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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
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- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
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Band 21.1977
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Partei lehrjahr aktuell Informationen und Anleitung zum Thema des Monats Mai Die Stärkung der Staatsmacht und die Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie Von Dr. Rudolf Pfretzschner ie weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft und die Schaffung grundlegender Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus erfordert die allseitige Festigung der sozialistischen Staats- und Rechtsord nung und die breite Entfaltung der sozialistischen Demokratie. „Die Politik der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ist auf die weitere allseitige Stärkung des sozialistischen Staates der Arbeiter und Bauern als einer Form der Diktatur des Proletariats ge richtet, die die Interessen des ganzen Volkes der Deutschen Demokrati schen Republik vertritt. Er ist das Hauptinstrument der von der Arbeiter klasse geführten Werktätigen..(Programm der SED). ★ Diese Feststellung im Programm der SED beinhaltet eine eindeutige Charakterisierung des Wesens und der Rolle unseres sozialistischen Staa tes, die darin besteht, daß der sozialistische Staat die Ziele und Interes sen der Arbeiterklasse und aller Werktätigen zum Ausdruck bringt und durch ihn die Arbeiterklasse unter Führung ihrer marxistisch-leninisti schen Partei die notwendige Einheitlichkeit in der Verwirklichung der vom IX. Parteitag begründeten Politik im gesamten gesellschaftlichen Le ben sichert. Der sozialistische Staat vereint über seinen Mechanismus, ins besondere über die demokratisch gewählten und mit allen Machtbefugnis sen ausgestatteten Volksvertretungen alle Bürger der Gesellschaft. Als die umfassendste politische Organisation der Gesellschaft garantiert er allen Bürgern gleiche politische Freiheiten und soziale Rechte, auferlegt er ih nen gleiche' staatsbürgerliche Pflichten. „Die zentrale Aufgabenstellung des Staates wie der politischen Organisation der sozialistischen Gesell schaft überhaupt bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft besteht darin, das Handeln der Werktätigen so zu leiten und zu organisieren, daß der Sinn des Sozialismus — alles zu tun für das Wohl des Volkes — immer vollkommener verwirklicht werden kann.“ (K. Hager) Bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft Wächst die Rolle des sozialistischen Staates gesetzmäßig. Dies resultiert aus den wachsenden Anforderungen an die wissenschaftliche Leitung im Sozialismus, insbesondere der Leitung ökonomischer und sozialer Pro zesse. Die Gründe für die wachsende Rolle des Staates wurden bereits auf dem VIII. Parteitag der SED dargelegt. Bei der Bestimmung der grundle genden Aufgaben des sozialistischen Staates in unserer gegenwärtigen Entwicklungsetappe ist deshalb stets von der Kontinuität der Entwicklung seit dem VIII. Parteitag auszugehen, sind die Beschlüsse des VIII. und IX. Parteitages in ihrer Einheit zu sehen. Besonders deutlich wird dies in der Fortsetzung des politischen Kurses der Hauptaufgabe. * Worin bestehen die grundlegenden Aufgaben bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft? — Im Fünfjahrplan zur Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR 1976 bis 1980 sind die unmittelbaren Aufgaben — für die erste Etappe der Ver wirklichung des Programms der Partei — abgesteckt. Dies betrifft die planmäßige Leitung der Entwicklung der Produktivkräfte und der sozia listischen Produktionsverhältnisse, die Erhöhung des -Bildungs- und Kul turniveaus des Volkes, die Verwirklichung des sozialpolitischen Programms und die Organisierung der Landesverteidigung. Die gesteckten Ziele stel len eindeutig höhere Ansprüche an die staatliche Leitungstätigkeit, insbeson dere bei der Leitung, Planung und Koordinierung komplexer gesellschaftlicher Aufgaben und Bereiche. So ergibt sich beispielsweise für solche Bereiche Wie die Energiewirtschaft, den Maschinenbau, die Landwirtschaft, die Konsumgüterproduktion und den Wohnungsbau die Notwendigkeit, lang fristige Entwicklungslinien auszuarbeiten und deren Umsetzung zu planen und zu organsiieren. — Die konsequente Realisierung der Hauptaufgaben und die weitere Ver wirklichung der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik erfordern ein dynamisches Leistungswachstum. Dabei kommt dem wissenschaftlich-tech nischen Fortschritt eine Schlüsselrolle zu. Ebenso dient der Ausbau der materiell-technischen Basis der Sicherung einer dynamischen ökonomi schen Entwicklung als wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung der Hauptaufgabe. Dabei spielt der weitere Ausbau der sozialistischen ökonomischen Integration auf der Grundlage langfristig abgestimmter Pläne eine entscheidende Rolle. — Einen Schwerpunkt bildet die territoriale Rationalisierung. Sie ist dar auf gerichtet, durch das Zusammenwirken der staatlichen Organe mit den Betrieben und Einrichtungen alle Möglichkeiten des Territoriums für die Intensivierung in der Produktion und in anderen Bereichen und für die Weitere Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen auszuschöpfen. Sie enthält u. a. den rationellen Einsatz des gesellschaftlichen Arbeits vermögens, die Koordinierung von Investitionen, den gemeinsamen und planmäßig abgestimmten Einsatz von Mitteln und Kapazitäten zur Reali sierung der sozialpolitischen Maßnahmen. Von dem gleichen Grundanlie gen ist die Tätigkeit der Gemeindeverbände bestimmt, in denen Städte Der IX. Parteitag der SED über die weitere allseitige Stärkung des sozialistischen Staa tes als einer Form der Diktatur des Prole tariats und die Weiterentwicklung der so- zialistischen Demokratie in der DDR. 1. Worin bestehen die vom IX. Parteitag be schlossenen Aufgaben zur weiteren allseiti gen Stärkung des sozialistischen Staates? 2. Welche Aufgaben stellt der IX. Parteitag für die weitere Vervollkommnung der so zialistischen Demokratie in der DDR? - W. I. Lenin: Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht. Abschnitte: Die Bedeutung des Kampfes für die vom gesamten Volke getragene Rechnungsführung und Kontrolle. „Gut funktionierende Organisation 8 und Diktatur, Die Entwicklung der Sowjetorga nisationen. In: Marx/Engels/Lenin: Uber den sozialistischen Aufbau, Seiten 215-217 und 222-232. — Bericht des Zentralkomitees der Soziali stischen Einheitspartei Deutschlands an den IX. Parteitag der SED. Berichterstatter: Ge nosse Erich Hanecker. Berlin, 1976, Seiten 110—121. — Programm der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands. Berlin, 1976, Seiten 40 bis 44. Entwicklung der DDR-Gemeindeverbände 1973 1974 1975 1976 (K. Sorgenicht, Staat, Recht und Demokratie nach dem IX. Parteitag der SED, Berlin 1976, S. 72) Gemeindeverbände insgesamt beteiligte Städte und Gemeinden 244 325 442 571 unter 20 000 Einwohner 1825 2196 2986 3959 Anteil an der Gesamtzahl dieser Städte und Gemeinden (in Prozent) 21,0 28,9 . 39,7 52,7 Einwohner in den Städten und Ge meinden der Gemeindeverbände (in Mill.) 1,8 2,5 3,3 4,13 und Gemeinden bis 20 000 Einwohner gemeinsam Mittel und Maßnahmen planen und einsetzen (s. Tabelle). — Die sozialistische Rechtsordnung ist weiter zu vervollkommnen und die sozialistische Gesetzlichkeit ist zu festigen. Das sozialistische Recht, das „der Verwirklichung der Interessen der Werktätigen, dem Schutz der sozia ¬ listischen Ordnung und der Freiheit und Menschenwürde der Bürger“ (Programm) dient, ist entsprechend der herangereiften Erfordernisse aus zubauen (z. B. Zivilgesetzbuch, Arbeitsgesetzbuch). Die Vervollkommnung der Rechtsordnung vertieft die Rechtssicherheit für alle Bürger, erfordert aber gleichermaßen eine verstärkte Rechtspropaganda und Rechtserzie hung. Sie ist darauf gerichtet, daß alle Staats- und Wirtschaftsfunktio Thema: Schwer punkte: ■ Literatur: - • • näre die sozialistische Gesetzlichkeit achten und die Gewährleistung von Ordnung, Disziplin und Sicherheit zum festen Bestandteil ihrer Leitungs tätigkeit machen. Gleichzeitig kommt es darauf an, daß überall im täg lichen Leben die Einhaltung des sozialistischen Rechts und bewußte Diszi plin zur festen Gewohnheit der Bürger werden. — Wachsende Aufgaben ergaben sich bei der Organisierung der Landes verteidigung und der Gewährleistung des zuverlässigen Schutzes der so zialistischen Ordnung. Es gilt, die Verteidigungsbereitschaft zu erhöhen und die Klassenwachsamkeit zu verstärken. Das stellt wachsende Anforde rungen an die wehrerzieherische Tätigkeit der staatlichen Organe fm en gen Zusammenwirken mit den gesellschaftlichen MassenorgehisatiOHfen. ★ Unter sozialistischer Demokratie ist das bewußte, ovganlislerte Zusam menwirken aller Werktätigen unter Führung der ArbeiterkFasse und ihrer Partei zur Verwirklichung der Ziele der Arbeiterklasse Und der Interes sen des ganzen Volkes zu verstehen. Die Entwicklung der sozialistischen Demokratie ist kein spontaner, sondern ein im Einklang mit den Gesetz mäßigkeiten des Sozialismus bewußt gestalteter Prozeß. Die wissenschaftlich begründete politische Linie, die im Programm und in den Beschlüssen der Partei fixiert ist, gibt der Arbeiterklasse und allen anderen Werktätigen Ziel und Richtung ihres gesellschaftspolitischen Han delns. Die Partei vereint und koordiniert die Tätigkeit aller staatlichen Organe und gesellschaftlichen Organisationen und Vereinigungen und be zieht diese entsprechend ihren spezifischen Aufgaben in die Leitung der gesellschaftlichen Prozesse ein. So verwirklicht die Partei ihre Führungs funktion als Organisator der sozialistischen Demokratie. Durch die Entfal tung ihres innerparteilichen Lebens ist sie beispielgebend für die Entfal tung von Schöpfertum, Initiative und Aktivität der Werktätigen, verkör pert sie den höchsten Reifegrad der sozialisischen Demokratie. Da die so zialistische Demokratie alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durch dringt, erfolgt ihre weitere Ausgestaltung unter Führung der Partei in vielfältigen Formen. Dabei kommt der Erhöhung der Rolle der Volksver tretungen und ihrer ständigen klassenmäßigen Stärkung sowie der Ent wicklung der demokratischen Aktivität der Werktätigen im Arbeitsprozeß eine besondere Bedeutung zu. Die wachsende Rolle der sozialistischen Volksvertretungen erfordert, die Verbindung mit den Werktätigen, insbesondere mit den Arbeitskollek tiven, immer enger zu gestalten, alle Initiativen, Vorschläge und Ideen für die Leitung und Lenkung der staatlichen Angelegenheiten zu nutzen. Das schließt den entschlossenen Kampf gegen Erscheinungen bürokratischen und herzlosen Verhaltens einzelner staatlicher Mitarbeiter ein. Die wei tere Qualifizierung der staatlichen Leitungstätigkeit und die Erhöhung ihrer gesellschaftlichen Wirksamkeit verlangt eine volksverbundene ope rative, wissenschaftlich begründete und rationell organisierte Arbeitsweise aller Staatsorgane. Das einheitliche, ineinandergreifende Wirken aller Staatsorgane im Sinne des demokratischen Zentralismus sichert, daß die Hauptziele der Staatspolitik schöpferisch und mit großer Initiative in al len Territorien durchgeführt und die fortgeschrittensten Erfahrungen und rationellsten Lösungswege genutzt werden. Wie in den Beschlüssen des IX. Parteitages hervorgehoben wurde, gewinnen dabei Rechenschaftslegung und Kontrolle zunehmend an Bedeutung. Dies verlangt auch die Rechen schaftslegung der staatlichen Leiter, der Funktionäre wirtschaftsleitender und anderer Organe vor den Volksvertretungen über die Erfüllung der ihnen übertragenen Aufgaben. Eine besondere Verantwortung kommt der ABI mit ihren 187 000 ehrenamtlichen Kontrolleuren zu, deren Wirksam keit weiter erhöht wird. Die wachsende Rolle der Volksvertretungen Schließt die Erhöhung der Autorität und eine wirksamere Tätigkeit der Abgeordneten, deren weitere Qualifizierung und noch zielgerichteteren schwerpunktmäßigen Einsatz ein. Es ist ein kennzeichnendes Merkmal der sozialistischen Demokratie, ih rer Entwicklung und ihrer Überlegenheit gegenüber der bürgerlichen De mokratie, daß sie von vornherein die Hauptsphäre menschlicher Tätigkeit, den Arbeitsprozeß, die Produktionsverhältnisse und ihre Gestaltung er faßt. „Die Partei mißt der Entwicklung der demokratischen Grundlagen in der Produktion erstrangige Bedeutung bei... Dort, wo der arbeitende Mensch weiß, daß seiner Stimme Gehör geschenkt wird, daß er geachtet wird, daß seine Meinung bei der Ausarbeitung sozialer und wirtschaft licher Probleme tatsächlich berücksichtigt wird — dort und nur dort fühlt er sich als wahrer Herr der Produktion, als Gestalter seines Schicksals. So sind politische Aufgaben und Aufgaben der Produktion miteinander verbunden.“ (L. I. Breshnew) Die Arbeitskollektive nehmen vor allem über die Gewerkschaften ihre demokratischen Rechte' zur aktiven Einwirkung auf die ökonomische, kulturelle und sozialpolitische Entwicklung wahr. Im sozialistischen Wettbewerb, in der Neuererbewegung und in vielfälti gen anderen Formen entfalten sich immer stärker Schöpfertum, Initiative, Kollektivität und gesellschaftliches Verantwortungsbewußtsein als einer grundlegenden Voraussetzung für die weitere Verwirklichung der Haupt aufgabe, für die Erfüllung der Beschlüsse des IX. Parteitages der SED. AGB - ein Ausdruck gestiegener Vera ntwortu ng d er G ewerkschaft „Die Stärke der sozialistischen De mokratie ist, daß sie alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durch dringt und in immer weiterem Um fange die Aktivität, die Sachkennt nis, die- Schöpferkraft der Menschen für die Gesellschaft fruchtbar macht.“ 1 ) Im Zusammenhang mit der For mulierung der Hauptaufgabe und ihrer konsequenten und erfolgrei chen Verwirklichung seit dem VIII. Parteitag der SED gewinnt die Ent wicklung der sozialistischen Demo kratie im Betrieb immer größeres Ge wicht. Diese Tatsache findet u. a. im Entwurf des neuen Arbeitsgesetz buches 2 ) seinen deutlichen Aus druck. Besonderes Augenmerk wur de dabei vor allem auf zwei Aspekte gelegt: 1. weitere Ausgestaltung der Rechte der Werktätigen im Sinne aktiver und wirkungsvoller Teilnahme an der Leitung und Planung im Betrieb, 2. Ausbau, d. h. Vertiefung und Er weiterung der Rechte der Gewerk schaften als Interessenvertreter der Werktätigen. Im Paragraph 2 des Entwurfs des AGB wird zur Charakterisierung des sozialistischen Arbeitsrechts gesagt: „Das Arbeitsrecht gewährleistet, daß die Werktätigen das politische, wirt schaftliche, soziale und kulturelle Leben im Betrieb mitgestalten und immer umfassender und sachkundi ger vor allem durch die Gewerk schaften und deren Organe an der Leitung und Planung mitwirken können.“ 3 ) Aus eigener Erfahrung kann jeder einschätzen, wie in seinem Arbeits kollektiv, in seiner Sektion oder Klinik, im Institut oder in der Hauptabteilung die Plandiskussion geführt, das Wettbewerbsvorhaben beraten, das Programm des Kollek tivs zur Teilnahme an der Bewe gung „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben!“ erarbeitet wird. Und über die Planerfüllung, die Abrech nung des Wettbewerbs und Erfolg oder Nichterfolg bei der Verteidi gung der erreichten Ergebnisse im „Titelkampf“ gibt es in der Regel ebenfalls eine Äußerung, eine Wer tung durch die Leitung. Welche neuen Forderungen im In teresse einer weiteren Entwicklung und Vervollkommnung der soziali stischen Demokratie enthält gerade in dieser Hinsicht der Entwurf des neuen AGB? Einige Beispiele sollen das ver deutlichen: Die Paragraphen 32 und 33 sind direkt dem Komplex „Plandiskus sion“ gewidmet. Danach hat der Betriebsleiter „gemeinsam mit der BGL d*e Plandiskussion so zu orga nisieren, daß die schöpferische In itiative der Werktätigen auf die Er schließung von Reserven... und die Übernahme entsprechender Ver pflichtungen gelenkt wird. Den Ar beitskollektiven sind konkrete Auf gaben vorzugeben.“ Der Leiter hat weiterhin „zu sichern, daß die Vor schläge und Anregungen der Werk tätigen ausgewertet., werden. Hier über hat er vor der BGL Rechen schaft zu legen.“ 4 ) Auch der sozialistische Wettbe- Von Dr. Werner Lehmann werb als „Ausdruck des Schöpfer tums der Werktätigen bei der Ge staltung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft“ hat im neuen AGB (in den Paragraphen 34 und 35) seinen Platz gefunden. Die Ver pflichtungen des Betriebsleiters zur Unterstützung des sozialistischen Wettbewerbes sind in 4 Punkten zusammengefaßt, wobei hier speziell die Forderung nach „Planaufschlüs selung und Vorgabe beeinflußbarer Kennziffern bis auf das Arbeitskol lektiv bzw. den Arbeitsplatz“ her vorgehoben werden soll. Drittens sei auch noch auf die Pa ragraphen 36 und 37 verwiesen, die die Förderung der Neuererbewegung beinhalten. Auch hier geht es in er ster Linie um die Weckung und planmäßige Entwicklung der schöp ferischen Potenzen und Initiativen der Werktätigen. Der wissenschaft lich-technische Fortschritt, die so zialistische Rationalisierung, und die Verbesserung der Arbeits- und Le bensbedingungen sind dabei die hauptsächlichen Zielrichtungen. Nimmt man schließlich die vorge- schlagenen gesetzlichen Regelungen zu den Betriebskollektivverträgen (an der KMU: Betriebliche Verein barung), fixiert in den Paragraphen 28 und 29, sowie dem Frauenförde rungsplan (Paragraph 30) und dem Jugendförderungsplan (Paragraph 30) hinzu, so ergibt sich eine Viel zahl unterschiedlichster gesetzlicher Regelungen, die alle dem Ziele die nen, das gesellschaftliche Verant wortungsbewußtsein, die Aktivität und bewußte Mitarbeit der Werk tätigen im Betrieb im Sinne und In teresse unserer gesamtgesellschaft lichen Entwicklung, d. h. der Ge staltung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft, zu wecken und zu fördern. Und eben das ist We sensmerkmal unserer sozialistischen Demokratie. Die weitere Entfaltung und Ver vollkommnung der sozialistischen Demokratie im Betrieb hat noch einen zweiten Aspekt: die Vertie fung und Erweiterung der Rechte der Gewerkschaften. Das ergibt sich aus der Stellung und Rolle der Ge werkschaften als umfassendste Klas senorganisation der Arbeiterklasse, der führenden Klasse und sozialen Hauptkraft unserer sozialistischen Gesellschaft. „Sie sind Schulen des Sozialismus und der sozialistischen Wirtschaftsführung. Sie tragen als Interessenvertreter der Werktätigen eine große Verantwortung für die allseitige Stärkung der sozialisti schen Gesellschaftsordnung und die stabile Entwicklung der sozialisti schen Wirtschaft“. 5 ) Der Entwurf des neuen AGB spie gelt den erreichten Stand bei der Gestaltung der entwickelten soziali stischen Gesellschaft auch bezüg lich der Rechte der Gewerkschaften eindrucksvoll wider. So gibt es einen Abschnitt „Rechte der Gewerkschaf ten“ (Paragraphen 6 bis 8), einen Abschnitt „Tätigkeit der Gewerk schaften im Betrieb“ (Paragraphen 22 bis 27) und eine Reihe Einzel paragraphen, die Rechte der Gewerk schaften fixieren, z. B. Paragraph 43 (Abschluß eines Arbeitsvertrages), Paragraph 49 (Änderungsver trag), Paragraph 57 (Gewerkschaft liche Zustimmung bei Kündigungen und Entlassungen), Paragraph 68 (gewerkschaftliche Teilnahme bei der Beratung einer Beurteilung), Paragraph 78 (Notwendigkeit der Zustimmung der Gewerkschaft bei Inkraftsetzung neuer Arbeitsnormen und anderer Kennzahlen der Ar beitsleistung), Paragraph 88 (Zu stimmung bei der Übertragung einer anderen Arbeit), Paragraph 92 (Zustimmung bei Auszeichnungen), Paragraphen 116 bis 119 (Zustimmung bei Prämiierungen), Paragraph 157 (Zustimmung bei Kündigung des Qualifizierungsvertrages durch den Betrieb), Paragraphen 172 und 173 (Zustimmung zu Überstundenarbeit). Verwiesen sei schließlich noch auf das Kapitel 16 (Kontrolle der Ein haltung des Arbeitsrechts) im Ent wurf des neuen AGB. Im Paragraph 292 heißt es u. „Die Gewerk schaften üben durch ihre Vorstände und Leitungen und andere gewerk schaftliche Organe sowie durch den Einsatz von Arbeiterkontroileuren die gesellschaftliche Kontrolle über die Einhaltung des Arbeitsrechts aus.“ 6 ) Der knappe und summarische Überblick über die vorgesehenen gesetzlichen Regelungen sollte die Breite und die Differenziertheit der Rechte der Gewerkschaft verdeutli chen. Vergleicht man den Entwurf des neuen AGB mit dem gültigen GBA, so findet man viele prinzipi elle Gemeinsamkeiten, aber an vie len Stellen ist auch eine neue Qua lität, eine gestiegene Verantwor tung der Gewerkschaft bei der Ver tretung der Interessen aller Werktä tigen erkennbar. So wird z. B. auf die im GBA verwendete und ver schieden auslegbare Formulierung „im Einvernehmen“ im Entwurf des AGB verzichtet. Ausdrücklich wird hier die Zu stimmung durch die zuständige be triebliche Gewerkschaftsleitung als Rechtswirksamkeitsvoraussetzung genannt und damit dieses Mitbe stimmungsrecht eindeutig bestimmt und aufgewertet. Literatur: 1) Bericht des ZK der SED an den IX. Par teitag der SED, Berichterstatter: Genosse Erich Honecker, Berlin 197G, S. 113 2) Tribüne, Nr. 15, 21. Januar 1977; Beilage: Arbeitsgesetzbuch der DDR (Entwurf) 3) a. 3. O., S. 2 ff 4) a. a. O.. S. 8 5) Programm der SED Berlin 1976, S. 43 6) Tribüne, Nr. 15, 21. Januar 1977, Bei lage, S. 45
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