Volltext Seite (XML)
(Zielstrebigkeit. Beharrlichkeit in der Über windung von Schwierigkeiten) sowie die Fä higkeit des rationellen, zügigen Arbeitens ein. b) Erziehung zur Wertschätzung der körper lichen Arbeit. c) Erziehung zu einer ehrlichen Lernhaltung. d) Erziehung zu solidarischem Handeln, zu kollektiven Verhaltensweisen (Bereitschaft zu helfen und Hilfe anzunehmen). e) Erziehung zur pfleglichen Behandlung des sozialistischen Eigentums (Werkzeug, Maschi nen, Material; in der Schule: Reparatur und Pflege, Anfertigung von Lehr- und Lern mitteln und Schulinventar). f) Erziehung zum Streben, beim Lernen und in der Arbeit schöpferisch mitzuwirken und die Leistungen zu verbessern. g) Anerziehung von Ordnungsgewohn heiten 2) Dem Pädagogischen Forschungszentrum Leipzig gehören die verschiedenen pädagogi schen Institutionen Leipzigs an (Institut für Pädagogik der Karl-Marx-Universität. Päd agogisches Institut, Institut für Lehrerbildung und Pädagogisches Bezirkskabinett). Der Auf bau des Forschungszentrums machte ent sprechend seiner Aufgabenstellung die Ent wicklung einer Gemeinschaftsarbeit nach zwei Richtungen hin erforderlich. Einmal kam es darauf an, zu einer wirksamen Zusammen arbeit der verschiedenen pädagogischen In stitutionen zu kommen. Zum anderen mußte jedes Institut darangehen, Lehrer, Arbeiter, Eltern, Psychologen usw. mit in die For schungsarbeit einzubeziehen. Zur Bearbeitung des Forschungsauftrages würden vier Arbeitskreise gebildet. Die The matik der einzelnen Arbeitskreise sieht wie folgt aus: Arbeitskreis 1 (Institut für Pädagogik der Karl-Marx-Universität): Die Erziehung der Schüler der allgemeinbildenden polytechni schen Oberschule, insbesondere der 7. und 8. Klassen, zur sozialistischen Arbeits- und Lernmoral. Arbeitskreis 2 (Pädagogisches Institut): Un tersuchungen zum Kampf gegen das Zurück- und Sitzenbleiben unter besonderer Berück sichtigung der Bewußtseinsbildung der Schü ler durch gesteigerte Aktivität und Selbst tätigkeit. Arbeitskreis 3 (Pionierkabinett, des Pädago gischen Instituts): Untersuchungen zur Ent wicklung der Selbsttätigkeit der Schüler in der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“. Arbeitskreis 4 (Institut für Lehrerbildung): Es laufen Vorbereitungen, dem Forschungs auftrag entsprechende Untersuchungen im Be reich der Unterstufe zu beginnen. Ich möchte im folgenden einige Erfahrungen des Arbeitskreises 1 am Institut für Pädago gik der Karl-Marx-Universität kurz darlegen. Die generelle Hypothese, die unseren Un- 2) Günter Wutzler. Manfred Wiedemann, Heinz Fuchs: „Aus dem pädagogischen Le ben in unserer Republik“, in „Pädagogik“ 3/1960, S. 277 tersuchungen zugrundeliegt, lautet: Die aus geprägte sozialistische Arbeits- und Lern moral der Schüler hat das abgestimmte Zu sammenarbeiten aller Erziehungsfaktoren zur Bedingung. Das bedeutet, daß in unserer For schung ein Gefüge von Bedingungen und Fak toren untersucht werden muß. Wir gliedern diese Faktoren nach den Bildungs- und Er- ziehungsbereichen, in denen sie wirksam sind: 1. Unterricht, 2. Unterrichtstag in der sozia listischen Produktion, 3. FDJ- und Pionier organisation, 4. Elternhaus und Hort. Wenn wir auch die komplexen Untersuchun gen auf eine siebente Klasse der 19. Ober schule als Hauptobjekt einschränken, so ist das Vorhaben doch so umfangreich, daß es niemals von einem einzelnen Forscher bewäl tigt werden könnte. Da es — wie vorher er wähnt — bei der Erziehung zur sozialistischen Arbeitsmoral auf das abgestimmte Zusammen wirken aller Erziehungsfaktoren ankommt, war es auch nicht möglich das Forschungsvor haben einfach auf eine Anzahl von Mit arbeitern aufzuteilen. Vielmehr bestand in unserer Forschung von vornherein eine echte Aufgabenstellung für eine Forschungsgemein schaft. Zwar hat innerhalb unserer For schungsgemeinschaft jeder Mitarbeiter ein be stimmtes Gebiet, z. B. für den Bereich Unter richt oder für den Bereich Pionierorganisation, er ist aber in seiner Tätigkeit auf eine echte Zusammenarbeit mit allen Angehörigen der Forschungsgemeinschaft angewiesen und fühlt sich für das ganze Vorhaben mitverantwort lich. Eine wichtige Bedingung für das Zustande kommen eines Verantwortungsbewußtseins je des Mitgliedes für das Gesamtvorhaben ist die gemeinsame Aufgabenstellung. Alle Mitglieder müssen an der Erarbeitung der Gesamtkon zeption aktiv beteiligt sein. Durch diese ge meinsame Erarbeitung erfolgt eine erste Fe stigung der sozialistischen Gemeinschaft, die dazu beiträgt, daß jeder nicht nur seine spe zielle Aufgabe sieht, sondern das Gesamtvor haben zu seiner persönlichen Sache macht. Dieser Prozeß verläuft durchaus nicht rei bungslos, nicht ohne Auseinandersetzungen. So gab es am Anfang selbst in der Abteilung Systematische Pädagogik, die gewissermaßen die Keimzelle der sozialistischen Gemein schaftsarbeit darstellte, diesen oder jenen Kol legen. der sich vorgenommen hatte, ein be stimmtes Problem an einer von ihm ausge wählten Schule zu untersuchen. Diesen Kol legen fiel es zunächst nicht leicht, ihr Vor haben im Interesse einer Mitarbeit in der Forschungsgemeinschaft aufzugeben. Die ge meinsame Erarbeitung der Konzeption der Forschungsgemeinschaft trug dazu bei, daß diese Kollegen bald die Aufgaben der For schungsgemeinschaft als ihre persönlichen be trachteten. Auch unter den Lehrern der 19. Oberschule, die wir für die Mitarbeit in der Forschungs gemeinschaft gewannen, gab es anfangs noch Unklarheiten. So fiel es z. B. einem Fach lehrer der Untersuchungsklasse, der in einer anderen Klasse Klassenleiter ist. nicht leicht, seine Kraft zur Verfügung zu stellen, um durch die gemeinsame Arbeit in der Klasse 7a