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Vollversammlung verfügten. Machten die mit den USA durch militärische Pakte verbunde nen Staaten noch 1950/51 75 bis 80 Prozent der Mitgliedstaaten aus, ist ihr Anteil schon heute auf weniger als 50 Prozent zusammen- geschmolzen. Gelegentlich äußerten daher westliche Politiker schon die Auffassung, der Westen müsse eigentlich froh sein, daß er wohl im allgemeinen noch eine Zweidrittel mehrheit gegen sich verhindern könne. Der erste Abschnitt der 15. Tagung der Voll versammlung bestätigt: Die Friedenskräfte sind auf dem Marsch. Der gesellschaftliche Fortschritt, der sich gegenwärtig in Richtung des Aufbaus des Sozialismus und Kommunis mus in den sozialistischen Staaten, in Rich tung der völligen Befreiung aller unterdrück ten Völker und abhängigen Länder, in Rich tung des Kampfes der Völker für die Erhal tung des Friedens, insbesondere durch all gemeine und vollständige Abrüstung, voll zieht, führt immer rascher zu immer stärke rer Überlegenheit der Kräfte des Friedens und des Sozialismus. Diese Entwicklung prägt das Bild der internationalen Beziehungen unserer Zeit und bestimmt offensichtlich die Richtung für die weitere Entwicklung in der Tätigkeit der UNO. Aber der bisherige Verlauf der XV. Tagung vermittelt auch die Mahnung, die Wachsam keit gegenüber den Umtrieben der Kriegs treiber zu erhöhen, die Anstrengungen im Ringen um die Sicherung des Friedens zu ver stärken, da sie erneut beweist, daß jeder Er folg für die Sache des Friedens und die Siche rung der Unabhängigkeit der Völker nur in harter Auseinandersetzung, nur im erbitterten Kampf gegen die Kräfte des Imperialismus errungen werden kann, die — wenn auch der Imperialismus seine Vorherrschaft ein gebüßt hat — freiwillig nicht einen einzigen Zentimeter Boden aufgeben werden. Die XV. Tagung selbst ist zweifellos, vor allem durch das Auftreten des führenden Re präsentanten der Sowjetunion, des Genossen Chruschtschow, ein Schritt nach vorn auf dem Weg zu einer Welt des friedlichen Zusam menlebens freier Völker. Wie sagte doch Ge nosse Chruschtschow? — „Diese Saat wird Früchte tragen.“ Der Kampf der Sowjetunion um allgemeine und vollständige Abrüstung und die Manöver der W estmächte Auszüge aus dem Referat von Dr. Poeggel auf der Konferenz des Instituts für Völkerrecht anläßlich des Tages der Universität am 4. November 1960 Unter den Bedingungen der weltumfassen den Herrschaft des Imperialismus und der daraus resultierenden Gesetzmäßigkeit nach Reaktion und Entfesselung von Aggressions kriegen, der die Arbeiter und werktätigen Massen zum gegenseitigen Völkermord trieb, konnte die Friedenssehnsucht der Völker nur ein utopischer Wunsch bleiben. Nachdem sich aber die Arbeiterklasse als internationale Kraft konstituierte, Marx und Engels die wissenschaftliche Weltanschauung des Prole tariats begründeten und die Schaffung der sozialistischen Gesellschaftsordnung als das historisch notwendige Ziel der Arbeiterklasse verkündeten, wiesen sie gleichzeitig nach, daß der Krieg keine ewige Erscheinung der Ge sellschaft ist, sondern aus dem Klassenanta gonismus resultiert. Damit war die prinzipielle Aufgabenstellung der Arbeiterklasse zum Krieg umrissen. Die Haltung der Arbeiterparteien zu den verschie densten imperialistischen Kriegen vor 1917 ist von dieser Erkenntnis geleitet. Da der impe rialistische Krieg aber bis 1917 eine unver meidliche Gesetzmäßigkeit war, verblieb als einziger Weg. den einmal ausgebrochenen im perialistischen Krieg zu beenden, ihn in einen Bürgerkrieg umzuwandeln und die Herrschaft der Arbeiterklasse zu errichten. Der von Le nin und den linken Sozialdemokraten in Eu ropa unter der Losung „Der Feind steht im eigenen Land“ geführte Kampf gegen den mperialistischen Krieg führte 1917 zur Er richtung der sozialistischen Sowjetmacht und war gleichzeitig der entscheidende Faktor für die beschleunigte Beendigung des ersten Welt krieges. Damit hatte die Geschichte der Arbeiter bewegung seit Marx gezeigt, daß ihr Kampf uni die Befreiung der Menschheit von der Aus beutung von Anbeginn durch den Kampf ge gen das Völkermorden charakterisiert ist, weil Sozialismus und Frieden voneinander nicht zu trennen sind. Als mit dem Sieg der Großen Sozialisti schen Oktoberrevolution eine neue Epoche der Menschheit begann, deren Charakter durch den Übergang des Kapitalismus zum Sozialismus gekennzeichnet ist. begann damit auch eine neue Epoche im Kampf gegen den imperialistischen Krieg. Der Imperialismus war von nun an nicht mehr weltumfassendes System, sondern auf einem Sechstel der Erde existierte der Sozialismus und die mit ihm verbundene Gesetzmäßigkeit des Friedens zwi schen den Völkern. Diese neue Epoche im Friedenskampf be steht darin, daß die internationalen Friedens kräfte jetzt in der Sowjetunion einen mäch tigen Staat haben, der den Frieden und die friedliche Koexistenz zum Grundprinzip sei ner Außenpolitik erhob und in dieser neuen Epoche auch den Weg zeigte, wie im zähen