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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Lehrerstudent - wo drückt der Schuh? Es geht um die Frage: IST LEHRERSTUDIUM EIN SCHMALSPURSTUDIUM? Mit dem Leben verbunden sein /•Historiker müssen wieder nach vorn Von der ersten Wahlversammlung einer FDJ-Grundeinheit ^Sozialistische Studentenqruppe 1 - dem Tag der 9 PP Universität die Freunde aus der Seminargruppe 1 des II. Studienjahres am Franz-Mehring-Institut die sen Titel. Aber auch ihnen ist diese Auszeichnung nicht in den Schoß ge fallen. Die Freunde dieser Gruppe leisten eine hervorragende fachliche und gesellschaftspolitische Arbeit. Durch gute kollektive Vorbereitungen konnte bei den letzten Prüfungen ein Durchschnitt von 2,1 erreicht werden. Unser Bild zeigt einige Freunde der Gruppe vor einem Schaufenster der Franz-Mehring-Buchhandlung, denn dort führt sie der Weg jede Woche ein mal vorbei, um zu sehen, was es für wichtige neue Literatur gibt. Foto: Blödel Solidarität mit den Opfern Bonns Die Studenten des Seminars 1 der Juristeniakultät der Karl-Marx-Uni versität begrüßen in einer Stellung nahme den Appell des „Komitees zum Schutze des Menschenrechts“ zur So lidarität mit den vom Bonner Terror regime eingekerkerten Friedenskämp fern aus beiden deutschen Staaten. „Wir verurteilen aufs schärfste die widerrechtliche Inhaftierung von aufrechten deutschen Patrioten, deren konsequentes Eintreten für den Frie den inan im Bonner Unrechtsstaat als Verbrechen auslegt. Die Repressalien Ein Sommerlager-Nachtrag Einen schönen Sommerlager-Nach trag können die Pharmazeuten be richten, die im Studentensommer 1960 in Bad Schmiedeberg bei Sport und Spiel, wissenschaftlicher und kultu reller Arbeit mit den Chemikern zu sammen waren. Die körperliche Ar beit, die der Finanzierung des Lagers diente, leisteten sie im Farbenlager des VEB Farbenfabrik Wolfen. Ins Schwitzen kommt man' schon, wenn man allein Fässer mit fünf bis sechs Zentner Inhalt transportiert. Selbst den alten „Hasen“ des Betrie bes fällt diese Arbeit schwer. Des wegen war schon vor einiger Zeit von ihnen ein Verbesserungsvorschlag ein- gereicht worden, der diese Arbeit so mechanisieren sollte, daß sie mühe los von Frauen ausgeführt werden könnte. Wie die Arbeiter uns erzähl ten, lag es nur am Bürokratismus einiger zuständiger Stellen des Be triebes, daß die Arbeit nicht schon der Bonner Justiz gegen aufrechte Deutsche, deren höchstes Ziel die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten in Frieden und Freiheit ist, zeigt uns deutlich, daß sich das kle rikal-militaristische Regime in West deutschland auf die Prinzipien des Terrors und des Antihumanismus stützt. Die Forderung aller friedliebenden Menschen in ganz Deutschland: .Dem Frieden die Freiheit!* ist auch unsere Kampflosung“, heißt es in der Stel lungnahme. längst so vereinfacht ausgeführt wurde. Nach Hause zurückgekehrt, schrie ben wir deshalb an das „Neue Deutschland“. Jetzt konnte uns das „Neue Deutschland“ mitteilen, daß auf Grund unseres Nachstoßens der Ver besserungsvorschlag verwirklicht wor den ist. „Alle Hinweise werden uns noch mehr als bisher Ansporn sein, die Mechanisierung und Automatisie rung in unserem Lager voranzutrei ben, um unseren Kollegen die schwere, körperliche Arbeit weitgehend zu er leichtern“, so schreibt der Betrieb. Wenn „Neues Deutschland“ dem hinzufügt: „Wir hoffen, daß Sie mit dem Ergebnis unserer Anfrage zufrie den sind“, so können wir das nur be jahen. konnten wir doch zu einem Teil dazu beitragen. Arbeiter von schwerer körperlicher Arbeit zu be freien und so indirekt mithelfen, daß unser sozialistisches Leben für alle schöner wird. Friedrich Roßner Grobe Beleidigung Wenn das Lehrerstudium als Schmalspurstudium aufgefaßt wird, so zeugt diese Behauptung zumin dest davon, daß die betreffenden Stu denten die Rolle des Lehrers und seine Aufgaben bei der sozialistischen Umgestaltung noch nicht begriffen haben. Andererseits ist diese Be hauptung eine grobe Beleidigung für alle diejenigen, die sich mit Lust und viel Fleiß auf diesen Beruf vorberei ten. Bei der Auswertung des 8. Plenums in unserer Gruppe beschäftigten wir uns auch mit der zukünftigen Arbeit des Landlehrers. Für ihn wird diese Arbeit besonders schwer, aber auch besonders schön sein. Er wird seine ganze Kraft einsetzen müssen, um bei der sozialistischen Umgestaltung auf dem Dorfe seinen Beitrag leisten zu können. Sehr gute fachliche Lei stungen bei der Bildung und Erzie hung der Schüler, vereint mit klaren und parteilich politischen Auffassun gen. ein großes Allgemeinwissen und nicht zuletzt ausgezeichnete Kennt nisse in der Literatur. Kunst u. ä. sind erforderlich. An ein „Versauern“ ist nicht mehr zu denken; der Lehrer steht an vorderster Stelle, er baut mit am neuen Leben. Kann man da noch von einem Schmalspurstudium sprechen? Vielmehr sollten alle Leh rerstudenten bestrebt sein, sich durch ihr Studium diese Kenntnisse anzu eignen und ihre Fähigkeiten und Fer tigkeiten auszubilden. Die Seminar gruppe Geschichte/Geographie V/2 hat bei der Auswertung des 8. Plenums diese Notwendigkeit erkannt und sich verpflichtet, nach dem Studium auf dem Dorfe als Lehrer tätig zu sein. Hans-Joachim Ruckick Seminargruppe Geschichte / Geographie V/2 Keine Lust zur Kindererziehung Gleich heute morgen haben wir in unserer Gruppe über die Frage „Leh rerstudium — Schmalspurstudium?“ diskutiert. Ich glaube im Namen sehr vieler Lehrerstudenten zu sprechen, daß es höchste Zeit ist, dieses Thema einmal offen anzusprechen. Daher liegt die Betonung auf „offen“, denn hintenrum hörte man schon oft diese Meinung. Aber hilft das denn die Unzufriedenheiten zu klären? Deshalb bitte ich alle Studenten, die glauben, da etwas sagen zu müssen, dringend, sich an der Diskussion zu beteiligen. Nun zu unserer Gruppe: Da sagt z. B. Hannelore Treue: Ja, studieren wir denn eigentlich? (Gemeint sind die Lehrerstudenten.) Wir haben doch zum Studium im wahrsten Sinne des Wortes gar keine Zeit. Bis jetzt habe ich noch keine einzige Vorlesung durchgearbeitet, wie es eigentlich sein sollte. An den Produktionstagen schaffe ich das nicht. Da bin ich zu kaputt. Unsere Zwillinge Hanna und Eva Melzer sind „empört“, daß aus dem erst angegebenen Studienziel „Fach schuldozent“ nichts wird, weil wir für die polytechnische Oberschule ausgebildet werden. Sie haben kein Interesse. Kinder zu unterrichten und wollen lieber die Erwachsenen bildung durchlaufen. Das waren einige Meinungen, die sich wohl oft wiederholen. Bärbel Oskandi Französisch / Deutsch 1/2 Werden wir hintangesetzt? Fast alle Freunde unserer Gruppe erklärten sich bereit, nach Beendi gung des Studiums beim Aufbau der sozialistischen Schule auf dem Lande mitzuhelfen. Wir fragen deshalb alle Studenten, besonders die. die auf die Lehrerstudenten ein wenig herab sehen. ob sie überhaupt wissen, was wir damit für eine gewaltige gesell schaftliche Aufgabe erfüllen. Aber nicht nur die Haltung der „klügeren“ Studenten verdient Kri tik. sondern auch der Lehrkörper scheint zum Teil diese Tendenz noch zu vertreten. Wir verstehen nicht, warum z. B. gerade wir Lehrerstu denten aus Platzmangel und Sicher heitsgründen die Grundvorlesung „Anorganische Chemie“ bei Prof. Dr. Wolf nicht mehr hören können, son dern getrennt bei einem Dozenten unter vielleicht noch schlechteren Raumbedingungen. Im Praktikum herrschen für uns schlechte Arbeitsbedingungen und in bezug auf Laborgeräte setzt man uns hintenan. Solche Erscheinungen sind am Botanischen und Zoologischen Institut nicht zu verzeichnen. Wir sagen aber allen Studenten klipp und klar, daß das Lehrerstu dium kein Schmalspurstudium ist. Wir haben dieselben Grundvorlesun gen und Praktika wie die Diplom chemiker und -biologen. Wir bekom men also dasselbe Grundwissen ver mittelt, müssen uns aber zusätzlich noch mit Pädagogik befassen. Und wenn es noch nicht allen klar sein sollte, auch die Pädagogik ist eine Wissenschaft und verlangt ein genau so gründliches Studium wie jede an dere Wissenschaft Riechert/Böhme 2. Studienjahr Biologie. „Wir würden uns ja selbst ernie drigen und verachten, wenn wir un ser Studium als Schmalspurstudium bezeichnen würden.“ So faßte Inge Thoms das Ergebnis unserer Aus sprache mit einigen Freunden der Gruppe Deutsch-Russisch des ersten Studienjahres der Lehrerstudenten zur Frage „Ist Lehrerstudium ein ■ Schmalspurstudium?“ zusammen. Wir waren nach Unterrichtsschluß in ihrem Praktikumsbetrieb VEB Buchbindereimaschinenwerk zusam mengekommen. „Wenn man mit anderen Studen ten spricht, ich meine mit solchen, die keine Lehrer werden, und sie erfahren, daß wir Lehrer werden wollen, dann bedauern sie einen. Man hat dabei den Eindruck, als rümpf ten sie die Nase und wollten sagen: • ,Zu mehr langt’s wohl bei euch nicht?*“, empört sich Renate Kirmse. Unsere Gesprächspartner sprachen mit Begeisterung über ihren Einsatz im Betrieb. Drei Tage in der Woche stehen sie an der Werkbank. „Unser Verhältnis zu den Arbeitern ist gut. Wir befassen uns hauptsächlich mit der FDJ-Arbeit im Betrieb. Jeweils zwei haben Patenschaften über FDJ- 2415 Absolventen Von der großen Bedeutung der Karl-Marx-Universität auf dem Gebiet der Lehrerausbil dung zeugt, daß seit 1949 2415 Lehrer von der Universi tät in die Schulpraxis gesandt werden konnten. Den größten Aufschwung hat das Lehrer studium in den letzten Jahren genommen. Allein 1959 verlie ßen 342 frischgebackene Lehrer die Universität.Eine große Zahl dieser Absolventen unterrich tet mit sehr gutem Erfolg in polytechnischen Oberschulen auf dem Lande. Keine „Schmalspurer" Aufmerksam lasen wir den Arti kel in der letzten Nummer der „UZ“. Wir als Lehrerstudenten würden uns praktisch ein Armutszeugnis ausstel len, wenn wir uns als „Schmalspurer“ bezeichneten! Wir müssen uns im kombinierten Studium ein hohes und vielseitiges Wissen aneignen, auch wenn wir „nur“ Lehrer werden. Wollen wir nicht auch andere Fächer außer unserem Hauptfach unterrichten, um den zur Zeit herr schenden Lehrermangel zu über brücken? Wir wünschten, alle die, die uns als Schmalspurer bezeichnen, würden den Elan und die Ausdauer aufbringen, die wir für unser Stu dium brauchen. Aber zum Problem „Schmalspur studium“ gehören noch viele andere Fragen. Gäbe es z. B. nicht günsti gere Möglichkeiten, die einzelnen Fachkombinationen in die Betriebe einzuteilen? Karin Herger, Kristine Gußmann, Musik/Deutsch 1/1 Der richtige Beruf Ich studiere im III. Studienjahr Pädagogik und kann also aus eige ner Erfahrung sagen, daß unser Stu dium durchaus kein „Schmalspur studium“ ist. An uns werden ziem lich große Anforderungen gestellt und das auch mit Recht, denn wie kann mangelhaftes Wissen eines Lehrers ausreichen, unseren Schü lern gute Kenntnisse zu vermitteln, Kenntnisse, die sie befähigen, später im Sozialismus zu leben? Wir studieren zwei Fächer. Das Zweifachstudium beansprucht uns sehr, da von uns zum Beispiel in Germanistik das gleiche verlangt wird, wie von einem Diplomanden. Ein Pädagogikstudent hat aber dazu noch ein zweites Fach zu stQdieren. Vielleicht wäre zu überlegen, ob unser Studium in dieser Beziehung mehr auf den Lehrerberuf zuge schnitten werden könnte. Als ich die Oberschule verließ, hätte ich durchaus die Möglichkeit gehabt, mich zum Diplomstudium zu bewerben. Mich interessiert der Leh rerberuf aber weitaus mehr. In den unterrichtspraktischen Tagen und in den Praktika wurde es mir immer deutlicher, daß ich die richtige Wab getroffen hatte. Monika Gerlach, III. Studienjahr Kunsterz./Germanistik Gruppen übernommen“, beginnt Thomas Seifert. Und Renate ergänzt: „Wir unter stützen die Arbeiter in der kulturel len Arbeit, indem wir ein gemein sames Agitprop-Programm einüben. Heute sind wir zu einem Brigade abend der Brigade Dinter einge laden.“ „Auch um die Betriebsbiblio thek kümmern wir uns. Wir machen Buchbesprechungen und -ausstellun- gen. Jeden Mittwoch, wenn wir FDJ- Gruppenversammlung haben, schät zen wir unsere Arbeit im Betrieb ein“, sagte Horst Schmidt dazu. „Im Betriebspraktikum lernt man die Arbeiter kennen und verstehen. Mein Verhältnis zu den Arbeitern war früher anders, sie waren mir eigentlich fremd. Jetzt ist das ganz anders, ich lerne ihre Probleme ken nen, sie verstehen und achten.“ Zu dieser wichtigen Erkenntnis ist Re nate Kirmse gekommen. Inge Thoms führt ihren Gedanken fort: „Das ist nämlich sehr wichtig für unsere zukünftige Tätigkeit als Lehrer, zumal wir uns noch auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung qua lifizieren, denn der Beruf des Leh rers ist sehr mit dem Leben verbun den. Er erfordert ein breites Wissen und Verständnis für die Probleme der Schüler.“ Die Studenten sagten auch, daß sie von den Arbeitern schon viel gelernt hätten, aus Gesprächen über Bücher, die sie gelesen haben, und sogar päd agogisch könne man von manchem Brigadier eine Menge lernen. „Bei uns gibt es keine Bestrebungen, zum Diplomstudium überzugehen.“ Das ist die Meinung aller Studenten, mit denen wir in dieser Gruppe sprachen. Sie sehen in diesem Beruf einen verantwortungsvollen gesellschaft lichen Auftrag. „Ein Nachteil ist nur, daß wir zum Selbststudium so wenig Zeit haben. Wir haben eine Fülle von Literatur zu bewältigen. Manches davon bleibt liegen. Schreiben Sie das ruhig auf“, sagt Renate während unserer Unter haltung. Diesem Übel kann aber weitgehend abgeholfen werden, wenn sich die Gruppe in ihren Mittwoch versammlungen auch mit der stren gen Planung der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Arbeit befaßt. Das war die einzige „Unzufrieden heit“, die sich im Laufe der Unter haltung ergab. Keiner verteidigte die These vom Schmalspurstudium oder wissenschaftlichen Dünnbrettbohrern. Im Gegenteil. Die Studenten der Gruppe Russisch-Deutsch des ersten Studienjahres stellen sich z. B. im Betrieb Aufgaben, die sie befähigen, einst als sozialistische Lehrer in die Praxis zu gehen. M. Lemke Bei den Historikern arbeitet be reits eine neue FDJ-Fachschafts- leitung. Als erste FDJ-Grundeinheit an der Karl-Marx-Universität führ ten die Historiker am vorigen Mitt woch ihre FDJ-Wahlversammlung durch. ’ Eine ganze Liste guter Erfolge in der sozialistischen Bewußtseinsbil dung, im Kampf um den Titel „Sozia listische Studentengruppe“ konnte die Wahlversammlung konstatieren. Der bisherige FDJ-Sekretär Wilfried Lu- lei konnte in seinem Rechenschafts bericht mitteilen, daß in den letzten Wochen in allen Gruppen lebhafte Gespräche über wichtige politische Fragen, besonders über die program- matische Staatsratserklärung stattfan den. Eine erfolgreiche Diskussion gab es über die Perspektiven jedes einzeln nen, später als Landlehrer zu ar beiten Ein konkreter Ausdruck der Erkenntnis, welchen Platz man spä ter bei der weiteren sozialistischen Umgestaltung auf dem Lande ein nimmt. ist die Tatsache daß es gute Verbindungen mit Genossenschafts bauern gibt. Über eine solche gute Zusammenarbeit mit der LPG Brin nis konnte die Jugendfreundin Rose marie Nitzsche berichten. Richtige Schlußfolgerungen aus der Diskussion über die Frage, weshalb die DDR der einzig rechtmäßige deut sche Staat ist, zog die Gruppe 2 des V. Studienjahres. Nachdem Karin Pohl vor der Wahlversammlung dar gelegt hatte, wie in ihrer Gruppe zu dieser Frage argumentiert wurde, daß in der DDR die fortschrittlichen Traditionen der deutschen Arbeiter klasse fortgesetzt werden, daß die DDR der einzige Friedensstaat in Deutschland ist. der sich in Über einstimmung mit den gesellschaft lichen Entwicklungsgesetzen ent ¬ wickelt. behandelte sie die Verant wortung, die dem sozialistischen Lehrer und besonders dem Ge schichtslehrer bei der Stärkung der DDR als der Bastion des Volks kampfes gegen den Militarismus zu kommt Sie machte gute Vorschläge, wie man schon als Student über solche Fragen in den Schulen zu den Kindern sprechen kann Bei den Historikern entwickelt sich auch die kameradschaftliche sozia listische Hilfe über den Rahmen der eigenen FDJ- Gruppe ninaus. Die Freunde der Gruppe I1I/2 delegier ten einen ihrer besten Studenten, den Freund Uhlig in die zurückge bliebene Gruppe 1II/1. um ihr mit vorwärts zu helfen. Von einm Lei stungsvergleich zwischen den beiden Gruppen des V. Studienjahres konnte der Freund Müller in der Diskussion berichten Die durch diesen Lei stungsvergleich entstandene Wettbe werbsatmosphäre hat besonders wäh rend der Prüfungen äußerst frucht bringend gewirkt. Die Mängel, die die neugewählte Leitung der Historiker schnellstens überwinden muß. zeigten sich im Verlauf der Versammlung neben den guten Beispielen ziemlich deutlich. Da gab es einige Diskussionsredner, die ohne jeden Bezug auf konkrete Auseinandersetzungen in der Gruppe völlig ins Blaue redeten und sich dann noch wunderten, daß sie keine Wirkung erzielten Man kann aber doch politische Auseinandersetzungen wie die Behandlung der „atomaren Gleichgewichtstheorie“ nicht ohne konkreten Bezug abhandeln. Solche Probleme müssen doch in Zusam menhang mit den fachlichen und er zieherischen Aufgaben in den FDJ- Gruppen betrachtet werden. Das läßt sich aber eben nicht verwirklichen, wenn man die Behandlung der Fra ¬ gen der wissenschaftlichen Arbeit einfach mit der Bemerkung beiseite schiebt, daß man ja darüber schon in der letzten Versammlung gesprochen habe. So fehlten auch solche wich tige Probleme wie die sozialistische Gemeinschaftsarbeit und die Fort führung des Wettbewerbes um den Titel „Sozialistische Studentengruppe“ in der Diskussion. Die Leitung natte im Rechen schaftsbericht versucht, einen Über blick über die Situation in den ein zelnen Gruppen zu geben. Beim er sten Studienjahr kam jedoch der Se kretär über ein paar lapidare Sätze nicht hinaus Wird die Arbeit mit dem ersten Studienjahr von den Hi storikern unterschätzt? Wir glauben, daß die guten Bei spiele. über die auf der Wahlver sammlung der‘Historiker gesprochen wurde gezeigt haben daß die Histo riker das Zeug dazu haben, wieder in die „Oberliga“ der FDJ-Grnnd- einheiten an der Karl-Marx-Univer sität aufzusteigen. Aber dazu bedarf es noch mehr einer Atmosphäre der Unduldsamkeit gegenüber jedem Zu. rückbleiben. Im Vordergrund muß auch bei den Historikern immer wie der die Erkenntnis stehen, daß man als junger Sozialist brennen, daß man alle politischen Probleme un serer Gegenwart genau kennen muß, um als Student hohe Studienleistun- gen und später als Lehrei gute Er ziehungsarbeit zu vollbringen K H R. Veri entlieht unter der Lizenz-Nummer 388 B des Presseamtes beim Ministerprä sidenten der DDR. - Erscheint wöchent lich. Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstraße 26, Telefon 77 71. Sekretariat App. 264. Bankkonto 203 203 bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig. - Druck: LVZ - Druckerei „Hermann Duncker“, Leipzig C 1, Peterssteinweg 19. — Bestel lungen nimmt jedes Postamt entgegen.
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