Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
-
Band
Band 21.1977
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
UZ/24 17. Juni 1977 Agitation/Propaganda 5 TSWANA * *912%* ■ L & &. % &sa *5**8*% Echtes Bemühen, Probleme anzusprechen und die Gesetzmäßigkeiten zu erkennen Reinhard Escher und Dagmar Ernst (ANW) berichten über die 1. Studentenkonferenz der regionalwissenschaftlichen Sektionen der DDR in Greifswald Am 15. April dieses Jahres ge währte der Präsident der USA, Carter, Zeitungs- und Rundfunk redakteuren ein Interviw. Er nahm auch zu den Beziehungen zwischen den USA und Kuba Stellung und sagte u. a.: „Ich möchte lieber nicht sagen, daß alle Kubaner aus anderen Län dern der Erde abgezogen werden müßten, bevor wir jemals nor male Beziehungen zu Kuba un terhalten. Das ist nicht der Fall. • Doch die Bereitschaft Kubas, seine ungerechtfertigte Einmi schung in die Angelegenheiten Afrikas und anderer Staaten rückgängig zu machen, wäre eine Vorbedingung, ja, das wäre der Fall!“ Betrachtet man diese selt sam anmutende Erklärung genau, so kann man unschwer feststel len: Die USA unterstellen Kuba Einmischung in die inneren An gelegenheiten afrikanischer Staa ten und fordern, als Vorbedin gung für die Aufnahme diploma tischer Beziehungen, eine Revi sion der sich durch den Geist des Internationalismus und der Soli darität auszeichnenden Außen politik des ersten sozialistischen Staates auf der westlichen Hemi sphäre. Das ist doch nach gelten dem Völkerrecht Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates. Auch dieser Fall macht deut lich. wie aktuell und zugleich wie kompliziert die Anwendung und vor allem die Auslegung des völ kerrechtlichen Prinzips des Ver bots der Einmischung in die in neren Angelegenheiten anderer Staaten ist. In diesem Zusam menhang entsteht eine Reihe von Fragen. Wenden wir uns nun die sen Fragen zu. • Worin besieht das politische Wesen des Nichteinmischungs- Prinzips? Dieses Prinzip war schon bei seiner Herausbildung als politi scher Grundsatz eine Waffe pro gressiver Kräfte — natürlich hi storisch gesehen — gegen die Reaktion. Der Grundsatz wurde Von dem französichen Bürger tum in der Jakobiner-Verfassung von 1793 verkündet, um den jun gen bürgerlichen Staat vor einer ausländischen feudalen Inter vention zu schützen. Er wurde jedoch, genauso wie andere Grundsätze und Ideale, über Bord geworfen und verraten. Auch heute dient das Einmi schungsverbot den Kräften des Fortschritts, insbesondere dem friedlichen und ungestörten Auf bau der sozialistischen bzw. kom munistischen Gesellschaftsord nung. • Was ist die völkerrechtliche Grundlage des Nichteinmi schungsprinzips? Dieses Prinzip ist in erster Li nie in der Charta der Vereinten Nationen verankert (Artikel 2, Ziffer 7). In der Prinzipien-De- klaration von 1970 wurde es authentisch interpretiert (höchst offiziell ausgelegt). Das Prinzip wurde ferner in der Schlußakte von Helsinki fixiert und fand seinen Niederschlag auch in zahl reichen bilateralen Verträgen zwischen sozialistischen und ka pitalistischen Staaten. Es kann also konstatiert werden: Das Prinzip des Verbots der Einmi schung in: die inneren Angele genheiten der Staaten ist ein Grundprinzip des Völkerrechts, der friedlichen Koexistenz, d. h. ein Prinzip, das gemäß der De klaration von 1970 in erster Linie in den Beziehungen von Staaten unterschiedlicher Gesell schaftsordnung angewandt wird und auch in der Schlußakte von Helsinki verankert ist. Da nun dieses Prinzip zu den Grund prinzipien des demokratischen Völkerrechts gehört, gilt es auch in den Beziehungen der kapitali stischen Staaten untereinander. Weichen Inhalt hat nun dieses Prinzip? Ausgehend von der UNO- Prinzipiendeklaration von 1970 kann das Prinzip folgenderma ßen charakterisiert werden: Das Einmischungsverbot schützt die eigenen Angelegenhei ten (innere und „äußere“) eines Staates, verbietet die be waffnete Intervention sowie an dere Interventionsformen wie u. a. Drohungen, erstreckt sich ausdrücklich auf subversive oder terroristische Aktionen zur ge waltsamen Änderung des Re gimes eines anderen Staates, un tersagt die Erpressung von Vor teilen sowie eines Verzichts an derer Staaten auf die Wahrneh mung souveräner Rechte und schließlich — und das ist be sonders entscheidend — verbietet strengstens Eingriffe in die Ent scheidungsfreiheit anderer Staa ten über ihr politisches, ökono misches, soziales und kulturelles System. • Wie verletzen gegenwärtig die imperialistischen Staaten das Nichteinmischungsprinzip? Dieses Prinzip ist offenkundig den imperialistischen Staaten ein Dorn im Auge. Sie verletzen es im mer wieder. Das soll lediglich an einigen wenigen Beispielen aus dem ziemlich langen Sündenregi ster der imperialistischen Staa ten demonstriert werden. Dabei geht es hauptsächlich um die Form der Einmischung. Die massivste Form der Einmi schung gegenüber den sozialisti schen Staaten besteht gegenwär tig in Sendungen der Rundfunk- und Fernsehstationen imperiali stischer Staaten, deren Ziel es ist, durch Unwahrheiten und mit unter Halbwahrheiten zwischen den Partei- und Staatsführungen einerseits und bestimmten Be völkerungsgruppen andererseits einen Keil zu schieben. Zu einer weiteren Form gehören derartige paradoxe Handlungen, wie „Sym pathiebriefe“ des US-Präsiden-, ten an Bürger anderer Staaten. Gegenüber kapitalistischer Staaten erfolgt die Einmischung als Druckausübung, um eine den führenden imperialistischen Staa ten genehme Innen- und Außen politik zu verfolgen. Davon zeu gen oft abgegebene Erklärungen gegenüber Italien und in der letzten Zeit auch an die Adresse Frankreichs. Unter den Entwicklungslän dern sind die meisten Opfer im perialistischer Einmischungs- und Interventionspolitik zu finden: Chile — der Delegationsleiter der USA in Genf (Menschenrechts kommission) bedauerte die Einmi schung seines Staates in die in neren Angelegenheiten Chiles, aber einige Tage später bedau erte er gegenüber seiner Regie rung sein Bedauern! — Panama und nicht zuletzt Zaire, wo es um ein Eingreifen in rein innere Auseinandersetzungen ging. Hier lag keine ausländische militäri sche Intervention etwa durch Kuba oder Angola vor! • Wann liegt keine Einmischung vor? Eine Einmischung liegt nicht vor — um die wichtigsten Bei spiele zu nennen — wenn die Massenmedien der sozialistischen Staaten über solche Zustände, wie Arbeitslosigkeit, Bildungs misere usw. in den imperialisti schen Staaten berichten. Hierbei handelt es sich um keine böswil ligen Erfindungen sondern um Tatsachen, die ja selbst von der bürgerlichen Presse veröffent licht werden. Von einer Einmischung kann man ferner nicht sprechen, wenn ein Staat der Bitte eines anderen souveränen Staates ent spricht und ihm militärische Un terstützung gewährt, damit er sich vor einer ausländischen In tervention schützen kann. So ist es im Fall der Unterstützung der VR Angola durch Kuba, was oh nehin der UNO-Charta ent spricht (Artikel 51. Recht auf in- dividuelle und kollektive Selbst verteidigung). Eine Einmischung liegt eben falls nicht vor, wenn die soziali stischen Staaten im Sinne der in ternationalen Solidarität einige Entwicklungsländer unterstützen. Die sozialistischen Staaten ver binden diese Unterstützung nicht mit Bedingungen, wie Änderung der Innen- und Außenpolitik. Bestimmte Formen der morali schen Unterstützung unserer Bruderparteien in den kapitalisti schen Staaten, wie z. B. Gruß adressen, können ebenfalls nicht als Einmischung qualifiziert wer den, weil in keinem einzigen Fall diesen Parteien vorgeschrieben wird, welche Haltung sie zu der Politik ihrer Länder zu beziehen haben. Es sei auch betont, daß die sozialistischen Staaten den Export der Revolution nicht gut heißen. Sie sind allerdings zu gleich gegen den Export der Konterrevolution. Die internatio nale Solidarität und der prole tarische Internationalismus las sen sich also durchaus mit dem Nichteinmischungsgrundsatz ver einbaren. Am 26. und 27. April 1977 fand in Greifswald die erste Studentenkonferenz der regionalwissenschaftli chen Sektionen der DDR statt. An der Vorbereitung und Durchführung dieser Konferenz über „Probleme der Anwendung der Leninschen Revolutionstheorie", Die an der Ernst-Moritz-Arndt- Universität durchgeführte wissen schaftliche Studentenkonferenz zu aktuellen Problemen der Leninschen Revolutionstheorie war die erste richtungweisende Veranstaltung ihrer Art in der DDR. Sie eröffnete eine qualitativ neue Phase in der Zusammenarbeit der regionalwissen schaftlichen Sektionen unserer Repu blik. Ihre inhaltliche und organisa torische Vorbereitung wurde seit Oktober 1976 durch ein Studenten komitee getragen, das eng mit dem Wissenschaftlichen Beirat für Asien-, Afrika- und Lateinamerikawissen schaften beim MHF und den einzel nen Sektionsleitungen zusammenar beitete. Als Initiator und organisato rischer Träger der Konferenz trat die FDJ-Organisation der Sektion Nordeuropawissenschaften auf, wäh rend sich der Rektor der Ernst-Mo- ritz-Arndt-Universität, Prof. Dr. sc. phil. Imig, bereit erklärte, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Der Einladung zur zweitägigen Kon ferenz waren über hundert Studen ten. Fachvertreter und Gäste gefolgt. Nach der Begrüßungsansprache und den einleitenden Worten von Prof. Dr. Schwiegershausen, MHF, wurde von den Studenten der Sektion Nord europawissenschaften (NEW) aus Greifswald das Hauptreferat zum revolutionstheoretischen Werk W. I. Lenins und der Methodologie der Anwendung der Revolutionstheorie auf den antiimperialistischen Kampf der Gegenwart gehalten. Um die die als Auftakt für weitere Diskussionsrunden mit Studenten dieser Wissenschaftsdisziplinen veranstaltet wurde, nahm auch eine Delegation von der Sektion Afrika- und Nahostwissenschaften unserer Alma ma- ter teil. Analyse der Länder Lateinamerikas und dem Beitrag Kubas zum natio nalen und sozialen Befreiungskampf ' der lateinamerikanischen Völker. Der Arbeitskreis II unter Leitung von W. Köster (NEW) behandelte „Den Kampf um die Einheit der antiimperialistischen und demokra tischen Kräfte in den Regionalberei chen und die Auffassungen über die Weiterführung des revolutionären Prozesses“. In seinen zweitägigen Sitzungen wurden insgesamt zehn Beiträge gehalten, an die sich in der Regel eine lebhafte Diskussion an schloß, wie zu den Ländern und Pro blemen Chile, Uruguay, Kolumbien, Norwegen und Dänemark, Aktions einheit der Arbeiterklasse Schwe dens, Kampf der kommunistischen Arbeiterparteien arabischer Länder, Angola und Türkei. Nachdem in der zweiten Plenar tagung der Konferenz die Leiter der Arbeitskreise ihre Berichte vorge legt hatten, betrachtete Prof. Dr. Brauner, Wissenschaftlicher Beirat, in seinem Abschlußwort die Zielstel lung der Konferenz als voll erreicht. Sie habe für die Zusammenarbeit der Studenten aller regionalwissen schaftlicher Sektionen richtungwei sende Maßstäbe gesetzt. Die 2. Studentenkonferenz dieser Sektionen wird voraussichtlich im Frühjahr 1979 zum Thema: „Mög lichkeit und Notwendigkeit der Ein heit aller antiimperialistischen Kräfte“ in Berlin stattfinden. spezifischen Probleme der Weiter führung des revolutionären Prozes ses in Asien, Afrika und Latein amerika zu beleuchten, wurden dem Hauptreferat zwei Koreferate ange gliedert. Studenten der Sektion La- teinamerikawissenschaften (LAW) aus Rostock referierten zum Thema: „Das Dokument von Havanna und Probleme der Anwendung der Le ninschen Revolutionstheorie in La teinamerika“, während ein Vertreter der Sektion Afrika- und Nahostwis senschaften (ANW), Leipzig, einige Probleme der sozialistisch orientier ten Entwicklung in Asien und Afrika behandelte. Nach Beendigung der ersten Ple narsitzung wurde die Konferenz in zwei Arbeitskreisen fortgesetzt. Der Arbeitskreis I unter Leitung von R. Escher (ANW) tagte zum Thema: „Die Auswirkungen der allgemeinen Krise des Kapitalismus auf die ob jektiven Voraussetzungen der anti imperialistisch-demokratischen und sozialistischen Revolution in den Re gionalbereichen und der wachsende Einfluß des sozialistischen Welt systems“. Die Palette der Beiträge in die sem Arbeitskreis reichte von der Erörterung der objektiven Voraus setzungen der sozialististhen Revo lution in Nordeuropa, über die Stel lung der Arbeiterklasse in China, die Rolle und Bedeutung der arabi schen und afrikanischen Länder im antiimperialistischen Kampf der Ge genwart bis zur ökonomischen dar- Partei Süd- die dem ver- Minderhei- und den In- anderen unterdrückten ten — den „Farbigen“ dern — herzustellen“. 6 ) Alternative zu diesem Prozeß stellt. Südafrika ist aufs engste mit imperialistischen Weltsystem Links: Kartenausschnitt vom Ghettonelz sogenannter Bantu-Heimatländer. Titel blatt der Zeitschrift „Der afrikanische Kommunist“, der KP der RSA. Anmerkungen 1) Dadoo, Y., Die Krise der Apart ¬ heid. In: Probleme des Friedens und des Sozialismus, 18. Jahrgang, 2/1975, Im Ergebnis der 1. Studentenkon ferenz der regionalwissenschaftli chen Sektionen der DDR beginnt UZ ihre Veröffentlichungsreihe mit dem Referat einer Studentin der Sektion Afrika- und Nahostwissen schaften über „Die Krise der Apart heid in Südafrika“. Dieser Beitrag wurde redaktionell bearbeitet von Reinhard Escher (ANW). Durchsetzung einer aggressiven Po litik nach innen und außen, die weit gehendste Einschränkung und zum Teil sogar Beseitigung der formel len bürgerlichen Rechte und Frei heiten, rufen zunehmende Unzufrie denheit und wachsendes Bewußt sein der unterdrückten Bevölke rung hervor. bunden und bekommt die interna tionalen Krisenauswirkungen mit zu spüren. Wenn man beachtet, daß 70 Prozent der Investitionen in die südafrikanische Wirtschaft von aus ländischen Konzernen oder Banken herrühren 3 ), die bis 1975 einen Um fang von rund 13 Mrd. Dollar er reicht haben 4 ), wird klar, wie sich dieses System trotz immer intensi verer Proteste der gesamten Welt öffentlichkeit am Leben erhalten kann. Rassistenregime und die Interessen des Imperialismus, 5. Jg., 8/1976, S. 48, IPW-Berichte 4) Gänzer, E. Internationales Mono polkapital — Rückgrat der Industrie. In: Horizont, 43/76, S. 16 5) Wolter, E., Rassistenregime rüsten. In: Horizont, 41/1976 6) Dadoo, Y., Die Krise der Apart heid. In Probleme des Friedens und des Sozialismus, 18. Jg. 2/1975, S. 258 7) Lerumo, A., Fünfzig Jahre Kampf der Südafrikanischen Kommunisti schen Partei, 1921—1971, Berlin 1973, S. 280 245 Ebenda, S. 255 Babing A., Das südafrikanische die der Kern der führenden Befrei— ungsorganisation des Landes, des ANCs ist, sieht die entscheidende Voraussetzung für die Befreiung Süd- arikas selbst im Kampf „für eine vereinigte nationale Befreiungs front“, deren Schaffung nach den Worten Yusuf Dadoos ermöglicht wurde, denn: „Die objektiven Le bensbedingungen in den Städten ha ben zur Beseitigung der Stammes- schranken beigetragen. Gerade in den Städten formierte sich ein neues afrikanisches Bewußtsein, das es ermöglichte, nicht nur den Stam- meshader zu überwinden, sondern auch dauerhafte Beziehungen zu den ten für eine nationaldemokratische Revolution zur Beseitigung der wei ßen Herrschaft. Hauptaufgabe die ser Revolution ist die nationale Be freiungsbewegung der afrikanischen Bevölkerung. Zur Vollendung ge führt, wird diese Revolution gleich zeitig jeder Art von Rassendiskrimi nierung und Privilegien ein Ende bereiten. Sie wird den Boden und die Reichtümer des Landes dem Volke zurückgeben sowie Demokra tie, Freiheit, gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle garantieren.“ 7) Abschließend bliebe nur zu bekräf tigen, daß weder schärfster Terror noch Verzögerungstaktik das Durch setzen dieser Ziele auch im Süden Afrikas auf die Dauer zu bremsen vermögen. Martina Schröder, 2. Studienjahr ANW Südafrika wird dadurch zu einem enormen Unsicherheitsfaktor für die Stabilität des Friedens auf dem afrikanischen Kontinent. Das äußert sich praktisch z. B. im Einsatz süd amerikanischer Söldner gegen die Patrioten von Simbabwe. S. 2) 3) wendenden Militärapparat, Yusuf Dadoo, der Vorsitzende der KP Südafrikas, charakterisiert die Ursachen dieser Situation wie folgt: „Die Wurzeln der anwach senden Krise der Apartheid liegen in den sich vertiefenden Wider sprüchen der gesamten sozial-ökono mischen Struktur der RSA. Dieser Struktur als einem Bestandteil des Weltimperialismus ist die organische Unfähigkeit eigen, die bereits chro nisch gewordenen Krisenerscheinun gen, welche in der kapitalistischen Produktionsweise selbst liegen, zu überwinden. Gleichzeitig wird diese Struktur durch die sich aus ihrem inneren, dem rassistisch-kolonialisti- schen Wesen ergebenden spezifi schen Widersprüche erschüttert“. 1 ) Weiterhin ist wichtig zu beachten, daß die revolutionäre Umwälzung in den beiden ehemaligen Kolonien Angola und Mocambique, die von großer strategischer Bedeutung für die Aufrechterhaltung der weißen Herrschaft über den Süden Afrikas waren, die rassistischen Hochbur gen auf die RSA, Südrhodesien und Namibia zusammenschmelzen ließ. In den beiden letztgenannten Län dern wird von den südafrikanischen Machthabern verzweifelt der Ver such unternommen — wenn schon die auf der Tagesordnung stehende Unabhängigkeit nicht verhindert werden kann — wenigstens ein pre toriafreundliches Marionettenregime an die Spitze des jeweiligen Staates zu stellen. Die illegal arbeitende Kommunistische Partei Südafrikas, Die Politik der Apartheid hat die Aufgabe, der weißen Ausbeutermin derheit die Herrschaft und damit die Realisierung von Extraprofit zu sichern. Dazu wurde die Methode der Bantustanisierung ausgeklügelt, deren Ziel es sein soll, die Afrika ner national zu zersplittern und künstlich Stammesrivalitäten hoch- zuzüchten, außerdem die Urbanisie rung der afrikanischen Arbeiter zu stoppen, sie aber gleichzeitig als Arbeitskräfte bereitzuhalten. Trotz dem erhöht sich der Anteil der Afri kaner in der verarbeitenden Indu strie ständig. 1971/72 war die Zu wachsrate derselben in diesem Indu striezweig doppelt so hoch wie bei den weißen Arbeitskräften, so daß jetzt fast die gesamte unmittelbare Produktionskraft von Afrikanern verrichtet wird. 2 S eit dem grausamen Blutbad in Soweto im Juni 1976, bei dem mehr als 400 Afrikaner ermor det worden sind, haben die Protest aktionen der afrikanischen Bevölke rung eine qualitativ neue Phase er reicht. Die Unterwerfung des ge samten wirtschaftlichen, gesellschaft lich-politischen und kulturellen Le bens unter einen brutale Gewalt an- W ichtigste Erkenntnis hieraus ist, daß das revolutionäre Potential der Massen stark anwächst und der Versuch zur Lösung der Kon flikte mittels der Apartheid keine V on der UNO sind bereits zahl reiche Aufrufe zur Aufgabe der Apartheidpolitik herausgegeben Worden, bis hin zur Abstimmung über den Ausschluß der RSA aus den Vereinten Nationen (der übrigens ersten Abstimmung über den Aus schluß eines Mitgliedes in der Ge schichte der UNO), der nur durch das Veto der USA, Frankreichs und Großbritanniens verhindert wurde. Aber auch auf militärischem Gebiet wird die Durchsetzung der gesamt imperialistischen Interessen for ciert. Durch zunehmendes Engage ment der internationalen Monopole ist ein Anwachsen der Militärausga ben von 1970/71 - 257 Mill. Rand auf 1976/77 — 1,4 Mrd. Rand zu ver zeichnen. 5 ) D ie Kommunistische afrikas „erstrebt die Vereini gung aller Klassen und Schich TheAfrican Zum Inhalt des Prinzips der 69 Nichteinmischung Von Doz, Dr. sc. Panos Terz, IIS . 18 •IIM ||F *. 90 T4 a tr A- Apartheid-Krise und ihre Auswirkungen in Südafrika
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)