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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Zur Vorbereitung der Senatskonferenz zur Lehrerbildung Schlag auf den Magen Es ist sehr gut, daß die „UZ“ ihre Spalten für eine Diskussion über die Bedeutung des Lehrerstu diums und Wege zu seiner Verbes serung öffnet. Aber die Fragestel lung, mit der sie die Diskussion ein leitet, die gleicht einem Schlag auf den Magen. Als ich 1949 zu studieren begann, gab es an der Universität Leipzig eine Gruppe von reaktionären Leu ten, Nachläufer Natoneks und ande rer, denen es nicht paßte, daß an der damaligen Pädagogischen Fakul tät Lehrer für die deutsche demo kratische Schule ausgebildet wür den, die parteilich für die Festigung unserer Republik und die Sicherung des Friedens auftraten. Ein „Volks schullehrer“, dazu noch ein roter, er schien diesen Leuten als etwas Su spektes, Unakademisches. Und so verbreiteten sie unter den Studen ten. die Auffassung: Lehrerstudium ist ein Schmalspurstudium. Die Entwicklung ist längst über diese Meinung hinweggegangen. In der programmatischen Erklärung des Staatsrates betonte Walter Ulbricht: „Der Lehrer ist der wichtigste Helfer der Werktätigen bei der Er ziehung der Jugend und legt durch seine verantwortungsvolle Tätigkeit die Grundlagen für die Entwicklung zur gebildeten sozialistischen Na tion.“ . Das Zentralorgan unserer Partei veröffentlichte am 26. November 1960 einen Leitartikel „Die Partei und der Lehrer“, in dem es heißt: „Jede Maschine, die künftig unsere Werke verläßt, jeder Ballen Stoff, jedes Kunstwerk, das entsteht, kurz um, alles, was menschlicher Fleiß und Gedankenreichtum hervor bringt. trägt den unsichtbaren Stem pel Tausender Lehrer." Ungeachtet dieser und vieler an derer Feststellungen, ungeachtet der selbstlosen Arbeit, die unsere Lehrer bei der sozialistischen Umgestaltung der Schule in der DDR leisten, wärmt die „UZ“ die Frage von vor gestern wieder auf: Ist Lehrerstu dium ein Schmalsourstudium? De fensiver geht es wirklich nicht! Fragen wir doch: Bilden wir schon sozialistische Lehrer aus? Dann werden wir auf viele Mängel in un serer Ausbildung stoßen und auf viele falsche, veraltete Vorste’lungen von den Anforderungen des Lehrer berufes. Aber eine solche Fragestel- lung scheidet die müßige und dumme Diskussion, ob die Lehrer studenten Grynd haben, auf ihren Beruf stolz zu sein und sich auf ihn gründlich vorzubereiten, von vorn herein aus. Dr. Gottfried Uhlig Institut für Pädagogik Als Diplomant ungeeignet — für Lehrer gut genug? Zu Beginn des neuen Studienjah res kam in die Seminargruppe Math./ Phys. II/2 eine neue Kommilitonin, Christel Leonhardt. Sie hat bereits ein Jahr an unserem Institut in der Gruppe der Diplommathematiker stu diert. Christel sagt zu ihrem Fach richtungswechsel: „Ich habe mir vor Studienbeginn keine Vorstellung von der Arbeit eines Diplommathema tikers machen können. Prof. Focke machte mir klar, daß ein Mathemati ker nicht nur das Gelernte anwenden, sondern auch schöpferisch anwenden muß. Das traue ich mir nicht zu, wenn ich aber Lehrerin werde, weiß ich, was ich später einmal zu tun habe. Außerdem habe ich in der Ma thematikprüfung eine „4“ erhalten, was im Gruppenmaßstab zwar nicht die schlechteste Note ist, aber mich unsicher macht. Wenn ich dieses Mal die Prüfung bestanden habe, weiß ich trotzdem nicht, ob ich sie auch das nächste Mal bestehe.“ Wir sind der Meinung, daß es an scheinend so ist, daß fachlich schlech tere Diplomanten die prädestinierte sten Leute für das Lehrerstudium sind, obwohl dem Lehrer der gleiche, jedoch nicht ganz so umfangreiche Stoff geboten wird wie dem Diplo manten. Wie stellt sich aber der Lehrkör per zum Studienwechsel? ■Alle Lehrergruppen des 1. Studien jahres arbeiten 3 Tage in der Woche in einem volkseigenen Betrieb und in der Landwirtschaft. Christel kam nun erst im 2. Studienjahr zu einer Lehr gruppe. Wie soll sie nun das neue Moment, das für die Lehrerausbil dung für die polytechnische, soziali stische Schule nötig ist, nämlich die polytechnische Erziehung und Bil dung nachholen? Hierzu die Meinung von Herrn Oppermann (Das Gespräch fand Anfang des Studienjahres statt. Es folgte- noch kein weiteres.): „Diese Ausbiiuung ist für Sie jetzt paradox. Gehen sie in den Ferien 3 Wochen in Universitätszeitung, 1. 12, 1960, S. 4 einen Betrieb.“ Die Gruppe Math./ Physik II/2 ist der Meinung, daß es doch möglich wäre, eine andere Lö sung zu finden, denn Christel besucht nur wenige Vorlesungen und Semi nare, so daß Freitag und Sonnabend für sie nahezu vorlesungsfrei sind. Wäre es da nicht möglich, daß Chri stel doch noch eine ordentliche poly technische Ausbildung erhält? Viel leicht könnten Sie dazu einmal Stel lung nehmen, Herr Oppermann! Renate Berthmann, Math./Phys. II/2 Auf dieser Seite lesen Sie weitere Antworten auf die Fragen: Ist das Lehrerstudium ein Schmalspurstudium? Die Universitätszeitung fragt weiter: BILDET DIE UNIVERSITÄT GUTE LEHRER AUS? Warum haben wir keinen Lehrplan? Seit vorigem Jahr gibt es die neue Art der Ausbildung für Mittelstufen lehrer. Trotzdem gibt es für uns noch keinen Lehrplan. Zumindestens ist uns, den Lehrerstudenten des 2. Stu dienjahres am Mathematischen Insti tut, noch keiner bekannt. Wir haben uns darum bemüht, aber alles blieb zwecklos. Weder FDJ, noch Partei oder Institutsleitung halfen diesem Übel ab. So kann es z. B. passieren, daß die zwei Math.-Physik-Gruppen des kombinierteil Studiums die Vor lesung Psychologie nicht hören kön nen. Diese Vorlesung wird zweimal gelesen und überschneidet sich ein mal mit Experimentalphysik und zum anderen mit dem berufsprakti schen Tag (Hospitation in den Schu len). Zu Beginn dieses Studienjahres wurde die Vorlesung dreimal ver legt, trotzdem konnte keine für alle Lehrerstudenten des 2. Studienjahres gemeinsame Zeit gefunden werden. Der Dozent für diese Vorlesung sagte uns, daß er diese Vorlesung nicht noch, ein drittes Mal lesen könnte; außerdem läge. eine der Vorlesungen schon mehrere Jähre fest. Unsere Beobachtungsaufgaben am berufs praktischen Tag im nächsten Seme ster beziehen sich auf Psychologie. W’ie sollen wir das ohne die gering sten Kenntnisse machen? Wir haben uns jetzt an das Prorektorat gewandt und hoffen, daß uns bald geholfen wird und so etwas nicht wieder vor kommt. Vielleicht kann man sich da auch mal mit um unseren Lehrplan be mühen. Wir wissen auch noch nicht, welche Vorlesungen wir im nächsten Jahr in Mathematik hören. Zu Be ginn der Vorlesung „Analytische Geometrie“ wurde z. B. gesagt: „Ob die Lehrerstudenten diese Vorlesung auch, im 3. Semester mithören, ist noch nicht ganz raus“. Wir fragen uns, wie kann man eine Arbeit ohne Plan erfolgreich beenden. Christine Mentschel Seminargruppe Math./Physik II/2 Ernst nehmen Wir kommen uns durchaus nicht wie Schmalspurstudenten vor. Warum? Ganz einfach — wir freuen uns auf den Lehrerberuf! Weil er ein Beruf mit großer Verantwortung ist, weil er Zukunft hat, weil wir Kin der lieben, weil wir uns für Erzie hungsprobleme interessieren, weil... ach, da gibt es tausend Gründe! Natürlich gibt es viele Studenten und auch Dozenten (?! D. Red.), die das Lehrerstudium nicht ernst neh men. Aber wir nehmen es ernst! Ella Ludwig und Ingrid Fischmann I. Studienjahr. Russisch/Geschichte Ungenügende praktische Ausbildung Zur Verbesserung des Lehrerstu diums an der Universität wäre zu sagen, daß das Institut für Pädago gik mehr mit den Fachinstituten Zu sammenarbeiten und Einfluß auf die Studienpläne nehmen sollte. Dann kann es nicht mehr passieren, daß uns im Praktikum die Schulleiter sagen, sie nehmen lieber junge Leh rer von den Pädagogischen Institu ten, da diese eine bessere praktische Ausbidlung haben als die Universi tätsstudenten. Das stimmt auch, denn besonders bei den Germanisten werden die Lehrerstudenten mehr zum Wissenschaftler als zum Lehrer ausgebildet. Arthur Muller und Horst Carow Hist./Germ, III,2 Arbeiterstudenten meistern die Physik Eine Arbeiterstudentenkonferenz des 4. und 5. Studienjahres am Physikalischen Institut Wir bauen den Sozialismus auf, und natürlich wollen auch wir Stu denten sozialistisch arbeiten, lernen und leben. Wer anders als die Arbei terstudenten können dabei die füh rende Kraft sein? Das waren unsere Gedanken, als wir darangingen, eine Arbeiterstudentenkonferenz vorzube reiten. Wenn wir uns einig sind und dafür kämpfen, gute Sozialisten und Wissenschaftler zu werden, reißen wir die anderen mit. Deshalb wollten wir beraten, was unsere nächsten Aufgaben sind, wie die Lernerfolge zu verbessern sind und was wir tun müssen, um die Studienzeitverlänge rungen endgültig zu vermeiden. Gleich anfangs spürten wir: Es ist anders als sonst, schöner. Den Auf takt bildeten ein feierlich-kämpfe risches Musikstück Beethovens und der „Song der Konkreten“ von Rose Nyland. Im Präsidium saßen neben unseren Gästen Prof. Neels, Dr. Vojta und Genossen Wendel die besten Vertreter von uns. Auch das Referat von Prof. Neels war einmal anders, als es sonst Reden zu sein pflegen. Durch die Schilderung seines eigenen Lebens wies er uns den Weg, machte uns bewußt, welche verantwortungs volle Aufgabe wir haben, daß wir die führende-Rolle der Arbeiterklasse in der Wissenschaft verwirklichen und mit jugendlichem Elan den anderen Studenten vorangehen müssen. Nur so können wir beweisen, daß wir die Opfer, die so viele Menschen gebracht haben, damit wir glücklich leben können, zu würdigen wissen. Die Diskussion stand im Zeichen der Arbeitsentschließung: Vorberei tung des Staatsexamens in Theoreti scher Physik. .Die Beiträge von Dr. Vojta und einigen Studenten mach ten bestimmt auch den letzten die Bedeutung dieser Disziplin für jeden Physiker klar. Im Zeitalter der mo ¬ dernen Physik kann eben kein Phy siker ohne Kenntnisse der Quanten physik oder der statistischen Physik wissenschaftliche Kenntnisse gewin nen. Um diese Kenntnisse zu er langen, werden wir uns abteilungs weise nach genauen Arbeitsplänen auf die Prüfung vorbereiten. Die Quantenmechanikvorlesung, Teil I und II werden wir regelmäßig hören und durcharbeiten. Die Freunde, die das bisher verbummelt haben, müs sen das in gemeinsamer Arbeit schnellstens nachholen. Denn das „Schwimmen“ in Theoretischer Phy sik ist ebenso ein Grund für Studien verlängerung wie das nichtabge schlossene Fl-Praktikum. Es sind un gefähr ebensoviel Studenten aus dem 4. wie aus dem 5. Studienjahr, die noch nicht damit fertig sind. Sie wer den bis zum 15. Dezember ihr Ab schlußtestat ablegen. Im 3. Studien jahr wird es wohl kaum noch Ver zögerungen dabei geben, woran wir sehen, daß wir vorwärts gekommen sind. Aber stehenbleiben dürfen wir nicht. Es gilt, noch manche Fehler zu überwinden. Wie ist das beispiels weise mit der Fortführung des gesell schaftswissenschaftlichen Grundstu diums? Warum besuchen manche Stu denten des 4. Studienjahres die Vor lesung „Geschichte der Naturwissen schaft“ und andere des 5. Studien jahres die über „Planung und Öko nomie der sozialistischen Industrie“ nicht? Das müßte doch jeden inter essieren und wird auch gebraucht. Deshalb werden wir diese Vorlesun gen besuchen. Das reicht aber nicht. Verstärkte Aufmerksamkeit müssen wir dem FDJ-Lehrjahr widmen, auf das wir uns an Hand des Lehrbuches „Grund lagen des Marxismus-Leninismus“ vorbereiten. Dort wollen wir außer theoretischen Problemen auch aktu elle politische Fragen besprechen. Wie bei jeder Arbeit gilt auch hier: Im Kollektiv schafft man mehr, aber nur, wenn sie durch fleißiges Selbst studium vorbereitet wird. Ja, es gab eifrige Diskussionen und mancher wird gemerkt haben, daß er nicht „Seins für sich“ machen kann, s'ondern als klassenbewußter Arbei terstudent auftreten muß. „Partei und Regierung haben die besten Vor aussetzungen für euer Studium ge schaffen“, sagte Genosse Wendel im Schlußwort. Nützen wir sie! Unsere Konferenz war erfolgreich und hat geholfen, Fehler zu sehen und zu überwinden. UZ-Korr. Karen Bätz Historiker unterstützen Landjugend Die FDJ-Gruppe des IV. Studien jahres der Historiker übernahm auf ihrer Wahlversammlung die Ver pflichtung, sich um die FDJ-Arbeit der Grundeinheit Brinnis (Kreis De litzsch) zu kümmern. Eine FDJ- Veranstaltung unter dem Motto „Ein Abend mit Humor — Tanz — Ring frei“ wurde vorbereitet und am 25. 11. 1960 durchgeführt. Als um 24 Uhr zu letzten Runde aufgefordert wurde, waren die Freunde aus Brinnis enttäuscht. Aber ihre Enttäuschung verwandelte sich bald in Freude, als sie erfuhren, daß die Historiker am 11. 12. 1960 wieder zu ihnen kommen, um im sportlich fairen Fußballkampf die Kräfte zu messen, ein Kulturprogramm zu zei gen und anschließend das Tanzbein zu schwingen. Ferner wird die Lei tung des IV. Studienjahres der Wahl- Versammlung am 6. Dezember in Brinnis einen würdigen Rahmen ver leihen. Röke Nicht so recht zufrieden waren die Medizinstudenten aus dem II/A-Stu- dienjahr, als sie am späten Abend des vergangenen Mittwoch den Hör saal 40 in der Alten Universität nach ihrer FDJ-Wahlversammlung verlie ßen. Ob das nur an der vorgerückten Stunde lag? Der Gast jedenfalls meint, daß einige sehr wichtige Fragen behan delt worden sind, daß man aber nicht bis zur Tiefe der Probleme vorge drungen ist und es sehr darauf an- kommt, in den Gruppen weiterzudis kutieren. Da ist zunächst das Pro- blom 'der" Studienarbeit. Der kurze Rechenschaftsbericht gab leider nur einige statistische Einschätzungen. Das Ziel, im Vorphysikum die Note 2,5 zu erreichen, wurde geschafft. Eine Reihe von Gruppen, besonders die Gruppen 11, 17 und 18 haben auch diesen Durchschnitt Überboten. In der Gruppe 18 gibt es sogar eine Studiengruppe, die mit dem Durch schnitt von 1,3 aus den Prüfungen hervorging. Die Arbeiter- und Bauernkinder haben den besten Durchschnitt im Studienjahr. Trotzdem mußte eine ganze An zahl von Studenten die Prüfungen nachholen oder wiederholen. In der Seminargruppe 1 gab es auf der einen Seite ganz hervorragende Prü- fungsergebnisse, auf der anderen auch die meisten Durchfaller. An die sem Beispiel wurde die Bedeutung der gemeinsamen sozialistischen Ar- Wahlversammlung des II/A-Studien- beit in der Seminargruppe sichtbar, mmmunemmmmanasemmmuzzmammmumemmmmam Leider wurde gerade darüber in der Diskussion nicht gesprochen. Man hätte erwartet, daß die besten Grup pen und Studiengruppen auftreten und ihre Erfahrungen mitteilen, aber das geschah nicht. In ihrem neuen Kompaß wollen die Medizinstudenten des II/A-Stu- dienjahres einen Durchschnitt von 2,4 im ersten Teil der Physikumprüfun gen erreichen. Dabei ist aber unbe dingt nötig, daß die besten Erfolge auf die ganze Grundeinheit übertra gen werden. Ein großer Nachteil der Versamm lung war, daß äußer einigen Einlei tungssätzen kein Wort über den poli tischen Auftrag unseres Studiums fiel. Daß man aber unbedingt darüber sprechen muß, was es bedeutet, Arzt im Sozialismus zu werden, wie Medi zinstudenten durch ausgezeichnete fachliche Leistungen mithelfen kön nen und müssen, den einzig recht mäßigen deutschen Staat, unsere Re publik, zu stärken, um den westdeut schen Militarismus zu schlagen, be weisen solche Bemerkungen auf der Versammlung wie: „Ich bin gegen konkrete Noten, weil man einmal Glück ein andermal Pech in den Prü fungen hat“, und „Jeder tut doch so wieso das Möglichste, warum da noch Verpflichtungen“. Die Freunde, die solche Meinungen vertreten, und sich in ihrer Studienarbeit alle, aber auch alle Hintertürchen offenhalten, be- jahres der Medizinischen Fakultät greifen noch nicht, daß sie der sozia listischen Gesellschaft gegenüber die Pflicht haben, nicht irgendwie Arzt, sondern ein hervorragender Arzt zu werden. Der Arzt spielt eine ganz be sondere Rolle in der sozialistischen Gesellschaft, ihm ist es anheim ge geben, dafür zu sorgen, daß sich das Leben der Menschen verlängert, er ist der Schützer des Lebens, deshalb muß ein junger Medizinstudent auch diejenigen hassen, die das Leben ver nichten wollen. Mit ausgezeichneten fachlichen Leistungen kämpft er ge gen den Militarismus. Das hat die Freundin richtig verstanden, die 'auf der Versammlung sagte: „Wenn man sich das höchste Ziel zum Vorsatz nimmt, arbeitet man besser, studiert man intensiver.“ Die große Bedeutung der Verbesse rung der fachlichen Arbeit wurde ins besondere durch das Auftreten von Damen und Herren des Lehrkörpers auf dieser FDJ-Versammlung sicht bar. Sowohl Genossin Dr. Claus, Dozentin für Marxismus-Leninismus, Herr Oberarzt Dr. Leutert, vom Anatomischen Institut als auch Herr Dr. Schubert vom Physiologischen Institut sprachen darüber zu den Studenten. Herr Oberarzt Dr. Leutert, der mit stürmischem Beifall begrüßt wurde, legte den Freunden insbeson dere nahe, höchste Studienintensität aufzubringen, um gute Ärzte zu wer den. „Sie müssen immer das Ziel, später als Arzt tätig zu sein, vor Augen haben“, rief er den Studenten zu. „Wenn man Medizin studiert, muß man von einer inneren Begei sterung erfüllt sein, denn der ärzt liche Beruf ist verknüpft mit der Liebe zu den Menschen.“ Zial: Sozialisüsßka In der FDJ-Wahlversammlung des V. Studienjahres der Medizinischen Fakultät, die in der vergangenen Woche stattfand, äußerte Annemarie Loose, FDJ-Gruppenleiterin der Seminargruppe VJ2 folgende Gedan ken: „Wichtigster Bestandteil unserer FDJ-Arbeit in der neuen Wahl periode ist die Erhöhung der fach lichen Leistungen, um als Sozialisten und gute Fachleute die ärztliche Ver sorgung unserer Werktätigen an allen Orten unserer Republik und besonders auf dem sozialistischen Dorf nach besten Kenntnissen durch führen zu können. Um das zu er reichen, müssen wir die uns gebote nen Möglichkeiten jedoch voll aus nutzen. Das von Herrn Prof. Dr. Übermuth zur Vertiefung des in der Vorlesung gebotenen Stoffes einge führte Chirurgen-Seminar muß von uns in viel größerem Maße ausge nutzt werden. Es wäre zu überlegen, ob man das von Herrn Prof. Dr. med. Übermuth geschaffene Beispiel nicht auch auf andere klinische Fächer ausdehnen könnte. Unser Bild zeigt Annemarie Loose im Praktikum am Instrumententisch in der Universitätsfrauenklinik. Foto: Petzold Dr. Schubert wandte sich be sonders gegen das vorgebrachte Pech- Glück-Argument. Wenn man in der Prüfung nichts weiß, sei das nicht Pech, sondern der Beweis, daß man schlecht gelernt habe. In diesem Zu sammenhang unterstrich er die Be deutung der kollektiven Arbeit in den Studiengruppen. Die Studenten sollten nicht geklärte Fragen an die Wissenschaftler herantragen und nicht warten, daß die Ärzte zu ihnen in die Wohnung kommen. K. R. Zirkel schreibender Studenten Nach dem ersten Treffen schreibender Studenten der Uni versität in der vergangenen Woche wurde vereinbart, am Montag, dem 12. 12. 1960, um 20 Uhr, in den unteren Räumen des Studentenklubs Kalinin den „Zirkel schreibender Studenten“ offiziell zu eröffnen. Ein Wissen schaftler vom Institut für Lite raturgeschichte spricht über den Bitterfelder Weg in der Litera tur. Anschließend werden eigene Gedichte, Erzählungen usw. vor getragen und zur Diskussion ge stellt. Wir rufen alle interessier ten Freunde aus allen Fakultä ten zur Teilnahme auf.
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