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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Lehrbudi des Sieges der Arbeiterklasse Zum Erscheinen der deutschen Ausgabe der Geschichte der KPdSU Vollendung des Sozialismus — Uebergang zum Kommunismus In diesen Tagen erscheint die deut sche Uebersetzung der im vorigen Jahr in der So wjetunion veröf fentlichten „Ge schichte der Kom munistischen Par tei der Sowjet union“. Mit diesem Werk, das auf Beschluß des XX. Parteitages verfaßt wurde, hat das Autorenkollektiv der Arbeiterklasse und allen Werktätigen auch unserer Republik ein großes Geschenk bereitet. Propagandisten, Wissenschaftler, Studenten und alle Werktätigen finden darin am Bei spiel der KPdSU einfach und an schaulich die Grundprobleme des Kampfes der Arbeiterklasse und des Marxismus-Leninismus tiefgründig behandelt. An Hand des Kampfes der Partei der Bolschewiki seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts macht uns das neue, 18 Kapitel und über 900 Seiten umfassende Werk, die auch durch die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung bestä tigte Wahrheit unserer Epoche deut lich, daß der Kampf gegen Imperia lismus und Reaktion, für Frieden, Demokratie und Sozialismus nur un ter der Führung einer revolutionä ren, eng mit den Massen verbunde nen einheitlichen marxistisch-leni nistischen Kampfpartei siegreich sein kann. Dadurch, daß in dem Lehr buch die Beschlüsse des XX. und XXL Parteitages der KPdSU ver arbeitet sind, besitzt es ein hohes theoretisches Niveau. Zwei Drittel des Buches sind der Geschichte der KPdSU von der Ok toberrevolution bis zum XXI. Partei tag der KPdSU, also dem Aufbau des Sozialismus und Kommunismus ge widmet. Durch das Studium der Er fahrungen der KPdSU und des So wjetvolkes aus dieser Zeit erhalten wir wichtige Hinweise für unseren Kampf um den Sieg des Sozialismus. Der Leser findet im neuen Lehrbuch solche Probleme behandelt wie die Rolle der Volksmassen und der Par tei beim Aufbau des Sozialismus, die Bedeutung der Steigerung der Ar beitsproduktivität, die Bündnisfrage, die Einheit von Theorie und Praxis in der Politik der Partei usw. Das macht das neue Werk zu einer wert vollen Quelle für das Studium der marxistisch-leninistischen Theorie und zu einem Helfer bei der Lösung vieler praktischer Fragen. Das neue Lehrbuch stellt die Ge schichte der KPdSU als Teil des Kampfes der internationalen Arbei terbewegung dar. Es zeigt, daß die KPdSU und das Sowjetvolk den er folgreichen Aufbau des Sozialismus und Kommunismus immer als ihre wichtigste internationale Pflicht, als wirksamste Hilfe für die internatio nale Arbeiterbewegung und für die Erhaltung des Friedens angesehen haben. Gleichzeitig wird der Kampf der internationalen Arbeiterbewe gung für die Unterstützung und Ver teidigung der Sowjetunion gezeigt und gewürdigt. Das neue Werk, das die Mängel der im Jahre 1938 erschienen „Ge schichte der Kommunistischen Par tei der Sowjetunion (B), Kurzer Lehrgang“ überwindet, verallgemei nert unter Berücksichtigung der Hin weise Lenins neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Parteigeschichte. Das kommt u. a. in einigen Veränderun gen an der bisherigen Periodisierung zum Ausdruck. Im neuen Lehrbuch wird das unsterbliche Verdienst W. I. Lenins bei der Schaffung, Festi gung und Entwicklung der KPdSU und des Sowjetstaates nachgewiesen und gewürdigt. Es wird gezeigt, wie Lenin den Marxismus nicht nur ge gen alle opportunistischen Verfäl schungen verteidigte, sondern ihn auch den neuen Bedingungen ent sprechend durch neue Erkenntnisse weiterentwickelte. Im Vergleich zum alten Lehrbuch werden im neuen weit mehr Werke Lenins kurz analysiert. Der Führer zur Revolution Die ersten sieben Kapitel schildern den opfervollen Wog, den die Par tei von den Zirkeln und der Illegali tät bis zur Großen Sozialistischen Oktoberevolution zurücklegte. Lenin hat in erbittertem revolutionärem Kampf gegen den Opportunismus der II. Internationale im Jahre 1903 die Partei neuen Typus geschaffen. Mit seinen Werken „Was tun?“, „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück“, „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution“ und vie len anderen, die im Lehrbuch einge schätzt werden, begründete Lenin die historische Notwendigkeit, die Rolle und die inneren Entwicklungs- gesetzmäßigkeiten der Partei neuen Typus und rüstete sie für ihren öko nomischen, poftischen und theoreti schen Kampf aus. Unter der Füh rung Lenins wuchs die Partei zu einer mächtigen politischen Kraft heran. Sie bekämpfte und verdrängte die opportunistische Ideologie, schmiedete die Aktionseinheit der Arbeiterklasse und das feste Bünd nis mit den werktätigen Bauern und schuf damit die wichtigsten Voraus setzungen für den Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und für den Sieg des Sozialismus. Ausgehend von der Analyse des Imperialismus hat Lenin in vielen seiner Werke die Theorie der sozia listischen Revolution entwickelt und bereichert. Solche Probleme der Re volutionstheorie wie die Hegemonie des Proletariats, das Bündnis des Proletariats mit der gesamten Bauernschaft und ihre revolutionär demokratische Diktatur in der bür gerlich-demokratischen Revolution, das Hinüberwachsen der bürgerlich- demokratischen in die sozialistische Revolution und das Bündnis des Proletariats mit der armen Bauern schaft, das feste Bündnis des Proleta riats mit den unterdrückten Natio nen, die Diktatur des Proletariats und die führende Rolle der Partei in der Revolution, wurden von Lenin ausgearbeitet und begründet. Die Leninsche Theorie der sozialistischen Revolution wird im Kapitel VI des neuen Lehrbuches zusammenhän gend und ausführlich behandelt. Durch die Anwendung der Lenin schen Theorie der sozialistischen Re volution wurde die Partei zum sieg reichen Führer der Großen Sozialisti schen Oktoberrevolution. Unsere Partei hat sich bei der Ausarbeitung ihrer Strategie und Taktik nach der Befreiung vom Fa schismus auf die Leninsche Revolu tionstheorie gestützt. Die beiden Etappen der volksdemokratischen Revolution in unserer Republik sind ein erneuter Beweis der Richtigkeit und Allgemeingültigkeit der Lenin schen Theorie der sozialistischen Re volution. Der Aufbau des Sozialismus In den folgenden Kapiteln wird der Kampf der Partei für den Sieg des Sozialismus dargestellt. In voller Größe bietet sich uns das Bild des heroischen Kampfes um den Sieg des Sozialismus in einem Lande unter den Bedingungen der kapitalisti schen Umkreisung. Besonders wert voll für uns ist die zusammenfas sende Darstellung des Leninschen Planes für den Aufbau des Sozialis mus im Kapitel X. In seinen letzten Artikeln, die im Lehrbuch als poli tisches Vermächtnis Lenins für die Partei bezeichnet werden, hat Lenin den Plan für den Aufbau des Sozia lismus vollendet, sie bilden das Schlußglied dieses Planes. Von der Tatsache ausgehend, daß im Sowjet land alles Notwendige für den Auf bau des Sozialismus vorhanden war, stellte Lenin der Partei und dem So wjetvolk die Aufgabe, die sozialisti sche, Revolution zu vollenden. Der Leninsche Plan des Aufbaus des So zialismus in der UdSSR wird im Lehrbuch in folgenden Punkten zu sammengefaßt: Die sozialistische Industrialisie rung des Landes, die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft auf der Grundlage des Leninschen Genossenschaftsplanes, die Durch führung der Kulturrevolution, die Festigung der Diktatur des Proleta riat, der ständige Ausbau des Bünd nisses der Arbeiter und Bauern bei führender Rolle der von der Kom munistischen Partei geführten Ar beiterklasse, die Sicherung der inter nationalen Bedingungen für den er folgreichen sozialistischen Aufbau durch den beharrlichen Kampf für den Frieden, für die friedliche Ko existenz und den ökonomischen Wettbewerb zwischen dem System des Sozialismus und dem System des Kapitalismus. Nach diesem von Lenin vorgezeichneten Plan wurde unter Führung der Partei bis zum Jahre 1936 der vollständige Sieg des Sozialismus in der Sowjetunion er rungen und eine neue Entwicklungs- etappe eingeleitet. Von großem Interesse sind die Ka pitel, die den Weg der KPdSU seit dem Jahre 1938 zeigen. Damit wird eine große bisher vorhandene Lücke in der Darstellung der Parteige schichte geschlossen. Einen breiten Raum nehmen hier die Probleme der Außenpolitik der Sowjetunion unter den komplizierten Bedingungen der Vorkriegsjahre, während des Krieges und in den Jahren der Herausbil dung und Festigung des sozialisti schen Weltsystems nach 1945 ein. An gesichts der Versuche der Imperia listen, die wahren Ursachen des zweiten Weltkrieges zu entstellen und den Kampf der Sowjetunion und der friedliebenden Kräfte zu verleumden, sind die Abschnitte zu dieser Problematik für unseren Kampf gegen den westdeutschen Mi litarismus besonders wichtig. Eines der umfangreichsten Kapitel stellt den Kampf der KPdSU für einen machtvollen Aufschwung der Volkswirtschaft und für die Voll endung des sozialistischen Aufbaus in den Jahren 1953 bis 1958 dar. Diese Periode ist nach der Bedeu tung der politischen und ökonomi- schen Maßnahmen, nach dem Um fang der schöpferischen Tätigkeit der Partei und nach dem Stand der ge ¬ sellschaftlichen Aktivität der Mas« sen eine der wichtigsten Perioden in der Geschichte der KPdSU. Das Lehrbuch schließt mit dem Eintritt der Sowjetunion in die Periode des entfalteten Aufbaus der kommunisti« sehen Gesellschaft. Von großer erzieherischer Bedeu tung sind die Schlußfolgerungen, die am Ende des Buches gezogen wer den.. Auch die Geschichte und def Kampf der deutschen Arbeiterbewe gung bestätigen die Feststellung des Lehrbuches: Es ist eine Gesetz« mäßigkeit für eine Partei neuen Typus, daß sie stets als wahrhaft patriotische Kraft auftritt, die die Interessen ihres Volkes, die Inter essen des Heimatlandes zum Aus druck bringt und sie konsequent und bis zuletzt verteidigt. In allen Kapiteln und auch in den Schlußfolgerungen werden die neuen Erkenntnisse und Verallgemeinerun gen der marxistisch-leninistischen Theorie berücksichtigt, von denen hier vor allem die auf dem XX. und XXL Parteitag behandelten Pro bleme des Weges zum Sozialismus; des Kampfes für den Frieden und des Uebergangs vom Sozialismus zum Kommunismus genannt seien; So haben die sowjetischen Wissen schaftler neben dem Lehrbuch „Po- litische Oekonomie", den „Grund lagen der marxistischen Philosophie" und dem Buch „Grundlagen des Marxismus-Leninismus“, das in Kürze ebenfalls in deutscher Sprache vorliegen wird, in Gestalt der „Ge schichte der Kommunistischen Par tei der Sowjetunion“ ein weiteres Werk geschaffen, das die Probleme unseres Jahrhunderts, des Jahrhun. derts des Sieges des Sozialismus« Kommunismus behandelt. Dr. G. Großer/H. Hofes „Das Mädchen aus Kiew“ (I. und II. Teil) „In Kiew — der alten, hochgetürm ten Stadt am Dnjepr - Strom — wächst das Mäd chen Galja auf, der am Tage der Revo lution geborene Findling, dessen Lebensweg der zweite Teil des Films bis in die Gegenwart ver folgt.“ (Aus dem Programm heft des gegenwärtig laufenden sowjeti schen Film«.) x Als Freie und Gleiche Herrin ihrer Geschicke Vom 27. August 1910 zum 8. März 1960 Am 8. März 1960 begehen wir zum 50. Male den Internationalen Frauen tag, der im August 1910 von der II. Internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen beschlossen wurde. Wenn es die Vertreterinnen der deut schen Delegation, Clara Zetkin, Käthe Duncker und andere Genossinnen waren, die den Antrag auf einen Internationalen Frauentag stellten, Im Einvernehmen mit den klassen bewußten politischen und gewerk schaftlichen Organisationen des Pro letariats in ihrem Lande veranstal ten die sozialistischen Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient. Die For derung muß in ihrem Zusammen hang mit der ganzen Frauenfrage der sozialistischen Auffassung gemäß beleuchtet werden. Der Frauentag muß einen internationalen Charak ter tragen und ist sorgfältig vor zubereiten. Clara Zetkin, Käthe Duncker und Genossinnen Aus einem Antrag an die II. Inter nationale Frauenkonferenz in Kopen hagen, 27. August 1910. so soll das uns als Bürgerinnen des ersten deutschen Arbeiter-und- Bauern-Staates eine besondere Ver pflichtung sein. In der Resolution, die damals, die sem Antrag entsprechend, angenom men wurde, forderten die soziali stischen Frauen im Einvernehmen mit den politischen Organisationen der Arbeiterklasse das Wahlrecht für die Frau. Es war in dieser Zeit nicht leicht für die Frauen, neben den An strengungen, die der Arbeitstag in der Fabrik oder auf dem Felde und danach in der Familie forderte, auch noch politisch zu arbeiten und sich für den politischen Kampf zu schu len. Dennoch konnte der politische Kampf der Frauen an der Seite aller Universitätszeitung, 24. 2. 1960, S. 4 fortschrittlichen Kräfte der Arbeiter klasse, gemeinsam mit der Partei des Proletariats den einzigen Ausweg aus dieser katastrophalen Lage weisen. Diesen Weg gingen die besten und fortschrittlichsten Frauen der dama ligen Zeit in Deutschland, geführt von der großen Kämpferin für Frie den und Sozialismus, Clara Zetkin. Auf welch fruchtbaren Boden diese Resolution damals fiel, beweisen die vielen Frauenversammlungen, die an- läßlich des ersten Internationalen Frauentages in Deutschland stattfan den. In Groß-Berlin z. B. wurde in 42 großen Versammlungen eine Resolu tion angenommen, in der das Frauen wahlrecht als notwendige Folge wirt schaftlicher und sozialer Umwälzun gen gefordert wurde. Die Frauen er hoben berechtigten Anspruch auf ihre volle politische Gleichberechti gung und ihre Teilnahme am Kampf um die Eroberung der politischen Macht durch die Arbeiterklasse, für die Aufhebung der Klassenherrschaft und die Herbeiführung der sozialisti schen Gesellschaft. Das Streben nach der völligen ökonomischen und poli tischen Befreiung der Frau war zu gleich ein Kampf um das Recht, alle ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten frei zu entwickeln, sich zu bilden und alle, besonders die „höheren“ Berufe auszuüben. Noch eine weitere außerordentlich wichtige Aufgabe stellte die II. Inter nationale Frauenkonferenz in Kopen hagen: den Kampf um den Frieden! Sie machte allen sozialistischen Frauen zur Pflicht aktiv am Kampf um den Frieden teilzunehmen und darüber hinaus allen Frauen die wirklichen Ursachen der Kriege und die Ziele des Sozialismus zu erklä ren, um auch sie für den Friedens kampf zu gewinnen. Wodurch unterscheidet sich diese Aufgabe eigentlich von der heutigen für die Frauen der ganzen Welt? Geht es uns heute nicht ebenso wie damals um die Erhaltung des Frie dens? Freilich, in den vergangenen 50 Jah ren veränderte die Welt ihr Antlitz. Mit dem Sieg der Großen Sozialisti schen Oktoberrevolution wurde das Signal auch für die Befreiung der Frau gegeben. Tausende von Frauen kämpften an der Seite der Männer gegen Hunger, Kälte und Not, reih ten sich ein in den Produktionspro zeß als qualifizierte Facharbeiterin nen, erwarben Bildung und Wissen und halfen als Wissenschaftlerinnen, Aerztinnen, Technikerinnen oder Künstlerinnen, die großen Aufgaben des Sozialismus in der Sowjetunion zu lösen. Dem Manne politisch völlig gleichberechtigt, sind sie als Mitglie der und in leitenden Funktionen der Partei, der Massenorganisationen und im Staatsapparat tätig. Und das in einem Land, in dem die Arbeiterin nen und Bäuerinnen zum größten Teil weder lesen noch schreiben gelernt hatten und bis 1917 unter der Unter drückung und Rechtlosigkeit stärker zu leiden hatten als in vielen ande ren europäischen Ländern. In groß zügiger Weise half die Sowjetmacht den Frauen, ihre Arbeit im Haushalt und in der Erziehung ihrer Kinder zu erleichtern. Heute, beim Ueber gang zum Kommunismus, wird diese Unterstützung in noch viel größerem Maße wirksam. Auch in einem Teil Deutschlands ist die Gleichberechtigung der Frau verwirklicht. Schauen wir uns doch um: an den Universitäten, in der In dustrie, in der Landwirtschaft und allen Einrichtungen unseres Staates. Ueberall stehen Frauen an verant wortlichen Plätzen, genau wie die Männer. Nahezu alle Berufe sind ihnen erschlossen. Entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten haben alle die gleiche Möglichkeit, zu lernen und sich zu qualifizieren. Entspre chend der gleichen Arbeitsleistung erhalten sie die gleichen Löhne wie die Männer. An der Karl-Marx-Uni- versität. sind fast die Hälfte aller Studierenden Studentinnen. Von etwa 8000 Beschäftigten sind unge fähr 5000 Frauen. Sie sind maßgeb lich mitbeteiligt an der Entwicklung unserer Universität. Sie erfüllen nicht nur wichtige Aufgaben in der Verwaltung und den Wirtschafts betrieben, in den Labors und den Krankenstationen, sondern viele von ihnen sind unmittelbar in Forschung, Lehre und Erziehung tätig. In Stadt und Land setzen Männer und Frauen gemeinsam alle Kraft für den Sieg des Sozialismus in unserer Deutschen Demokratischen Republik und für die Erhaltung des Friedens ein. Die Frau der neuen Gesellschaft ist sozial und ökonomisch voll kommen tnabhängig, sie ist keinem Schein von Herrschaft und Ausbeu tung mehr unterworfen, sie steht dem Manne als Freie. Gleiche gegen über und ist Herrin ihrer Geschicke. Ihre Erziehung ist der des Mannes gleich . . unter naturgemäßen Le bensbedingungen lebend, kann sie ihre physischen und geistigen Kräfte und Fähigkeiten nach Bedürfnis ent wickeln und betätigen; sie wählt für ihre Tätigkeit diejenigen Gebiete, die ihren Wünschen, Neigungen und Anlagen entsprechen und ist unter den gleichen Bedingungen wie der Mann tätig. August Bebel: Die Frau und der So zialismus, Dietz Verlag, Berlin 1946, Seite 585. Aber nicht überall in Deutschland ist das so. Während sich in der Welt und auch im kapitalistischen Lager der Gedanke der internationalen Entspannung und der friedlichen Koexistenz immer mehr durchsetzt, versucht die Clique der Bonner Mili taristen und Revanchisten das Tempo und das Ausmaß der atomaren Be waffnung der westdeutschen NATO- Armee zu verstärken. Ihr Ziel ist es, einen neuen Krieg vom Zaune zu brechen. Immer mehr Menschen in Westdeutschland, unter ihnen Tau sende von Frauen, setzen sich gegen dieses unmenschliche Vorhaben zur Wehr und kämpfen trotz Verbot ihrer politischen Organisationen, an erster Stelle der KPD und des DFD, trotz der Bedrohung durch die Inhaftie rung vieler Frauen, die konsequent für eine friedliche Politik .eintreten, für Frieden und demokratische Ver hältnisse in Westdeutschland. Geben wir durch unsere Arbeit, durch die bessere und schnellere Er füllung unserer Aufgaben den Frauen in Westdeutschland neüe Kraft und Unterstützung in ihrem schweren Kampf. Denken wir daran, daß wir in dem Bemühen um ein Leben in Glück und Frieden nicht allein stehen. Mit den Frauen der sozialistischen Länder gehen wir diesen Weg. Die InternationaleDemokratische Frauen föderation vereinigt über 200 Mil lionen Frauen aus mehr als 60 Län dern der Erde im gemeinsamen Kampf um den Frieden. Angesichts dieser Bewegung können wir wohl mit Freude und Stolz sagen, daß der Ruf unserer deutschen Frauen in Kopenhagen nicht ungehört in der Welt verhallte. Deshalb ist es auch richtig, daß gerade wir Frauen der sozialistischen Länder, in denen die Gleichberechtigung und Anerken nung der Frau verwirklicht ist, ohne die ernsten und bedeutenden Aufga ben zu vergessen, diesen Tag auch als Feiertag begehen und uns unse rer bisherigen Erfolge freuen, Elfriede Heyna
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