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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Sozialislisdhe Umgeslallung der Universiläl zielstrebig iorlselzen Aus dem Bericht der Universitäts-Parteileitung an die Delegiertenkonferenz De vergangene Wahlperiode war von tiefgreifenden Veränderungen er füllt. Wir begannen auf allen Gebie ten mit der Verwirklichung des Be schlusses des V. Parteitages über den Kampf um den Frieden, für den Sieg des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik und für die nationale Wiedergeburt Deutschlands als friedliebender, demokratischer Staat durch die Bändigung des west deutschen Militarismus. Ausgehend von der III. Hochschulkonferenz und dem durch die letzte Delegiertenkon ferenz im April 1958 beschlossenen „Programm der weiteren sozialisti schen Entwicklung der Karl-Marx- Universität“ gelang es, die Mehrheit der Universitätsangehörigen für die Verwirklichung der Beschlüsse des Der Inhalt der sozialistischen Uni versität wurde den Universitätsange hörigen besonders deutlich durch die Perspektivplandiskussion und das Ju biläum vor Augen geführt. Während bei der Erarbeitung des Planes die Aufgaben jedes Instituts, der Fakul täten und der gesamten Universität zur Erfüllung des Siebenjahrplanes formuliert und damit der Prozeß der sozialistischen Umwälzung an der Universität konkretisiert und seine Etappen festgelegt wurden, war die 550-Jahr-Feier die Demonstration des bereits Erreichten. Sie war Beweis für die hohen Leistungen, zu denen die Wissenschaft im Sozialismus fähig ist, und sie ließ zugleich die Größe der weiteren Entwicklung ahnen. 1. Mit dem Perspektivplan für die Jahre bis 1965 schufen sich die Uni versitätsangehörigen erstmalig einen Plan, in dem nicht nur die Investi tionen und Haushaltmittel, sondern vor allem die Aufgaben in Lehre und Forschung, die Entwicklung der Ka der und die Perspektive der einzel nen Institute festgelegt wurde. In der Diskussion über den Plan entfaltete sich in breitem Maße un sere sozialistische Demokratie. Die große Mehrheit der Wissenschaftler, Arbeiter, Angestellten und Studenten beriet ernsthaft die künftigen Auf gaben. Es wurde klar, wie das Mor gen aussieht und welche Forderungen es an uns stellt. Das hat eine große Initiative ausgelöst und ermöglicht, alle Kapazitäten der Universität im Interesse des wissenschaftlich-techni schen Fortschritts maximal auszu schöpfen, 2. Für das Jubiläumsjahr aus An laß der 550-Jahr-Feier der Karl- Marx-Universität wurde die Aufgabe gestellt, das Jubiläum zu einem be deutenden politischen und wissen schaftlichen Ereignis zu gestalten, das im Zeichen des 10. Jahrestages der Gründung der Deutschen Demokrati schen Republik steht und dazu bei trägt, das Ansehen unseres Arbeiter- und-Bauern-Staates zu erhöhen, Zeug nis vom wissenschaftlichen Leistungs stand an der Karl-Marx-Universität abzulegen und wichtige Impulse für die weitere sozialistische Umgestal tung der Universität und die Meiste ¬ lm Siebenjahrplan ist die Aufgabe gestellt, „wissenschaftlich hochquali fizierte Fachleute auszubilden, die de n neuesten Stand der wissenschaft- lichen und technischen Erkenntnisse beherrschen, über die Fähigkeit ver fügen, ihre Kenntnisse in die Praxis des sozialistischen Aufbaus umzuset zen, erfolgreich im sozialistischen Kollektiv zu arbeiten und eine lei tende Tätigkeit in Staat, Wirtschaft und Kultur auszuüben.“ (Gesetz über den Siebenjahrplan.) Daraus ergeben sich zwei Haupt aufgaben auf dem Gebiet der Aus bildung: 1. die ständige Steigerung der Lei stungen und die Verbesserung der Praxisbezogenheit, 2. die maximale Ausnutzung der Ausbildungskapazität und die Ein haltung der Studienzeit. Der Kampf um den wissen schaftlichen Höchststand in den Lehrveranstaltungen Um die Qualität von Ausbildung und Erziehung zu verbessern, müssen die Lehrpläne höchsten Anforderun- V. Parteitages der SED zu gewinnen und die sozialistische Umgestaltung von Forschung, Lehre und Erziehung an unserer Universität einzuleiten. Heute stehen wir mitten im Kampf um die Erfüllung des Siebenjahr planes, in dem die politischen, ökono mischen, sozialen und kulturellen Zielsetzungen unserer gesamten werktätigen Gesellschaft zusammen gefaßt sind und der den konkreten Weg zum Sieg des Sozialismus in der DDR in der Periode bis 1965 zeigt. Durch Erfüllung und Uebererfüllung des Planes im Bereich der Karl-Marx- Universität tragen wir- dazu bei, in kürzester Frist das allseitige Ueber- gewicht de s sozialistischen Lagers über den Kapitalismus herzustellen und so den Frieden zu sichern. rung der ihm im Siebenjahrplan ge stellten Aufgaben zu geben. Es sollte dazu dienen, die Produktivität der wissenschaftlichen Arbeit zu erhöhen, die enge und vertrauensvolle Zusam menarbeit mit den parteilosen Wis senschaftlern zu verbessern, den Stolz auf die hervorragenden Tradi tionen der Vergangenheit unserer Universität zu pflegen und den inne ren Zusammenhang der freien Ent faltung der Wissenschaft zum Wohle des Volkes mit dem sozialistischen Aufbau in der DDR im Gegensatz zum Mißbrauch der Wissenschaft durch den Militarismus in West deutschland eindeutig zu demonstrie ren. Im Jubiläumsjahr sollte die enge Verbundenheit der Universität mit den Werktätigen weiter gefestigt werden. Diese Aufgaben wurden, insgesamt gesehen, durch den hervorrragenden Einsatz der Universitätsangehörigen verwirklicht. gen genügen, d. h., den neuesten Stand der wissenschaftlichen Er kenntnisse berücksichtigen. Bei der Ausbildung ist dafür zu sorgen, daß die Spezialisierung auf der Basis einer breiten und theoretisch soliden Grundausbildung erfolgt. Die Ausbil dung sollte eine Stoffüberfüllung ver meiden und darauf gerichtet sein, die Studenten zu selbständiger wissen schaftlicher Arbeit zu befähigen und in ihnen den Drang zu wecken, das Neue auf ihrem Fachgebiet ständig zu verfolgen und sich anzueignen. Wir schätzen den erreichten Stand so ein. daß bisher im Vordergrund der Veränderungen die Organisation und die Methoden standen. Die Ver besserung des Inhalts der Lehrver anstaltungen wird noch nicht genü gend berücksichtigt. Ein entscheiden der Mangel ist, daß den Lehrpro grammen und Studienplänen, nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Der Hauptweg zur Erhöhung des Ausbildungsniveaus ist die ständige Ueberprüfung des Inhalts der Lehr veranstaltungen — darunter auch der sogenannten traditionellen Grundvor lesungen — in der Hinsicht, wie sie dem neuesten Stand von Wissen schaft und Praxis entsprechen. Die Einführung des sogenannten Komplexstudiums an der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät hat einige wertvolle Erfahrungen vermittelt. Der Gedanke, den Vor lesungsstoff inhaltlich zu Komplexen zusammenzufassen, um den Studen ten ein möglichst abgerundetes Wis sen über die verschiedenen Problem kreise zu vermitteln, ist nach den bis herigen Erfahrungen im dritten und vierten Studienjahr — für die diese Form des Studiums vorgesehen wurde, richtig. Die Durchführung beschränkte sich aber im wesentlichen auf eine rein zeitliche Zusammenlegung der Unter richtsstunden für die einzelnen Stoff gebiete. An der Medizinischen Fakultät haben bisher die Beratungen über die Verbesserung der vorklinischen und klinischen Ausbildung keine we sentlichen Ergebnisse gebracht, ob wohl alle Vertreter des Lehrkörpers die Notwendigkeit einer Verände rung betonen. Es ist auch bekannt, daß in der ganzen Welt nach neuen Wegen in der praxisbezogenen medi zinischen Ausbildung gesucht wird. In den naturwissenschaftlichen Dis ziplinen gilt es, ausgehend von der Foto: Hoffmann richtigen Erkenntnis der, immer grö ßer werdenden Rolle der Mathematik, verbreitet die Forderung nach einer besseren Ausbildung in diesem Fach, so z. B. von den Studenten des 3. und 4. Studienjahres der Geophysik. Auch Chemiestudenten wünschen eine gründlichere mathematische Ausbil dung, besonders durch Uebungen. Wir schlagen vor, in allen natur wissenschaftlichen Disziplinen Mög lichkeiten für eine verstärkte mathe matische Grundausbildung zu über prüfen. Für alle Gesellschaftswissenschaft ler ist die zentrale Frage zur Ver besserung der Ausbildung die Er höhung der Kenntnisse im Marxis mus-Leninismus. Bei Juristen, Wirt schaftswissenschaftlern, Journalisten u. a. wird zum Teil grob das Stu dium der Klassiker des Marxismus- Leninismus und der Parteibeschlüsse vernachlässigt. Die Babelsberger Kon ferenz wurde bei den Juristen erst jetzt richtig ausgewertet. Sie muß auch von anderen Fachrichtungen stärker beachtet werden. Ein Histo riker, der nach fünfjährigem Studium die nationale Grundkonzeption der deutschen Geschichtswissenschaft nicht begriffen hat, hat sein Studien ziel nicht erreicht. Bei den Juristen mußte festgestellt werden, daß z. B. die Entwicklung der Arbeiter-und-Bauern-Macht als konfliktlos dargestellt wird. Am Franz-Mehring-Institut werden . in den Vorlesungen über die Zeit nach 1945 wenig Auseinandersetzungen mit dem Militarismus in West deutschland geführt. Bei den Indu strieökonomen wird in der Haupt- Vorlesung über Organisation und Planung faktisch eine bürgerliche Betriebswirtschaftslehre gelesen, die mit marxistischen Zitaten umrahmt ist. Zur Grundausbildung gehört bei den Sprach- und Literaturwissen schaftlern in erster Linie die Be herrschung der Sprache. Es ist gut, wenn z. B. die Slawisten großen Wert auf moderne Literaturkennt nisse legen. Unserer Meinung nach muß aber ein Slawist oder auch Ro manist, Anglist usw. zugleich die I. Die Erarbeitung des Perspektivplanes bis 1965 und die 550-ahr-Feier - bedeutende Ereignisse an der Karl-Marx-Universität in der Berichtsperiode II. Die Ausbildung der Studenten zu hochqualifizierten Fadhkräiten, die von der Sadie des Sozialismus überzeugt sind Sieben verdiente Parteiveteranen wurden am Ende der Diskussion mit der Ehrennadel und der Ehrenurkunde der Partei ausgezeichnet. Genosse Jäckel vom Physikalischen Institut war mit 54 Jahren Zugehörigkeit zur Arbeiter. Partei das älteste Parteimitglied. Unser Bild zeigt die Veteranen auf ihrem Ehrenplatz vor dem Präsidium. Sprache des jeweiligen Landes per fekt beherrschen. Wir empfehlen, in diesen Disziplinen Vorlesungen und Seminare mindestens nach dem 2. Studienjahr in der jeweiligen Lan dessprache zu halten. Wir halten es auch für einen großen Mangel, daß in diesen Fachrichtungen viel zu wenig Lehrveranstaltungen über Ge schichte und Oekonomie der be treffenden Länder gehalten werden. Die Fortschritte im gesellschaftswissenschaft lichen Grundstudium entsprechen noch nicht den wachsenden Anforderungen Im gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudium gibt es Fortschritte in der engeren Verbindung mit der Praxis des Kampfes unserer Partei. Die verstärkte kollektive Auswer tung der Parteibeschlüsse wirkt sich positiv aus. Dennoch ist die notwen dige Wende noch nicht vollzogen. Das Grundstudium steht nicht auf der Höhe seiner Aufgaben. Es ist in der Gesamtentwicklung zurückgeblie ben. Das Institut für Marxismus- Leninismus ist noch nicht zum wich tigsten Instrument der Partei bei der politisch-ideologischen Erziehung der Studenten und der lebensnahen Ver mittlung des Marxismus-Leninismus geworden. Dieses Zurückbleiben äußert sich vor allem darin, daß viel fach nicht erkannt wird daß der Ausgangspunkt der gesamten Arbeit der Gesellschaftswissenschaftler die realen gesellschaftlichen Verhältnisse und der Kampf der Partei sein müs sen. Die Beschlüsse der Partei zur Verbesserung der Propagandaarbeit wurden ungenügend durchgesetzt. Positiv beurteilen wir die in Vor bereitung des 90. Geburtstages von Wladimir Iljitsch Lenin entstandene breite Verpflichtungsbewegung zum Studium seiner Werke. Diese Be wegung gilt es zu verbreitern und zum Erfolg zu führen. Nachahmens wert ist auch die Ausarbeitung von Literaturverzeichnissen, ; durch „ ein- zelne Abteilungen' ■ des Instituts -für Marxismus-Leninismus, nach denen systematisch die Werke der Klassiker in den verschiedenen Semestern stu diert werden. Das sollte für alle Fa kultäten gemeinsam mit der Fach- displin geschehen, damit gewähr leistet wird, daß die Studenten die Hauptwerke, darunter die Gesell schaftswissenschaftler vor allem das „Kapital“, zusammenhängend durch arbeiten. Bedeutung haben darüber hinaus die Lehrbücher „Politische Oekono mie“, „Grundlagen des Marxismus- Leninismus“ sowie die „Geschichte der KPdSU“, die ebenfalls zusammen hängend studiert und als Pflichtlite ratur verlangt werden müssen. • Eg gibt ferner gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit des Grundstu diums mit der Fachwissenschaft. Sie müssen deshalb sorgfältig studiert, verbreitert und vertieft werden. Der V. Parteitag hatte beschlossen, daß das Studium des Marxismus- Leninismus (gesellschaftswissen schaftliches Grundstudium) in allen Studienjahren obligatorisch durchge- führt werden soll. Es finden zwar überall im 4. und 5. Studienjahr Lehrveranstaltungen statt, aber das sind z. T. noch fakultative und z. T. ausgesprochene Notlösungen. Die Ausdehnung des gesellschaftswissen schaftlichen Grundstudiums kann nicht nur Sache des Instituts für Marxismus-Leninismus sein, sondern es müssen in stärkerem Maße fähige Genossen besonders aus den ent sprechenden Fachdisziplinen, für diese Lehrveranstaltungen gewonnen wer den. Es muß das Ziel gestellt werden, bis zu Beginn des neuen Studien jahres die Erfüllung des Beschlusses des V. Parteitages in allen Fakul täten (außer Theologen) zu gewähr leisten. Zahlreiche hochqualifizierte Lehrer — unsere Verpflich tung gegenüber der polytech nischen Oberschule In der Erziehung der Lehrer studenten muß die richtige Einstel lung zum Beruf von Anfang an eine wichtige Rolle spielen. Wir verlan gen von unseren Genossen Wissen schaftlern in den Fachinstituten, daß sie gegen Tendenzen der Unterschät zung des Lehrerberufs energisch auf treten und ihre eigene Haltung über prüfen. Sie müssen sich endlich ihrer hohen Verantwortung bewußt wer den, die ihnen mit der Ausbildung und Erziehung von Lehrern auferlegt wird. Die Absolventen der Karl-Marx- Universität besitzen in der Regel eine umfangreiche fach wissenschaft liche Ausbildung von hohem Niveau. Sie haben auch gute Kenntnisse in der pädagogischen Theorie. Sie ver stehen es aber nur ungenügend, bei des in die Unterrichts- und Erzie hungspraxis umzusetzen; ihr Wissen ist nicht praxisverbunden. Mängel in der unterrichtsmethodischen Aus bildung sind nur zum Teil die Ur sache. Zu einem großen Teil ist das Unvermögen darauf zurückzuführen, daß die theoretischen Disziplinen selbst zu wenig mit der Praxis ver bunden sind und nicht genügend die Bedürfnisse der Schule berücksichti gen. Lehrer und Schulfunktionäre weisen auch immer wieder darauf hin, daß ein Teil unserer Absolven ten nicht das seinem fachlichen Wis sen entsprechende politisch-ideo logische Niveau besitzt. Besondere Aufmerksamkeit müs sen wir dem kombinierten Lehrer studium widmen. Es gibt in den mei sten Fällen kein planmäßiges Zu sammenwirken der gesellschaftlichen Organisationen, der Betriebe und der Institute bei der politisch-ideologi schen Erziehung der Studenten. Sie bleibt meist den Betreuerassistenten überlassen. Der erzieherische Einfluß der Arbeiterklasse wird nicht orga nisiert wirksam. Die fachlichen Lei stungen der Studenten im kombi nierten Studium sind zufriedenstel lend. Sie werden noch besser, wenn alle Institute diese Ausbildungsform ernster nehmen und sich intensiver darum kümmern. Das Fern- und Abendstudium muß verbessert und erweitert werden Die im Verlaufe der sozialistischen Umwälzung gesetzmäßige Zunahme des Anteils der geistigen Arbeit an der Tätigkeit der Werktätigen in der Produktion verpflichtet uns, ständig zu überprüfen, ob wir die Möglich keiten der Universität voll ausschöp fen, um der Arbeiterklasse, den Ge nossenschaftsbauern und allen ande ren Werktätigen die wissenschaft lichen Grundlagen zu vermitteln, die sie heute in ihrer täglichen sozia listischen Arbeit benötigen. Zur Zeit studieren an der Karl- Marx-Universität 2961 Fernstuden ten, das Abendvollstudium zählt be reits 193 Studenten. Das wesentliche Problem bei der Weiterentwicklung des Fernstudiums ist die inhaltliche Verbesserung der Lehrveranstaltun gen. Im Beschluß der Universitäts- Parteileitung vom 20. 9. 1958 wird u. a. festgestellt, daß das Fernstu dium oft nicht mit dem nötigen Ver antwortungsbewußtsein durch die Fachinstitute und ihre Leiter behan delt wird. Es wurde gefordert, daß das Fernstudium organischer Be standteil jeder damit beauftragten Fakultät wird. Hier gibt es noch be trächtliche Mängel, die die ungenü gende Qualität verschiedener Lehr veranstaltungen verursachen. Sie sind auf die unzulässige Zurückstel lung des Fernstudiums hinter das Direktstudium zurückzuführen. Im Fern- und Abendstudium wer den im allgemeinen noch ungenügend der Stand der Vorbildung und die großen praktischen Erfahrungen der Studenten berücksichtigt. Um die er forderlichen Kader für die Erfüllung des Siebenjahrplanes rechtzeitig aus zubilden, ist es notwendig, die Stu diendauer zu überprüfen. Das haben die Chemiker getan. Sie kamen zu dem Ergebnis, in ihrem Abendstu dium in Bitterfeld Chemieingenieure bereits in dreieinhalb Jahren zu Diplom-Chemikern auszubilden. In anderen Fachrichtungen fehlen bis her solche Ueberlegungen. Bereits ein halbes Jahr nach Auf nahme des Abendstudiums kann fest gestellt werden, daß es sich bewährt. Es muß sofort geprüft werden, in welchen Fachrichtungen das Abend vollstudium begonnen werden kann. Das betrifft vor allem die Ausbildung von Lehrern. Wir lenken die Aufmerksamkeit besonders auf das im Herbst 1959 begonnene kombinierte Studium. Hier werden sinnvoll Direkt- und Fernstudium miteinander verbunden. Ausgehend vom Inhalt und Ziel der Ausbildung folgen die Jahre des Fernstudiums und Direktstudiums unterschiedlich aufeinander. Dieses Studium führen gegenwärtig die Landwirte und das Franz-Mehring- Institut durch; die Journalisten be- gmnen im Herbst dieses Jahres. Die Ausschußquote senken Es war bisher ein Mangel, daß nur die Immatrikulationszahlen geplant wurden. Viel wichtiger ist, von den Absolventenzahlen auszugehen. Das (Fortsetzung Seite 6) Universitätszeitung, 20. 4. 1960, S. 5
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