tolerierte, wenn nicht sogar eine staatlich geförderte und gestützte Tradition geworden ist? Einfach des halb, um vor allem bei den Auto besitzern, die zwischen Geneigtheit und Scheu vor einer mitzuüberneh menden Verantwortung noch schwan ken und um bei den Trampern selbst Aufklärung über die Möglichkeiten einer den Autofahrer entlastenden Versicherungssicherheit zu betreiben. Es ist keineswegs so, daß der Kraft fahrer der natürliche Verantwortung tragende ist. Als Anhalter hat man die Möglichkeit und — so meine ich - die unbedingte Pflicht, selbst für seinen Versicherungsschutz zu sor gen. Welche Möglichkeiten wären das? leichtert. Ich sehe die finsteren Ge sichter einiger Pädagogen und füge hinzu, daß ich keineswegs nun da für eintrete nur bestimmte Fächer zu „beleuchten“. Das Spektrum muß breit bleiben, aber die Fähigkeit, Wesentliches von weniger Wesent lichem unterscheiden zu können muß m. E. entwickelt werden. Fach liches Wissen und seine Umsetzung in der Tätigkeit nach dem Studium sind ohne Zweifel primäre Aufga ben, die das Studium an einer Uni versität leisten muß. Daß dies geleistet wird, ist augen scheinlich. nach dem Studium, obwohl in sehr unterschiedlicher Form, aber immer Leiter von Kollektiven sein. Die meisten von uns kommen nach dem Abitur sofort an die Universität und haben keine Gelegenheit, sich prak tische Erfahrungen im Berufsleben anzueignen. Den Studienkollektiven, den Seminargruppen selbst und dem gesamten Lehrkörper kommt es zu, die Absolventen so zu entwickeln, daß sie später als Leiter eingesetzt werden können. Aber welche Einflüsse können noch hinzu kommen, um als Leiter befähigt zu werden? Ich möchte die Unlängst fand in Leipzig der 11. Kongreß der Union der Afrikani schen Studierenden und Arbeitenden in der DDR (UASA) statt. Auf dem Kongreß wurde beschlossen, die an tiimperialistischen Ziele der UASA weiterzuverfolgen, die Zusammen arbeit mit den Organisationen der DDR zu entwickeln, die Freund schaft mit der DDR und den ande ren sozialistischen Ländern auszu bauen. Aus aktuellem Anlaß unterhielt sich Ifeanyi Egbosimba mit Jean Corneille Batamio. UZ: Union der Afrikanischen Ar beitenden und Studierenden — was verbirgt sich eigentlich hinter die sem Namen? Batamio: Die Organisation umfaßt die Studenten der Hoch- und Fach schulen, sowie Praktikanten, die hier eine Ausbildung erhalten, ohne direkt ein Hochschulstudium zu ab solvieren. Übrigens werden in der DDR seit 21 Jahren afrikanische Studenten und Praktikanten ausge bildet, was auch eine Form der Hilfe für unsere Länder darstelt. und wieder, man sollte dahin kom men, „sich von einem Riesenschein werfer, der alles verschlingt, in einen kleinen zu verwandeln, der mit einem gebündelten Strahl be- leuchtet". Man. muß unterscheiden lernen. Die Auswahl wurde uns mit dem spezifischen Studium des drit- Einmal gibt der Abschluß einer Unfallversicherung für Mitfahrer in Kraftwagen als Anhalter (kurz Tram perversicherung genannt) Versiche rungsschutz für „alle Unfälle, die die versicherte Person in ursächlichem Zusammenhang mit dem Benutzen eines fremden Kraftfahrzeuges als Mitfahrer (Anhalter) erleidet". Diese Versicherung ist ein Jahr gültig vom Tag der Einlösung an, erstreckt sich aber nur auf das „Benutzen von Kraftfahrzeugen, die in der DDR zu gelassen sind"! Sie kostet sechs Mark. Steht eine weiträumigere Reise ins Haus, in die das Ausland mit einbezogen werden soll, so empfiehlt es sich, eine normale Un fallversicherung abzuschließen, die nach Dauer, Tarif und finanziellem Einsatz selbst festzulegen ist (nach Tarif A — zum Beispiel — bei Grund einsatz von einer Mark und einem Monat Dauer wäre man mit 1000 Mark bei Tod oder mit 5000 Mark bei vollständiger Invalidität ver sichert; die Erhöhung des Grund einsatzes und der Versicherungs- Zu viele Studenten, sind noch der Überzeugung, daß mit ihnen etwas gemacht werden müßte, sie nicht selbst Hand anlegen müssen, daß die FDJ so etwas wie eine „gute Tante“ sei, die sie beim Händchen nimmt. Was für Ursachen kann es für solche Erscheinungen geben? UZ-Gespräch mit Jean Corneille Batamio, Generalsekretär des Exekutivkomitees der Union der Afrikanischen Studierenden und Arbeitenden in der Deutschen Demokratischen Republik Sicheres Trampen per Versicherung Arbeit abgenommen wird, aber mit richtiger Unterstützung durch die UASA-Mitglieder und die FDJ ist die Aufgabe sicher lösbar. Den Optimismus dafür habe ich. Und so werden wir die Aufgaben des 11. Kongresses lösen. UZ: Dazu wünschen wir Erfolg und bedanken uns für dieses Ge spräch. Trampen: der eine sag’s Naserümpfen, ein anderer Augenleuchten. Der eine ist sucht, das Per-Anhalter-Fahren Einflüsse, die ich meine, unter dem Begriff „gesellschaftliche Arbeit“ zusammenfassen. Gesellschaftliche Arbeit beinhaltet eine große For menvielfalt. Die, die mir am mei sten gegeben hat, war die Tätigkeit als Funktionär im Studentensom mer. Lagerleiter, 300 Studenten und G elernt werden auch und natür lich in den FDJ-Gruppen, in den studentischen Parteigruppen vor allem. Sich selbst und anderen ge genüber ehrlich sein, eine oft durch aus notwendige Toleranz nicht mit seicht-schlapper Konzilianz verwech seln, heißt doch aber auch — und nicht zuletzt — Unduldsamkeit ge genüber Bequemlichkeit, Gleich gültigkeit, Schlamperei, mangelnde Kritikfähigkeit und ähnliches mehr. Auch das gilt es zu lernen während des Studiums, eben weil es dort selbst gebraucht wird und künf tig freilich nicht weniger. kommen neue Angelegenheit, Be währungssituationen am laufenden Band. Trotz großer Unterstützung durch viele Genossen bleibt’s letz ten Endes bei der Lagerleitung, wenn etwas schief läuft. Selbständi ges Entscheiden und Handeln ist notwendig. Manchmal werden wahre „Kunststückchen“ notwendig, um immer korrekt widerstreitende Kräfte auszugleichen. Man lernt un- gemein fürs eigene praktisch-poli tisch richtige Handeln. Vorerst nur gelernte Theorie kann sich in der Praxis bestätigen, wird bereichert und reift zur festen Überzeugung. Aus den gesamten Er fahrungen des Studiums, der gesell schaftlichen Arbeit, haben sich einige Erscheinungen festgesetzt, die ich erwähnen möchte. Bei einem Teil von Studenten ist m. E. zu ver zeichnen, daß ihnen noch tatsächlich echte Motive für gesellschaftliche Arbeit fehlen, daß das Interesse da für zu gering ist. Viele schöne loh nende Dinge werden organisiert und die Resonanz ist teilweise beschä mend. F ragen, die man sich stellen kann und die einer stellt, der meint, was gelernt zu haben. Was habe ich eigentlich gelernt? Gelernt habe ich vieles und bei weitem nicht genug, wie mir nach vier Jahren klar ist. Wenn man fast vollendet hat, ist immer gut reden, doch nicht jeder muß und sollte erst nach dem Studium zu die ser Erfahrung kommen. Erst habe ich wahllos gelernt, teilweise ge paukt — und das muß man auch — aber je näher ich dem Ende kam, um so zielorientierter ging es weiter. Einer unserer Professoren sagte hin E ine Vielzahl unserer Studenten hat den Weg bis an die Uni rela tiv problemlos zurückgelegt. Grö ßere Kämpfe sind selten oder gar nicht erforderlich. Sie lernen gut, auch wirklich gern, werden von den Pionieren in die FDJ übernommen W enn man sich die Frage stellt: was habe ich gelernt, so kommt zur fachlichen Fragestellung eine sehr bedeutsame hinzu. Es gibt Dinge, die in keinem Lehrbuch ste hen, die, wie oft sehr schön gesagt wird, das Leben selbst lehrt. Unter schiede werden bei unseren Sektio nen vorhanden sein, doch ich meine, daß diese Seite noch zu wenig oder gar überhaupt nicht „gelehrt“ wird. Alle Hochschulabsolventen werden initiativen ()infor mationen meinungen im spiegel der meinung Vor kurzem wurden hier in Leipzig 123 der besten DDR-Studenten mit dem Karl-Marx-Stipendium ausgezeichnet. Nun gibt es die ver schiedensten Haltungen zum Thema Beststudenten. Man kann auf sie neidisch sein, Achtung vor ihnen haben, sie für unerreichbar hal ten, sie als Streber bezeichnen, bei ihnen Hilfe suchen. Aber eins ist sicher, jeder Student hat eine Meinung zu ihnen. Und diese woll ten wir erfahren. So nahmen wir Kugelschreiber und Notizheft in die Hand und fragten: Was sollte .ein Beststudent unbedingt sein und können? Was sollte er auf jeden Fall nicht sein und unbedingt vermeiden? Wir holten uns die Antworten in den verschiedensten Einrichtungen und wollten eigentlich auch in der Universitätsbiblio thek Studenten ausfragen. Doch bot sich da — an einem Nachmit tag — ein erschreckendes Bild. Im großen Lesesaal waren nur vier Studenten, tief über ihre Bücher gebeugt — also nicht ansprechbar —, und im Aufenthaltsraum herrschte eine gähnende Leere. Doch das nur nebenbei. Edith Petrezselyem und Ruth Russ, Sektion TAS, 3. Studien jahr: Das A und O für einen Best studenten. ist einmal die ausge zeichnete fachliche Leistung und die hohe gesellschaftliche Akti vität. Mit dem Letzten ist ge meint, daß er sich in der Semi nargruppe voll engagiert, dort eine Rolle spielt, ohne natürlich alles selbst machen zu wollen. Er muß sich um eigene Denklei stungen bemühen und darf nicht die Lehrmeinung schlechthin wiederkauen. Ganz wichtig ist, daß er nicht egoistisch ist. Er muß bereit sein, anderen zu hel fen, auch wenn es für ihn. unbe quem ist. Regina Butz, Sektion Phil/WK, 3. Studienjahr: Von einem Beststudenten muß man zu allererst gute fachlich.? Leistungen verlangen. Das heißt nicht, daß er unbedingt in allen Fächern eine Eins haben muß. Auf jeden Fall muß er selbstän dig denken können, eigene Ideen haben. Er darf nicht zu allem ja und amen sagen, sondern muß auch mal auftrumpfen, wenn ihm etwas nicht paßt. Er muß kor rekt sein, in jedem Fall das tun, was von ihm verlangt wird, ohne dabei ein Streber zu werden. Man muß mit ihm genauso über persönliche, rein „menschliche“ Dinge reden können, und er sollte auch mal mit einen trinken, ge- hen. ' Ursula Witkowski, Sektion Kul turwissenschaften, 2. Studien jahr: Für mich ist ein Beststudent nicht unbedingt der, der ganz vorn liegt mit den Zensuren. Er muß aber unheimlich fleißig sein, muß Willen zum Lernen haben, sich bemühen, das ist das Aus schlaggebende. Außerdem muß er höflich sein gegenüber ande ren, muß helfen, ohne darauf zu warten, angesprochen und gebe ten zu werden, muß die Initia tive ergreifen, versuchen, überall dabei zu sein. Ich verlange außer dem Ehrlichkeit im Auftreten, daß er nicht im Unterricht so redet, wie es der Dozent hören will und draußen schimpft. Wich tig ist auch sein moralisches Ver- halten, da sollte er auch makel los sein. Johanna Fuchs, Sektion TAS, 3. Studienjahr: Der Beststudent sollte nicht im mer zeigen, daß er der Beste ist. Es ist vielen Beststudenten eigen, daß sie nur noch im „Funktio närsdeutsch“ sprechen und ein „Funktionärsgehabe“ an den Tag legen. Wenn man sich einige Beststudenten so ansieht, glaubt man, sie hätten das Lachen ver lernt. Petra Ulrich und Annett Richter, Sektion Phil/WK, 1. Studienjahr: Ein Beststudent muß anderen gegenüber hilfsbereit sein und eine gute gesellschaftliche und fachliche Arbeit leisten. Seihe guten Leistungen dürfen jedoch nicht in Streben ausarten. Er muß vor allem schöpferisch tätig sein, damit er auch das, was er weiß, umsetzen kann. Man muß sich mit ihm unterhalten können I und ihn fragen können, wenn : man etwas nicht verstanden hat. Er darf auf alle Fälle nicht egoi stisch und nur auf seine Vorteile bedacht sein. Wort und Tat müs- ; sen unbedingt übereinstimmen. Karin Heyne, Sektion Chemie, 4. Studienjahr: Die sehr guten Leistungen lasse ich mal beiseite, die setze ich • voraus. Doch fachliche Leistun gen erreichen durch gesunden Ehrgeiz, Streberei im negativen ' Sinne, daß er zu einem Fach idioten wird, ist bestimmt nicht gemeint. Denn er sollte nicht vergessen, daß es Kinos, Theater, Bücher und studentische Gesellig keiten gibt. Auch soll ein Best student nicht egoistisch sein, denn meist kostet ihn das Stu dium doch etwas weniger Zeitauf wand als anderen. Und deshalb sollte er auch bemüht sein, schwä cheren Kommilitonen zu helfen und ihm sollte der Leistungs durchschnitt der ganzen Seminar gruppe nicht egal sein. Bernd Eberhardt, Sektion TAS, 1.Studienjahr: Die fachlichen Leistungen eines Beststudenten müssen erst ein mal so sein, daß er ein Beispiel gibt. Aber er darf nicht nur hohe fachliche Leistungen haben, son dern muß auch in der Lage sein. ; das Kollektiv zu beleben und zum Beispiel eben mal ins Kino mitgehen. Das Dasein für das ; Kollektiv muß nicht in jedem Fall mit einer gesellschaftlichen Funktion verbunden sein. Er muß natürlich zielstrebig, ausdauernd und hilfsbereit gegenüber aride ren sein. Denn es bringt nichts ein, wenn er nur seine eigene Po sition, ohne Rücksicht auf andere, sieht. Rita Kegel, Sektion Wiwi, 2. Stu dienjahr: Ein Beststudent muß allgemein gut gebildet und kein Fachidiot sein. Und Vorbild sein in jeder Hinsicht — natürlich sollte man berücksichtigen, daß er auch Stu dent ist. Die Vorbildwirkung ist Fachwissen plus gute Studiendis ziplin plus sein Freizeitinteresse ... Diese Aufzählung könnte man beliebig fortführen. Er muß auch bereit sein, gesellschaftliche Auf gaben zu übernehmen, anderen zu helfen und nicht nur seine eigenen Vorteile zu sehen. Ka meradschaftlichkeit nicht nur ■ sonntags zeigen... (Diese Umfrage führten Chri stiane Gleis, Marinka Körzendör- fer, Christina Schneider und Car men Schoknecht.) Die Trümpfe in der Ha.3 gehören ausgespielt.- - ■ —______________ das aktuelle interview —Zi Gedanken zwischen Studium und Beruf
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)