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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
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- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
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Band 21.1977
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Wissenschaftler der KMU zum 6. Plenum des ZK der SED Der Höchststand als Maßstab Ein Plenum, welches sich schwer punktmäßig mit Problemen der Elektrotechnik/Elektronik beschäf tigt, ist f'ür uns von besonderem In teresse. denn unser Forschungs gebiet sind halbleitende Verbindun gen. Das Plenum hilft uns, unsere wissenschaftliche Arbeit inhaltlich zu profilieren, und zeigt uns gleich zeitig die Maßstäbe, an denen wir die Effektivität und die Ergebnisse unserer Forschung zu messen haben. Im Rahmen eines Vertrages zwi schen der Arbeitsgemeinschaft A III/ BV-Halbleiter der Sektionen Chemie und Physik der KMU und dem Werk für Fernsehelektronik in Berlin ar beiten wir seit über einem Jahr sehr eng auf dem Gebiet der Halbleiter forschung mit der Industrie zusam men. Aus diesen Erfahrungen her aus möchten wir folgende Punkte aus den Dokumenten der 6. ZK- Tagung unterstreichen: Im Referat von Genossen Steger, Minister für Elektrotechnik/Elektro nik, wird ausgeführt, daß „bei jedem Mitarbeiter die Überzeugung zu ent wickeln (sei), daß Maßstab der Be wertung der erzielten Ergebnisse objektiv nur der fortgeschrittene internationalen Stand sein kann“. Daraus ergeben sich außerordentlich harte Forderungen, mit denen auch wir ständig konfrontiert wurden und werden und die sich bei der Dynamik der Entwicklung auf dem Elektroniksektor oftmals innerhalb weniger Monate neu und härter stellen. Diese Forderungen sind dik tiert von der Weltmarktfähigkeit un serer Produkte, sie lassen keinen inneren DDR-Maßstab zu. Damit ist klar, daß sich auch unsere Forschung am internationalen Stand orientie ren muß und daß die Ergebnisse bei allem für die Forschung an der Hochschule notwendigen Grund lagencharakter letztendlich eine konkrete Umsetzung in ein ökono mischeres Verfahren, in bessere Qualitätsparameter eines Bauele ¬ mentes usw. finden müssen und können. Genosse Steger geht ausführlich und in Übereinstimmung mit unse rer Erfahrung auf die Bedeutung der Technologie ein: „Spitzenleistungen bei Erzeugnissen sind in erster Linie durch Spitzenleistungen in der Tech nologie zu erzielen.“ Uns scheint, daß dies in gleicher Weise für die Forschung auf diesem Gebiet gilt: Spitzenleistungen in der Forschung sind nur mit entsprechenden „For schungstechnologien“ zu erzielen. Das stellt uns beim gegenwärtigen Stand der Herstellung und Diagno stik von Halbleitermaterialien vor große Probleme, die zu neuen Über legungen führen müssen. Um in der Grundlagenforschung auf dem Halb leitersektor zu attraktiven Ergeb nissen zu kommen, ist eine „hoch gezüchtete“ experimentelle Technik und eine tiefgehende geistige Durch dringung der Probleme erforderlich. Das gilt insbesondere für die im Be schluß der 6. Tagung erhobene For derung nach gezielter Vorlauf forschung, die für eine spätere An wendung in der Industrie nur dann von Interesse sein kann, wenn sie auf einem theoretischen Niveau und mit Anlagen und Technologien be trieben wird, die nicht schlechter sind als die künftigen Produktions verfahren. Wir sind aufgefordert, darüber nachzudenken und zu Lösungen zu kommen, wie wir auf dem Wege der Intensivierung, durch Konzentration auf wenige Themen und durch ge meinsame Nutzung experimenteller Technik in enger Zusammenarbeit mit unserem Vertragspartner wei terhin eine Forschung betreiben, die den Forderungen der 6. Tagung ge recht wird und die es uns in breite stem Maße ermöglicht, auch Aus bildung und Erziehung unserer Stu denten in diesen Prozeß einzubezie hen. Dr, K. Jacobs, Dr. W. Seifert, Sektion Chemie Die Wissenschaft in Aktion •emmmmrmmmerrmemamrmmmmmmmmmmmmmmmammmämimmmmem Die 6. Tagung des ZK der SED wird vorrangig durch die Elektro technik und Elektronik, insbeson dere durch Mikroelektronik be stimmt. Minister Steger gab einen umfassenden Überblick über Stand und Entwicklungstendenzen dieses Gebietes. Die Plenartagungen des ZK setzen seit je Akzente, die alle betreffen und für die Entwicklung der DDR bestimmend sind. Die jetzige The matik spricht besonders die Natur wissenschaftler und Techniker an, gibt ihnen große Aufgaben, unter streicht aber auch die Bedeutung der Elektronik für die Volkswirt schaft. Da Wirtschafts- und Sozial politik eine untrennbare Einheit bilden, wie Gerhard Grüneberg im Bericht des Politbüros darlegte, wird damit die Verantwortung des Wissenschaftlers der Gesellschaft gegenüber noch einmal unterstri chen. Die Elektronik hat sich in den letzten 15 Jahren, angeregt durch die Forderungen der Raumfahrt, der Nachrichtentechnik des Maschinen baues u. a., in einem vorher nicht geahnten Maße entwickelt. Als ty pisches Beispiel mag hier die Re chentechnik gelten. Vor 30 Jahren war man fast ausschließlich auf den Gebrauch von Rechentafeln ange wiesen. Heute berechnet ein Appa rat, dessen Volumen etwa halb so groß wie das einer fünfstelligen Lo garithmentafel ist und der weniger als 150 g hat, in Bruchteilen von Sekunden alle Logarithmen, Winkel ¬ funktionen und deren Umkehrwerte auf 10 Stellen genau und führt da mit, gekoppelt mit mehreren Spei chern, komplizierte Rechnungen aus. Dazu brauchte man vor 20 Jahren noch Rechner in der Größe norma ler Wohnzimmer. Es ist offensicht lich, daß diese Entwicklung nicht nur durch maßstabgerechte Ver kleinerung früherer Bausteine mög lich war, hier werden völlig neue Prinzipien angewandt. Das ist Pro- duktivkraft Wissenschaft in Aktion. Die bei den Rechnern angewand ten neuen Methoden haben natür lich auch andere Bereiche revolu tioniert, hier sei nur auf Nachrich tenübertragung, auf wissenschaft lichen Gerätebau, auf Prozeßsteue rung u. ä. hingewiesen. Wer daher die Mikroelektronik beherrscht, be stimmt auch den Stand anderer Ge biete. Diese Entwicklung geht auch im Weltmaßstab weiter. Mit dieser Entwicklung kann nur Schritt hal ten, wer alle Prozesse, von der Grundlagenforschung bis zur tech nologischen Umsetzung in Bauele mente, in der Hand hat. Man darf sich nicht nur auf die bereits jetzt bekannten Wirkprinzipien stützen, es kommen immer wieder welche hinzu, die ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Die aus dem 6. Plenum sich ergebenden Aufgaben gehen daher nicht nur die Elektroniker an, alle Physiker, Technologen sind an gesprochen, je nach ihren Erfahrun gen zur Bewältigung dieser Proble matik beizutragen. Prof. Dr. A. Lösche, Sektion Physik - ,.I. _ Maximalen Beitrag leisten mmmhhmhmmhmhmhmmmmhnhhhmmmmhmnhmmnmiimmhmmmmimmbbrmbmmbmmhi Mit der immer wieder beeindruk- kenden Gründlichkeit und Wissen schaftlichkeit wurde auf der 6. Ta gung des ZK der SED eine Analyse der Durchführung der Beschlüsse des IX. Parteitages der SED auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Elektronik vorgenommen. Im Zu sammenhang mit der notwendigen Beschleunigung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts sowie der Schaffung des wissenschaftlichen Vorlaufs für die Jahre nach 1980 sind auch die Universitäten und Hochschulen sowohl im Referat von Minister Otfried Steger als auch im Beschluß der 6. Tagung des ZK der SED mehrfach als potentieller For schungspartner genannt worden. Als auf dem Gebiet der Halbleiterphysik tätiger Hochschullehrer an der Sek tion Physik der Karl-Marx-Univer sität leitet sich daraus für mich die verantwortungsvolle Aufgabe ab, die Dokumente der 6. Tagung des ZK der SED in unserem Forschungs kollektiv gründlich auszuwerten und daraus Schlußfolgerungen abzulei ten, wie unsere bereits langjährig bestehenden Kontakte zu industriel len Partnern, insbesondere dem VEB Kombinat Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) und dem Werk für Fernsehelektronik Berlin intensi viert und effektiver gestaltet werden können und wie durch entspre chende Konzipierung der For schungsvorhaben ein maximal mög licher Beitrag zur Realisierung der im Beschluß der 6. Tagung des ZK der SED formulierten Aufgaben ge leistet werden kann. Doz. Dr. sc. H. Neumann, Sektion Physik Drei Kurzreisen in die UdSSR, und wer das Glück des Hauptgewinns nicht hat, für den besteht die Chance des Gewinns von 3mal 250, 150, 100, 50 Mark oder Buchprämien. Einzige Bedingung: hinsetzen und schreiben über „Deine Begegnung mit der Sowjet union". Es sind erlaubt: Erlebnisberichte, Reportagen, Kurzprosa, Lyrik, Fotografie und Grafik. Träger dieser Leseraktion sind der DSF-Kreisvorstand, die UGL, die FDJ-Keisleitung und die UZ-Redaktion. Einsende schluß: 7. November 1977 (Datum des Poststempels). Der Adressat: „Universitätszeitung", 701 Leipzig, Ritterstraße 8/10. Deine Begegnung mitdere Sowjet union. Moskauer Miniaturen Erwartetes und Unerwartetes in der sowjetischen Hauptstadt notiert für UZ von Helgard Andrä und Günter Katsch, Teil 2 Meine Abende mit Anatolij Er wartete auf mich auf dem Flughafen Scheremetjewo. „Ich heiße Anatolij und bin Ihr Be treuer“, war sein Willkommens- grüß. Uns hatte eine Dienstreise zusammengeführt. Im Auftrag des Zentralvorstandes der Freundschaftsgesellschaft sollte ich nach dem VIII. Parteitag über das Thema „Die Beziehungen zwischen der DDR und der BRD in der gegenwärtigen Etappe“ in Moskau Vorträge halten. Vor wel chem Publikum konnte man mir in Berlin nicht sagen. Nur, daß die Vorträge populärwissenschaft lich sein sollten. Ich glaubte, gut vorbereitet zu sein. Meine Über setzung hatte ich mit einer Mut tersprachlerin aus unserer Abtei lung abgestimmt. Alle Germanis men bekamen wir zwar nicht heraus, aber Sinaida meinte, daß man mich verstehen werde. Zur Illustration hatte ich Tonbänder, Schallplatten und Plakate einge packt. Dennoch war ich aufge regt. Es sollten meine ersten Vor träge in der UdSSR sein. Also bestürmte ich Anatolij bereits im „Wolga“ mit Fragen: Wann wird der erste Vortrag stattfin den? Vor welchem Kreis? Ist dort ein Tonbandgerät oder ein Plattenspieler vorhanden? Ana tolij ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Seine Antwort lautete: „Das werden wir alles an Ort und Stelle präzisieren.“ Den er sten Abend bestritt ich vor dem Kurs Nr. 9 der Volkshochschule für Fremdsprachen. Anatolij hatte an Ort und Stelle präzisiert und einen Plattenspieler besorgt. Sehr hart gefordert wurde ich nicht, denn meinem Publikum kam es in erster Linie darauf an, die deut sche Sprache zu hören. Am näch sten Abend sollte ich vor den Dolmetschern von „Intourist“ sprechen, die die Touristen aus der BRD betreuen. Gleich wurde ich wieder aufgeregt und ich be stürmte Anatolij erneut mit Fra gen. Mein Begleiter hörte sich alles geduldig an und antwortete mit seiner stereotypen Redewen dung „Das werden wir alles an Ort und Stelle präzisieren“. Er präzisierte tatsächlich, und in dem gut ausgestalteten Büro War alles Notwendige vorhanden. Die sen Abend rechne ich zu meinen Erfolgen, denn meine Hörer faß ten zu mir sofort Vertrauen und erzählten mir, mit welchen Vor stellungen so mancher Bundes bürger in die UdSSR fährt. Wir unterhielten uns weit über die vorgesehene Zeit hinaus — und Anatolij mußte warten. Auch die weiteren Vorträge überstand ich dank seiner Hilfe. Das letzte fand im „Haus der politischen Bildung“ des Moskauer Stadtpar teikomitees der KPdSU statt. In Russisch. Leider konnte mich Anatolij nicht begleiten und stellte mich seinem Freund Vik tor vor. Meine Aufregung nahm von Stunde zu Stunde zu. Dies mal überschüttete ich Viktor, einen Mann von Welt („Ich küsse Ihre Hand, Madame“), der eben falls eine Redewendung bereit hatte: „Das spielt alles keine Violine“. Er erklärte sich sogar bereit, an meiner Stelle den Vor trag vorzulesen. Da passierte es. Ich brauchte ungefähr 45 Minu ten, aber Viktor ratterte den Text in 20 herunter. Also blieb viel Zeit für Fragen. Diese ka men. Sachkundig und in das De tail gehend. Glücklicherweise wa ren es so viele, daß ich die aus wählen konnte, die mir am besten lagen. Seit ich aus Moskau zu rückgekehrt bin, bin ich etwas weniger aufgeregt. Ich zerbreche mir nicht vorher unnötig den Kopf, sondern präzisiere alles an Ort und Stelle. Domino - nur ein Kinderspiel? ftiis-mereemmeemeenmstmmi Der Stadtkern Moskaus wird von einem grünen Ring umschlos sen, den Boulevards, die an die Stelle der im 14. Jahrhundert er richteten Mauern aus weißen Steinen getreten sind. Sie er strecken sich über zehn Kilome ter. Ein Spaziergang durch die Boulevards mag zu allen Jahres zeiten seine Reize haben. Wir erlebten sie, als der erste Schnee fiel, die Laternen aufleuchteten und der kurze Wintertag gerade zur Neige ging. Um eine Park bank hatten sich Männer grup piert. Sie traten von einem Bein auf das andere. Zwischen zwei Latten der Rückenlehne war eine Sperrholzplatte geklemmt. Domi no. Wir waren etwas verwundert. Domino — ein Spiel für Kinder, das Erwachsene im Park spielen, und das trotz der Kälte. Unsere Moskauer Bekannten Jurij und Olja werden bei dem nächsten Zusammentreffen befragt. Wir erfahren, daß es in den Klubräu men sogar Räume für das Domi no-Spiel gibt. Während man in heimatlichen Gefilden beim Bier Skat drischt, wird in Moskau mit der gleichen Leidenschaft Domi no gespielt. Jurij holt aus der Schublade ein Spiel. Wir bilden zwei Mannschaften. Es kommt darauf an, die sieben Steine, die jeder erhält, möglichst schnell loszuwerden. Ein Kinderspiel. Wir verstehen nur nicht, warum wir nicht ein einziges Mal gewinnen. Das Spiel hat seine eigenen Fach ausdrücke. Wer es dadurch vor zeitig beendet, daß ein Anlegen nicht mehr möglich ist, hat „einen Fisch gemacht“. Haben in so einem Fall die Partner gemein sam weniger Punkte als die Ge genpartei, ist alles in Ordnung. Haben sie mehr, sind sie zu „Zi geunern“ geworden. Die Partei, deren Augenzahl 101 überschrei tet, hat verloren. Die Unterlege nen werden als „Ziegenböcke“ be zeichnet und ausgemeckert. Anfangs legten wir die Steine vorsichtig auf den Tisch. Dann taten wir es Jurij und Olja gleich. Wir knallten Stein für Stein auf die ihnen bestimmten Plätze. Wer nicht anlegen konnte, schlug erst mit dem Ellbogen und dann mit der Faust auf den Tisch und sagte: „Es geht vorbei.“ Da wir ständig verloren, erteilte uns Jurij eine Lektion. So kommt es darauf an, den Überblick zu behalten, welche Zahlenkombinationen noch im Spiel sind. Die Partner müssen sich verständigen — z. B. durch das Legen des ersten bzw. des ersten und zweiten Steins —, auf welche Zahl sie spielen. Es gilt, sich zu merken, bei welchen Zah len der linke Nebenmann passen muß. Domino — ein Kinderspiel? Gespräche mit Komsomolzen Am jüngsten Freundschaftszug Leipzig-Kiew nahm auch eine Dele gation von FDJ-Funktionären der Kreisorganisation der Karl- Marx-Universität teil. Per Interview „quasi mit sich selbst“ wollen die Delegationsteilnehmer die FDJler der KMU über ihre Reise informieren. UZ: Kerstin Jakubzschik, Du warst Leiter der KMU-Delega- tion. Aus welchen Grundorgani sationen kamen die Teilnehmer? Kerstin Jakubzschik: FDJ-Funk- tionäre, die durch ihr persönli ches Engagement ganz besonders zur Erfüllung des „FDJ-Auftra- ges IX. Parteitag“ beigetragen haben, wurden mit dieser Reise ausgezeichnet. Sie kamen aus den Grundorganisationen Wirt schaftswissenschaften, Organisa- tions- und Rechenzentrum, Phy sik, Mathematik, Germanistik/Li- teraturwissenschaften, TAS, Che mie und der Abteilungsorganisa tion der Medizinischen' Fach schule. UZ: Welche Erlebnisse haben euch besonders beeindruckt? Petra Fröhndt: Bereits die Herz lichkeit des Empfanges in Kiew nach ukrainischer Sitte mit Brot und Salz berührte uns tief. Eine Stadtrundfahrt einen Tag nach der Ankunft zeigte uns. die Schönheit dieser Stadt zu beiden Seiten des breiten Dnepr. Die architektonische Gestaltung der Stadt, historische Gebäude neben modernsten Neubauten, die durch weitreichende Parks verbunden sind, ist besonders gelungen. Claus Thiele: Ein besonderer Höhepunkt war die Kranznieder legung der Teilnehmer des Freundschaftszuges am Ehren mal für die im Großen Vater ländischen Krieg gefallenen Sol daten. UZ: Hattet ihr die Möglichkeit, persönliche Kontakte zu knüp fen? Manfred Wolff: Für uns wurden zahlreiche Möglichkeiten geschaf fen mit sowjetischen Bürgern, zumeist Komsomolzen, ins Ge spräch zu kommen. Bei einem Betriebsbesuch im Werk für Ma schinenbaulund auf dem Inlands flugplatz Kiews boten sich dazu zahlreiche Gelegenheiten. Beson ders hervorheben möchte ich ein Treffen mit Jugendlichen im größten Kiewer Stadtbezirk. Wir haben unsere Meinungen über die Wettbewerbsführung, über die Arbeit unserer Jugend verbände und über die Ausbil- dungs- und Entwicklungsmög lichkeiten junger Menschen aus getauscht. Dagmar Keitel: Hervorheben möchte ich auch die vielfältigen und. anspruchsvollen Initiativen der sowjetischen Werktätigen zur würdigen Vorbereitung des 60. Jahrestages der Großen Soziali stischen Oktoberrevolution. UZ: Habt ihr noch weitere Städte besucht? Birgit Jaab: Ja, wir waren noch in Moskau. Die Größe, Schönheit und das pulsierende Leben die ser Weltstadt mit ihren 7,8 Mil- lioen Einwohnern und täglichen Hunderttausenden in- und aus ländischen Besuchern haben meine Erwartungen übertroffen. Ilona Reichert: Eines der ein prägsamsten Erlebnisse war der Besuch des' Lenin-Mausoleums verbunden mit einer Kranznie derlegung. UZ: Gibt es von dieser Reise Schlußfolgerungen für eure Ar beit im Jugendverband? Kerstin Jakubzschik: Wir haben von der Reise zahlreiche Ideen und Anregungen erhalten, wie in unserer Grundorganisation die Freundschaft zum Leninschen Komsomol vertieft werden kann und wir werden unsere Vorberei tungen zum 60. Jahrestag des Roten Oktober noch intensiver gestalten. (Das Gespräch notierte Manfred Wolff, ORZ)
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