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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Aus dem Bericht der Universitäts-Parteileitung Aus der Diskussion (Fortsetzung von Seite 6) 3. Damit hängt zusammen, daß in die Reihen der Gesellschaftswissen schaftler feindliche Ideologien einge drungen sind. Als der Klassenfeind 1956 versuchte, das Gift des Revisionis mus in die Hochschulen zu tragen, Wurde zwar der offene Revisionismus geschlagen, aber die Wurzeln wurden teilweise nicht aufgedeckt, und viele revisionistische Tendenzen blieben ver schleiert. 4. Verbreitet herrscht unter den Ge sellschaftswissenschaftlern ein klein bürgerlicher Individualismus. Nach wie vor gibt es nur wenig Ansätze und Bei spiele für sozialistische Gemeinschafts arbeit. Auf den Wahlversammlungen Wurde begonnen, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen. Aber wir müssen uns noch gewaltig an strengen, um in kürzester Frist auch in den Gesellschaftswissenschaften nach vorn zu marschieren und die sozialistische Umwälzung führend zu unterstützen. IV. Die Erfüllung der Freundschaftsverträge mit dem VEB Dreh* masdiinenwerk und dem MTS-Bereich Badrina Große Bedeutung in unserem Kampf um die sozialistische Univer sität, die in Lehre und Forschung eng mit der sozialistischen Praxis verbunden ist, haben unsere Freund schaftsverträge mit dem VEB Dreh maschinenwerk und dem MTS-Be reich Badrina. Am 10. Juli 1959 wurde der Ver trag mit dem VEB Drehmaschinen werk abgeschlossen. Seither entwik- kelten sich Ansätze der Zusammen arbeit. Wir stellen jedoch fest, daß von den Aufgaben nur ein Teil in An griff genommen worden ist. Es kam zu einer Zersplitterung der im Dreh maschinenwerk wirkenden Assisten ten und Studenten. Das lag z. T. daran, daß die Arbeit von der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät, als der Trägerfakultät des Freund schaftsvertrages, sehr schleppend or ganisiert wurde. Unsere Forderung lautet: Es kommt darauf an, so am Drehmaschinenwerk zu arbeiten, daß konkret meßbare Ergebnisse zum beiderseitigen Nutzen erzielt werden. Nach Abschluß des Freundschafts- Vertrages mit Badrina am 28. Juni 1959 dauerte es zu lange, bevor der Großteil der Fakultäten bzw. Grund organisationen mit dem MTS-Bereich Verbindung aufnahm. Trotz der Anfangsschwierigkeiten Wurde von den verschiedenen Fakul täten bzw. Instituten gute Arbeit ge leistet. Verdienste erwarb sich dabei die Kommission Landwirtschaft unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Hen sel; sie hatte die Führung der Ar beit in der Hand. Die Hauptmängel liegen z. Z. noch darin, daß wir noch nicht genügend verändert haben und die Verbindung zu Badrina noch zu einseitig unter dem Gesichtspunkt der Hilfe angesehen wird. Die Erfah rungen aus unserer Arbeit in Ba drina werden noch wenig in der Lehr- und Erziehungsarbeit verwen det. Gute Beispiele gibt es bei den Veterinärmedizinern, die praktische Uebungen im MTS-Bereich durch führen; an der Wifa und am' FMI werden Diplomarbeiten über be stimmte Probleme des MTS-Berei- ches geschrieben. V. Die Entwicklung des wissenschaitlichen Nadhwudhses Wir haben eine Reihe gut ausgebil deter junger Wissenschaftler, die an ihrer Habilitation arbeiten. Wir kön nen und müssen die Aufgabe stellen, das Tempo bei der höheren Quali- fikation des wissenschaftlichen Nach wuchses zu beschleunigen. Würden wir so wie bisher Weiterarbeiten, dann wären über 15 Jahre nötig, um das im Perspektivplan bis 1965 ge steckte Ziel zu erreichen. Nur die Mediziner haben eine größere An zahl von Habilitationen aufzuweisen. In allen anderen Fachrichtungen ist eine sprunghafte Steigerung der Ha bilitationen notwendig. Obwohl die Zahl der Promotionen in letzter Zeit gestiegen ist, bleibt der erreichte Stand auch hier ungenügend. Was muß verändert werden, damit wir schneller vorankommen? 1. Die Angehörigen des wissenschaft lichen Nachwuchses müssen sich be wußt sein, daß Promotionen und Ha bilitationen auf dem Weg zu höchster Qualifikation in kürzester Zeit eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Erfüllung des Siebenjahrplanes und die politische, moralische und wissenschaft liche Pflicht eines jeden heranwachsen den Wissenschaftlers sind. Besonders in den gesellschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen ist diese prinzipielle Einstellung durchzusetzen. 2. Auch bei der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses, beim Anfertigen der Dissertationen und Ha bilitationsarbeiten beschleunigt die Ge meinschaftsarbeit das Tempo. Die Zer splitterung und das Nebeneinander sind zu überwinden. Es ist mehr jungen Wissenschaftlern Gelegenheit zu geben, an komplexen Problemen zusammen zuarbeiten. Das gilt besonders für das Institut für Marxismus-Leninismus. 3. Der marxistisch-leninistischen Wei terbildung des nichtpromovierten wis senschaftlichen Nachwuchses in den seit 1958 (ausschließlich der Medizinischen und Veterinärmedizinischen Fakultät) durchgeführten 16 Doktorandensemina ren mit etwa 400 Teilnehmern, bei denen teilweise eine Anwesenheit von 95 Prozent erreicht wurde, gilt es durch die staatlichen Leitungen (besonders das Prorektorat für den wissenschaft lichen Nachwuchs) und die Partei leitungen größere Aufmerksamkeit zu schenken. 4. Die soziale Zusammensetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses muß weiter verbessert werden. Obwohl der Anteil der Arbeiterkinder an der Assistentenschaft gestiegen ist. gibt es unter den Oberassistenten unserer Uni versität heute vier Prozent weniger Kinder von Arbeitern und Bauern als 1956. Verschiedene Fakultäten haben ihre Pläne bis zum Jahre 1965 bisher ohne Berücksichtigung der notwendigen Verbesserung der sozialen Zusammen setzung auf gestellt; sie sollten deshalb gründlich überprüft werden. 5. Der Anteil der Frauen ist zu er höhen. An der Wirtschaftswissenschaft lichen Fakultät und der Fakultät für Journalistik gehören dem wissen schaftlichen Nachwuchs nur jeweils 9,5 Prozent an. Hier ist eine Aenderung notwendig. Besser sieht es an den Kli niken, am Institut für Marxismus-Leni nismus mit 31 Prozent und bei den Landwirten mit 24,5 Prozent aus. Aber auch hier läßt die Förderung der Frauen noch zu wünschen übrig. Die Gewinnung von Kadern für den wissenschaftlichen Nachwuchs, die sich in der Praxis bewährt haben, muß verstärkt werden. Alle Grund organisationen und staatlichen Lei tungen unserer Universität müssen die jetzt beginnende Diskussion über die Thesen des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen „Für die schnelle und planmäßige Ent wicklung eines zahlreichen soziali stischen wissenschaftlichen Nach wuchses an den Universitäten und Hochschulen der DDR“ dazu benut zen, um eine entscheidende Wende in der Arbeit mit dem wissenschaft lichen Nachwuchs herbeizuführen. VI. Die Entwicklung der sozialisliscen Gemeinsdafisarheit unter dem wissen* schaillid-lednischem, lednischen und Pflege* personal Die Entwicklung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit zu einer Massen bewegung an der Karl-Marx-Universi tät wurde bisher unter den Arbeitern und Angestellten zum Teil unterschätzt. Einige Genossen haben noch nicht er kannt, daß die Einbeziehung der Ar beiter und Angestellten nicht nur für die Steigerung der Arbeitsproduktivität in der wissenschaftlich-technischen Ar beit von Bedeutung ist, sondern daß sie auch dazu beiträgt, die wissen schaftliche Arbeit zu verbessern. Entsprechend den Bedingungen an der Medizinischen Fakultät haben sich dort spezielle Formen entwickelt. Das Neue sehen wir im Aufbau von soziali stischen Stationen. An der Nervenklinik z. B. hat man sich vorgenommen, die Betreuung der Patienten und die poli tische und fachliche Qualifizierung der Mitarbeiter zu verbessern. Verschiedene Stationen führen Leistungsvergleiche durch, an denen auch die Stationsärzte teilnehmen. Gute Erfahrungen erzielten damit die Medizinische und die Chirurgische Klinik. Die Partei- und die Gewerkschaftsleitungen an den Kli niken müssen diese Bewegung stärker unterstützen. Durch Leistungsvergleiche wollen auch unsere Handwerker ihre Arbeit verbessern. Einige Brigaden haben auch bereits sehr konkrete Vorstellungen und kämpfen um den Titel „Brigade der sozialistischen Arbeit“. Gute Lei stungen vollbringen die Kolleginnen an der Kinderklinik. Es fehlt jedoch die Hilfe der Universitätsleitung, die diese Bewegung unter den Handwerkern nach politischen und fachlichen Gesichts punkten zusammenfaßt, die die Werk stätten konzentriert, was die Lösung der technischen Aufgaben rationeller ge_ stattet. Wir begrüßen den Aufbau des Bil dungszentrums an der Medizinischen Fakultät unter Leitung von Herrn Pro fessor Uebermuth. Damit wird die Uni versität auch ihren Verpflichtungen ge genüber der Qualifizierung ihrer eige nen Mitarbeiter gerecht. Die Gewerkschaft hat beim Aufbau des Bildungszentrums eine gute Arbeit geleistet. Sie muß aber der Klärung J aller damit verbundenen ideologischen Fragen größere Aufmerksamkeit schen ken. * Des weiteren befaßt sich der Be richt eingehend mit einigen Pro blemen der massenpolitischen Arbeit, der Verantwortung der Vniversitäts-, Fakultäts- und Institutsleitungen für die Erhöhung der wissenschaftlichen Leistungen sowie mit der Erhöhung der Kampfkraft der Parteiorgani sation durch die Wende zur kon kreten Führungsarbeit, 1 Dem Grundproblem der gesamten Delegiertenkonferenz: Wie erreichen wir in Forschung, Lehre und Er ziehung die Weltspitze, war die ge samte Diskussion gewidmet. Prof. Dr. Neundorf, Dekan der Ve terinärmedizinischen Fakultät for derte mit Nachdruck die enge schöpfe rische Zusammenarbeit mit der Land wirtschaftlichen Fakultät und be tonte, daß es bei der Erziehung der Studenten darauf ankomme, bewußt den tierärztlichen Beruf als ein Poli tikum zu betrachten. Der neue Tier arzt in der DDR müsse hochquali fizierter Fachmann und bewußter So zialist sein. Von der gleichen Voraus setzung ging Dr. Senglaub vom Zoo logischen Institut aus. Er betonte, daß ein hohes, politisches Bewußtsein, die Ueberzeugung, daß die eigene wissenschaftliche Arbeit dem Aufbau und der Stärkung unseres sozialisti schen Staates dient, zu höchsten wis senschaftlichen Leistungen befähigt. Vorwärtsweisend und interessant waren in diesem Zusammenhang auch die Ausführungen von Prof. Dr. Müller-Hegemann, Direktor der Neu rologisch-Psychiatrischen Klinik. Pro fessor Dr. Müller-Hegemann demon strierte anschaulich wie die meta physische Trennung von Politik und Wissenschaft zum Rückgang in der Pawlow-Forschung führte. Er be grüßte die Empfehlung der Delegier tenkonferenz zur Bildung einer zen tralen Kommission zur Anwendung der Lehren Pawlows für die Er forschung der höheren Nerventätig keit und erklärte sich bereit, die Lei tung dieser Kommission zu überneh men. Prof. Dr. Müller-Hegemann for derte zur sozialistischen Gemein schaftsarbeit zwischen verschiedenen Kliniken der Medizinischen Fakul tät, Philosophen, Psychologen und Pädagogen auf. Die Lösung aller wissenschaftlichen Aufgaben in der weiteren Perspek tive bis 1980 hängt weitgehend von der Heranbildung eines hochqualifi zierten wissenschaftlichen Nachwuch ses ab. Es ist deshalb nicht zufällig, daß sich eine Reihe Diskussionsred ner diesem wichtigen Problem zu wandten. Dr. Hörning vom Prorektorat für wissenschaftlichen Nachwuchs for derte. mit der Unterschätzung bei der Förderung des wissenschaft lichen Nachwuchses endlich Schluß zu machen. Dies gilt im besonderen Maße für alle gesellsdiaftswissen- schaftlichen Fachrichtungen. Dr. Hör ning wies nach, daß in der Praxis bei der Förderung des wissenschaft lichen Nachwuchses die revisionisti sche Begabtentheorie gehandhabt wird und dadurch ungenügend Ar ¬ beiter- und Bauernkinder sowie Frauen gefördert werden. Dies trifft in besonderem Maße auf die Fakultät für Journalistik und die Landwirt schaftliche Fakultät zu. Das Problem des wissenschaftlichen Nachwuchses kann, so betonten Dr. Hörning und andere Redner, nur durch die An wendung neuer kühner Methoden gelöst werden. An erster Stelle ist dabei die Erarbeitung von Disserta- tions- und Habilitationsschriften in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit zu nennen. Genosse Herder: Gesellschaftswissenschaftler mit aufs Land! Ich möchte ein paar Worte sagen über die gegenwärtig vorliegenden Erfahrungen des Einsatzes der Stu denten in den Dörfern und in den landwirtschaftlichen Produktionsge nossenschaften. Es ließen sich eine Vielzahl von Beispielen aufführen, die zeigen, daß alle Studenten, die gegenwärtig im Einsatz sind, wirklich ihr Bestes ge ben. Die Studenten bewiesen, daß sie in der Lage sind, das Wissen, das sie sich an der Universität angeeignet haben, in die Tat umzusetzen. Aber ich möchte auch sagen, daß zu wenig Lehrkräfte aus den Gesell schaftswissenschaften mit draußen auf dem Lande sind und die Studen ten bei diesem Prozeß unterstützen. Die sozialistische Umwälzung auf dem Lande ist der Ausdruck des le bendigen Marxismus. Es ist auch nicht zu verantworten, wenn Lehr kräfte aus den Gesellschaftswissen schaften an diesem Prozeß nicht un mittelbar teilnehmen. Die Teilnahme an diesem Prozeß draußen wird uns bei der Entwicklung der Gesell schaftswissenschaften, bei der Herbei führung der Wende in den Gesell schaftswissenschaften mehr helfen, als jetzt hier an der Universität zu bleiben und dann zu erfahren, was sich draußen abspielt. Ich meine, daß in dieser Beziehung mit Hilfe der Parteiorganisation noch Ueberlegungen angestellt werden sollten und — da der Einsatz der Studenten bis Ende April geht — man überlegen sollte, in welcher Richtung auch hier die Genossen aus den Gesellschaftswissenschaften noch an diesem Einsatz teilnehmen kön- nen. Wir schlagen vor, nach der Rück kehr aus dem Einsatz diese Einsätze an den Fakultäten und Instituten sehr gründlich auszuwerten, Schluß folgerungen aus den Einsätzen zu ziehen und sich Gedanken zu machen, in welcher Richtung auch die wissen schaftliche und die Lernarbeit für diese neuen Bedingungen verändert werden können. Kennzeichnend für die Konferenz war auch die Tatsache, daß namhafte Professoren unserer Universität, die nicht der SED angehören, als Gäste teil nahmen, so Herr Prof. Dr. Arland, Prorektor für Forschung; Herr National preisträger Prof. Dr, Rosenkranz, Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultät, und Herr Prof. Dr. Hensel, Prodekan der Veterinärmedizinischen Fakultät. Unser Bild zeigt Prof. Dr. Rosenkranz mit Dozent Dr. Schade, Prodekan der Landwirtschaftlichen Fakultät. Foto: Hoffmann Die Genossen müssen an der Spitze stehen! Aus dem Schlußwort des Genossen Handel zur Diskussion Ich möchte im Schlußwort fünf Probleme hervorheben. Das ist er stens das Problem, daß unsere Ge nossen in der wissenschaftlichen Ar beit, in ihrem politischen Auftreten an der Spitze stehen müssen, wenn es das Neue durchzusetzen gilt, daß sie an der Spitze der Gemeinschafts arbeit stehen müssen, der Gemein schaftsarbeit unter den Wissenschaft lern wie der Gruppen sozialistischer Studenten. Damit im Zusammenhang steht, daß der Inhalt der Parteiarbeit die Errei chung höherer wissenschaftlicher Lei stungen, die konkreten Ergebnisse sein müssen. Wir haben Erfolge bei der Wende zur konkreten Leitung erzielt. Ge nossen, aber wir haben auch noch große Aufgaben. Ich möchte das am Beispiel der Grundorganisation der Slawisten zeigen, wo sehr deut lich wurde, daß wir die Wende im Grunde genommen noch nicht vollzogen haben, oft noch auf halbem Wege stehen geblieben sind. Früher gab es in dieser Grundorganisation im Ergebnis der Auseinandersetzun gen über das Auftreten und die Wühlarbeit der feindlichen Schröder- Gruppe viele scharfe politische Aus- einandersetzungen; jetzt steht im Mittelpunkt der Parteiarbeit der Kampf um höhere Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit, aber er stens zu allgemein, und zweitens set zen wir uns immer noch nicht genü gend ebenso kämpferisch mit fehlen den wissenschaftlichen Ergebnissen und schlechten wissenschaftlichen Leistungen auseinander wie das sei nerzeit mit dem falschen politischen Auftreten war. Zu einem dritten Problem: Wir sind nicht der Meinung, daß etwa die Lage so iSt, daß die Genossen Gesell schaftswissenschaftler zu wenig ar beiten, aber es wird noch nicht genü gend um Klarheit gerungen, und die Kräfte werden nicht genügend auf die Erfüllung der beiden von der Par tei gestellten Hauptaufgaben konzen triert, nämlich erstens auf die Ver allgemeinerung der Erfahrungen der sozialistischen Umwälzung und zwei tens auf den Kampf gegen die Ideo logie, Politik und Oekonomie des Militarismus. Genossen, bei den Gesellschafts wissenschaftlern ist wie bei kaum einem anderen eine so enge Verbin dung zwischen dem Kampf der Par tei und der unmittelbaren wissen schaftlichen Arbeit gegeben. Gerade die Gesellschaftswissenschaftler kön nen doch ihre politische Arbeit in keiner Weise vom Kampf der Partei trennen. Es hat sich doch gezeigt, wie die wissenschaftliche Arbeit dann zu rückbleibt, wenn keine ideologische Klarheit über die von der Partei ge stellten Aufgaben da ist, wie der Revisionismus verhindert, wie ein mal gesagt wurde, daß die Kühe mehr Milch geben, wie bei uns der Revisionismus verhindert, daß eben konkrete Ergebnisse auf den Tisch gelegt werden können. Dafür sind doch genügend Beweise erbracht worden. Viertens zu einem Problem, das in der Diskussion sehr ungenügend be handelt wurde, nämlich zu den Fra gen des Fern- und Abendstudiums, denen wir größte Aufmerksamkeit schenken müssen: Wer studiert denn im Fern- und Abendstudium? Sind es nicht die qualifiziertesten Kader aus den Betrieben, aus dem Staats apparat, aus dem Parteiapparat, die sich hier im Fernstudium Wissen er werben. die von der Universität erwarten, daß sie dann ihre Auf gaben in der Praxis besser lösen kön nen? Es zeigt sich- immer noch, daß das Fern- und Abendstudium als das fünfte Rad am Wagen betrachtet wird, nicht organischer Bestandteil unserer Lehrtätigkeit ist. Es wird nicht so gefördert wie das Direkt studium. Schließlich eine fünfte Frage: Die Erhöhung der Leistungen hängt in erster Linie davon ab, wie es die Par tei versteht, die Erfüllung der Auf gaben des Siebenjahrplanes zum In halt der Arbeit in den Leitungen der Universität, der Fakultäten, der In stitute und der Massenorganisationen zu machen. Wir müssen folgendes beachten, Genossen: Bei der Wende zur kon kreten Führung darf es nicht dahin kommen, daß jetzt, die Parteileitung einer Fakultät etwa den Rat der Fakultät ersetzen würde, um das ein mal zuzuspitzen. Es geht doch viel mehr darum, daß nicht die Fakul tätsparteileitung die Forschungs- Schwerpunkte festlegt — das ist im mer Sache des Fakultätsrates und der Wissenschaftler in diesen Gremien — sondern daß die Parteileitung die ideologischen Voraussetzungen schafft, damit die richtigen Schwer punkte festgelegt werden, die in Uebereinstimmung stehen mit den Beschlüssen der Partei. Sie muß sich dafür einsetzen, daß dann diese Schwerpunkte auch verwirklicht wer den. Sie muß die Genossen in den Leitungen befähigen, die Führung durch die staatlichen Leitungen bzw. durch die Leitungen der Universität, der Fakultäten der Institute und Massenorganisationen tatsächlich so zu verwirklichen. Genosse Wetzel hat noch einmal hervorgehoben, daß die Parteiarbeit sich dadurch ’ auszeichnet, daß wir Schwerpunkte in der Arbeit haben, daß wir uns jetzt z. B. viel stärker auf das Lehrerstudjum konzentrieren müssen, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Ich möchte noch einmal darauf hin weisen: Man darf nicht einen Punkt aus der Entschließung herausgreifen und sich auf diese Aufgabe allein konzentrieren, sondern man muß die Entschließung zugleich im Zusam menhang sehen. So wie der Sieben jahrplan eben nicht die Summe von einigen Einzelaufgaben ist, sondern der Gesamtplan für den Sieg des So zialismus. so muß unsere Entschlie ßung der Plan sein, um einen ent scheidenden Schritt vorwärtszukom men beim Kampf um die sozialistische Universität. Dabei steht die Auswertung des 8. Plenums im Vordergrund. Nicht etwa nur bei den Landwirten und Veterinärmedizinern, sondern an der ganzen Universität, damit wir jedem Universitätsangehörigen deutlich ma chen, worauf es bei uns in der Vor bereitung der Gipfelkonferenz an- kommt. Alle müssen sich von dem Bewußtsein leiten lassen, daß die Jahre 1960/61 die entscheidenden Jahre bei der Erfüllung des Sieben- jahrplanes, die entscheidenden Jahre im Kampf um die Bändigung des Militarismus sind. Universitätszeitung, 20, 4. 1960, S. 7
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