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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
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- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band
Band 21.1977
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Probleme des wissenschaftlichen Nachwuchses standen zur Debatte beim KONZIL 77 rieten vor allem beim Wechsel aus fol- hat Auszüge aus dem Referat von Rektor Prof. Dr. Lothar Rathmann / Teil 2 Kader- relativ kurzer denen insbesondere die folgenden in Nachwuchses herauszuarbeiten, Attraktivität beider Ausbildungsformen gehört les gegenwärtig noch nicht gesichert Profilierung der Kader, über den ist. Es ist bedenklich, daß von den thematik praktiziert diejenigen Obwohl an der KMU in den beiden Jahren letzten ausge- Arbeit im Kaderent- werden durch bereits im 2. Ausbildungsjahr, auch im Interesse der wissenschaftlichen Klärung der dieser Kader, ist unbefrie- Meinung, daß Regel soll der unbefristete ein promovierter Kader statistischen Analysen zei- die Erreichung dieses Zie- unserer ständigen Auf gerückt werden soll- ich ankündigen, daß für ragende wissenschaftliche gen von Angehörigen des schaftlichen Nachwuchses auch die frühzeitige weiteren Perspektive Die bisherige Praxis digend. Wir sind der Kollektiven, es machbar arbeit hinaus gilt es, von allen Lei tungen konsequenter als bisher eine Reihe von Prämissen von genereller Bedeutung zu berücksichtigen, von hervor- Leistun- wissen- in der von dem schaftlichen Nachwuchs den, seine politische und Entwicklung als ständiges Prinzip zu erfassen sowie wendigen Veränderungen gezogen: von be- Ich will damit sagen: Die soziale Zusammensetzung des Nachwuchses hat mit noch mehr Konsequenz eine ständige Führungsgröße in unserer kaderpolitischen Arbeit darzustellen. zuzuwen- fachliche Leitungs alle aot- ganz im rung und die enge Verbindung der Jahresplanung hat sich handhabbar und zweckmäßig wiesen. Sie trägt dazu bei, daß Leitungen der Struktureinheiten das Blickfeld merksamkeit ten: Forschung unsere neue Auszeich nungsordnung die Verleihung des „Johann-Gottfried-Leibniz-Preises tausch mit den besten die demonstrieren, daß ist Zur Erhöhung der mit als er- die die kann. In der Assistent sein. Die gen, daß Qualifizierung von Frauen noch die in den Jahren 1969 bis 1972 mit einer Vielzahl Frauen abgeschlosse nen Frauenförderungsverträge, bei denen schon Berufungstermine fi xiert waren, zu den erwarteten Er gebnissen geführt. Alle diese Maß nahmen liefen zu sehr neben dem eigentlichen Plan der Sektionen und dem der Universität einher und ge- Universität und im besonderen Maße für die Praxis: Zum einen gestattet sie die Aneig nung politisch-ideologischer, wissen schaftlicher, pädagogischer und orga nisatorischer Kenntnisse und Er fahrungen im tagtäglichen Lehr-, Erziehungs- und Forschungsprozeß. Dabei bleibt die Nachwuchskraft ständig im Blick des Hochschulleh rers, man erlebt sie im wissen schaftlichen Alltag, und sie selbst lernt die fachliche Praxis von der Pike auf und in ihrer Vielfalt ken nen, das verhindert elitäre Abkapse lung, erzieht zum Kollektiv- und Verantwortungsbewußtsein. Zum anderen ist die befristete Assistenz als befristetes Arbeits rechtsverhältnis an der Universität das Hauptfeld der Fluktuation, die unersetzbar ist und deren Wert sich erhöhen würde, wenn es uns ge länge, sie nicht durch die hohe Zahl vorzeitiger Abgänge promotionsloser Kader ins Gegenteil zu verkehren, und wenn sie nicht mit dem Über gang zum unbefristeten Arbeits rechtsverhältnis plötzlich abbräche. Wir schätzen ein, daß es auch in den nächsten Jahren noch notwen dig sein wird, befristete Assistenten einzustellen, die die in der MVO ge nannten Voraussetzungen für die Ein stellung — Promotion A oder aus reichend berufspraktische Erfahrun gen — nicht erfüllen. Das heißt, daß wir mit der zwingenden Aufgabe konfrontiert sind, die Masse unse rer befristeten Assistenten, gegen wärtig 716, während der vorgesehe nen Frist zur Promotion zu führen oder zumindest so weit vorzuberei ten, daß die Promotion — gegebe nenfalls über eine planmäßige Aspi rantur, eine Teilaspirantur oder eine außerplanmäßige Aspirantur kurze Zeit nach Ablauf der Frist vollzo gen werden kann. Der Einsatz die ser Förderungsverfahren wird zur Zeit völlig ungenügend genutzt, zum Teil wegen Unkenntnis der Möglich keiten, auch der finanziellen Mög lichkeiten der Aspirantenordnung. Wir orientieren ferner darauf: 1. Mit allen sich auf die Promotion A vorbereitenden befristeten Assi stenten spätestens ein Jahr nach Aufnahme der Tätigkeit Qualifizie rungsverträge abzuschließen; 2. im Bereich Medizin mit weit mehr Konsequenz die Diplomierung und den Abschluß der Promotionen bei den Facharztkandidaten zu realisie ren; 3, frühzeitig und verantwortungs bewußt die Perspektive der befriste ten Assistenten zu planen; 4. ihrer besonderen Verantwortung gegenüber den im sozialistischen Ausland ausgebildeten Absolventen, die als befristete Assistenten an der Universität gelenkt werden, gerecht zu werden, und 5. besonders hervorragend geeignete Kader für den Hochschullehremach wuchs zur Verkürzung des Qualifi zierungszeitraumes in die B-Aspi rantur zu übernehmen, wobei die Tätigkeit als befristeter Assistent als Praxiseinsatz gewertet werden Leitungsfunktionen häufig Blickfeld. Die Universitätsleitung gende Schlußfolgerungen Um eine größere Breite und Motivierung der Nachwuchs kader erhöhte Bedeutung zu. Dem entsprechend muß die Aneignung des Marxismus-Leninismus im Zen trum ihrer politisch-ideologischen Qualifizierung stehen. Jedoch kann diese Aufgabe dem jungen Wissen schaftler nicht allein überlassen bleiben. In welcher Qualität und unter welchen Bedingungen er sich den Marxismus-Leninismus aneignet, ist ein primäres Anliegen der Hoch schullehrer und Sektionsleitungen. Sie haben diesen Prozeß nicht als einmalige Qualifizierungsphase, son dern als immanenten Bestandteil der ständigen Weiterentwicklung zu führen. Die exaktere Planung der marxistisch-leninistischen Qualifizie rung, einschließlich des Doktoran denseminars, die Aufnahme der ML- Qualifizierung in die persönlichen Arbeitspläne als konkret abrechen bare Plangröße, die kontinuierliche Auswertung in den Arbeitsbereichen ist gezielter für den einzelnen Kader zu beachten. rufungsfähigen weiblichen Kadern zu erreichen, orientiert die Universi tätsleitung in Auswertung der bis her gewonnenen Erfahrungen seit dem Studienjahr 1976/77 auf eine Erhöhung des Frauenanteils bei den in den Kaderprogrammen der Sek tionen, Instituten und Bereichen er faßten Kadern. Entsprechend dieser Orientierung wählten die Sektionen, Institute und der Bereich Medizin 61 Frauen aus, die die Promotion A besitzen und in den nächsten Jahren zur Promotion B geführt werden sol len und 12 junge Nachwuchswissen schaftlerinnen, die für die wissen schaftliche Laufbahn vorgesehen sind und an der Promotion A arbei ten. Bis zum 31. 5. 1977 prüfen die Bereichsprorektoren die Kadervor schläge der Struktureinheiten. Mit den bestätigten Kadern vereinbaren die Leiter der Struktureinheiten im Juni/Juli 1977 Termine für Qualifi kationsvorhaben. Blick auf das Präsidium während der Rede des Rektors. Foto: HFBS/Molsberger das Direktorat für Kader und Quali fizierung jährlich kontrolliert, in Vorbereitung auf die Planverteidi gungen aktualisiert, dadurch flexibel gehalten und in den Plan Verteidi gungen durch den Rektor bzw. die Prorektoren für ein weiteres Jahr bestätigt. Die jährliche Aktualisie- malen Ergebnis in Zeit führt Die Festlegungen Wicklungsprogramm © Von herausragender Bedeutung ist die Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Sowjetunion und in anderen sozialistischen Bruderländern. Eine uns vorliegende Übersicht zeigt, daß die Sektionen der KMU sich hier völlig unterschiedlich engagieren. Die Frage steht so: Die planmä ßige Entwicklung ausgewählter Wis senschaftsgebiete und der Grund lagenforschung sowie die Vertiefung der multilateralen Wissenschafts kooperation ist nicht möglich ohne eine komplexe Auswertung und An wendung der Erfahrungen der UdSSR und der anderen sozialisti schen Bruderländer. Davon aus gehend haben wir die Aus- und Weiterbildung im sozialistischen Ausland zu einem festen Bestandteil © Das von den Sektionen in Ab stimmung mit dem Direktor für Kader und Qualifizierung und den Prorektoren erarbeitete Kaderpro gramm zur Verwirklichung der kon zipierten Wissenschaftsentwicklung der Einrichtung war an der KMU zunächst zur Entwicklung von Spit zenkräften in Forschung, Lehre und staatlicher Leitung angelegt. Jetzt steht die Aufgabe, es immer mehr zu einem Leitungsinstrument für den gesamten wissenschaftlichen Nachwuchs zu qualifizieren. Als solches erfaßt es die für einen über schaubaren Zeitraum (5-Jahrplan- periode) zwischen der Sektionslei tung und dem Nachwuchskader fest gelegten Anforderungen, wobei dar auf zu achten ist, daß nicht alle möglichen Qualifizierungsmaßnah men „abgearbeitet“, werden, sondern eine für die Persönlichkeitsentwick lung notwendige Abstimmung vor genommen wird, die zu einem opti- Höhe von 1000,- Mark und für Kol lektive in Höhe von 3000,- Mark verbunden sein wird. Ich bin am Schluß meines Refera tes angelangt. Längst nicht alle Pro bleme wurden aufgegriffen, andere bedürfen der weiteren Klärung. Wir wollten mit dem Referat auf die zwingende Notwendigkeit hin- Weisen, sich stärker dem wissen ¬ unbefristeten Assistenten 279 (gleich 35,9 Prozent) noch ohne Promotion A sind. Der Bereich Gewi fällt am deutlichsten negativ auf. Im Ein vernehmen mit dem Ministerium orientieren wir alle Sektionen und Bereiche darauf, kaderpolitische Maßnahmen einzuleiten, die ge währleisten, daß bis 1980 die MVO hinsichtlich der Voraussetzungen für die Tätigkeit als Assistent im unbe fristeten Arbeitsverhältnis durchge setzt wird. Ich meine, daß sind wir insbesondere jenen vielen, politisch bewährten Assistenten schuldig, die seit Jahren mit hoher Einsatzbe reitschaft eine verantwortungsvolle Arbeit in Erziehung und Ausbildung leisten. Obwohl der Anteil der Oberassi stenten, die nicht die Promotion A besitzen, weiter reduziert werden konnte, besitzen gegenwärtig 42 Oberassistenten noch nicht die Pro ¬ schaftiers in ein unbefristetes Ar beitsrechtsverhältnis ist eine Ent scheidung von hoher kader- und wissenschaftspolitischer Relevanz. Hier stellen wir die Weichen, ob die Universität über die Jahrtausend wende hinweg ihren gesellschaftli chen Auftrag qualitätsgerecht zu er füllen vermag. Hier können wir uns kein Mittelmaß, keine ad-hoc Ent scheidung — sprich „Not"besetzun- gen leisten, die sich immer negativ auf die Erreichung von Spitzenposi tionen in Lehre und Erziehung, For schung und Wissenschaftsentwick lung auswirken müssen. Das Ziel der Arbeit der staatli chen Leitungen mit dieser Gruppe des Nachwuchses muß darin beste hen, verantwortungsbewußt die Per spektive dieser Kader in drei Rich tungen zu bestimmen: Zum ersten die Entwicklung poten tieller Berufskader für das Hoch schulwesen der Republik, zum zwei ten die zielgerichtete Vorbereitung von Spitzenkräften für die gesell schaftliche Praxis und zum dritten die Sicherung eines qualifizierten stabilen wissenschaftlichen Mittel baus für die Karl-Marx-Universität, ohne dem die umfangreichen Auf gaben in Lehre, Erziehung, For schung und medizinischer Betreuung nicht zu bewältigen sind. Wir orientieren darauf, und die Universitätsleitung hat in Abstim mung mit den Sektionen und dem Bereich Medizin ein entsprechendes Kaderentwicklungsprogramm erar beitet, die Zahl der Kader mit Pro motion B beträchtlich zu erweitern, um aus einer genügend starken Gruppe B-promovierte. Kader die politisch bewährtesten und fachlich befähigsten Spitzenkräfte für die Praxis und zur Sicherung der ge planten Neu- und Nachfolgeberu fungen von Hochschullehrern, be sonders auf jenen Gebieten, die mit den Schwerpunkten der Wissen schaftsentwicklung korrespondieren, auswählen zu können. Dabei sollten wir auch jene Wis senschaftler mit allen Kräften för dern, die sich mit hoher Intensität und Effektivität Spezialproblemen widmen, Subdisziplinen, Grenz- und Sondergebiete bearbeiten, die ge genwärtig noch nicht voll in die Wissenschaftskonzeptionen Eingang gefunden haben. Die Erfahrung lehrt, daß eine solche flexible Ka derkonzeption zwar Mut zum Risiko verlangt, oftmals aber gerade zu Qualitätssprüngen in der Wissen schaftsentwicklung beitragen und Mit der Nachwuchsentwicklung steht eine Lebensfrage unserer Wissenschaften, die innere Dynamik der einzelnen Disziplinen und ihre gesellschaftliche Wirksamkeit zur Disposition. Auf allen Leitungs ebenen der Universität sind folglich in Auswertung der Dresdner Kon ferenz und unseres Konzils die ge sellschaftliche Bedeutung und der hochschulpolitische Rang der Heran bildung eines qualifizierten und po litisch gefestigten wissenschaftlichen lung von qualifiziertem wissen schaftlichen Nachwuchs an der KMU generell ungenügend genutzt wird; • dti prozentuale Erfüllung des Planes der Zulassungen zum For schungsstudium ab 1972 in keiner Weise befriedigen kann; • die ungerechtfertigt differenzierte Planrealisierung zu einer stark dis proportionalen Verteilung der For schungsstudenten auf die Sektionen geführt hat. Die planmäßige und außerplan mäßige Aspirantur haben sich als Förderungsverfahren besonders für Kader mit berufspraktischen Erfah rungen bewährt. Dennoch hat die Einschätzung des Ministeriums, daß die Aspirantur während der letzten Jahre besonders an einigen natur wissenschaftlichen Wissenschafts gebieten vernachlässigt wurde, auch für unsere Universität volle Gültig keit. Im Hinblick auf unsere Kader strategie gegenüber dem Forschungs studium und der Aspirantur darf ich bemerken: Forschungsstudenten und Aspiran ten befinden sich im Ausbildungs verhältnis und für sie steht in er ster Linie die Aufgabe, terminge recht und in hoher Qualität die Pro motion abzulegen. Beide Hauptfor men zur Heranbildung des wissen schaftlichen Nachwuchses, die weit stärker genutzt werden müssen, stellen den kürzesten Weg zur wis senschaftlichen Qualifizierung dar. Das erfordert von allen staatlichen Leitern — wie eine Kontrollposten aktion der FDJ über die Forschungs studenten und die Berichte einiger Fakultäten unterstreichen — in en ger Abstimmung mit den gesell schaftlichen Organisationen eine echte Koordinierung der wissen schaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten der Forschungsstuden ten und Aspiranten zu erreichen: Vom Beginn der Ausbildungsetappe an Konzentration auf die Hauptauf gabe, feste Einbindung in ein For- schungskollektiv, Schaffung von Bewährungssituationen und in ver tretbarem .Maße Ausübung gesell schaftlicher Funktionen. Das sind wesentliche Richtwerte für die Ka derarbeit mit den Forschungsstuden ten und Aspiranten. Ich wiederhole: Die Hauptaufgabe des Forschungs studiums und der Aspirantur ist der Abschluß der Promotion — quali- täts- und termingerecht. Auf diesem Gebiet hat sich die Universität in den vergangenen Jahren mit wenig Ruhm bedeckt. Alle staatlichen Lei- tungen haben deshalb in Abstim mung mit den gesellschaftlichen Or ganisationen und den Betreuern weit konsequenter als bisher um die Erfüllung dieser Planposition zu kämpfen, und zwar durch kluge, sinn volle Maßnahmen, die ständig die Einheit von Politik und Wissen schaft in der Entwicklung der Ka der im Visier haben, aber ohne sie durch unvertretbar hohe Belastung frühzeitig zu verschleißen bzw. ih nen die Freude an der Erfüllung ih rer Hauptaufgabe zu nehmen. Re zeptive Lösungen bieten sich nicht an, wohl aber der Erfahrungsaus ¬ und insbesondere gezielt politisch und fachlich geeignete Kader für die Voll- und Teilaspirantur vorzuberei ten. Parteitages — in besonders prägtem Maße ideologische bedeutet. Über die gruppenbezogene 10 Frauen zu Hochschullehrern be rufen werden konnten — in den vorangegangenen vier Jahren (1972 bis 1975) waren es nur 7 Frauen — ist nach wie vor die Zahl der weib lichen Hochschullehrer zu gering. Diese Situation wird sich auch in den nächsten Jahren nicht grund sätzlich ändern. Es gibt zu wenig weibliche Wissenschaftler, die bereits über eine für die Berufung zu Hoch schullehrern notwendige Qualifika tion verfügen oder kurz vor deren Abschluß stehen. In der Vergangen heit haben weder die im Frauenför derungsplan der Karl-Marx-Univer sität festgelegten Maßnahmen zur motion A. Das ist umso bedenk licher, als das Ministerium darauf orientiert, die MVO hinsichtlich der geforderten Voraussetzungen für die Einstellung als Oberassistent — Promotion A oder mehrjährige verantwortungsvolle Tätigkeit in der sozialistischen Praxis — ab 1. September 1977 voll in Anwendung zu bringen. Generell darf ich folgende kader politische Orientierung hinsichtlich der Arbeit mit den unbefristeten Assistenten und Oberassistenten ge ben: Die Entscheidung über die Auf nahme eines Nachwuchswissen- unserer Kaderpolitik zu entwickeln der KMU“ vorsieht, der mit einer Geldprämie für Einzelpersonen in zukünftigen Absolventen herauszu finden, bei denen ein fester Klassen standpunkt mit jener echten inneren Verbindung zur wissenschaftlichen Arbeit gepaart ist. Zweitens haben alle Sektionen und Bereiche ihre Beziehungen zu ihren Hauptpraxispartnern konsequenter zu nutzen, um geeignete Kader zu gewinnen, die bereit sind, sich durch die Promotion A für die wissen schaftliche Tätigkeit zu qualifizie ren. Die steigende Nachfrage der Industrie nach promovierten Ka dern korrespondiert mit dieser Orientierung. 4) Unter den Bedingungen des 3 verschärften ideologischen Klassenkampfes kommt der welt anschaulich-ideologischen Bildung wertvolle Erfahrungen zu verallge meinern und Lösungen für herange- . reifte Probleme zu konzipieren. Die Verantwortung der staatlichen Lei tungen und gesellschaftlichen Orga nisationen sollte sich dabei unter Führung der Parteiorganisationen in einem höheren Grad ihres Zusam menwirkens bei der Festlegung der notwendigen Maßnahmen, bei der Überarbeitung des Planteils „Wis senschaftlicher Nachwuchs“ in den langfristig angelegten Kaderentwick lungsplänen dokumentieren. © Die Kaderarbeit mit dem Ziel planmäßiger Entwicklung von Nachwuchswissenschaftlern, beginnt bereits mit der Auswahl geeigneter Kader. Ich meine das in einem dop pelten Sinne: Erstens kommt es un ter Beachtung kaderpolitischer Grundsätze darauf an, durch eine gezielte Förderung frühzeitig, plan mäßig und kontinuierlich aus dem Kreise der Beststudenten — in Aus nahmefällen auch schon durch die Qualifizierung besonderer Talente an den EOS, wie es die Sektion Ma- Arbeit mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs nicht aus dem Blickfeld verlieren und eine regelmäßige Ab stimmung zentraler Vorgaben mit den konkreten Entwicklungsbedin gungen in den Sektionen erfolgt. © Eine gezielte und auf Qualität orientierte Arbeit mit dem wis senschaftlichen Nachwuchs schließt auch die bewußte Ausschöpfung der der Universität gegebenen ideellen und materiellen Stimulierungsmög lichkeiten ein. Auf die Bedeutung einer konti nuierlichen Einschätzung der Lei stungen der Nachwuchskader durch die Betreuer, die Sektionen und die Wissenschaftlichen Räte, wurde hin gewiesen. Diese Leistungseinschät zungen sollten auch bei der Prämie rung aus dem Paragraph 8-Fonds, dem Forschungsfonds und der Ver gabe von Steigerungsstufen zugrunde gelegt werden. Wir sind entschieden gegen die ab und an noch anzutref fende Tendenz, die materielle An erkennung im Kollektiv dem Status des Wissenschaftlers anzupassen. Obwohl die endgültige Bestätigung durch das MHF noch aussteht, darf N ach der Darlegung unseres Standpunktes zu bestimmten, uns besonders dringlich erscheinen den qualitativen Parametern darf ich Ihre Aufmerksamkeit auf einige Schwerpunkte in der Entwicklung der einzelnen Gruppen des wissen schaftlichen Nachwuchses an der Karl-Marx-Universität lenken. Mit dem Forschungsstudium wur de eine spezifische Form der Aus bildung wissenschaftlicher Nach wuchskader geschaffen, die bei al ler bekannten Problematik gute Möglichkeiten bietet, rasch und zielgerichtet fachlich und politisch herausragende Hochschulabsolven ten zur Promotion zu führen. Dieses Anliegen des Forschungsstu diums ist jedoch noch nicht in allen Bereichen der Universität richtig verstanden worden; die Möglichkei ten, die es zur Stärkung des Wissen schaftspotentials bietet, werden ins gesamt unzureichend genutzt. Ein Vergleich der Zulassungen für das Forschungsstudium von 1971 bis 1976 zeigt, daß • dieser wichtige Weg der Entwick- Sinne des IX. Parteitages unter dem Vorzeichen Qualitätserhöhung in Angriff zu nehmen. Teil 1. der Rektorrede veröffentlichte UZ am 13. 5. (Nr. 19) auf S. 3 späteren Einsatz, zumindest eine Vorentscheidung zu fallen hat. Da bei sollte auch die Überlegung eine Rolle spielen, ob sich bei dem Nach weis von Spitzenleistungen eine sofortige oder nach dem Einsatz in der Praxis erfolgende Aufnahme in eine B-Aspirantur rechtfertigen läßt. Beides ist möglich. D ie Assistenz ist ein Arbeits rechtsverhältnis, das die Pflicht und das Recht zu intensiver wis senschaftlicher Qualifizierung ein- schließt. Die 861 befristeten Assi stenten stellen die zahlenmäßig größte Gruppe innerhalb des wis senschaftlichen Nachwuchses. • Unsere Kaderstrategie im Hinblick auf die befristete Assistenz läßt sich wie folgt umreißen: Die befristete Assistenz bleibt aus zwei Gründen ein entscheidender Weg zur Heranbildung des wissen schaftlichen Nachwuchses für die Mit der Verbesserung der poli tischen. und sozialen Struktur des wissenschaftlichen Nachwuchses ist eine wichtige Bedingung zur wei teren Erhöhung des Einflusses der Arbeiterklasse und ihrer Partei an der Karl-Marx-Universität geschaf fen worden. Den höchsten Anteil der Arbeiter und Bauern-Kader am wissenschaft lichen Nachwuchs verzeichnen wir generell bei den Forschungsstuden ten. Das ist ein Ausdruck verant- wortungsvoller kaderpolitischer Ar beit in allen Bereichen der Univer sität. Der Anteil der Arbeiter- und Bauernkader an den befristeten As sistenten liegt zwar beträchtlich un ter den Werten der Forschungs studenten, aber über denen der un befristeten Assistenten. Das läßt eine Verbesserung der Sozialstruktur des wissenschaftlichen Nachwuchses erwarten, wenn wir die eingeleitete konsequente Einstellungspolitik hin sichtlich der Beachtung des Arbei ter- und Bauern-Anteiles am wissen schaftlichen Nachwuchs weiterfüh ren. Die Sozialstruktur der Ober assistenten ist günstiger als jene der befristeten und unbefristeten Assistenten. . letztlich die gesellschaftliche Ent wicklung maßgeblich beeinflussen kann, ja zuweilen den Anstoß zur Bildung neuer „Wissenschaftsschu len“ stimuliert. W ir haben bisher herauszuarbei ten versucht, daß Nachwuchs arbeit — gemessen an den For derungen und Ansprüchen des IX.
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