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Es kann also keine Rede davon sein, daß die Interessen und Leistungen des einzel nen im Kollektiv unter unseren sozialisti schen Bedingungen nicht voll entfaltet und gewürdigt werden können. Die sozialisti sche Gemeinschaft ist die beste Form der Verbindung, der Übereinstimmung der per sönlichen Interessen mit jenen der Ge meinschaft. Voraussetzung für eine solche Wirksamkeit der sozialistischen Gemein schaftsarbeit ist, daß jedes, auch das jüng ste Mitglied des Kollektivs die Gesamtheit der gestellten Aufgabe kennt und versteht und sich über die Bedeutung seines eigenen Anteils am Gelingen des Ganzen im Klaren ist. Was die Würdigung der Leistung jedes einzelnen angeht, so ist ja bekannt, daß z. B. die Regierung der DDR bei der Ver leihung von Staatspreisen stets neben dem verantwortlichen Leiter auch alle anderen Mitglieder namentlich benannt und aus gezeichnet hat. Wirksames Mittel zur Erfüllung unserer Pläne Drittens. Die Diskussion hat des weiteren einen, ich möchte sagen, den entscheiden den Gesichtspunkt bestätigt: Die sozialistische Gemeinschaftsarbeit ist ein hervorragendes Mittel zur Erzielung noch besserer wissenschaftlicher Leistun gen, zur Steigerung der Produktivität der wissenschaftlichen Arbeit, zur Erreichung und zur Mitbestimmung des Weltniveaus. Gelingt es uns daher, die Gemeinschafts arbeit in noch größerem Maße als bisher zur Hauptmethode der Forschungsarbeit zu machen, so ist uns damit auch der Schlüs sel zur Lösung jener Aufgaben gegeben, die wir uns in den Fakultäts- und Instituts plänen, die ja ein Teil des staatlichen Ge samtplanes sind, gestellt haben. Aber die Zielsetzung unseres Siebenjahr planes besteht ja nicht nur in der Errei chung einer Summe von volkswirtschaft lichen und sonstigen Kennziffern, sondern diese Zielsetzung ist zugleich eine sehr wirksame Methode zur Erhaltung des Frie dens, zur Bändigung der Militaristen, die sich noch immer nicht damit abfinden wol len, daß nur noch ein Teil der Welt und nur ein Tei’ Deutschlands ihrem verderb lichen Einfluß unterworfen ist. Ja, man muß noch weitergehen und sagen, daß die Erfüllung unserer Vorhaben nicht zuletzt auf wissenschaftlichem Gebiet eine wichtige Voraussetzung für die Errin gung demokratischer und friedlicher Ver hältnisse auch in Westdeutschland bildet. Gerade diese hohe Zielsetzung erfordert von den Leitern der Institute, der Fachrich- tungen und Fakultäten, keine Zersplitte rung der Kräfte zuzulassen, sondern dar auf zu achten, daß stets die wichtigsten zentralen Aufgaben, wie sie in den Per spektivplänen der Institute und Fakul täten festliegen, zum Gegenstand der ge meinschaftlichen Forschungsarbeit gemacht werden, daß davon ausgehend die Themen der Forschungsarbeit bestimmt werden. Neue Organisation der Arbeit erforderlich Dazu ist weiter erforderlich, nicht nur bei der Lösung einer bestimmten Aufgabe im Kollektiv zu arbeiten, sondern schon, was nicht weniger wichtig ist, bei der Auf gabenstellung, bei ihrer Formulierung. Ge rade durch die vielseitige Beratung einer Aufgabe werden erst alle ihre Detailpro bleme, die Beziehung zu Nachbardiszipli nen, aufgedeckt und können so zur Lösung geführt werden. Dabei wird sehr oft - auch das wurde heute hier dargelegt - der Rahmen der einzelnen Institute und Fakultäten, ja auch der der Universität gesprengt werden müssen. Diese Notwendigkeit stellt gewisse An forderungen an die Organisation der Ar beit: Sie verlangt die Absprache der For schungsvorhaben zwischen den Instituten und Fakultäten, sie verlangt die stete Unterstützung die ser Arbeiten durch die leitenden Gremien an den Instituten und Fakultäten. sie setzt bei aller Breite der Diskussion der Problematik eine feste Leitung des Kollektivs, feste Verantwortliche für jedes Teilgebiet und feste Termine für die ein zelnen Beiträge wie auch für die gesamte Arbeit voraus. Ohne die sozialistische Gemeinschafts arbeit in irgend ein starres Schema zwän gen zu wollen — das wäre höchst schäd lich - scheint uns doch die Schaffung von Forschungskommissionen nach dem Bei-