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vorgesehen. Die pathologischen Institute, unter Leitung von Herrn Professor Hoile und der Chefärzte Dr. Eck und Dr. Ham- merbeck, haben ebenfalls ihre Zusage zur Mitarbeit erteilt. Parallel dazu beschäftigen sich Arbeiten mit der Frühdiagnostik zerebraler Kreis laufstörungen, deren Resultate zu einer möglichst effektiven Therapie führen sol len. Tierexperimentelle Arbeiten, Untersuchun gen über die Rolle von Fehlgewohnheiten und ungünstigen Lebensverhältnissen wer den vorgenommen. Nach drei Jahren soll das Hauptgewicht auf Dispensaireunter suchungen gelegt werden, wo bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie Werktätige mit körperlicher Arbeit in einem Großbetrieb, Angehörige der Karl-Marx-Universität mit vorwiegend geistiger Arbeit und Kreise der Landbevölkerung betreut werden sollen. Durch parallel laufende Kontrollgruppen besteht die Möglichkeit, einen Einblick zu erhalten, ob der eingeschlagene therapeu tische Weg erfolgversprechend ist. Vor wenigen Tagen ist auch die Zusage des Ministeriums für Gesundheitswesen er folgt, diese Forschungskomplexe als Ver tragsforschung anzuerkennen und groß zügige Unterstützung für die Anschaffung von Apparaturen, Instrumenten usw. zu ge währen. Als zweite Forschungsaufgabe sind sozial- neuro-psychiatrische Untersuchungen vor gesehen, die bereits seit mehreren Jahren in Form von verschiedenen Arbeiten abge schlossen wurden. So wird unsere Klinik, besonders durch Herrn Professor Müller- Hegemann. entscheidend an den Vorberei tungen des 1. Internationalen Kongresses für Sozialpsychiatrie in London 1961 be teiligt sein. Die Ergebnisse dieser Arbeits gemeinschaft werden auf der im Herbst 1961 in Leipzig stattfindenden Tagung über Sozialpsychiatnie vorgetragen werden. Die Forschungsergebnisse einer gemein samen Arbeit von Herrn Professor Dr. Mül ler-Hegemann, Dozent Dr. Schwarz und Frau Dr. Barthel über Untersuchungen psychischer Veränderungen bei Schwerhöri gen werden anläßlich eines internationalen Kongresses für Psychiatrie in Montreal 1961 zum Vortrag gelangen. Die Arbeitsgemeinschaft wird sich be sonders mit nervösen Erscheinungen ver schiedener Berufsgruppen sowie mit den Zusammenhängen zwischen verschiedenen Wohnbereichen, falschen Lebensgewohnhei- ten und Einfluß von Genußgiften befassen. Die dritte ArbeitsgemeinschafE, die ge wissermaßen als verbindendes Glied der beiden erstgenannten Forschungsbereiche angesehen werden kann, befaßt sich mit der Erforschung der höheren Nerventätigkeit im Sinne der Lehre Pawlows, die besonders dank der Hilfe des Senats und der Unter stützung der Universitäts-Parteileitung im Rahmen des Senats Förderung erfährt. Auch hier gilt es, eine erhebliche Lücke innerhalb der DDR zu schließen, und es besteht das Ziel, Leipzig zu einem Zentrum auf diesem Gebiet, vor allem in experi menteller Hinsicht, zu machen. — Jede der drei Arbeitsgemeinschaften berichtet inner halb des Semesters über den Stand der derzeitigen Forschungsergebnisse auf einem wissenschaftlichen Referiernachmittag. Kontinuierliche Beratungen und Erfah rungsaustausch mit dem Ziel, den noch mit Schwierigkeiten kämpfenden Kollegen zu helfen, sind innerhalb von vier bis sechs Wochen vorgesehen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß seit dieser zielgerichteten sozialisti schen Gemeinschaftsarbeit nach drei wis senschaftlichen Schwerpunkten die wissen schaftliche Atmosphäre in der Klinik er heblich verbessert werden konnte und das Interesse an der wissenschaftlichen Arbeit deutlich angestiegen ist. So wurde bereits in dem ersten Halbjahr 1960 im Vergleich zum Vorjahr die Publikationstätigkeit in der Klinik erhöht. Die Verantwortung des ein zelnen im Kollektiv kam in mehrfacher Hinsicht zum Ausdruck, und Kollegen, die in der vorangegangenen Zeit der sozialisti schen Gemeinschaftsarbeit noch abwartend gegenüberstanden, wurden dafür gewon nen und berichteten über Steigerung der Leistungsfähigkeit und Erhöhung der Ar beitsfreude durch die gemeinsame Bearbei4 tung wissenschaftlicher Probleme. Mehr als die Summe von Einzelleistungen Diskussionsbeitrag von Dozent Dr. habil. Martin Herbst, Verdienter Arzt des Volkes, Oberarzt an der Chirurgischen Klinik Gestatten Sie mir, ganz kurz den vielen vorausgegangenen Beispielen sozialistischer Gemeinschaftsarbeit noch ein weiteres hin zuzufügen, um die Wichtigkeit und den Wert dieser Gemeinschaftsarbeit zu be- tonen. In der letzten Zeit ist es durch Fort+