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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Bonn kann Entspannung nicht verhindern Voller Tatkraft für die sozialistische Universität Die Gipfelkonferenz, der Kampf um die Bändigung des deutschen Militarismus und Lenins Lehre über den Imperialismus Am 16. Mai 1960 beginnen in Paris die Beratungen der Regierungschefs der vier Großmächte, auf die die Völ ker voller Spannung und Hoffnung blicken. Im Herbst vergangenen Jah res weilte N. S. Chruschtschow auf Einladung von Präsident Eisenhower in den USA und heute trifft er in Paris ein. Zur Zeit tagt die Zehnmächte- kommission und berät über Fragen der allgemeinen Abrüstung. Das sind Tatsachen, politische Erscheinungen, Vorboten einer Aera des dauerhaften Friedens. Sie sind Ausdruck des außerordentlich stark veränderten internationalen Kräfteverhältnisses, welches dazu geführt hat. daß auch einige imperialistische Gruppen realer zu denken beginnen. Sozialismus und Kommunismus er zeugen keine Kriege, weil Kriege den Bedingungen dieser Gesellschaftsord nung widersprechen. Der Imperialis mus dagegen birgt die Tendenz zu Raub- und Eroberungskriegen in sich; das entspricht völlig seinem Wesen und wird durch die Geschichte bewie sen. Lenin war es, der das wissen schaftlich nachwies. Darin liegt auch die Ursache, daß es die sozialistischen Staaten sind, von denen die Friedens- „Hängen Se dat Bild wech, Ek- kardt, es erinnert mich dauernd an dat Gipfeltreffen.“ Aus „Neues Echo“, Bremen Initiative — so auch zur Gipfelkonfe renz — ausgeht. Was aber, wenn sich diese beiden grundlegend verschiedenen Gesell schaftsordnungen gegenüberstehen und eine Zeitlang nebeneinander fort- bestehen, solange nämlich, bis der Kapitalismus überwunden ist? Ist es dann möglich, Kriege zu verhindern? Heute bereits sind die realen Voraus setzungen dazu gegeben. Der gegen wärtige Entwicklungsstand der sozia listischen Länder und der Friedens kampf aller Völker sind Faktoren, die heute und künftig Kriege ver meidbar machen. Dazu kommt, daß die Widersprüche im imperialistischen Lager sich wei ter vertieft haben, und es selbst im perialistische Kräfte gibt, die an der Erweiterung des Handels mit den sozialistischen Staaten interessiert sind und daher für eine Politik der internationalen Entspannung und Verständigung, wenn auch nicht kon sequent. eintreten. Das trat sehr deut lich in den bisherigen Vorbereitungen auf die Gipfelkonferenz zutage. Aber noch bleibt in den Ländern des Imperialismus die ökonomische Grundlage für gewaltsame Ausein andersetzungen, wobei gerade der deutsche Imperialismus heute wieder eine Entwicklung aufzuweisen hat, die diese Tendenz erneut verschärft/ Durch den aktiven Beistand der USA, durch Ausnutzung der verschie am westdeutschen Atomgeschäft be teiligt sind. Sie sind die Hauptver treter jener „Ansprüche“ auf 786 Be triebe. sogenanntes Ostvermögen, die heute in der DDR Volkseigentum sind. Für sie gelten — angewandt auf die deutschen Verhältnisse — auch heute noch in vollem Maß die Lenin schen Worte aus „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“: Die Ausbeuter hoffen unweiger lich weiter auf eine Restauration und nach der ersten ernsten Niederlage werfen sich die • •. Ausbeuter... mit verzehnfachter Energie, mit rasender Leidenschaft, mit hundertfachem Haß in den Kampf für die Wiedererlan gung des ihnen weggenommenen .Paradieses 1 .“ Auch die anderen von Lenin entwickelten Merkmale des Im perialismus treffen voll auf West deutschland zu. Der deutsche Imperialismus konnte nur deshalb derart erstarken und so große Macht erreichen, weil die Aus beutung der Arbeiterklasse außer ordentlich verschärft wurde. Zieht man die Löhne und Gewinne zusam men und setzt diese Summe jeweils, gleich 100. so ergibt sich von 1929 bis 1955 eine Abnahme der Lohnquote von 47 auf 33 Prozent, demgegenüber aber eine entsprechende Erhöhung der Gewinnquote in der gleichen Zeit von 53 auf 67 Prozent. Die Politik der westdeutschen Re gierung geht analog der ökonomi schen Entwicklung: „Der politische Ueberbau über... den monopolisti schen Kapitalismus ist die Wendung von der Demokratie zur politischen Reaktion“ (Lenin, Werke Bd. 23, S. 34). „... denn politisch ist der Imperialis mus überhaupt Drang nach Gewalt und Reaktion.“ („Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalis mus“. S. 99). Hier offenbart sich zu gleich der notwendige Zusammenhang von Oekonomie und Politik im Im perialismus. Die ökonomische Expan sion der westdeutschen Monopole soll mit Hilfe des militaristischen Staates gewaltsam weiter durchgesetzt wer den. Mindestens vier der 18 Bonner Mi nister sind IG-Farben-Minister, dar unter der Kriegsminister Strauß und Atomminister Balke. Ist es da ein Wunder, wenn auch heute in West deutschland wieder die Wirtschaft „auf eine Weise ... .reguliert 1 “ wird, „daß dabei-für die Arbeiter (und teil weise für die Bauern) ein Militär zuchthaus. für die Bankiers und Kapi talisten aber ein Paradies“ geschaffen wird, wie Lenin in „Die drohende Katastrophe und wie man sie be kämpfen soll“ schrieb. Genau derselbe Räuber ist heute wieder da, von dem Lenin in einer Lektion vom Mai 1917 sagte, daß nach 1871 ein neuer Räuber aufgetreten war. der sich unvergleichlich schnel ler als England entwickelt, hatte, der am Tisch des kapitalistischen Ge lages erschien, nachdem die Plätze bereits besetzt waren. Das zeigt einige Widersprüche im imperialistischen Lager, die sich in der Poltik bereits auf der vergange nen Genfer Außenministerkonferenz widerspiegelten. Strauß selbst gab das kürzlich recht deutlich zu verstehen, als er ausrief: „Wenn... die Bundeswehr einsatz- Adenauer: „Dat sieht doch jeder, dat dem Strauß die Bundesrepublik zu eng ist.“ Aus „Neues Deutschland“ bereit steht, dann reden wir mit den hirnverbrannten Moskaufahrern und Entspannungsaposteln mal richtig deutsch und zeigen ihnen, wer die NATO wirklich führt.“ Oekonomische Stärke soll in poli tischer Gewalt nach außen umschla gen; nach innen praktiziert das der westdeutsche klerikal-militaristische Staat ja schon eine ganze Zeit. Der Argwohn der westeuropäischen Länder wächst, demzufolge auch der Protest nicht nur unserer Republik und der anderen sozialistischen Län der, sondern selbst der einiger herr schender Kreise westlicher Mächte, wie Englands und sogar in zuneh mendem Maße der USA. Sie können jetzt mit „Faust“ ausrufen: „Die Gei ster, die ich rief, werde ich nun nicht mehr los!“ Selbst in Westdeutschland erfaßt der Friedenskampf immer breitere Kreise, und der Wille zum friedlichen Handeln ergreift verstärkt selbst im perialistische westdeutsche Kreise, was die Frühjahrsmesse in Leipzig verdeutlicht hat. So ist auch das west deutsche Monopolkapital heute be reits in eine aggressive und eine ge mäßigtere Gruppe gespalten. Westdeutschland ist heute noch der Hauptstörenfried, weil Hauptaggres sionsherd. Der Weg zur Vermeidung von Kriegen ist. schwer, aber nicht ungangbar, weil auch den Krieg, den der westdeutsche Militarismus inten siv vorbereitet und gar zu gern aus lösen möchte, was aus den sich immer mehr häufenden Veröffentlichungen westdeutscher Geheimpläne hervor- geht, letztlich Menschen führen müs sen. Ob sie allerdings dazu bereit sein werden, wird die Geschichte lehren. Aussschlaggebend dafür ist die wei tere Veränderung des internationalen Kräfteverhältnisses, ist schließlich, ob die Friedenskräfte aktiver und stär ker kämpfen als die Imperialisten und Militaristen das vertragen kön nen. Für den Friedenskampf in West deutschland weist das Aktionspro gramm der KPD den Weg zum Er folg. Das Gipfeltreffen wird von Men schen durchgeführt. Mögen sie wirk liche Geschichte machen; denn alle Geschichte wird von Menschen ent schieden. so auch die Frage Krieg oder Frieden. Hans Klemm (Fortsetzung von Seite 3) wir uns zum Aufbau der neuen, sozialistischen Gesellschaftsordnung ...in der DDR. Alle Angehörigen unserer Univer sität rufen wir auf, die Karl-Marx- Universität, zu einer Erziehungs- und Bildungsstätte umzugestalten, die den hohen Erfordernissen des sozialisti schen Aufbaues gerecht wird.“ Als Rektor und Mitglied der Uni- versitäts-Parteileitung ist er 1958 beteiligt an der Ausarbeitung des Programmentwurfes der ■ Universi täts-Parteileitung zur weiteren so zialistischen Entwicklung der Karl- Marx-Universität. Zum ersten Male werden damit an einer deutschen Universität zusammenhängend die sozialistische Perspektive für die Uni versität, die einzelnen Fakultäten. Fachrichtungen und Institute und die sich daraus ergebenden großen Auf gaben in Forschung. Lehre und Stu dium dargestellt. 1959 wurde der Perspektivplan der Karl-Marx-Universität für die Jahre bis 1965 erarbeitet, diskutiert und be schlossen. Damit wurde erstmals in Deutschland wurde das Problem der umfassenden Planung der wissen schaftlichen Arbeit erfolgreich in An griff genommen. Schon allein diese Tatsache würde ausreichen, um den Namen des Rektors als einen der ver dienstvollsten akademischen Persön lichkeiten in das Buch der Geschichte der Universität einzuzeichnen. Von großer Bedeutung ist die Rede ’ des Rektors auf dem Festakt des Akademischen Senats zur 550-Jahr- Feier. in der er, um mit den Worten des Ersten Sekretärs des Zentralko mitees der SED und Ersten Stellver treters des Vorsitzenden des Minister rats, Genossen Walter Ulbricht, zu sprechen „. . als Vertreter der äl teren Generation der Wissenschaft... so ausgezeichnet die Aufgaben und Probleme wie auch die Zukunft der Universität“ darlegte. Zu dem Wesen der sozialistischen Universität führte der Rektor aus: „Sozialistische Um gestaltung unseres Hochschulwesens bedeutet nicht — wie unsere Gegner wider besseres Wissen und Gewissen behaupten — etwa die Vertreibung der sogenannten bürgerlichen Intelli genz, die Vertreibung verdienter Ge lehrter. Wissenschaftler von ihren Lehrstühlen, aus ihren Laboratorien, aus ihren Seminaren. Mitnichten! Wir wollen und werden auf die ka meradschaftliche Mitarbeit dieser Kollegen nie und nimmer verzich ten ..., das bedeutet auch kein billi ges Lippenbekenntnis zur Lehre des Marxismus-Leninismus, sondern so zialistische Universität, das will eigentlich besagen die Verpflichtung zu höchster Wissenschaftlichkeit auf dem Gebiet der Lehre, im Bereich der Forschung und auf dem Gebiet der Erziehung. Von dieser sozialisti schen Universität verlangen wir im heutigen Zeitalter hochwertige Fach leute, die diesem unserem Arbeiter- und-Bauern-Staat ... treu ergeben sind, die es als eine Adelung, eine Er höhung ihrer Persönlichkeit empfin den, diesem Staat der Arbeiter und Bauern dienen zu dürfen.“ * R esondere Verdienste erwarb sich • Prof. Dr. Georg Mayer durch sein Eintreten für die Verständigung der densten internationalen Monopolisten- verbände und die unerhört starke 'Ausbeutung in Westdeutschland selbst hat sich Westdeutschland innerhalb des imperialistischen Lagers derart nach vom geschoben, daß es bereits wieder die Industrieproduktion Eng lands überholt hat und das stärkste Industriepotential Westeuropas auf weist. Das belegen u. a. folgende von der UNO veröffentlichten Zahlen (vgl. „Einheit“ Nr. 2/60. S. 332): Anteil an der Industrieproduktion der kapitalistischen Welt: 1950 1958 USA 53.9 45,6 Westdeutschland 6,8 10,1 Großbritannien 9.4 8,2 Frankreich 4.2 5,2 Japan 1,5 3,2 Das Kernstück des Imperialismus ist das Monopol, lehrt Lenin. Die Mo nopole sind heute in Westdeutschland mächtiger denn je. Der in Stuttgart erscheinende „Volkswirt“ stellt fest: „In Westdeutschland sind in weni ger als zwei Prozent aller chemischen Betriebe 60 Prozent der Chemiearbei ter tätig, während demgegenüber in 83 Prozent der chemischen Betriebe nur drei Prozent der Chemiearbeiter beschäftigt werden.“ Die Konzentration der chemischen Industrie Westdeutschlands liegt über dem Durchschnitt der Konzentration der gesamten Industrie, wo nach An gaben von Viktor Agartz 7.3 Prozent aller Betriebe 68,9 Prozent aller Ar beitskräfte beschäftigten und 72,3 Pro zent des gesamten Umsatzes tätigen. An der Spitze steht nach wie vor der IG-Farben-Konzern. dessen Direk toren bereits in Nürnberg auf der Kriegsverbrecherbank saßen, die aber heute wieder am intensivsten den Krieg vorbereiten und die führend Universitätszeitung, 23. 3. 1960, S. 4 Die große Initiative im Frühjahr 1919 und heute Zu Lenins Schrift „Die große Initiative“ Frühjahr 1919. Im Depot des Rangier bahnhofes der Moskau-Kasaner-Eisen bahn hatten sich die Arbeiter zu einer Beratung versammelt. Die junge So wjetmacht war von den imperialisti schen Interventen bedroht. Die Partei hatte aufgerufen, durch Arbeit auf re volutionäre Art im Hinterland den har ten Kampf der Roten Armee noch bes ser zu unterstützen. Die Eisenbahner studierten den Aufruf und antworteten am 10. Mai mit freiwilliger Arbeit, mit dem ersten kommunistischen Subbot nik. Sie hatten die große Initiative er griffen. Die kommunistischen Subbotniks, Schulen des neuen Verhältnisses zur Arbeit, wuchsen schnell zu einer bedeu tenden Massenbewegung an. „Die große Initiative“ Lenin forderte die größte Aufmerk samkeit für die kommunistischen Sub botniks: „... jeder, der den Prinzipien des Kommunismus treu sein will, muß seine ganzen Bemühungen, seine ganze Aufmerksamkeit- darauf richten, daß er zur Klarstellung dieser Erscheinung und ihrer praktischen Anwendung bei trägt.“ (Lenin, Ausgewählte Werke in 12 Bänden, Bd. 8, S. 254). Den kommu nistischen Subbotniks widmete Lenin seine Arbeit „Die große Initiative“. Die Bedeutung der kommunistischen Subbotniks sah Lenin in der bewußten und freiwilligen Initiative der Arbei ter bei der Erhöhung der Arbeitspro duktivität, beim Uebergang zu einer neuen Arbeitsdisziplin und bei der Ent wicklung neuer sozialistischer und kommunistischer Formen der gesell schaftlichen Arbeit. Er sah in dieser Erscheinung den Keim des neuen Men schen der sozialistischen Gesellschaft. 39 Jahre später In dem genannten Depot ist die Nachricht von der Einberufung des XXI. Parteitages der KPdSU bekannt geworden. Kommunisten und Komso molzen beraten über ihren Beitrag zur Vorbereitung des Parteitages. Wie kön nen wir die Arbeitsproduktivität er höhen? Wie helfen wir am besten bei der Erreichung des maximalen Zeit gewinns und bei der Lösung der öko nomischen Hauptaufgabe? Was müssen wir zu unserer Qualifizierung tun? Wie können wir unser Leben verschönern? Diese und viele andere Fragen wur den diskutiert. Die Arbeiter übernah men Verpflichtungen, die ihren Willen, kommunistisch zu arbeiten, zu lernen und zu leben zum Ausdruck brachten. Die Arbeiter dieses Depots hatten wie derum eine große Initiative ergriffen. Obwohl zwischen beiden Bewegungen fast vier Jahrzehnte liegen, fällt es nicht schwer, ihren Zusammenhang zu erkennen. Er besteht darin, daß breite Massen durch ihre bewußte und pro duktivere Arbeit der Entwicklung der ganzen Gesellschaft nutzen. Aus den Keimen des Kommunismus, die Lenin damals erkannte, hat sich heute eine umfassende Bewegung für den Aufbau des Kommunismus entwickelt. Heute wetteifern in der Sowjetunion und im sozialistischen Lager Tausende Brigaden um den Titel „Brigade der kommunistischen Arbeit“ bzw. „Bri gade der sozialistischen Arbeit“. In unserer Republik gibt es J>1000 Brigaden, die um diesen Titel ringen, Zehntausende sozialistischer For- schungs- und Arbeitsgemeinschaften begannen auf neue Art die großen Auf ¬ gaben des Siebenjahrplanes zu lösen. Die neuen Arbeitsformen sind gesetz mäßige Erscheinungen unseres soziali stischen Aufbaus. Und wir? An unserer Universität hat vor ge raumer Zeit die Gruppe II/4 des Che mischen Instituts zum Wettbewerb um den Titel „Gruppe sozialistischer Stu denten“ aufgerufen. Viele Studentenkollektive haben sich dem Wettbewerb angeschlossen. Aller dings stand die sich daraus ergebende Problematik in der letzten Zeit nicht immer im Mittelpunkt der FDJ-Arbeit. Viele Leitungen von Grundeinheiten der FDJ haben zu wenig die Erfahrun gen der Besten ausgetauscht und ver allgemeinert. Aber gerade das ist not wendig. Wie es gemacht wird, können wir an Hand Lenins Schrift „Die große Initiative“ lernen. Viele Fragen ergeben sich aus der Bewegung der FDJ-Gruppen, sich zu Gruppen sozialistischer Studenten zu entwickeln. Welche meßbaren Ergeb nisse werden in der Studienarbeit er zielt und wie wurden sie erreicht? Welche Erfolge gibt es auf dem Weg zum sozialistischen Kollektiv? Welche Gruppe steht diesem Ziel am nächsten? Welche Erfahrungen haben die Besten gewonnen? Haben wir das Neue so ge fördert, wie es Lenin in seiner Schrift verlangt? Wenn wir zum nächsten Thema der Parteischulung oder in den FDJ-Grup pen zu Ehren seines 90. Geburtstages Lenins Werk „Die große Initiative“ stu dieren, dann sollten sich jedes Kollek tiv und jeder einzelne diese Fragen beantworten. Herbert Hofer Hochschulen der Deutschen Demokra tischen Republik und Westdeutsch lands. Es ist nicht ein einmaliges; sondern ein ständiges Bemühen um den Beitrag der deutschen Hoch schulen und Universitäten zur Lö sung der Lebensfragen unserer Na tion. zur Erhaltung und Festigung des Friedens. Erwähnt sei das Schreiben des Rektors vom Früh jahr 1953 an den Rektor der Univer sität Frankfurt a. M. zur Herbei führung eines Gespräches über den Abschluß eines Friedensvertrages und die Wiedervereinigung Deutschlands; an die Delegation des Akademischen Senats unter Leitung des Rektors, die der westdeutschen Rektorenkon ferenz im März 1958 eine Erklärung gegen die atomare Bewaffnung der westdeutschen Bundeswehr übergab; an die Einladung an den Rektor der Universität Heidelberg. Professor Dr. Hahn, und an die damit verbundene Pressekonferenz im November des vergangenen Jahres in München. Die Teilnahme zahlreicher west deutscher Wissenschaftler an den Ju biläumsfeierlichkeiten unserer Uni versität und die immer stärker wer denden Kontakte mit westdeutschen Wissenschaftlern beweisen die Rich tigkeit und Fruchtbarkeit dieser Vor schläge. Damit setzt Prof. Dr. Georg Mayer die besten Traditionen der fortschritt lichen deutschen Wissenschaft fort. Obwohl in einer kurzen Würdigung •die Persönlichkeit und die wis senschaftlichen Leistungen und Ver dienste nicht erschöpfend dargestellt werden können, muß sein überaus herzliches Verhältnis zu den Studen ten zumindest erwähnt werden. Es ist gekennzeichnet durch das Ver trauen des Rektors in alle Studenten; durch seine Fürsorge um sie und durch die tiefe Verehrung, die die Studenten ihrem Rektor, in dem sie mit Recht zugleich ihren väterlichen Freund sehen, entgegenbringen. TV icht zu vergessen sind die stän- - ’ digen Bemühungen des Rektors, freundschaftliche Beziehungen zu den Universitäten des Auslandes, beson ders zu denen des sozialistischen La gers. zu knüpfen und auszubauen. Viele bekannte Wissenschaftler und Persönlichkeiten aus allen Teilen der Welt konnte der Rektor in den letz ten Jahren bei uns begrüßen. Höhe punkte in der Pflege der internatio nalen Beziehungen sind Vereinbarun gen über engere Zusammenarbeit mit der Staatlichen Leningrader Shda- now-Universität und der Universität Sofia. Letztere wurde erst vor weni gen Tagen bei dem Besuch einer De legation unter Leitung des Rektors in Sofia abgeschlossen. * ITnser Genosse Rektor fand als • antifaschistischer, demokratischer Wissenschaftler den Weg zur Partei der Arbeiterklasse Er gibt ein ein drucksvolles Beispiel für den Typ des Gelehrten, der auf Grund seiner zu tiefst humanistischen und progres siven Ueberzeugung stets bereit ist; seine ganze Persönlichkeit für die Sache des Friedens und Sozialismus einzusetzen und der sowohl von selten der Wissenschaftler und Stu denten wie der Arbeiterklasse ver dientermaßen hohe Achtung und An erkennung genießt. Getragen vom Vertrauen des Vol kes, gehört Prof. Dr. Mayer seit 1950 der Volkskammer an. A uf Grund langjähriger Zusam- Imenarbeit mit unserem hochver ehrten Rektor, insbesondere im Senat, möchte ich mein persönliches Urteil darin zusammenfassen, daß Georg Mayer eine seltene und machtvolle Persönlichkeit darstellt, die es in schwierigen Lagen versteht, kompli zierteste Fragen zu vereinfachen und dadurch zu lösen; die widerstrebende Meinungen zu einigen vermag; die ihr Amt nicht nur formal, sondern im tiefsten Sinne menschlich auffaßt; die stets bereit ist, aus dem Schatz ihrer großen Erfahrungen den Ange hörigen der Universität vom ältesten Professor bis zum jüngsten Studenten sowohl in persönlichen wie in fach lichen Fragen mit Rat und Tat und unermüdlich zur Seite zu stehen. S eine großen Leistungen und Ver- • würdigte unsere Regie rung 1957 mit der Verleihung des Vaterländischen Verdienstordens in Silber und 1959 mit dem Vaterländi schen Verdienstorden in Gold. Wir sind stolz darauf, einen solch erfah renen Wissenschaftler und Kämpfer an der Spitze unserer Universität zu wissen. Wir wünschen unserem Ge nossen Prof. Dr. Georg Mayer, daß er noch recht lange in voller Gesundheit und ungebeugter Schaffenskraft tätig sein möge. Wir verbinden unsere Glückwünsche anläßlich seines zehn jährigen Rektorjubiläums mit unse rem Dank für seinen ständigen Ein satz und seine kluge Hochschulfüh rung und geloben zugleich unsere Be reitschaft. alle unsere Kräfte einzu setzen zum Ruhme der Wissenschaft, die dem Sozialismus dient, zum Ruhme unserer Deutschen Demokra tischen Republik.
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