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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Zum 100. Geburtstag von Ä. P. Tschechow Im Kampf gegen erstickende Wirklichkeit „Ich wollte den Menschen nur ehr lich sagen: Seht euch an, seht, wie ihr alle schlecht und langweilig lebt... Das wichtigste ist, daß die Menschen das verstehen, und wenn sie es verstanden haben, werden sie sich unbedingt ein anderes, besseres Leben schaffen..." A. P. Tschechow Am 29. Januar beging die fort schrittliche Menschheit den 100. Ge burtstag Anton Tschechows, eines der größten realistischen Dichterder Weltliteratur. Geboren ein Jahr vor der Auf hebung der Leibeigenschaft in Ruß land, gestorben ein Jahr vor der bürgerlich-demokratischen Revolu tion, wurde Anton Tschechow ge formt von einer Zeit des Ueber- ganges. Zeit des Denkens und Suchens Der Beginn seines Schaffens fällt in eine Periode zügelloser Reaktion, in deren Folge Pessimismus und politisches Spießertum, reaktionäre und liberale Ideen große Teile der russischen Intelligenz beherrschen. Der Kapitalismus entwickelt sich und mit ihm das Proletariat. Und so ist diese Zeit auch eine Zeit „des Denkens und Suchens“ (Lenin) nach einer wissenschaftlichen Welt anschauung. Seine künstlerische Reife erreicht Tschechow in den 90er Jahren, als sich die revolutionäre . Bewegung der Massen unter der - Führung des • Proletariats- entwickelt;' Diese Ereignisse bestimmen Anton Tschechows weltanschauliche und künstlerische Entwicklung. Sein Hu manismus, seine Wahrheitsliebe, sein Glaube an die Schöpferkraft des Menschen und eine glückliche Zu kunft des Volkes lassen ihn zum Sprecher der Volksmassen werden. Der Dichter wuchs in der dumpfen und erstickenden Atmosphäre einer kleinbürgerlichen Familie auf. Als Student an der Moskauer Universi tät von 1879 bis 1884 müßte er durch seine literarischen Arbeiten die Eltern und Geschwister ernähren. Um unter solch schwierigen Umstän den nicht in den Sumpf des Spie ßertums gezogen zu werden und um seine Menschenwürde zu bewahren, bedurfte er einer ungeheuren Wil lenskraft, mußte „man sich abrich ten“, wie er in einem Brief schreibt. Sich und andere zu erziehen, wird so zu einem Hauptanliegen des jun gen Dichters. Kleinbürgertypen Ziel der Satire Sein Talent zum Fabulieren und die familiären Verhältnisse veran lassen Tschechow, in anspruchs losen humoristischen Zeitschriften mitzuarbeiten. In der ersten Periode seines Schaffens von 1880 bis 1885 verfaßt er ungefähr 400 Kurzerzäh lungen, in denen er eine Fülle von Gestalten und menschlichen Schick salen schuf, Schwächen, Dummheit und Laster von Kleinbürgern, Kauf leuten und kleinen Beamten ver spottete. Neben vielen anderen harmlosen Humoresken finden sich hier aber auch solche Erzählungen wie „Die Apothekersfrau“, „Beim Herrn Postmeister“ u. a., in denen Lachen und Weinen miteinander verschmelzen, in denen er die furcht bare Macht des Spießertums und das tragische Schicksal seiner Opfer dar stellt. In anderen Erzählungen, wie „Der Dicke und der Dünne“, „Der Tod des Beamten“, „Ein Chamäleon“, „Unteroffizier Prischibejew" u. a. erreicht er die satirische Gestal tungskraft eines Gogol und Salty- koW-Schtschedrin, zeichnet er typi sche Produkte der Reaktionsperiode. Das Wesentliche im Alltäglichen Eine neue Schaffensperiode be ginnt sich um das Jahr 1886 abzu zeichnen. Tschechow will größere Verallgemeinerungen des russischen Lebens geben. Seine Tätigkeit als Arzt läßt ihn die Not und das men- schenunwürdige Dasein des russi schen Volkes erkennen. Er wird sich bewußt, daß ein Schriftsteller ohne eine allgemeine Idee nicht schaffen kann; und so ist sein Werk Ende der 80er und in den 90er Jahren charak terisiert durch das Suchen nach einer fortschrittlichen Weltanschauung. Ausdruck dieser Suche ist Tsche chows Reise zum Ort der Verban nung, der Insel Sachalin, im Jahre 1890. Tschechow sah das-Leben Zehn tausender in einer „einzigen grau samen Hölle“ und gestaltete es in seinem Werk „Die Insel Sachalin“. Rastlos ist er als Arzt während des Hungerjahres 1891 und der Cho leraepidemie 1892 unter den Bauern seines Bezirkes tätig. Künstlerisch wendet sich Tsche chow seit dem Ende der 80er Jahre stärker der Novelle zu und schafft bei größter Sparsamkeit der Mittel und voller Ausdruckskraft der Sprache Charaktere von meisterhaf ter Plastizität. Die Eigenart seiner Darstellung besteht darin, das All tägliche und in ihm das Wesentliche einer Erscheinung zu offenbaren. Schildert er furchtbare, abstoßende Ereignisse, so stehen nicht diese Er eignisse im Mittelpunkt der Darstel lung, sondern das Alltägliche, dessen Bestandteil und Resultat diese Er eignisse sind. Gegen die „Theorie der kleinen Taten“ Während Tschechow mit den Er zählungen „Ein Bekannter von ihr“, „Anjuta“, „Wanka“, „Schlafen!“ u. a. die Darstellung der Opfer des Spie ßertums fortsetzt, entlarven seine Novellen aus den 90er Jahren immer stärker das sozial- und politisch reaktionäre Wesen des Kleinbürger tums. Der Arzt Starzew aus der Er zählung „Jonytsch", der kleine Be amte und spätere Gutsbesitzer aus den „Stachelbeeren“, der Lehrer Belikow aus „Menschen im Futte ral“ werden nicht nur vom Sumpf des Spießertums aufgesogen/sondern sie werden aus Besitzgier und Angst vor jeder Veränderung zu Vertei digern des Spießertums, zu Hütem der Ordnung, die es hervorbrachte; alle menschlichen Regungen in ihrer Umgebung unterdrücken sie brutal. Tschechows Haß gegen jegliche Unterdrückung und Ausbeutung des werktätigen Menschen und der Pro test gegen diese Zustände werden in den Novellen der 90er Jahre beson ders überzeugend dadurch, daß sie ein organischer Bestandteil seiner künstlerischen,,. Auseinandersetzung mit liberalen , und reaktionären Theorien sind. Die „Theorie der kleinen Taten“, nach der kleine kul- turell-zivilisatorische Maßnahmen das einzige wären, womit man in dieser Zeit für den Fortschritt wir ken könne, unterzieht der Dichter in den Novellen „Das Haus mit dem Giebelzimmer“ und „Ein Fall aus der Praxis“ der Kritik. Mit den Helden führt Tschechow den Leser zu dem Schluß: die Sanitäts stationen, Schulen, Büchereien und Hausapotheken“ dienen „unter den bestehenden Verhältnissen nur der Unterdrückung. Das Volk ist mit einer großen Kette gefesselt, und Sie zerbrechen die Kette nicht, sondern fügen nur neue Glieder hinzu.“ In Auseinandersetzung mit der reaktionären Lehre Leo Tolstois „man solle sich dem Bösen nicht widersetzen, ein einfaches Leben führen und sich moralisch vervoll kommnen“, führt Tschechow den Helden der Novelle „Mein Leben“ zu dem Schluß, daß andere Kampf methoden notwendig sind, „... starke, kühne und schnell wirkende Me thoden“. In der Novelle „Krankensaal Nr. 6“ versucht Dr. Ragin, nach Tolstois Lehre zu leben. Auch er scheitert. Die Gefängnisatmosphäre des zari stischen Rußland, deren Symbole der Krankensaal Nr. 6 und sein Wärter Nikita sind, treiben Ragin in den Tod. Die Tätigkeit als Arzt ermöglichte Tschechow einen tiefen Einblick in das Leben der russischen Bauern. Wenn der Dichter auch die histo rische Rolle des Proletariats nicht erkannte, so zeigen doch seine Erzählungen über das Bauern- leben und seine Novellen „Die Bauern“ und „In der Schlucht“, daß mit der Entwicklung des Kapitalis mus die Bauernschaft in Klassen zerfällt, daß die Ansichten der Volkstümler von der historischen Rolle der Bauernschaft als Kraft, die den Sozialismus aufbaut, falsch, reaktionär waren. Maxim Gorki, den eine enge Freundschaft mit Tschechow ver band, schätzt den Dichter als unbe stechlichen Realisten und Optimisten. Er sagt von ihm: „Ich habe keinen anderen Menschen gesehen, der die Bedeutung der Arbeit als Grundlage jeder Kultur so tief und allseitig empfunden hätte, wie Anton Pawlowitsch.“ Arbeit als Grundlage eines sinnvollen Lebens, als Gewähr für eine nahe glückliche Zukunft, in der alle Menschen arbeiten werden, Arbeit, die zur gesellschaftlichen Aktivität wird, das sind die Gedan ken, die Tschechows positive Gestal ten vertreten, und die Ideale, nach denen alle Menschen streben, die noch Menschen sind. In seinen Erinnerungen an den Dichter unterstreicht Gorki die Ver bindung dieses Gedankens mit den Anschauungen Tschechows über die Rolle und Verpflichtung des Lehrers und seine hohe Achtung vor diesem Beruf: „Wenn Sie wüßten, wie wich tig für das russische Dorf der kluge, gebildete Lehrer ist!... Der Lehrer muß Künstler sein, seinen Beruf heiß lieben.“ Er müßte „ ... der erste Mann im Dorf sein, er müßte den Bauern auf alle Fragen Antwort geben können; die Bauern müßten in ihm eine Kraft anerkennen, die Rücksichtnahme und Hochachtung verdient.. Der Gegner auf der Bühne: die erstickende Wirklichkeit Weltbedeutung erlangte Anton Tschechow auch als Dramatiker. Nach früheren Versuchen und den 1888 entstandenen Einaktern „Der Heiratsantrag“ und „Der Bär“ wen det sich der Dichter in den 90er Jah ren beständiger der Bühne zu. Mit seinen Schauspielen „Die Möwe“ (1896), „Onkel Wanja“ (1897), „Drei Schwestern“ (1900) und „Der Kirsch garten“ (1903) schuf Tschechow- Grundlagen des modernen Dramas. Das Grundprinzip seines Bühnen schaffens ist dasselbe, wie in seiner Prosa, das alltägliche Leben in sei ner Alltäglichkeit zu gestalten- Hauptfeind seiner Gestalten .sind, nicht so sehr andere Gestalten, als vielmehr die sie umgebende und er stickende Wirklichkeit. Der Kampf mit diesem auf der Bühne meist un sichtbaren Gegner bildet die Grund lage des dramatischen Konflikts. Thematisch setzt Tschechow in seinen Schauspielen die Linien seiner Prosa fort. Er vertritt die Forderung nach einer ideenreichen und wahr haftigen Kunst in der „Möwe“, ent larvt den zerstörenden Einfluß des Parasitenlebens und Spießertums im weitesten Sinne („Onkel Wanja“, „Drei Schwestern“), gestaltet die historische Ueberlebtheit und De generation des Adels und zeichnet die Bourgeoisie als gesellschaftliche Kraft, die mit Recht die Positionen des Adels übernimmt und zugleich historisch zum Untergang verurteilt ist („Der Kirschgarten“). Der Dich ter erlebte die Entmachtung der Bourgeoisie und die Verwirklichung seiner Ideale durch die proletarische Revolution nicht mehr. Er starb nach jahrelangem Lungenleiden 1904 in Badenweiler. * Anton Tschechows zutiefst volks tümliches Schaffen, sein Humanis mus und sein Haß gegen jegliche Unterdrückung und Ausbeutung in der Klassengesellschaft, seine wahr heitsgetreue Gestaltung der Wirk lichkeit mit künstlerischer Meister- schäft, sein Glaube an die Schöpfer kraft des Menschen fanden ihre Fortsetzung und Entwicklung in der Literatur des sozialistischen Realis mus, halfen die proletarische Revo lution vorzubereiten und machen sein Werk unsterblich. G. Warm A, P, Tschechow und Maxim Gorki tm Jahre 1900 Links: Professor Alexandrow, Rek tor der Staatlichen Leningrader Shda- now-Universität, und Professor Dr. Mosler, Leiter der Delegation, die im Dezember in Le ningrad weilte, bei der Unterzeich nung des Proto kolls über die'wei tere Zusammen arbeit. — Unten! Prof. Dr. Mosler, Prof. Tulpanow, Prorektor der Le ningrader Univer sität, und das De- legationsmitglied Prof. Dr. Heinze. Eine Fülle von Erfahrungen ist zu erschließen Zur Delegiertenkonferenz der Hochschulgruppe der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft am 10. Februar Ueber zehntausend Mitglieder hat die Gesellschaft für Deutsch-Sowje tische Freundschaft an unserer Uni versität. Ihre Vertreter finden sich am 10. Februar im Haus der Deutsch- Sowjetischen Freundschaft zur Delegiertenkonferenz der Hochschul gruppe zusammen. Im. Mittelpunkt ihrer Beratungen- wird die Frage stehen, was die Hochschulgruppe der Gesellschaft getan hat und tun wird, um die Freundschaft mit der Sowjetunion zu fördern und die wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen und Erfahrungen der sowjetischen Menschen nutzbar zu machen für die weitere sozialistische Umgestaltung unserer Universität, für die Erfüllung der Perspektiv pläne, für die Lösung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Erziehung. Die Gesellschaft für Deutsch- Sowjetische Freundschaft sieht in der Zusammenarbeit mit der Freien Deutschen Jugend bei der Erziehung sozialistischer Studenten eine vor dringliche Aufgabe. Ein gutes Be ginnen war ihre Mitarbeit an den sozialistischen Studentenlagern im ; Vefgangenen Jahr. Im ’ Läger Bad Düben liefert’ "die sowjetischen Filme „Sturm über Asien“, „Die Kraniche ziehen“ und „Der letzte Schuß“, die Studenten hörten von Tonbändern Vorträge des sowjetischen Gast professors Janzen. In diesem Jahr kommt es darauf an, die Vorberei tungen auf die Mitarbeit in den La gern noch früher und planvoller in Zusammenarbeit mit der FDJ zu treffen. Auch an den Freundschaftsverträ- Die Arbeit der Gesellschaft be ginnt mit dem Bemühen um volle Ausnutzung der reichen sowjetischen Fachliteratur. Vielerorts ist es so wie am Pädagogischen Institut: Die deutschen Uebersetzungen sowjeti scher Lehrbücher und wissenschaft licher Publikationen werden von Wissenschaftlern und Studenten eifrig benutzt. Aber sie schöpfen nicht die Schatzkammer der sowje tischen Wissenschaft aus. Deshalb wurden mit Unterstützung der Gruppe der Gesellschaft für Deutsch- Sowjetische Freundschaft Zirkel ge bildet, in denen nicht nur Assisten ten — wie an vielen Instituten —, sondern auch ältere Wissenschaftler gen unserer Universität mit dem MTS-Bereich Badrina und mit dem VEB Drehmaschinenwerk Leipzig ist die Gesellschaft für Deutsch-Sowje tische Freundschaft beteiligt. Zu Wer gewinnt im Ueber- setzerwettbewerb der Ge sellschaft für Deutsch-So wjetische Freundschaft die Reise in die Sowjetunion? die russische Sprache erlernen. Die Gruppe hat dafür gesorgt, daß in der Bibliothek die Fachliteratur in russischer Sprache, die einen beson deren Platz hatte, in die Sachgebiete eingeordnet wird, damit Studenten und Wissenschaftler schon auf diese Weise erfahren, welche sowjetischen Arbeiten zu dem von ihnen bearbei teten Problem vorliegen. An anderen Fakultäten gibt es — ebenfalls durch die Gesellschaft angeregt oder auch mit ihren Kräften ausgeführt — eine regelmäßige Information über sowje tische Neuerscheinungen. In vielen Instituten besteht der Wunsch nach sowjetischen Publika tionen, die keine großen Auflagen haben und deshalb schwierig zu be schaffen sind. Seit Monaten arbeitet die Hochschulgruppe auch in dieser Hinsicht mit Vertretern des sowje tischen Konsulats in Leipzig zusam men, die alle nur erdenkliche Hilfe leisten, um solche Wünsche zu er füllen, und die Arbeit der Hoch schulgruppe überhaupt nach Kräf ten unterstützen. So haben sie zur Vorführung sowjetischer Filme in Originalfassung im sowjetischen Klub neben den Slawisten, die dort seit langem schon ständige Gäste sind, auch Studenten anderer Fakul täten eingeladen, um ihnen bei der Aneignung der russischen Sprache zu helfen. Im Konversationszirkel der ABF helfen sie gemeinsam mit sowjetischen Studenten. ihren Verpflichtungen gehört die Vermittlung von Fachvorträgen unter besonderer Berücksichtigung sowjetischer Erkenntnisse und die Hilfe bei der Herstellung einer Ver bindung mit entsprechenden sowje tischen Betrieben. Die Delegiertenkonferenz muß diese und andere Erfahrungen aus werten. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, daß die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft einen wichtigen Platz im Entwick lungsprozeß unserer sozialistischen Universität einnimmt, den sie aller dings noch nicht immer und überall richtig ausfüllt. Deshalb wird die Konferenz gleichzeitig eine kritische Auseinandersetzung bringen müssen, um die Hauptaufgaben und die Methoden zu deren planmäßiger Lö sung genauer festlegen zu können. Wie alle anderen Organisationen wird auch sie ihre wichtigsten Auf gaben in der Förderung der sozia listischen Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaftlern und Studenten als des wichtigsten Mittels zur Erfül lung der Aufgaben unserer Univer sität sehen müssen und diese Auf gabe mit ihren besonderen Mitteln, von ihrer Seite her lösen. Dazu hat sie noch viele Reserven zu er schließen. Bernhard Jahnel Universitätszeitung, 3. 2. 1960, Seite 5
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