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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
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Band 4.1960
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Ärzte und Arbeiter gemeinsam gegen Blanks Krankenkassenraub Westdeutsche Sozialversicherung unter Druck der Atomrüstung / Der Widerstand wächst Krankenkassenreformer Blank: „Erst zahlen!“ „Westfäli sche Rundschau“ Das will Bonn: • Jeder Sozialversicherte zahlt für jede ärztliche Leistung 1,50 D-Mark bar. • Für jede Arznei im Werte bis zu einer Mark trägt der Patient die Ko sten. Für Rezepte im Werte bis fünf Mark muß er eine Mark, für jede Mark darüber zehn Pfennig bezahlen bis zum Höchstbetrag von drei Mark. • Für die Krankenhauspflege muß jeder Versicherte einen Betrag von 1 bis 3,30 D-Mark zahlen. • Für die ersten beiden Krank heitstage wird kein Krankengeld mehr bezahlt. Bonn-Schilda: Den Rest trägt im Krankheitsfalle der Lohnempfän ger selbst. Aus: „Holzarbei- terzeitung" (West- zonej Schon jetzt: In einem Hamburger Krankenhaus ringen die Aerzte um das Leben der 18jährigen Postangestellten Gudrun Wegner. Sie war mit einer schweren Erkältung und hohem Fieber solange zur Arbeit gegangen, bis sie Anfang Februar zusammenbrach. Sie wollte nicht krank „feiern“, weil sie die Kündigung fürchtete. „Sie dürfen vorläufig nicht krank werden!“ hatte ihr der Personalchef gedroht. Und von der Oberpostdirek tion hatte sie ein Schreiben bekom men: „Wir weisen darauf hin. daß Sie mit der Kündigung Ihres Dienstver hältnisses zu rechnen haben, wenn sich Ihr Gesundheitszustand in Zu kunft nicht erheblich bessert,“ Der Gesundheitszustand besserte sich nicht. Nun hat die junge Ange stellte eine schwere Lungenentzün dung und schwebt in Lebensgefahr. Einmütiger Protest: Einstimmig lehnten die Teilneh mer des westdeutschen Außerordent lichen Aerztetages am 10. Februar in der Paulskirche den Entwurf des Bonner Raubgesetzes ab. Die Meinung der überwiegenden Zahl aller Aerzte drückte Prof. Dr. med. Kurt Gröbe auf einer Protest kundgebung der Hamburger Aerzte- schäft mit den Worten aus: „Der Ge setzentwurf ist ein Anschlag auf die Erkenntnisse der Wissenschaft.“ Schon über 70 000 Mitglieder der IG Metall Stuttgart haben ihre Un terschrift unter eine Erklärung ge setzt. in der das Blanksche Raubge setz zurückgewiesen wird. Die 800 Arbeiter der Tagesschicht der Ilo-Rockwell-Werke in Pinneberg (Schleswig-Holstein) haben am Don nerstagnachmittag geschlossen die Arbeit niedergelegt. Eine Stunde lang protestierten sie mit diesem Warn streik gegen die Absicht Bonn, der westdeutschen Bevölkerung durch die sogenannte Selbstbeteiligung an den Krankheitskosten weitere Rüstungs lasten aufzubürden. Mit mehr als 21 500 Unterschriften haben die Werktätigen des IG-Far- ben-Konzern-Betriebes Badische Ani lin- und Sodafabriken (BASF) in Ludwigshafen die Blanksche unso ziale Krankenkassenreform abge lehnt. Demgegenüber in der DDR: Die jährlichen Leistungen der So zialversicherung der Arbeiter und Angestellten stiegen in den letzten drei Jahren von 5094 Millionen DM auf 6853 Millionen DM. Das ist eine Erhöhung um 34,5 Prozent bei gleich- bleibenden Beitragssätzen von 10 Prozent des versicherungspflichtigen Verdienstes. Unser Arbeiter-und- Bauern-Staat zahlte in diesen drei Jahren rund 2,3 Milliarden DM an Zuschüssen. Hinzu kommen noch be deutende Summen für die Versicher ten des Mittelstandes. Im Siebenjahrplan werden die vor handenen gesundheitlichen Einrich tungen nach den neuesten Erkennt nissen der medizinischen Wissen schaften modernisiert. Außerdem entstehen 50 Polikliniken, mehr als 260 Ambulatorien und 150 staatliche Arzt- und Zahnarztpraktiken. Minister Blank, der Bonner Aesku- lap: „Zur Kasse bitte!" Aus: „Neue« Deutschland“ Prof. Dr. W. Oelßner, Direktor der Radiologischen Klinik: €ine große Zukunft „Universitätszeitung“: Welche Be deutung messen Sie der stattgefun denen Gesundheitskonferenz in Wei mar und dem dort beratenen Per spektivplan zur Entwicklung der medizinischen Wissenschaft und des Gesundheitswesens in der DDR bei? Prof. Dr. Oelßner: Zunächst muß gesagt werden, daß mich diese Bera tung, in deren Verlauf Mitarbeiter der verschiedensten Kreise des Hoch schul- und des Gesundheitswesens zu Wort kamen, in der die Hochschul professoren über die Probleme der Schwestern und der praktischen Aerzte und die Besonderheiten des öffentlichen Gesundheitswesens infor miert wurden, diese. Kreise wiederum einen Einblick in das medizinische Hochschulwesen erhielten, außeror dentlich beeindruckt hat. Es war ein echter Erfahrungsaustausch, der das gegenseitige Verständnis der ver schiedenen Bereiche des Gesund heitswesens und der medizinischen Wissenschaft förderte. Der auf der Konferenz beratene Per spektivplan eröffnet dem Gesund heitswesen eine große Zukunft. Was mich besonders erfreute, war ein Be schluß der Regierung, in den näch sten Jahren in einigen Städten strah lentherapeutische Zentren zu schaf fen und damit die Möglichkeit zu geben, mit den neuen energiereichen Strahlen zu behandeln. Es erscheint wohl verständlich, wenn ich hoffe, daß auch in Leipzig ein solches Zen trum eingerichtet wird. „Universitätszeitung“: Welche Er fahrungen vermittelte die Konferenz über die sozialistische Gemein schaftsarbeit in Einrichtungen des Gesundheitswesens? Prof. Dr. Oelßner: Hier gab es zwei hervorstechende Erscheinungen. Einmal war es der Bericht eines Mit arbeiters aus Halberstadt, wo es ge lungen ist — dank der gemeinsamen Bemühungen aller Mitarbeiter des dortigen Gesundheitswesens und der Mithilfe der Bevölkerung und ver schiedener gesellschaftlicher Organi sationen —, ein Zweigkrankenhaus zu errichten, für dessen Bau zunächst keine Möglichkeit zu sehen war. — Zum anderen vermittelte, eine Schwester aus Auerbach erste inter essante Erfahrungen über die Arbeit der Jugendbrigaden im Gesundheits wesen und eine in Auerbach einge richtete Jugendstation. „Universitätszeitung“: Wie beurtei len Sie den Gesetzentwurf der Bon ner Regierung zur sogenannten Re form der sozialen Krankenversiche rung? Prof. Dr. Oelßner: Ich betrachte ihn als eine außerordentlich unso ziale Maßnahme, die den Unbemit telten am härtesten trifft, also den, der den Schutz der Krankenversiche- rung eigentlich am notwendigsten braucht. Eine besonders bedenkliche Konsequenz sehe ich dabei hinsicht lich der Prophylaxe, die so zwangs, läufig zu kurz kommen muß. Der Ge setzentwurf ist sicher nicht geeignet, in jedem Menschen das Verantwor-= tungsbewußtsein für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesund heit zu wecken, im Gegenteil, drin gend notwendige vorbeugende Maß nahmen werden so unmöglich ge macht. Die Krankheit wird zum Ge schäft herabgewürdigt. In memoriam Prof. Dr.-Ing. F. Bergmann Nach schwerem Leiden verstarb am 15. 2. 1960 Herr Dr.-Ing. Friedrich Bergmann im 70, Lebensjahr, emeri- tierter Professor mit vollem Lehr auftrag, ehemaliger Direktor des In stituts für Landwirtschaftliches Bau wesen und Dorfgestaltung der Karl- Marx-Universität und ordentliches Mitglied der Deutschen Bauakademie Berlin. Mit ihm verlor das landwirtschaft liche Bauwesen einen seiner letzten Altmeister. Um Prof. Bergmann trauert ein großer Kreis von Land wirten und Architekten. Durch seine Persönlichkeit und Begeisterungs fähigkeit weckte er bereits an der Technischen Hochschule Dresden bei den jungen Studierenden die Liebe zum landwirtschaftlichen Bauwesen und vermochte auch ihr späteres Wirken an diesen einst bedeutungs losen Zweig der Architektur zu bin den. Dies gelang ihm nicht nur als beliebter Hochschullehrer, sondern vor allein auch deswegen, weil er als praktisch tätiger Architekt, als her vorragender Spezialist für ländliches Bauwesen und Gestalter weithin be kannt war. In seinem gesamten bau lichen Schaffen stand die Sorge um Mensch und Tier an erster Stelle. Prof. Bergmann studierte an der Technischen Hochschule Dresden. Als Bausachverständiger der Landwirt schaftskammer für das Land Sachsen seit 1926 wurde er 1932 Privatdozent für das ländliche Bau- und Sied lungswesen an der Technischen Hochschule Dresden und erwarb sich große Verdienste. 1941 wurde er zum außerordentlichen Professor berufen. Was wird nun aus Westberlin? H’rfüllt von tiefer Verantwortung I für das Schicksal der deutschen Nation forderten Regierung und Volkskammer der DDR auf der letzten Volkskammertagung erneut den Abschluß eines Friedensvertrages mit den beiden deutschen Staaten und die damit verbundene Lösung der Westberlinfrage. Die Lösung der Westberlinfrage ist um so dringender, als die Bonner und Westberliner Störenfriede un ter völliger Mißachtung der realen Lage und selbst der Ereignisse der Genfer Außenminister-Konferenz verstärkt die absurde und an maßende Forderung nach Einverlei bung Westberlins in die Bundesrepu blik erheben. Sie bezwecken damit nichts anderes, als Westberlin völlig ihrer Atomkriegs-Strategie unterzu ordnen. und torpedierten bisher die geringsten Anzeichen einer Verstän digung zwischen den Großmächten über die Bereinigung der anomalen Lage tn Westberlin. Entscheidend für die Regelung auch des Westberlin problems sind jedoch nicht die sub jektiven Wünsche einiger unverbes serlicher Kriegstreiber, sondern der Wille und die Interessen des deut schen Volkes. Dies wird auch in einer bedeutsamen Erklärung der Sowjetunion an den Vorsitzenden der SPD, Ollenhauer, zur Westber linfrage unterstrichen, in der die so wjetische Regierung noch einmal mit allem Nachdruck auf die dringende Notwendigkeit hinweist, Westberlin aus einem gefährlichen Provokations herd in eine entmilitarisierte Freie Stadt zu verwandeln. S eit einem Jahr haben die Sowjet union und die DDR mit wahrhaft bewunderungswürdiger Geduld die vielfältigsten Möglichkeiten ausge schöpft und das größte Entgegen kommen gezeigt, um durch Verhand lungen die strittigen Fragen friedlich zu lösen. Auf der Außenminister- Konferenz nahm die Westberlinfrage gleichfalls breiten Raum ein. Damals Universitätszeitung, 24. 2. 60, Seite 2 waren die Westmächte gezwungen, sich von der Bonner These, Westber lin sei ein Teil der Bundesrepublik, zu distanzieren und anzuerkennen, daß die gegenwärtige Situation in Westberlin anomal ist und der Rege lung durch Verhandlungen bedarf. 7 weifellos wäre der territorialen • Lage Westberlins auf dem Gebiet der DDR ebenso wie der Rechts lage am meisten entsprochen, wenn durch den Abschluß eines Frie densvertrages auch das längst über holte und bereits seit langem völker rechtswidrige Besatzungsregime in Westberlin hinweggefegt und die Spaltung Berlins als der Hauptstadt der DDR aufgehoben würde. Eine solche Regelung enthielte auch die wirkungsvollste Garantie für die restlose Beseitigung Westberlins als Pulverfaß inmitten der DDR. Ange sichts der tatsächlichen Lage fordern wir jedoch nicht eine solche Rege lung. Den einzig realen Ausweg aus der komplizierten Situation wies die Sowjetunion mit dem Vorschlag der Bildung einer Freien Stadt Westber lin, wie er auch in den Friedensver tragsentwurf aufgenommen wurde. Die Regierung der DDR hat sich im Interesse der Sicherung des Friedens mit diesem Kompromißvorschlag einverstanden erklärt. I eider erwecken die bisherigen H Verhandlungen den Eindruck, daß auch die Westmächte sich nicht mit dem notwendigen Ernst für er folgreiche, dem Frieden dienende Ver handlungen einsetzen, sondern diese Verhandlungen hinauszögern und da durch den Bonner Revanchisten die Möglichkeit schaffen, ungestört ato mar aufzurüsten und den geplanten Aggressionskrieg gegen die DDR und die anderen sozialistischen Staa ten vorzubereiten. Angesichts dieser gefährlichen Entwicklung in West deutschland ist es an der Zeit, daß auch die Westmächte sich darüber klar werden, daß weder die Sowjet union noch die DDR zulassen wer den, die Lösung der Westberlinfrage noch länger zu verzögern. Deshalb fordert die Sowjetunion in ihrer jüngsten Erklärung neben dem Ab schluß eines Friedensvertrages mit beiden deutschen Staaten auch die notwendigen Schritte zur Bildung einer Freien Stadt Westberlin. Dabei kommt sie den Westmächten und der westdeutschen Regierung erneut entgegen, indem sie eine etappen weise Entmilitarisierung Westber lins vorschlägt. M it großem Nachdruck betont die Sowjetregierung jedoch — eben so wie unser Ministerpräsident Otto Grotewohl vor der Volkskammer —, daß sich die Sowjetunion im Falle weiterer ergebnisloser Verhandlun gen veranlaßt sehen wird, gemein sam mit anderen interessierten Staa ten nur mit der DDR einen Frie densvertrag abzuschließen. Damit würde auch automatisch eine neue Situation in bezug auf Westberlin geschaffen, denn der Friedensvertrag enthielte auch völkerrechtlich ver bindliche Vereinbarungen über Westberlin. In erster Linie wäre, nachdem zwischen der DDR und den anderen Partnern des Friedensver trages ein Schlußstrich unter den vergangenen Krieg gezogen wurde, allen Versuchen, den Verbleib der westlichen Besatzungstruppen in Westberlin zu rechtfertigen, der Boden entzogen. Die DDR würde durch den Abschluß eines Friedens vertrages endgültig befreit sein von allen Verpflichtungen aus den Vier- Mächte-Vereinbarungen nach 1945. Somit würde die DDR in der Lage sein, ihre volle Souveränität über ihr Territorium und ihren Luftraum auszuüben. Zur Regelung der Ver kehrsverbindungen der westlichen Besatzungstruppen zwischen West deutschland und Westberlin wäre die DDR dann der einzige Verhand lungspartner, der auf Grund und im Interesse seiner Souveränität über das Ersuchen der Westmächte, das Territorium der DDR zu durchfah ren oder zu überfliegen, verhandelt. In welchem Tempo und unter 1 welchen konkreten Bedingungen sich die Liquidierung des Kriegsher des Westberlin dann vollzieht, wird in entscheidendem Maße davon ab hängen, wie der Kampf des deut schen Volkes um die Herstellung eines freien Westberlin die notwen digen Verhandlungen beeinflußt. Selbstverständlich wird sich die Re gierung der DDR wie bisher bei allen sich aus dem Friedensvertrag ergebenden Maßnahmen in bezug auf Westberlin vom Grundsatz der Er haltung des Friedens leiten lassen. Deshalb stünde auch nach Abschluß dieses Vertrages der Kampf um die Schaffung einer Freien Stadt West berlin. über deren Sonderstatus und seine Garantierung genügend Erklä rungen der Sowjetunion und der DDR abgegeben wurden, im Vorder grund. G egenwärtig kommt es jedoch nach Wie vor darauf an, den Kampf um den Abschluß eines Friedensver trages mit beiden deutschen Staaten und die sich aus einem solchen Ver trag ergebende Regelung der West berlinfrage zu verstärken. Setzen wir all unsere Kraft ein, daß die bevor stehende Gipfelkonferenz Beschlüsse faßt, die der Lösung dieser Fragen und damit der Erhaltung des Frie dens in der Welt dienen! Elfriede Sahre Wiss. Assistentin am Institut für Staats- und Rechtstheorie der Juristenfakultät Zugleich setzte er seine immer wie der erhobene Forderung, das länd liche Bau- und Siedlungswesen zum Pflichtfach zu erheben, durch. Ab 1945 beeinflußte er als Landes- Bausachverständiger der VdgB und der damaligen VVMAS des Landes Sachsen das Banen im Zuge der demokratischen Bodenreform. Die von ihm entwickelten Typen für Neubauernhöfe und MAS wurden als verbindlich bzw. beispielhaft er klärt. Er betreute den Aufbau von etwa 90 MAS und baute in eigener Praxis über 120 Neubauerngehöfte. Gemeinsam mit Landwirtschaftsrat Ohl erkannte Prof. Bergmann früh zeitig die Vorzüge der Offenstallhal tung für Rinder. Sein Wirken in der Deutschen Bauakademie galt daher ganz besonders der Propagierung und Realisierung dieses Gedankens, der im übrigen der von ihm gefor derten Entwicklung industrieller Baumethoden entgegenkam. 1951 berief die Philosophische Fa kultät der Universität Leipzig Herrn Prof. Bergmann als Professor mit vollem Lehrauftrag für das Fach Agrarsiedlungswesen. Den Erforder nissen der sozialistischen Umgestal tung der Landwirtschaft entspre chend ging hieraus das Fach land wirtschaftliches Bauwesen hervor. Prof. Bergmann konnte nun sein stetes Bemühen um das Zusammen wirken von Landwirt und Landbau meister schon bei der Ausbildung der jungen Diplomlandwirte verstärkt fortsetzen. Seiner universellen Aufffassung von der Architektur entsprach cs durch aus, wenn er sich auch Problemen städtebaulicher Gestaltung widmete. Die von ihm in den letzten Jahren verfaßten kritischen Veröffentlichun gen fanden bei der Neugestaltung verschiedener Großstadtzentren Be achtung. Herr Prof. Dr.-Ing. Bergmann hatte trotz seines vorgeschrittenen Alters noch viele Pläne. Sein unerwarteter Tod setzte seinem Wirken ein vor zeitiges Ende.
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