Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
-
Band
Band 21.1977
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
UZ/22 3.Juni1977 Agitation/Propaganda 5 USA-Demokratie in der Krise Das von einem Autorenkollektiv der Akademie der Wissenschaften der DDR (Prof. Dr. sc. K.-H. Röder - Leipzig — Dr. sc. E. Lieberam) und des Instituts für internationale Studien der Karl-Marx-Universität Leipzig (Prof. Dr. sc. W. Menzel) verfaßte Buch nimmt den 200. Jah restag der Gründung der Vereinig ten Staaten von Amerika zum Anlaß für eine umfassende Darstellung und kritische Analyse der Entwick lung der kapitalistischen Gesell schaft in den USA von 1775 bis zur Gegenwart. Drei Kapitel des Buches sind der Herausbildung und Entwicklung der bürgerlichen Demokratie vom Un abhängigkeitskrieg bis zur Macht ergreifung der Monopole zwischen 1898 und 1917/18 und dem damit ver bundenen Beginn der Krise der bür gerlichen Demokratie in den USA gewidmet. Die folgenden drei Kapitel be schäftigen sich mit dem Niedergang der bürgerlichen Demokratie im staatsmonopolistischen Kapitalismus und zeigen einige für die USA cha rakteristische Entwicklungstenden- Wenn der Staat diese Institutionen und Rechte zur Niederhaltung der Volksmassen nutzen kann, bleiben sie bestehen, „büßen aber weitge hend jede demokratische Funktion ein, Der Widerspruch zwischen ihrer demokratischen Form und ihrem tatsächlichen, die Herrschaft der Monopole stützenden und verschlei- o/’en Inhalt spitzt sich zu“. (Seite 101) Im Verlaufe der Ausführungen setzen sich die Autoren mit bürger licher Theorie des Staates und des Rechts in den verschiedensten For men auseinander. Dieser Gesichts punkt erhält im siebenten Kapitel besondere Bedeutung. Gerade unter den gegenwärtigen Bedingungen der verschärften ideologischen Ausein andersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus, in der die bür gerlichen Ideologen durch die Pro pagierung von sogenannten „Ver letzungen der Menschenrechte“ und „Einschränkungen der Freiheit des Individuums in den sozialistischen Staaten“ von der Vertiefung der die gesamte kapitalistische Gesellschaft umfassenden Krise abzulenken und Autorenkollektiv, USA - Aufstieg und Verfall bürgerlicher Demokra tie, Staatsverlag der DDR, Berlin 1976, 255 Seiten, 10 Mark Zen. Das siebente Kapitel greift das Problem des Abbaus und der Defor mation der Rechte und Freiheiten des Menschen unter der staatsmono polistischen Herrschaft auf. Das abschließende Kapitel unter sucht Fragen der Arbeiterbewegung Und der demokratischen Alternative in den USA. Für den Leser wird eine außerordentlich interessante, durch zahlreiche Fakten angerei cherte Darstellung der politischen Geschichte der USA gegeben. Im Rahmen der Darstellung der ge schichtlichen Entwicklung nimmt Jie Unabhängigkeitserklärung einen besonderen Platz ein, ausgehend davon, daß die Kolonialpolitik Eng lands die Notwendigkeit eines eige hen politischen und juristischen Überbaus verstärkte. Der Unabhän gigkeitskrieg wird als revolutionärer Befreiungskrieg gewürdigt. So steht am Anfang der Darlegungen die bür gerlich-demokratische Tradition der USA. Mit der vollständigen Heraus bildung des staatsmonopolistischen Kapitalismus in den USA erreichten autoritäre und offen antidemokra tische Herrschaftsformen und Me thoden eine besondere Ausprägung. Ergänzt durch die Verschärfung der ökonomischen und sozialen Wider sprüche vertieft sich die Krise der bürgerlichen Demokratie. Die Auto ren weisen nach, daß diese Entwick- lung zur Deformation der bürger lich-demokratischen Institutionen und Rechte führen muß und führt. Es werden fünf Tendenzen dieser Entwicklung aufgezeigt und folgen der grundlegender Schluß gezogen: „Soweit die bürgerlich-demokrati schen Institutionen und Rechte dem Monopolkapital im Wege stehen, sucht das Monopolkapital diese In stitutionen direkt auszuschaiten.. den Entspannungsprozeß zu hinter treiben versuchen, erhält die Unter suchung und Darstellung der Defor mation der Rechte und Freiheiten der Menschen in den imperialisti schen Staaten für die Offensive des Marxismus-Leninismus besondere Bedeutung. Die Autoren weisen nach, daß gerade in den USA „Unsicher heit und Angst statt Menschenwür de, Glück und Sicherheit der Per son“ vorherrschend, daß „Menschen rechte und staatsmonopolistischer Kapitalismus unvereinbar sind.“ (167) Im Anschluß an diese Untersu chungen wird ein Ausblick auf die demokratische und sozialistische Perspektive der USA gegeben. Die Autoren betonen, daß es sich gegen wärtig um „keine Krise der Demo kratie“ schlechthin, sondern „allein um die Krise der bürgerlichen De mokratie“ handelt. „Die demokra tische Bewegung der Volksmassen dagegen erlebt gerade in der Gegen wart einen bedeutenden Auf schwung.“ (Seite 191). Das Buch schließt mit der Fest stellung des XXI. Parteitages der KP der USA, daß bereits „mehrere Mil lionen Bürger der USA“ sich für eine sozialistische Alternative als grundlegende Lösung aussprechen (Seite 204). Das vorliegende Buch ist eine we sentliche Bereicherung der USA- Forschung sowohl aus historischer und staatsrechtlicher als auch aus aktuell-politischer Sicht. Im Anhang ergänzen umfangreiche Quellen und Anmerkungen sowie ein die Arbeit mit dem Buch er leichterndes Sachregister die sich durchgängig durch Akribie, Sach kenntnis, anschauliche und detail lierte Darstellung auszeichnende Arbeit. Ralf Vogel Warum ein Verbot neuer Massenvernichtungsmittel? Von Dr. Falko Raaz E in westlicher Journalist be merkte einmal sarkastisch, daß im Vergleich zu den heute theoretisch möglichen Massen vernichtungsmitteln die Atom bombe geradezu eine „Nippes figur“ sei. Tatsächlich steckt hinter die ser Bemerkung ein tieferer Sinn. Man kann davon ausgehen, daß die Menschheit wie vor drei Jahrzehnten — dem Beginn der „Kernära“ — an der Schwelle wichtiger wissenschaftlicher Ent deckungen steht, die militärisch genutzt werden können. Neue, unvorhergesehene Gefahren können auftauchen, wenn nicht sehr schnell Maßnahmen ergrif fen werden, um die Entwicklung neuer Arten und Systeme von Massenvernichtungsmitteln von vornherein zu verbieten. Denn es ist immer leichter, noch nicht in die Arsenale der Staaten einge führte Waffen zu verbieten als bereits vorhandene. Nun ist es bei weitem nicht so, daß imperialistische Politiker willens sind, dieser Entwicklung nüchtern und konstruktiv zu be gegnen. Die offizielle amerika nische Reaktion auf eine ent sprechende sowjetische Initiative 1975 war gespalten. Einerseits mimte man auf Sorglosigkeit. Am militärischen Horizont seien keine tiefgreifenden Ver änderungen zu erwarten, „tech nologische Durchbrüche“ seien nicht abzusehen, das Ganze sei nichts als kommunistische Pro paganda. Heute aber arbeiten über 400 000 hochqualifizierte Wissenschaftler und Techniker in aller Welt an der Entwicklung neuer Waffen und 25 Mrd. Dollar werden jährlich dafür ausgege ben. Angesichts der damit ver bundenen rasanten Entwicklung der Militärtechnik den Kopf in den Sand stecken zu wollen, ist nicht nur naiv, sondern auch ge fährlich. Andererseits behaup tete man in den USA, die So wjetunion bereite selbst einen gewaltigen „Durchbruch“ vor und stehe an der Schwelle zur Entwicklung neuer „Superwaf fen“. Durch ein entsprechendes Verbot neuer Massenvernich- tungsmittel wolle sie verhindern, daß die USA nachziehe und sich so ein technologisches Überge wicht schaffen. Diese hinterhäl tige Argumentation, die Miß trauen gegenüber sozialistischer Initiativen schüren will, ignoriert bewußt die Tatsache, daß es stets die Amerikaner waren, die den Rüstungswettlauf anheizten. Angefangen bei der Atombombe, über atomgetriebene U-Boote, Raketen mit Mehrfachsprengköp fen bis hin zur „cruise missile“, jener Flügelrakete, die das Pen tagon als Bremsklotz Nr. 1 für die SALT-Gesp räche mit der UdSSR aufgebaut hat, stets wa ren es die USA, die neue und immer kostspieligere Waffen systeme einführten. Und immer war es die sozialistische Gemein ¬ schaft, die im Interesse ihrer Sicherheit gezwungen war, nach zuziehen. Um welche neuen Massen Ver nichtungsmittel geht es nun eigentlich? Generell lassen sich drei Be reiche nennen. Erstens die Pro duktion neuer Waffen auf der Grundlage bereits bekannter Ar ten von Massenvernichtungsmit teln, also Kern-, chemischen und bakteriologischen Waffen. Zwei tens prinzipiell neue Vernich tungsmittel auf einer anderen technischen Grundlage. Drittens die Schaffung neuer Systeme, speziell neuer Trägermittel. So wird es nach Auffassung amerika ¬ nischer Spezialisten auf Grund der Fortschritte bei der Trans uranforschung zur Entdeckung von Elementen kommen, die die Herstellung noch zerstörerischer Kernladungen als die bereits exi stierenden erlaube, deren Größe aber mit der einer Gewehr kugel vergleichbar sei. Möglich sei auch die Herstellung von Kernwaffen im Gigatonnen- beretch (eine Gigatonne ent spricht 1 Mrd. t herkömmlicher Sprengstoff TNT). Bei der Deto nation derartiger Ladungen wer den einige zehntausend Quadrat kilometer dem Erdboden gleich gemacht. Ist die Rede von Massenver nichtungsmitteln auf neuer Grundlage, dann fallen meist drei Begriffe: „Genenchirurgie", nervenparalysierende oder psy chotrope Waffen und geophysi kalische Waffen. Laut westlichen Pressemeldungen habe man einen Stoff — ein Ferment — gefunden, durch das es möglich geworden sei, die Molekularketten der für die Vererbung verantwortlichen Desoxyribonukleinsäure (DNS) zu trennen. Durch die damit verbun dene Möglichkeit der Übertragung von Genen ist es möglich, neue Ar ten von gefährlichen Bakterien zu züchten. Die an sich un schädlichen Darmbazillen bei spielsweise können in tödliche Bakterien umgewandelt werden. Andererseits sei die Schaffung großer Ultra- und Infraschallfel der realisierbar, deren Einfluß zu einer völligen Veränderung der Psyche des Menschen führe (Gedächtnisverlust, Depressionen, Halluzinationen u. a.) Schließlich sind mit der Einwirkung auf das Wetter und das Klima neue, von den USA in Vietnam bereits z. T. getestete barbarische Mög lichkeiten einer Kriegsführung schon heute durchaus keine tech nische Fiktion mehr. Was die Schaffung neuer Waffensysteme betrifft, so ist darunter die Ent wicklung neuer U-Boote oder Bomber wie der „Trident“ und des „B-1“-Bombers in den USA zu verstehen, die ja jeweils ein ganzes Waffensystem bilden. Der Vorschlag, ein Abkommen über ein Verbot neuer Massen vernichtungsmittel und neuer Sy steme solcher Waffen abzuschlie ßen, wurde erstmals von Leonid Breshnew im Juni 1975 in einer Rede vor Wählern in Moskau unterbreitet. Wenige Monate später brachte die sowjetische Delegation auf der XXX. UNO- Vollversammlung einen ersten Dokumentenentwurf ein, der, von den westlichen Großmächten und China abgesehen, eine breite Zustimmung der Staaten fand. Seine Diskussion und Bearbei tung wurde in den Genfer Ab rüstungsausschuß der Vereinten Nationen überwiesen. In den bei den 1976er Sessionen des Aus schusses stand der sowjetische Vorschlag neben der Umweltkon vention und dem Verbot chemi scher Waffen im Mittelpunkt. Es fanden Beratungen statt, an de nen sich vor allem Experten aus der UdSSR, Ungarn und der DDR aktiv beteiligten. Schwer punkt war dabei die Frage, was unter neuartigen Massenvernich tungsmitteln und Systemen sol cher Waffen zu verstehen sei. Die Vorschläge der Experten über eine exakte Bestimmung des Verbotsgegenstandes fanden unter den Teilnehmern der Sit zungen ein lebhaftes Interesse. Auch westliche Vertreter ka men nicht umhin, den Nutzen und vor allem die Aktualität der artiger Debatten zu bejahen. Al lerdings beschränkten sie sich vorwiegend darauf, einige Fragen zu stellen und übten insgesamt eine große Zurückhaltung, zeig ten kaum konstruktive Ansätze. Diese für das westliche Herange hen an die Problematik der Rü stungsbegrenzung meist typische Haltung fand nicht die Billigung der vorjährigen UNO-Vollver sammlung, der der Ausschuß zu berichten hatte. Für die westli chen Staaten, wie die USA z. B. die ja gerade in jüngster Zeit in demagogischer Art und Weise mit dem Begriff „Abrüstung“ hausieren gehen, ist es an der Zeit, Farbe zu bekennen und einen konkreten Beitrag zu lei sten. Eine Strafanzeige gegen den in Essen lebenden ehemaligen SS- Arzt Heinrich Emil Schütz flat terte dem zuständigen Staatsan walt auf den Tisch. Antragsteller ist der in der DDR lebende Pu blizist Dr. Julius Mader. Gestellt wurde die Anzeige wegen un rechtmäßigen Führens eines aka demischen Grades und damit verbundenem Ausweismißbrauch. Zur Begründung schreibt Mader: Der wegen mehrfachen Mordes in München rechtskräftig abge- Anzeige bei Essener Staatsanwalt urteilte Schütz verwende „auf Visitenkarten, Briefbogen, Re zeptformularen, auf dem Garten schild und zur Kennzeichnung seiner Praxis sowie im Telefon buch und im Schriftwechsel mit Gerichten den akademischen Grad eines Dr. med. Nach kom petenter Auskunft des Rektors Und Vorsitzenden des Wissen schaftlichen Rates der zuständi gen Universität Leipzig wurde Schütz bereits vor längerer Zeit (am 17 Dezember 1976) der aka demische Grad eines Dr med., den er an der genannten Univer sität erworben hatte, rechtskräf tig und endgültig aberkannt.“ Es liege also eindeutig ein Straftatbestand vor. | In der antifaschistischen BRD-Wochen- äääiä schritt „Die Tat" enthüllte der DDR-Publizist Dr. Julius Mader am 8. April 1977: ■ Heinrich Emil Schütz ermordete mindestens äiliiä elf Dachau-Häftlinge HiE Ehemaliger SS-Arzt benutzt widerrechtlich ililiä Aberkennungsanträge werden von BRD 5585 Doktortitel lM verschleppt. Noch in Amt und Würden! Von Dr. Julius Mader Mit Entschiedenheit distanzieren sich die Mediziner der Leipziger Karl-Marx-Universität in der DDR von dem vom Münchner Landes gericht II wegen mehrfachen Mor des zu zehn Jahren Freiheitsent zug abgeurteilten ehemaligen SS- Sturmbannführer Heinrich Emil Schütz (Inhaber der SS-Mitglieds nummer 312 267 und Mitglied der Hitlerpartei Nr. 430 7050), der in der Bundesrepublik noch immer als „Dr. med.“ auftritt. Schütz hatte in den dreißiger Jahren an der Universität Leipzig seinen Dr.-med.-Titel erworben. Im KZ Dachau führte er als SS- Arzt bestialische Menschenversu che durch, die mindestens elf Häftlingen einen qualvollen Tod brachten. Zum Einspritzen von Malaria und für furchtbare Phleg moneversuche verwendete Schütz als Opfer vorwiegend katholische Priester polnischer, tschechoslowa kischer und niederländischer Staatszugehörigkeit aus dem soge nannten Pfarrerblock dieses KZ. . Nach der Aburteilung des Schütz, der vorsätzlich den Eid des Hippo- krates gebrochen hatte, sammelten die Mitglieder seiner akademischen Verbindung „Bavaria“ einen sechs stelligen Betrag als Kaution, um dem unverhofft in Not geratenen Bundesbruder die Haft zu erspa ren! Auch der Präsident des US- gesteuerten „Rotary Club“ in Es sen-Mitte, der Aufsichtsrat des Ruhr-Stickstoff-Konzerns, Ernst Schmid, setzte sich für ihn ein. So konnte Schütz in Essen eine Arzt praxis aufrechterhalten! Der zuständige Wissenschaftliche Rat in der DDR hat Ende 1976 von seinem Recht Gebrauch gemacht, Schütz wegen seiner Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlich keit den einst verliehenen akade mischen Grad rechtskräftig und endgültig zu entziehen. Es gehört zu den progressiven akademischen Traditionen , der DDR, daß in solchen Fällen konse quent gehandelt wird: 1959 beispielsweise hat die Hum boldt-Universität zu Berlin dem in der Bundesrepublik sogar zu Bun desminister-Ehren gekomme nen — laut Adenauer: „tiefbrau nen“ — ehemaligen Nazi-Offizier Theodor Oberländer den Titel eines Dr. agr. aberkannt. 1973 wurde dem Gestapo-Chef des okkupierten Warschau, Lud wig Hahn, der in Bünningstedt/ BRD wohnt, von der Friedrich- Schiller-Universität der akademi sche Grad eines Dr. jur. entzogen, den er in den dreißiger Jahren in Jena erhielt und dessen er sich unwürdig erwiesen hatte. Übrigens waren sowohl Hahn als auch Schütz für ihre nazistischen Unta ten von Hitler mit dem „Kriegs verdienstkreuz mit Schwertern“ dekoriert worden. Im Gegensatz zur antifaschisti schen akademischen Praxis der DDR werden SS-Kriegsverbrecher von Universitäten in der BRD nicht selten begünstigt. So liegen seit Jahren Anträge zur Aberkennung akademischer Grade beispielsweise bei. den bay rischen Universitäten unerledigt vor: An der Universität München gegen den Ariseur von Rotterdam und Amsterdam, SS-Sturmbann führer und Ritterkreuzträger Dr. rer. pol. Hans J. Freiherr Rühle von Lilienstern, heute in Frank furt (Main) tätig, der sogar mit einer ausgesprochen nazistischen Dissertation während des zweiten Weltkrieges in München promo vierte. An der Universität Erlan gen-Nürnberg wurde bereits 1973 die Aberkennung des Dr.-jur.-Ti- tels bis heute erfolglos für den SS- Sturmbannführer in Himmlers SD, Kurt Christmann aus München, beantragt. Christmann, gegen den das Landgericht München seit 15 Jahren strafrechtlich er mittelt, wird beschuldigt, als Ge stapo-Führer in München, Salz burg und im okkupierten Gebiet von Krasnodar Verbrechen gegen die Menschlichkeit organisiert und persönlich daran teilgenommen zu haben. Entnommen aus: „Die Tat“, Frankfurt (Main) vom 8. 4. 77 Hervorhebungen: die Red. Neu im Staats-Verlag Sozialismus und Demokratie Die Demokratie in Theorie und Praxis sozialistischer Länder, 444 Seiten, Leinen, 18,00 Mark Bestell-Nr.: 7710 413, Bestell- wort: Soz. u. Demokr. Das Werk gibt der Verlag in Vorbereitung auf den 60. Jahres tag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution "heraus. Es er scheint in der neuen internatio nalen Reihe „Sozialismus — Er fahrungen, Probleme und Per spektiven“, an der sich sechs Ver lage aus sozialistischen Ländern beteiligen, darunter fünf DDR- Verlage. Die Verfasser des Buches, Staats- und Rechtswissenschaftler sozialistischer Staaten haben sich mit ihren Beiträgen die Aufgabe gestellt, in der ideologischen Aus einandersetzung der Gegenwart den antikommunistischen Ver zerrungen und Verfälschungen der sozialistischen Demokratie in Theorie und Praxis anhand der Erfahrungen ihrer Länder ent gegenzutreten. Müller, M.; Lingner, K. Sozialismus — Entspannung - Abrüstung Schriftenreihe: Blickpunkt Welt politik 75 Seiten, Broschur, 1,50 M Bestell-Nr.: 771087 8, Bestell wort: Müller, Sozialismus Die Publikation, die sich vor allem mit dem Problem der Ab rüstung befaßt, soll zur Vor bereitung der Belgrader Kon ferenz 1977 beitragen. Die Autoren machen auf den komplizierten Weg zur allgemeinen und voll ständigen Abrüstung aufmerk sam und gehen auf die kon struktive Haltung der sozia listischen Staaten, insbesondere der UdSSR, ein. Ihre zahlreichen Vorschläge und Initiativen für Abrüstungs- und Teilabrüstungs maßnahmen und die bisher er rungenen Erfolge. Neue sowjetische Bücher in UB Marxismus-Leninismus/ Philosophie/ Psychologie/Pädagogik Bulatov, Michail Aleksandro- vic Dejatel’nost i struktura filosofs- kogo znanija — (Tätigkeit und Struktur der philosophischen Er kenntnis.) Kiev: Izd. Naukova Dumka, 1976, Zw 1 76 - 8 - 13473 Cagin, Boris Aleksandrovic Borba za istoriceskij materializm v SSSR v 20-e gody (Der Kampf um den historischen Materialis mus in der UdSSR in den 20iger jähren) Leningrad: Izd. „Nauka“, Lenin- gradsk. Otdel, 1975, Zw 1 76 - 8 - 13475 Celiscev, Vitalij Valentinovic Logika suscestvovanija (Existen tielle Logik). Novosibirsk: Izd, Nauka, 1976, Zw 1 76 - 8 - 13385 Effektivnost' naucnych issledo- vanij (Die Effektivität der wis senschaftlichen Forschung.) Minsk: Izd. „Nauka i technika" 1975, Zw 1 76 - 8 - 14712' Gal’perin, Petr Jakovlevic Vvedenie v psichologiju, (Einfüh rung in die Psychologie) Moskva: Izd. Moskov. Univ., 1976, Zw 1 76 - 8 - 16524 Ksenofontov, Valentin Ivanovic Leninski idai v sovetskoj filosofs- koj nauke 20-x godov (Die Le ninsche Idee in der sowjetischen Philosophie der 20iger Jahr) • Leningrad: Izd. Leningr. Univ., 1975, Zw 1 76 - 8 - 14634 Mocalov, Leonid Vastl’evic Markstistsko-leninskaja ocenka fabianskogo socializma (Die mar xistisch-leninistische Einschät zung des Fabiersozialismus) Moskva: Izd. Moskov. Univ., 1976, Zw 1 76 - 8 - 14871 Kriticeskie ocerki po filosofii Kanta (Kritische Skizzen zur Phi losophie von Kant) Kiev: „Naukova Dumka“, 1975, Zw 1 76 - 8 - 12962 Istoriceskij opyt borby KPSS pro- tiv trozkizma (Historische Erfah rungen des Kampfes der KPdSU gegen den Trotzkismus) Moskva: Izd. „Mysl“ 1975, Zw 1 76 - 8 - 13529 Platkovskij, Vladimir Vladimiro- vic W. I. Lenin o diktature proleta- riata i socialisticeskom gosudar- stve. (Lenin über die Diktatur des Proletariats und den sozialisti schen Staat) Moskva: Politizdat 1975, Zw 1 75 - 8 - 13946
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)