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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Unsere besten Raketen - mehr Milch, Butter, Fleisch Gruppe II/3 der Landwirtschaftlichen Fakultät beriet mit Vertretern des Zentralrats der FDJ über das 7. Plenum des ZK der SED und die Aufgaben der Landwirtschaftsstudenten Die von der Redaktion der „Universitätszeitung“ für ihre Erfolge in dem von der Zeitung ausgeschriebenen Wettbewerb „Wir fahren auf Mann schaftssieg“ ausgezeichnete Seminargruppe II 3 der Landwirtschaftlichen Fakultät hatte am Donnerstag, dem 28. Januar Gelegenheit, in Berlin mit Vertretern des Zentralrats der FDJ - Walter Hoffmeister, Leiter der Abteilung Studenten, und Peter Köster von der Abteilung Landwirt- schaft — ein längeres Gespräch zu führen. An der Aussprache nahm auch der FDJ-Sekretär der Landwirtschaftlichen Fakultät. Horst Mut scher, teil. Im folgenden geben wir auszugsweise den wesentlichen Inhalt des Gesprächs wieder. Nachdem Walter Hoffmei ster die 17 Freunde von der Land wirtschaftlichen Fakultät im Namen des Sekretariats des Zentralrats be grüßt hatte, bat er sie, zunächst dar zulegen. wie sie in ihrer Gruppe dar um kämpfen, daß jeder Student gut vorbereitet in die landwirtschaftliche Praxis geht, wie sich bei ihnen der Prozeß der sozialistischen Erziehung vollzieht, wie sie schon jetzt wäh rend des Studiums volkswirtschaft lich nützlich tätig sind und insbeson dere, welche Gedanken sie sich zum 7. Plenum des ZK der SED gemacht haben. Diese Erfahrungen haben wir gemacht Das Wort nahm zuerst der FDJ- Sekretär der Gruppe. Bodo Za- charzowsky: Schon deswegen war es nötig, daß wir uns zur Errei chung unseres Zieles, guter Fachmann und Sozialist zu werden, gegenseitig unterstützen — so berichtete er — weil wir mit unterschiedlichen Vor aussetzungen das Studium begannen; wir arbeiteten deshalb in Studien zirkeln. In der Praxis war das zu nächst aber nicht mehr als ein kol lektives Lernen für die Prüfungen, die Zirkel waren „kollektive Pauk gemeinschaften“ und trugen wenig zur Aneignung eines gründlichen Wissens bei. Außerdem arbeiteten viele Freunde in den Zirkeln noch nicht mit. Wir können sagen, daß wir jetzt über diesen toten Punkt hinweg gekommen sind. Die Prüfungen ha ben deutlich genug gezeigt, daß dort die besten Ergebnisse zu verzeichnen sind, wo die Studentenzirkel am be sten gearbeitet haben. An Hand der Prüfungsergebnisse haben wir dann die Studiengruppen neu zusammenge- setzt und der gegenseitigen Hilfe grö ßere Aufmerksamkeit geschenkt. . Bef unserer letzten Wahlver sammlung Ende vergangenen Jahres war dann auch nicht mehr die Haupt frage „Studiengruppen oder nicht?“, sondern: „Welches sind die besten Er fahrungen in der kollektiven Arbeit, die alle anwenden müßten?“ In die sem Zusammenhang haben wir be sonders über eine exakte Zeitplanung und die Arbeitspläne der Studien- Zirkel gesprochen, in denen die wich tigsten Probleme enthalten sind, die behandelt werden müssen. So wirk ten wir dem auftretenden Selbstlauf in der Studiengruppenarbeit ent gegen. Die Studiengruppen haben natür lich noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile, so können sich beispiels weise zu einem Thema, welches sich die Gruppe gestellt hat, drei Freunde nach drei verschiedenen Standard werken der Fachliteratur und einer auf der Grundlage einschlägiger Zeit schriftenliteratur vorbereiten. Auch wenn es einigen jetzt noch schwerfällt, länger frei, zu sprechen, kann das am besten in der Studien gruppe überwunden werden. Die Schuld bei uns selbst gesucht Die besten organisatorischen Me thoden hatten wir also bald mehr oder weniger gefunden. Aber noch kaum betrachteten wir unsere Arbeit im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Ereignissen und den Be schlüssen von Partei und Regierung. Erst das 7. Plenum des ZK der SED führte uns zu einer gründlichen Be schäftigung mit diesen Fragen. Noch auf unserer letzten Wahlver sammlung waren wir oberflächlich über diese Fragen hinweggegangen. Das zeigte sich an der sorglosen Ein schätzung unserer Studienleistungen. In Physik hatten wir beispielsweise den schlechtesten Durchschnitt von 3,37 und in Politischer Oekonomie einen Durchschnitt von 3,16. Wir ha ben damals den Grund für diese schwachen Leistungen nicht bei uns selbst gesucht, sondern alle möglichen anderen Gründe dafür verantwort lich gemacht. Physik, so haben wir uns gesagt, ist ja für den Landwirt nicht so außerordentlich wichtig, und in Politischer Oekonomie gaben wir der Form des Seminars und dem Se minarleiter die Schuld. Das 7. Plenum nun wies uns dar auf hin. daß gegenwärtig die politi sche und ökonomische Qualifizierung der Kader in der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Diese Erfahrung hatten wir nicht zuletzt selbst in der Praxis gemacht, und wir beschäftigten uns daraufhin jetzt kritischer und weniger selbst zufrieden mit unseren eigenen Lei stungen. Uns war es oft so gegangen, daß wir nicht richtig in der Lage wa ren. Einzelbauern vom Nutzen der Genossenschaft zu überzeugen, was wohl nicht zuletzt an den mangeln den Kenntnissen in Politischer Oeko- nomie lag. Und die Physik betrach teten wir jetzt auch von einem neuen Standpunkt. Wir gingen dabei von der großen Rolle der polytechnischen Bildung aus. die uns daran erinnerte, daß mit der Mechanisierung der Landwirtschaft die Physik hier immer unentbehrlicher werden mußte. * Wie sind wir jetzt schon praktisch in der Volkswirtschaft tätig? Nicht nur durch unser Komplexpraktikum kommen wir mit der Praxis in Be rührung. auch während des Studiums haben wir ständig zu unseren LPG Verbindung. Zur Vorbereitung unserer Arbeits tagung über das sozialistische Dorf haben wir die Arbeit der Dorfaka demie in Kitzen untersucht und da bei besonders eine geringe Teilnahme von Jugendlichen und Genossen schaftsbauern festgestellt. Deshalb haben wir uns im Kompaß das Ziel gestellt, gerade Jugendliche und Ge nossenschaftsbauern für die Teil nahme an Lehrgängen der Dorfaka demie zu gewinnen, indem wir Aus sprachen mit den einzelnen und auch dem LPG-Vorstand führen. Im vorigen Jahr hatten wir uns das auch schon vorgenommen, aber dar aus ist nichts geworden, weil wir die außerordentliche Bedeutung unserer Arbeit noch nicht im vollen Maße er kannt hatten. Jetzt aber bei der Be schäftigung mit den Problemen des 7. Plenums sind wir uns darüber be wußt geworden, wieviel von der Qualifizierung der Werktätigen in der Landwirtschaft abhängt. Mit unserer Tätigkeit auf diesem Gebiet wollen wir den Genossenschaftsbauern und auch uns weiterhelfen. Ein Studienzirkel wird auch bei der Jahresendabrechnung die LPG unterstützen und dabei helfen. Män gel in der Arbeit aufzudecken und zu beseitigen. Für das Praktikum haben wir uns außerdem an der ganzen Fa- kultät das Ziel gesetzt, daß jeder einen Jugendlichen für die Erhöhung der tierischen Produktion gewinnt und ihn dabei tatkräftig unterstützt. Insbesondere wollen wir junge Ge nossenschaftsbauern heranführen an die Mehraufzucht von Kälbern, die vollmilchsparende Aufzucht und Gruppenaufzucht, so also zahlen mäßig und qualitativ die Leistungen steigern zu helfen. Horst Karwath bemerkt er gänzend: Ein wichtiger.Punkt ist bei dem ganzen noch vergessen — wir wollen nämlich unsere guten Erfah rungen nicht nur für uns behalten, sondern sie verbreiten, indem wir mit anderen Gruppen unseres Studien jahres in einen Wettbewerb treten; vielleicht hat das sogar Auswirkun gen auf die ganze Fakultät. Und die aktuelle Politik? Auf die Frage von Walter Hof f. meister, wie sich die Gruppe mit aktuellen politischen Problemen be schäftige. beispielsweise mit dem Brief Walter Ulbrichts an Adenauer, und welche Auffassungen es gerade dazu gäbe, antwortete zunächst Rosemarie Kötz: Jeden Sonnabend vor der Vorlesung disku tieren wir ausführlich über, ein poli tisches Problem und ziehen daraus auch Schlußfolgerungen für unsere eigene Arbeit. Es müßte meines Er achtens jetzt darauf ankommen, daß alle Seminargruppen an unserer Fa kultät das gleiche tun. WalterHoff meister: Wie ist denn nun eure und z. B. deine Mei nung zum Brief Walter Ulbrichts? Rosemarie Kötz: Es ist doch der einzig richtige Weg. daß wir alles versuchen, um eine Katastrophe in Deutschland zu verhindern. Und wenn sich auch jetzt kein Weg zur Verständigung finden läßt, wird es auch klar, daß wir Raketen haben müssen. Walter Hoffmeister: Ja, das ist richtig, aber die wesentliche Seite des Briefes ist doch unsere an dere Rakete, eine friedliche Rakete, die stärker ist. als alle Raketen des Bonner Staates — nämlich der Weg zu höherem Wohlstand bei uns. Das Wichtigste in dem Brief ist der Geist der Verständigung. Wenn auf unsere Verständigungsangebote nicht eingegangen wird, dann wer den wir selbstverständlich gezwun gen sein, ebenfalls Raketen bei uns zu stationieren, aber viel wichtiger ist für uns die Erzeugung von mehr Milch. Butter, Fleisch, usw. Horst Karwath: Das ist klar, denn wenn wir beispielsweise die Viehwirtschaft besser entwickeln, be weisen wir ja nicht nur unsere Über legenheit auf diesem Gebiet, sondern die allseitige Ueberlegenheit des So zialismus und helfen so den Frieden in Deutschland zu sichern. Wieviel Fünfen gibt es bei euch noch? Walter Hoffmeister: Eine andere Frage: Wieviel Fünfen gibt es bei euch noch? Bodo Za charzowsky: Die Fünfen vereinigten sich bei den Prü fungen im letzten Jahr auf einen Freund, er hatte drei Fünfen und drei Vieren. Wir waren uns eigentlich alle über seine Schwierigkeiten im kla ren, denn er kam mit weniger guten Voraussetzungen als die meisten an deren zum Studium. Hier hätte nun unsere Hilfe einsetzen müssen, aber aus der geschilderten Situation der herrschenden Sorglosigkeit und Selbstzufriedenheit heraus blieb eine gründliche Hilfe aus. Jetzt hat sich das wesentlich ge wandelt. Das Beispiel dafür bietet eine Freundin, die lange krank war und auch mit zwei Fünfen belastet aus der Prüfung kam. Wir haben mit ihr in der Gruppenleitung gespro chen und für ihre wissenschaftliche Betreuung gesorgt. Sie arbeitet jetzt regelmäßig in einem Studienzirkel und zwei Freunde helfen ihr außer dem bei der Vorbereitung auf die Wiederholungsprüfung. Im vorigen Jahr noch mußte der Freund, der in seinen Leistungen zurückgeblieben war. das Studium aufgeben, heute könnte so etwas nicht wieder vor kommen "‘alter Hoffmeister lei tet zu einem anderen Thema über und weist darauf hin. daß eine we sentliche Seite der volkswirtschaft lich nützlichen Tätigkeit, die die Studenten in der Praxis leisten kön nen. die Unterstützung 'der Landbe völkerung bei ihrer fachlichen Wei terbildung ist. — In diesem Jahr soll die Gesamtzahl der Studenten für das Direkt-, Fern-, kombinierte und Abendstudium an Universitäten. Hoch- und Fachschulen 110 000 betra gen. Ihr könnt wesentlich zu unserer Rakete beitragen, wenn ihr junge Menschen, insbesondere für das Landwirtschaftsstudium an Fach schulen und landwirtschaftlichen Fa kultäten gewinnt. Es kommt dabei aber nicht nur darauf ah. so viele junge Menschen für das Studium zu gewinnen sondern ausschlaggebend ist, sie auf das Studium vorzuberei ten — und nicht nur auf das Studium, sondern auch auf den Abschluß der Mittleren Reife, der 8. Klasse, auf den Erwerb des Facharbeiterbriefes usw. Wie können wir bei der allseitigen Weiterbildung auf dem Lande helfen? Horst Karwath: Das hatten wir ja vergessen zu sagen — für un ser bevorstehendes Komplexprakti kum haben wir uns auch vorgenom men. daß jeder einen Jugendlichen der LPG oder des Dorfes für eine be stimmte Form der fachlichen Weiter bildung gewinnt. Aber dabei gibt es bestimmte Pro bleme: In unserem vorjährigen Kom ¬ plexpraktikum haben wir an einer Grundschule für die Ausbildung in einem landwirtschaftlichen Beruf ge worben, wobei sich zeigte, daß“ viele Kinder auch von Genossenschafts bauern nicht in der Landwirtschaft bleiben wollten. Deshalb müßte auch das ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein. Karin Taubert: Dabei muß man vor allem mit den Eltern spre chen. sie sagen oft: Die Kinder sollen nicht so eine schwere und schmutzige Arbeit haben wie wir und lieber in der Stadt arbeiten. — Ihnen muß man die Perspektive der Landwirtschaft im Sozialismus zeigen. Adolf S1 a n s k y : Es kommt aber andererseits auch darauf an, die LPG schnell zu stärken, damit die Jugendlichen ihre Perspektive selbst erkennen und ihr Berufsziel in der Landwirtschaft sehen. Das wird von einem jungen Diplomlandwirt in der Praxis verlangt! Peter Köster, Abt. Land wirtschaft im Zentralrat: Ich möchte etwas dazu sagen, was wir jetzt von euch als künftige Diplom-Landwirte in der Praxis er warten, insbesondere in bezug auf die Hilfe für die Jugend. Die 4. Zentral ratstagung hat. ausgehend von den Aufgaben des 7. Plenums des ZK der SED. die Viehwirtschaft zum Jugend objekt erklärt unter dem Motto: „Wir helfen Flora und Jolanthe“. Dabei kommt es wesentlich darauf an, Pro duktion und Wissenschaft eng zu ver binden. und dazu müßt auch ihr als Landwirtschaftsstudenten beitragen, insbesondere zur Durchsetzung neuer Methoden und zur- Klärung neuer Probleme, beispielsweise der voll milchsparenden Kälberaufzucht, der verlustlosen Ferkelaufzucht usw. In den LPG gibt es heute noch zu wenig vollausgebildete Fachkräfte. Gerade deshalb hängen wir oft mit der Durchsetzung solcher neuen Me thoden zurück, die gute Sachkennt nisse verlangen. Obwohl ihr erst im zweiten Studienjahr seid, könnt ihr hier helfen. Die Tagung junger Viehzüchter in Güstrow hat gezeigt, daß es sehr nö tig ist. Wissenschaft und Praxis mit einander zu verbinden, zum Nutzen beider Seiten. Beispielsweise behaup teten auf der Tagung einige Agrar wissenschaftler. daß es nicht zu emp fehlen sei. Maissilage an Schweine zu verfüttern, das wirke sich negativ auf die Qualität des Speckes aus, während das in den USA aber durch aus gemacht wird. Als hier einige Freunde aufstanden und sagten, daß sie das in ihrer LPG ohne weiteres auch so machen, zeigte das, wie auch die Wissenschaftler von der Praxis lernen müssen. Ihr solltet das des halb bei der Auswertung eures Prak tikums eingehend prüfen und viel leicht Praktiker hinzuziehen. Es kommt in jedem Falle auf eine ge genseitige Hilfe an. auf gegenseitiges Geben und voneinander Lernen, An eurer Fakultät gibt es doch be reits gute Erfolge. Gertraude Men zel aus dem 4. Studienjahr, die in einer LPG die voll milch sparende Kälberaufzucht durchsetzte, wodurch 29 000 DM eingespart werden, sollte hier für alle das Vorbild sein. Viel? Gertraude Menzels muß es geben, alle müssen sich intensiv mit solchen Fragen beschäftigen. Die Voraussetzung dafür ist Klarheit über die politische Bedeutung dieser ökonomischen Erfolge, der Erfüllung unserer ökonomischen Hauptaufgabe. Beispielsweise baut jetzt die Ju gend im Bezirk Leipzig ein Geflügel kombinat. Das Bauen selbst ist die eine Seite, die andere Seite ist die auf wissenschaftlicher Grundlage organi sierte Aufzucht. Wissenschaftler und Studenten müssen hier helfen, eine wissenschaftlich fundierte Geflügel zucht zu entwickeln. Ihr müßt auch dafür sorgen, daß Erfahrungen, z. B. eure von der Dorf akademie Kitzen, die von Gertraude Menzel und anderen verallgemeinert werden — in der „Jungen Welt“, der „Landjugend“, dem „Forum“, durch Traktate usw. — um anderen Stu denten und Praktikern zu zeigen: So kann man das machen. Ebenso wichtig ist, daß die Land intelligenz. und auch ihr, die Paten schaft übernimmt, um einzelne Freunde weiter zu qualifizieren, sie zum Abschluß der 8. Klasse, der 10. Klasse, der Facharbeiterprüfung usw. zu führen. Das solltet ihr im Praktikum berücksichtigen. Wertvoll ist auf alle Fälle noch, daß ihr nach dem Praktikum weiterhin Verbin dung zu den einzelnen LPG halten wollt. Klaus-Peter Hoffmann: Auf Grund der Erfahrungen, die ich in verschiedenen LPG sammeln konnte, will ich jetzt während des Praktikums, auch in der LPG meines Heimatortes untersuchen, warum es dort nur langsam vorangeht, warum z. B. pro Arbeitseinheit nur 4,20 DM erarbeitet wurden bei einem Ziel von 7 DM. Ich konnte bereits feststellen, daß beispielsweise die Kühe unzu reichend gepflegt werden und der Futterplan nicht exakt eingehalten wird. Jetzt werde ich Gelegenheit haben, zwischen meiner Praktikums- LPG und der LPG meines Heimat ortes Vergleiche zu ziehen. In der Studiengruppe wollen wir gemeinsam die Jahresendabrechnung analysieren und durch Vergleiche feststellen, wie wir am besten weiter helfen könnnen. Ein Problem, mit dem wir uns im Praktikum weiter beschäftigen müß ten. ist die Arbeit der Dorfakademie. In meinem vorjährigen Praktikum in Mochau beispielsweise bestand die Leitung der Dorfakademie nur aus Lehrer, Bürgermeister. Parteisekretär usw., in ihr waren keine Fachleute der landwirtschaftlichen Produktion, und über Landwirtschaft wurde dort nicht gesprochen, sondern ausschließ lich über allgemeinbildende kultu relle Themen. Während wir im letz ten Praktikum nur erreichen konn ten, daß die FDJ-Gruppe an der Ar beit der Akademie teilnahm, wollen wir jetzt erreichen, daß die Probleme der landwirtschaftlichen Produktion in den Mittelpunkt rücken. Hieran zeigt sich der Vorteil einer ständigen Verbindung zu einer LPG. denn nur so können wir wirksam helfen, die im Praktikum festgestellten besten Methoden überall zu verbreiten oder Mängel zu beseitigen. Kritische Atmosphäre — Voraussetzung für Lösung aller Aufgaben Walter Hoffmeister: Das sind eine ganze Reihe guter Beispiele der Verbindung zur Praxis, und un bedingt sollte die Beschäftigung mit der Arbeit der Dorfakademie euer Schwerpunkt bleiben. Aber als zweiten solltet ihr euch überlegen, wie ihr in den betreffen den Objekten ein Beispiel schaffen könnt für die Unterstützung von „Flora und Jolanthe“ ein Beispiel für , (Fortsetzung Seite 4) Universitätszeitung, 3. 2. 1960, Seite 3
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