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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
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- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
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Band 21.1977
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6 Kultur 27. Mai 1977 UZ/21 2 0" i Höhepunkt war die Hamlet-Suite D as IV. Akademische Konzert im Alten Rathaus reihte sich mit einem interessanten und ansprechenden Beitrag in die Veranstaltungen anläßlich der Musiktage des Bezirkes Leip zig ein. So begann der Abend mit der Sonatine für Streichorchester des Leipziger Komponisten Peter Herrmann. Das dreisätzige Werk, entstanden 1967, gab den Strei chern des Orchesters besonders in den beiden Einsätzen Gele genheit zu unbeschwert heiterem Musizieren. Die junge Dresdner Pianistin Gabriele Kupfernagel war die Solistin des folgenden Klavier konzertes in D-Dur von Joseph Haydn. Mit sicherem Stilgefühl und überlegener Technik ver stand sie es, die Schönheiten ihres Soloparts darzubieten. Na mentlich im letzter Satz, dem Rondo all’Ungarese, überzeugte sie durch lockeres und doch rhythmisch straffes Spiel, wenn gleich auch das Orchester mit unter den dynamischen Abstu fungen nicht immer zu folgen vermochte. Den Höhepunkt des Konzertes bildete zweifellos Dmitri Schosta- kowitschs „Hamlet-Suite“. Sie entstand 1932 aus der Schauspiel musik zu Shakespeares Drama, die Schostakowitsch in den Jah ren 1931 und 1932 zu einer In szenierung des Moskauer Wach- tangow-Theaters komponiert hatte. Unter MD Dr. Horst Försters sicherer Gestaltung er klang diese Musik in beeindruk- kender Klarheit. Das farbige, filigrane, mitunter fast kammer musikalische Spiel des Orche sters — hervorgehoben seien be sonders die Bläser — ließ kaum zu wünschen übrig und wurde zum schönen Erlebnis. Demgegenüber blieben aller dings die abschließend darge botenen Querschnitte aus Beet hovens Musik zu den „Geschöp fen des Prometheus“ etwas blaß. Erfreulich ist jedoch allein schon die Tatsache, daß außer der recht häufig gespielten Ouvertüre hier auch noch andere Telle erklangen. Es wäre allerdings wünschenswert gewesen, dieses inhaltliche Pro gramm dem Hörer etwa auf dem Programmzettel mitzuteilen und ihm so durch eine „Hörhilfe“ das Verständnis dieser Musik zu er leichtern. Andreas Ebert Kammermusik Willy Kehrers D er 48. Kammermusikabend der Kammermusikgruppe der Sektion Physik war als Wür digung Willy Kehrers gedacht. Der im vergangenen Jahr Ver storbene Komponist hinterließ ein überaus reiches Oeuvre. Ge bürtiger Dresdner, studierte er u. a. bei Paul Büttner. Bald trat er mit ersten Kompositionen und als Dirigent und glänzender Pia nist . an die Öffentlichkeit. Be deutsam wurde seine Zusammen arbeit mit Gret Palucca, deren weltberühmte Tanzschule er als Begleiter und Improvisator ent scheidend mitprägte. Hervorzu heben ist seine Arbeit mit Chö ren und im künstlerischen Volks schaffen. Als Komponist war Kehrer in allen musikalischen - Gattungen und Techniken zu Hause. Seine Werke zeichnen sich durch ein ungebrochenes Verhältnis zur Melodie, durch tänzerischen Schwung und be wußtes Anknüpfen an Traditio nen aus. Verdienstvoll ist so der Einsatz der Kammermusikgruppe, die Lieder nach Kästner-, Mor genstern- und Ringelnatz-Texten und kammermusikalische Werke in unterschiedlicher Besetzung ausgewählt hatte. Die Suite für Flöte und Klavier op. 81 I schien als Einstieg und zum Einhören in Kehrers Musik nicht so recht geeignet. Die köstlichen Kästner- Lieder „In eigener Sache“, von Dr. Jörg Kärger, Baß, trotz In disposition treffend gestaltet, ta ten das gleich besser, ebenso Detlef Schneider, Tenor mit den urkomischen Morgenstern-Ver tonungen. Höhepunkte gab es vor allem im zweiten Teil. Die Hausmusik für Klarinette und Klavier, eine sozusagen niedergeschriebene Tanzimprovisation erwies sich als ein blendendes mit blühender Melodik ausgestattetes Stück für dieses Soloinstrumenf. Stephan Ritter wurde seiner Aufgabe mit Bravour gerecht. Es folgten als Ergänzung Lieder von Robert Köbler, Flötenstücke von Jürgen Volle, noch einmal Kehrer-Lie der (Ringelnatz) und als Ab schluß Willy Kehrers Streich quartett op. 236, ein substanz reiches Werk mit Schubertschen Anklängen. Unter den zahlreichen Mitwir kenden nenne ich Cornelia Krumbiegel, Sopran, Dr. Volker Riede, Klavier und zwei neue Mitglieder und außerordentlich versierte Pianisten: die Studen ten Ulf Brüstel und -Michael Her furth. Michael Oehme Gaststätte der Mensa Ernst-Beyer- Kalifornien und zeigt zahlreiche Dias einem Traum genährt eine li- wjetunion — Regie: Gleb Panfilow) von uni AUSSTELIUNG.KABDR 26. Juni, 10.30 Uhr, „Altdeutsche Por träts“, Führung Student Neumann terarisch-musikalische Ehrung an läßlich des 20. Todestages von Louis Fürnberg, Studio Poesie der KMU 15. Juni, 19.30 Uhr, Hauptgebäude der KMU, Gedanken und Gespräche zum 19. Juni, 10.30 Malerei des 17. dent Schulz 14. Juni, 19.30 Uhr, Mensa Ernst-: Beyer-Haus; „Provinzanekdoten“ von A. Wampilow Studiobühne 3. und 4. Juni, 20 Uhr, Mensa Ernst- Beyer-Haus; zum letzten Mal! „Zoo geschichte“ von E. Albee Haus; „Lebe, lache gut“, ein Ringel- natz-Programm (ausverkauft) Sommernachtsball der KMU 17. Juni, 19 bis 2 Uhr, Zentralmensa u. Innenhof; Programm siehe Plakat aushang. Karten ab 31. Mai, diens tags und donnerstags in der HA Kul tur, 701, Ernst-Schneller-Str. 6. An diesen beiden Wochentagen auch Kartenverkauf für die anderen Ver anstaltungen jeweils von 11 bis 14 Uhr. 14. Juni, 19.30 Uhr, Lithografien und Zeichnungen von Günter Thiele. Das Ausstellungsgespräch führt Diplom- Kunsthistoriker Rainer Behrends 15. Juni, 19.30 Uhr, „Sein Herz von Georg-Maurer- Bibliothek 7031, Philipp-Müller-Str. 14 bis 10. Juni, Grafik-Ausstellung Renate Herfurth Studio Poesie 7., 10. und 28. Juni, 1. Juli, 20 Uhr, Universitätschor 9. Juni, 19.30 Uhr, Altes Rathaus; A-cappella-Konzcrt mit Werken von Debussy, Ives, Kodaly, Reger, Schütz u. ä„ Mitwirkende: Heidi Rieß, Alt; Gerhard Erber, Klavier Wandbild „Arbeiterklasse und Intel ligenz“ von Prof. Werner Tübke; Diplom-Kunsthistoriker, Rainer Beh rends stellt in einer weiteren Veran staltung der Reihe „Begegnungen mit Kunstwerken“ das Wandbild im Uni versitätshauptgebäude vor. Hochschulgruppe des Kulturbundes 1. Juni, 16.30 Uhr, Messehaus am Markt, Besuch der iba 77 „figura 2- Galerie am Sachsenplatz Vom 1.—16. Juni, Ausgewählte Stücke der 1. Leipziger Auktion für bildende Kunst; am 18. Juni findet in der Al ten Börse am Naschmarkt von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr die se Auktion statt. Gastspiel des Monats 8. Juni, 19.30 Uhr, Leipzig-Informa tion; „Initiatiefen", Gastspiel des Kabaretts „Die Lachkarte“, Dresden Anrecht Lehrer studenten 1. Studienjahr 7. Juni, 19 Uhr; „Sommergäste“, die Gorki-Verfilmung im Filmkunst theater Casino Museum der bildenden Künste 5. Juni 10.30 Uhr, „Adrian Ludwig Richter“, Führung Student Hartwig 12. Juni, 10.30 Uhr, Eltern und Kin der betrachten gemeinsam Kunst werke, Führung Bischof Kunstler drucken“, Führung: Dr. Anneliese Hübscher, Hochschule für Grafik und Buchkunst 7 .Juni, 19.30 Uhr, HdW, Schew tschenkos dichterisches Schaffen und seine Werke in der deutschen Litera tur, es spricht Dozent Dr. Victor Las- nja, Schewtschenko-Universität Kiew 15. Juni, 17 Uhr, Leipzig-Information, „O Leonardo, warum plagst du dich so sehr?“ — Zur Frage des non finito bei Leonardo da Vinci — Lichtbilder vortrag von Prof. Dr. Ernst Ullmann, KMU Sitzung 25. Juni, Diskothek 29. Juni, „Klub aktuell", unser ak tuell-politisches Monatsgespräch, an schließend Diskothek: Klub der jungen Arbei ter und Angestellten 1. Juni, „Russischer Abend“, Soljan- kaessen- — Diskothek — Gespräche 4. Juni, Diskothek 8. Juni, „Cinemathek“ Wir zeigen: „Der Kleine und der müde Joe“, an schließend Diskothek ' 11. Juni, Diskothek 15. Juni, Lieder und Songs mit den „Folkländern", anschließend Disko thek 18. Juni, „Janis Joplin“, Schallplat tenvortrag mit Werner Sellhorn, an schließend Diskothek 22. Juni, „Klub — geistig-kulturelles Klub der Wissenschaftler und Kulturschaffenden Die „Kleine Galerie“ zeigt im Juni und Juli Lithografien und Zeich nungen von Günter Thiele, Leipzig. 8. Juni, 19.30 Uhr, „Auf der Fährte von Jack London“, Dr. Rolf Reckna gel berichtet über seine Reise durch Zentrum“, öffentliche Klubrats- Filmzyklus 2. Juni, 17 Uhr, Casino; „Ich bitte Filmkunsttheater ums Wort" (So- evzussaltunesvors Uhr, „Holländische Jh.“, Führung Stu Jazz in der Bastei - dargeboten voll Vitalität und Musiziercharme Jazz in der Bastei — eine schon lang verschmerzte Rarität unter den mb-Veranstaltungen — am 4. Mai in der Tonne präsentiert: Gladkowski, Zgraja (VR Polen) und Gumpert, „Bibi“ Sommer, C. Bauer (DDR) begeisterten in den session artigen Konstellationen Solo, Duo und Quintett ihr Publikum. Die mu sikhungrige Menge von Jazz-Enthu siasten wurde in keiner Phase des Konzerts enttäuscht, im Gegenteil: getrieben von den spontanen Zuru fen und vom Beifall ihrer Zuhörer, schwangen sich die fünf Musiker in dieser . Atmosphäre gegenseitiger In spiration zu urwüchsiger Vitalität auf. Uli Gumpert (Piano) und „Bibi“ Sommer (Schlagzeug), die als erste das Podium betraten, wußten nach haltig ihren Ruf als profilierte Ver treter unserer Free-Jazz-Szene zu untermauern. Das für beide charak teristische restlose Suchen nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten har moniert mit echter konzeptioneller Qualität. In ihren Titeln vereinigen sie eine breite Palette musikalischer Stilelemente — atonale Tonreihen, Swing- und Bluespassagen. Folklori- stisches neben „Bibis“ Schlagwerk- salti — unter dem gemeinsamen Be streben, eine größtmögliche Kon gruenz von persönlichem und musi kalischem Ausdruck zu erreichen. Dabei gab die lebendige Spontanität ihrer Improvisation Raum genug, Jazz auch einmal von humoristi scher Seite aurzuziehen. Conny Bauer (Posaune) riß an schließend an Gumpert/Sommer seine Zuhörermasse in einem Stru del musikalischer Einfälle mit sich. Er bediente sich vbr allem traditioneller Jazz-Elemente und überzeugte dadurch, daß seine kompositorischen Konzepte mit er schöpfender Intensität meisterhaft virtuose Gestalt annahmen. Die bei den polnischen Gäste Gladkowski (Flöte) und Zgraja (Baß) akzentuier ten wirkungsvoll das Ende des er sten Teils des Abends. Sie präsen tierten einen Jazz, der in unserer Republik zwischen einer starken Free- und Oldtime-Bewegung ; fast völlig fehlt. Die beiden Polen, schon lange über die Grenzen ihres Landes hinaus bekannt, maßen die Breite dieser Jazz-Region voll aus, und was zu hören war, war nicht zuletzt durch ihren Musiziercharme frisch und neu und aufregend. Der letzte Teil wurde von allen Musikern im Quintett bestritten. Dies war — gemessen am Vorange gangenen — der schwächste Ab schnitt des Bastei-Jazz. Von vorn herein bestand auf Grund ihrer un terschiedlichen musikalischen Cha raktere kaum Aussicht auf eine ge schlossene Leistung durch alle. Das Gesamtbild der Veranstaltung wurde trotzdem durch diesen mehr unterhaltsamen als kreativen Part ihres gemeinsamen Auftritts abge rundet. Uwe Kuhr (ANW) Monotypie von Jürgen Hoffmann Foto: Klaus Voigt Ein Zirkel stellt sich vor Im Oktober des vergangenen Jah res übernahm der Leipziger Künst ler Günter Albert Schulz die Lei tung des Mal- und Zeichenzirkels an der Sektion Physik. Seitdem werden in den Räumen des Fachbe reichs künstlerische Praxis der Sek tion Kultur- und Kunstwissen schaften mittwochs von 17.00 bis 20.00 Uhr regelmäßige Übungs abende abgehalten, die bald über den Rahmen der Sektion Physik hinaus großen Zuspruch fanden. Aus Anlaß des 48. Konzertabends der Kammermusikgruppe der Sek tion . Physik Ende April traten die Mitglieder des Zirkels nun mit einer ersten gemeinsamen Ausstel- Ilung im Speisesaal der Sektion an die Öffentlichkeit. Die Exponate sind nach der The menstellung verschiedener Zyklen von Übungsabenden zusammenge stellt. Die Ausstellung vermittelt damit einen plastischen Eindruck, wie sich das Kollektiv, gestützt auf die bei einfacheren Themenstellun gen oder Techniken gesammelten Erfahrungen, an immer komplizier tere Aufgaben heranwagt. Die ge zeigten Exponate, die nach Ende der Ausstellung an der Sektion Physik auch an anderen Sektionen zu sehen sein werden, lassen uns auf die weitere Entwicklung des Zirkels | ■ --gespannt sein, -Dr.- Jörg Kärger Moskauer Plautus-Musical in der Moritzbastei In der Woche der Deutsch-So wjetischen Freundschaft führten Studenten der klassischen Phi lologie der Lomonossow-Univer sität die „Bacchides“ des römi schen Komödiendichters Plautus auf Einladung der KMU auf. Sie spielten sie rin läteinischer Sprache, gekürzt — wobei Ein griffe in die Substanz des Dra mas (Sklavenpartie) unvermeid lich waren —, unter Verzicht auf antike bzw. antikisierte Kostüme, ohne Dekorationen, in der stim mungsvollen Szenerie der Mo ritzbastei, mit moderner Musik gleichsam ein modernes Musical auf der Grundlage des Plautus- Textes (Die Musik des antiken Originals ist ohnehin verloren). Die Zuschauer nahmen die Insze nierung . begeistert auf. . Auch Wissenschaftler der Theaterhoch-. schule äußerten, sich sehr aner kennend. Bei allen Akteuren bzw. Aktricen der „Plautus-Sin- gers", wie ich sie nennen möchte, beeindruckten neben der sicheren Beherrschung des schwierigen altlateinischen Textes besonders die tänzerischen und sängeri- schen Leistungen; dabei sind die künftigen Latein- und Grie chischlehrer sämtlich Theater laien. Ein Sonderlob gebührt dem Regisseur, dem Altertums wissenschaftler Dr. Fjodorow, und der Pianistin, einer Byzan tinistik-Aspirantin, die die musi kalische Begleitung souverän ge staltete. Die Aufführung war ein schö nes Beispiel für die Lebendigkeit des humanistischen antiken Theatererbes, das vor Jahren auch an der KMU gepflegt wer den konnte („Mostellaria“-Auf führung unter Leitung von Prof. Hofmann). Der Leiter des Schauspiel- Trupps, der Moskauer Gräzist Prof. Nachow, hielt bei dieser Gelegenheit auf Einladung des FB Antike Literatur/Neogrä- zistik einen Vortrag über die Winckelmann-Rezeption. in Ruß land bzw. in der Sowjetunion. In den intensiven fachlichen und wissenschaftspolitischen Gesprä chen, mit Prof, Nachow, der auch Vizepräsident der . sowjetisch griechischen Freundschaftsge- Seilschaft ist, ging es vor allem um neogräzistische Probleme, z. B. um die in unserem FB in Arbeit befindliche Überset- zung/Bearbeitung eines sowjeti schen Neugriechisch-Lehrbuches; das Manuskript der deutschen Fassung soll anläßlich des 60. Jahrestages der Großen So zialistischen Oktoberrevolution dem Verlag übergeben werden. Der Besuch aus Moskau bil dete den Auftakt zu zahlreichen Initiativen im Geist der deutsch- sowjetischen Freundschaft, die für 1977 in unserem FB geplant sind: So werden im Juni aus An laß des 30. DSF-Gründungstages weitere Professoren aus Moskau und Tbilissi. Vorträge überrgrä- zistische Themen halten, und im Oktober findet eine Konferenz „Hauptaufgaben der Neogrä- zistik in der sozialistischen Ge sellschaft“ mit Teilnehmern aus der UdSSR und anderen Bruder ländern statt. Doz. Dr. habil. J. Werner
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