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Die sozialistische Ökonomik schöpferisch durchdenken Vorlesungen kollektiv erarbeiten Aus einem Diskussionsbeitrag von Genossen Oberassistent Heinz Höfer (Ab teilung Marxismus-Leninismus) auf der Parteiwahlversammlung der Grund organisation Germanisten. Kritische Auseinandersetzungen auf der Parteiwahlversammlung der Wifa Wirtschaftswissenschaftler wollen Rückstand gegenüber der sozialistischen Praxis aufholen Charakteristisch für die Jahres hauptversammlung der Wifa war die kritische Atmosphäre, die mit dem Rechenschaftsbericht begann und in der Diskussion ihre Fortsetzung fand. Die Offensive gegen die Erscheinungs formen des Revisionismus und Libe ralismus wurde fortgesetzt. Konkret wurden die Namen der für die Feh ler verantwortlichen Genossen im Rechenschaftsbericht genannt, wo durch die Mehrheit dieser Genossen zur Diskussion angeregt wurde. Eine negative Ausnahme waren die Leitung und alle Genossen der GO II, die trotz heftiger Kritik im Rechen schaftsbericht keine Stellungnahme abgaben. Der kritische Wind, welcher die Diskussion belebte, hatte keinen Platz gelassen für Ausflüchte und Entschuldigungen. Zwischenfragen aus den Reihen der aufmerksam mit gehenden Genossen brachten manche Redner zum Kern der Sache. So mußte auch der Genosse Prof. Richter einsehen, daß er mit seiner inkonse quenten Stellungnahme nicht die Zu stimmung der Genossen finden konnte. Die Stellungsnahme des Ge nössen Prof. Schmidt war selbstkri tisch, zeigte jedoch nicht die Ursachen auf, die zu Auffassungen der bürger lichen Betriebswirtschaftslehre führ ten, die sich konkret in einer seiner Vorlesungen widerspiegelten. Unter der Vielzahl der Probleme, die auf der Versammlung eine Rolle spielten, ist die Frage der praktischen Einflußnahme der Wifa auf den ent falteten Aufbau des Sozialismus in unserer Republik durch die Erfor schung der Grundfragen von erst rangiger Bedeutung. So stellte auch der Genosse Krause von der Abtei lung Wissenschaft des ZK diese Frage in den Mittelpunkt seiner Ausfüh rungen. Die vom 6. Plenum des ZK geübte Kritik am Zurückbleiben der Wissenschaft wurde noch nicht genü gend beherzigt. Auch im Rechen schaftsbericht wurde diese Frage nicht allseitig richtig und tiefgründig genug behandelt. Diese Fragen wer den einfach zu eng gesehen. Gewiß ist es wichtig, eine enge Verbindung mit der sozialistischen Praxis durch den Abschluß von Patenschaftsver trägen herzustellen. Gewiß ist es not wendig, das wissenschaftliche Niveau der Vorlesungen zu verbessern. Je doch das genügt nicht, da mit einer solchen engen und einseitigen Be trachtung das Problem des Zurück bleibens der Wirtschaftswissenschaf ten nicht gelöst werden kann. Das Problem wird erst dann gelöst, die richtige Einheit von Wissenschaft und Politik hergestellt und das Welt niveau erreicht, wenn aus der wirt schaftswissenschaftlichen Forschungs tätigkeit, der Untersuchung der sozialistischen Produktionsverhält nisse und der damit verbundenen Erscheinungsformen, neue Erkennt nisse wachsen, die revolutionierend auf die sozialistische Praxis zurück wirken. Also müssen die Zusammen hänge der sozialistischen Oekonomik aufs neue schöpferisch durchdacht Werden. Im Moment ist für die Wirtschafts wissenschaften in unserer Republik Das 8. Plenum stellt nicht nur den Landwirten Aufgaben bestimmend, daß ein Verharren auf dem Niveau des Erreichten, eine Auf fassung der Selbstzufriedenheit herrscht. Die neue Qualität, die in den sozialistischen Produktionsver- hältnissen ihren Ausdruck findet, muß die Wirtschaftswissenschaften durchdringen und muß sich wider spiegeln in neuen theoretischen Er kenntnissen. Wie der Auszug aus dem Rechen schaftsbericht beweist, wurde die Frage der Erreichung des Welt niveaus und damit die Herstellung von Wissenschaft und Politik zu eng gesehen: „Was heißt denn Welt niveau? Wir sind der Auffassung, daß das für uns als Wirtschaftswissen schaftler nichts anderes bedeutet, als daß wir die neuesten Erkenntnisse des Marxismus-Leninismus, die Er fahrungen der internationalen Ar beiterbewegung beim Aufbau des Sozialismus-Kommunismus und im Kampf gegen den Imperialismus, gegen Ausbeutung und Unterdrük- kung zur Grundlage unserer gesam ten Arbeit machen müssen. Das be deutet vor allem die Auswertung der Erfahrung der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Staaten. Welt niveau heißt nichts anderes als stän dige Auswertung der Sowjetwissen schaft und der Beschlüsse der kom munistischen und Arbeiterparteien.“ Die Hauptursache für die aufge zeigten Schwächen sind in dem un genügenden Studium des Marxismus- Leninismus und besonders der man ¬ gelnden schöpferischen Anwendung des Marxismus-Leninismus zu su chen. Deshalb ist Voraussetzung für das neue schöpferische Durchdenken der Probleme unserer sozialistischen Oekonomik die entscheidende Ver besserung des Studiums des dialek tischen Materialismus. Das Neue kann nur dort gedeihen, wo eine schöpfe rische Unruhe herrscht, und eine kritische Atmosphäre den Erschei nungsformen des Revisionismus und Liberialismus keinen Platz läßt. Da bei ist die sozialistische Gemein schaftsarbeit unerläßliche Vorausset zung für die Lösung der Hauptauf gaben. Die kritische Einschätzung dieser Frage, von deren Lösung in entschei dendem Maße die Erreichung des Weltniveaus, die Herstellung der Ein heit von Wissenschaft und Politik an der Wifa unserer Universität ab hängt, ist keine Herabminderung der zweifellos vorhandenen Erfolge in der politisch-ideologischen Arbeit 1m Bereich der Wirtschaftswissenschaft lichen Fakultät. Die Parteiwahlversammlung hat schließlich eine klare Orientierung gegeben, um die kommenden Auf gaben auf allen Gebieten der politisch-ideologischen Arbeit zu lö sen, und hat in der Entschließung der Frage des neuen schöpferischen Durchdenkens der sozialistischen Oekonomik entsprechende Aufmerk samkeit geschenkt. Werner Otte Seite an Seite mit der Partei Die parteilosen Wissenschaftler, Lektoren und Assistenten des Sla wischen Instituts der Karl-Marx- Universität begrüßen von ganzem Herzen die Parteiwahlversamm lung des Instituts und geben der Hoffnung Ausdruck, daß sie der Auftakt für eine neue erfolgreiche Arbeitsperiode sein wird. Unter der Führung der Partei organisation des Instituts sind in den letzten Jahren große politi sche und wissenschaftliche Erfolge erzielt worden. So wurde der schädliche Einfluß der Schröder- Clique in beharrlichen Diskussio nen und Auseinandersetzungen überwunden, wobei gleichzeitig das gesamte politisch-ideologische Niveau aller Institutsangehörigen gehoben wurde. Die beständige politische Arbeit war auch die Grundlage für den Uebergang zu neuen, sozialistischen Arbeitsfor men in Lehre und Forschung. Das Kollektiv der Lektoren 'erreichte unter der Führung der Partei eine beachtliche Verbesserung in der Sprachausbildung der Studenten. Die gemeinsame Arbeit der Lite raturwissenschaftler brachte in der Vergangenheit gute Ergeb nisse und wird auch in Zukunft die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit im Sinne der Forderung „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“ sein. Dasselbe trifft auch für die Arbeit des Sprachwissenschaftlerkollektivs zu. Wir wünschen der Parteiorgani sation am Institut für ihre wei tere Arbeit die größten Erfolge und geben gleichzeitig der Ver sicherung Ausdruck, daß auch wir Seite an Seite mit der Partei die großen Aufgaben unseres Staates erfüllen und die Partei in jeder Hinsicht unterstützen werden. TeIMIINIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII,., Auf Grund unserer Erfahrungen und einer großen Arbeitsberatung, die wir am Ende des ersten Seme sters mit Vertretern von FDJ-Lei- tungen, BGL der Betriebe, Betreuer assistenten, Studenten und Genossen der Abteilung Polytechnische Bil dung des 'Instituts für Pädagogik durchführten, sind wir der Meinung, daß e, notwendig ist, im nächsten Studienjahr erstens bereits in der ersten Vor lesung die Studenten auf die Haupt probleme in den sozialistischen Be trieben zu orientieren, zweitens sofort am Beginn des ersten Semesters die Themen der Jahresarbeiten auszugeben, drittens in Zukunft komplexe The men für die Studiengruppen zu stel len, damit der einzelne Student einen Teil des Komplexes selbstän dig erarbeiten kann. Bei der gemeinsamen Erarbeitung dieser grundlegenden Fragen sind wir nicht stehengeblieben. Auch in der täglichen Lehrtätigkeit haben wir begonnen, mehr und mehr kol lektiv zu arbeiten. Wie sieht das bei einem Seminar aus? Das erste, was wir gemeinsam fest legen, ist das politisch-ideologische Erziehungsziel des Seminars. Daran schließt sich die Ausarbeitung eines Seminarplanes durch einen Genossen unseres Kollektivs an. Dieser Plan wird wiederum gemeinsam beraten, ergänzt und verbessert, und er ist dann verbindliche Grundlage für die Gestaltung des Seminars. Mit der ge meinsamen Hospitation des entspre chenden Themas bei einem unserer Seminarleiter und der nachfolgenden Auswertung ist der Kreis geschlos sen. Noch nicht so weit wie bej den Seminaren sind wir bei den Vor lesungen. Bisher haben wir nur spo radisch und kurz die Schwerpunkte der Vorlesung besprochen. Aber teil weise ist es schon so: Ehe die Genos sen an die Ausarbeitung gehen, legen sie dem Kollektiv das Erzie hungsziel und eine detaillierte Glie derung vor. Erst nach der Beratung und Billigung gehen sie an die Aus arbeitung. Die ausgearbeitete Vor lesung wird dann schließlich eben falls noch diskutiert, bevor sie ge halten wird. Wir versprechen uns von dieser Methode ein höheres Niveau der Vorlesung, eine Qualifi zierung der Genossen Assistenten und eine Entlastung der Genossen, die an der Dissertation arbeiten. Es sei noch bemerkt, daß die Genossen, die die Vorlesung ausarbeiten, sie auch vortragen. Uns ist die sozialistische Gemein schaftsarbeit, so wie ich sie hier dar zustellen versuchte, wirklich zu einem inneren Bedürfnis geworden. Ohne diese neue Form der Arbeit könnten wir den hohen Anforderun gen, die täglich an uns herantreten, gar nicht gerecht werden. Durch die sozialistische Gemeinschaftsarbeit werden Kenntnisse und Erfahrun gen des einzelnen bereichert; die Genossen erziehen sich gegenseitig. offene Probleme werden diskutiert und die Gefahr ideologischer Ab weichungen und Unklarheiten wird wesentlich verringert. Die Richter sollten sich lieber Oberländer zuwenden Wir haben mit Aufmerksamkeit den Prozeß gegen die Mitglieder des westdeutschen Friedenskomitees ver folgt und sind empört darüber, daß die Staatsanwaltschaft Gefängnis strafen bis zu einem Jahr beantragt hat. Wir können keinen Grund für eine Bestrafung dieser Männer an erkennen. Sie sind immer und über all für den Frieden eingetreten und haben versucht, die Menschen über die Gefahren der Vorbereitung eines neuen Krieges aufzuklären und zum Kampf für den Frieden zu mobili sieren. Sie haben damit nichts ande res getan, als der britische Atom wissenschaftler Desmond Bernal, der Präsident des Weltfriedensrates, als der britische Kronanwalt Pritt, als der Dekan von Canterbury, Hewlett Johnson, als der Bischof der tsche choslowakischen Kirche Miroslaw Novac, als Frau Jessie Street aus Australien, das Mitglied des Welt friedensrates. als der Abgeordnete des italienischen Parlaments Dr. Lu- dio Luzatti, als Prof. Hirano aus Japan, als der katholische Bankier Antoine Allard aus Belgien, als der englische Publizist Gordon Schaffer. Diese geachteten und geehrten Per sönlichkeiten haben Zeugnis abge legt für die Lauterkeit der Absich ten im westdeutschen Friedenskomi tee. Sie sind letzten Endes Mitange klagte in diesem Gesinnungsprozeß, und mit ihnen steht die weltweite Friedensbewegung vor den Schran ken des Düsseldorfer Gerichtes. Was ist das für ein Staat, in dem der Kampf für den Frieden gerichts notorisch als „staatsgefährdende Rä delsführerschaft“ gebrandmarkt wird und gleichzeitig die atomare Auf rüstung und psychologische Kriegs vorbereitung mit allen Mitteln be trieben wird! Die Herren Staatsan wälte sollten ihre Bemühungen den vorgelegten eindeutigen Beweisen für die Blutschuld des Ministers Oberländer und der Nazirichter, die wieder in Amt und Würden sind, zuwenden. Dabei könnten sie mit der Zustimmung von breiten Kreisen des deutschen Volkes rechnen und brauchten nicht die Oeffentlichkeit zu scheuen wie in diesem Prozeß. Wir fordern Freisnruch für Erwin Eckert, Johannes Oberhof, Walter Diehl, Gerhard Wohlrath, Gustav Tiefes und Erich Kompalla. Leipzig, den 22. März 1960 Dr. R. Große Dr. Ernst Walter Gudrun Berner Dr. Rolf Heller Horst Weber Dr. Johannes Müller Ingrid Reuter Dr. Wolfgang Fleischer Dr. Werner Schubert Dr. Hans Dahlke Ernst Otto Walter Müller Josef Matthausch Lieselotte Flechsig Helmut Richter (Fortsetzung von Seite 1) rung der Frühjahrsbestellung, bei der Unterstützung der tierischen Pro duktion und bei der Gewinnung der Jugendlichen für die LPG. Studenten der Germanistik haben sich ' bereits Gedanken gemacht, wie sie die Kul turarbeit in ihrer Patengemeinde verbessern können, wie sie Jugend liche auf dem Lande für das Lehrer studium und Schulabgänger für die Arbeit in der Landwirtschaft gewin nen können. Die Juristen wollen die Verwirklichung des Freundschafts vertrages mit den Jugendlichen Ba drinas nicht nur der Seminargruppe 3 überlassen, sondern zur Sache der ganzen Fakultät machen. Ohne die umfassende und tief gehende Anwendung der Wissen schaft ist eine sozialistische Land wirtschaft nicht denkbar. Um diese zu sichern, forderte Genosse Walter Ulbricht einen Vorlauf der wissen schaftlichen Forschung bis 1980. Auch von dieser Forderung sind alle Bereiche der Universität berührt. Der gewaltige Sprung unserer Ge nossenschaftsbauern ist ein entschei dender Beitrag zur Vorbereitung der Gipfelkonferenz. Die Unterstützung der Universität bei der Festigung der sozialistischen Landwirtschaft wird ebenfalls zum Erfolg der Gip felkonferenz beitragen. Veröftentlicht unter der Lizenz-Nummer 388 B des Presseamtes beim Ministerprä sidenten der DDR. - Erscheint wöchent lich. anschrin der Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstralse 26. Telefon n n. Sekretariat App. 264. Bankkonto 203 203 bei der Stadt- und Kretssparkasse Letpug. — Druck: Leipziger Volkszeitung, Leipzig C 1, Pe- terssteinweg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen. Erfolge nur durdi hohe Studiendisziplin Gedanken zu Lenins Werk „Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht“ der Erfolg des Sozialismus ist undenkbar ohne den Sieg der pro letarischen klassenbewußten Diszi plin ...“ Diese Worte Lenins, die auch heute noch ihre volle Bedeutung haben, sind dem im April 1918 geschriebe nen Artikel „Die nächsten Auf gaben der Sowjetmacht“ entnommen. Der Artikel enthält die Lehre von der Inangriffnahme des sozialisti schen Aufbaus. Lenin verfaßte dieses Werk unmittelbar nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Er zeigte die nächsten Aufgaben zur Errichtung des Sozialismus und wies die Wege zu ihrer Lösung: Rech nungsführung und Kontrolle, Er höhung der Arbeitsproduktivität, Erziehung zur neuen sozialistischen Disziplin und Organisierung des so zialistischen Wettbewerbs. Das alles sind Grundprobleme der Ueber- gangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus. Sie wurden von Lenin Anfang der zwanziger Jahre zum Plan des sozialistischen Auf baus weiterentwickelt. Als ich vor kurzer Zeit Lenins Ar tikel „Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht“ wieder einmal zur Hand nahm, mußte ich beim Lesen der obenzitierten Worte an verschie dene Verletzungen der Studiendiszi plin denken. Es war kurz vor den Zwischenprü fungen im Februar dieses Jahres, als die Seminargruppen des ersten Stu ¬ dienjahres am FMI sich mit einzel nen Freunden über Verletzungen der Studiendisziplin auseinandersetzen mußten. In den Gruppenversamm- jungen ging es sehr lebhaft und kri ¬ tisch zu, denn diese Freunde hatten die Pflichten gegenüber dem Kol lektiv, das um den Titel „Gruppe sozialistischer Studenten“ kämpft, verletzt. Allen Freunden mußte, klar werden, daß auch während der Zeit der Vorbereitungen der Zwischen prüfungen die anderen Aufgaben nicht vernachlässigt werden dürfen. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen weniger die „Ausfallstun den“, sondern die Frage, was es heißt, entsprechend seinen Möglich keiten und Fähigkeiten beste Lei stungen zur Lösung der ökonomi schen Hauptaufgabe und zum Sieg des Sozialismus zu vollbringen. Im Laufe der Auseinandersetzungen er kannten alle Freunde, daß sich die richtige Einstellung zum Studium darin ausdrückt, daß man immer und überall mit allen Kräften darum ringt, den Auftrag der Arbeiter- und-Bauern-Macht in Ehren zu er füllen. Daß alle Freunde des ersten Stu dienjahres diesen tiefen Inhalt be griffen haben, zeigten sie durch ihren Einsatz und ihre Leistungen im Praktikum. Um nach dem Studium den An forderungen des gesellschaftlichen Lebens gerecht werden zu können, muß man sich als Student, umfas sende praxisverbundene Kenntnisse auf seinem Fachgebiet aneignen, in tensiv studieren, den Arbeitstag voll ausnutzen, sich gewissenhaft auf alle Lehrveranstaltungen und Prü fungen vorbereiten und regelmäßig an den Lehrveranstaltungen teilneh men. Ein Ausdruck der Einstellung zum Studium ist auch die Einhal tung der Studienzeit Jeder einzelne trägt aber auch die Verantwortung für die Entwicklung des anderen und ist verpflichtet, Schwächeren zu helfen. Welche Bedeutung Lenin gerade der Arbeitsdisziplin beimaß, geht aus folgenden Zeilen hervor: „Was wir selbst erobert, was wir dekre tiert, zum Gesetz gemacht, beraten und festgesetzt haben, müssen wir in dauerhaften Formen der täglichen Arbeitsdisiziplin verankern." Die neue, sozialistische Gesell schaftsordnung zeichnet sich durch eine höhere Arbeitsproduktivität gegenüber dem Kapitalismus aus. Der Kampf um eine höhere Arbeits produktivität ist eines der wichtig sten Prinzipien der sozialistischen Arbeitsorganisation. Lenin betrach tet als das entscheidende Kettenglied im Kampf um die Erhöhung der Ar beitsproduktivität die Erziehung zu einer neuen sozialistischen Arbeits disziplin. N Die bewußte Arbeitsdisziplin ist der Ausdruck der neuen Einstellung zur Arbeit, die in der sozialistischen Gesellschaft eine Sache der Ehre und des Ruhmes ist und allmählich zum ersten Lebensbedürfnis im Kommunismus wird. Lenins Gedanken sind auch in den vom V. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands formu lierten Gesetzen der sozialistischen Moral und Ethik enthalten: „Du sollst stets nach Verbesserung Deiner Leistungen streben, sparsam sein und die sozialistische Arbeits disziplin festigen.“ C. Anders Universitätszeitung, 6. 4. 1960, Seite 3