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schon seit längerer Zeit Zusammenarbeiten. Wir haben also selbstverständlich vom Pharmakologischen Institut aus eine Un terstützung durch die Industrie, und an dererseits gibt das Pharmakologische In stitut der Industrie Ratschläge bei der Her stellung von Mitteln verschiedener Art. Dieses ist an sich schon sehr naheliegend und ist in der Medizin schon länger Praxis. Nur die uns ferner liegenden Industrien, etwa auch die Landwirtschaft, wären dann als vierter Punkt zu nennen, und hier ist die Gemeinschaftsarbeit noch nicht sehr ausgeprägt, und wir haben uns überlegt, woran das liegt, welche Gründe eigentlich festzustellen sind, warum diese Zusammen arbeit mit den ferner liegenden Industrien noch nicht in dem Maße zustande gekom men ist, wie wir uns es vorstellen. Dafür will ich ihnen nur kurz zwei Punkte nennen, und zwar das erste ist, daß seitens der Wissenschaftler nicht immer auf die Wissenschaftlichkeit dieser Zusammen arbeit Wert gelegt wird. Und dann verliert natürlich die Industrie das Interesse. Und das zweite, Wichtigere, was schon oft hinderlich war und nicht Ergebnisse hat zeitigen lassen, wie wir sie erwartet haben, das ist die mangelnde Terminfest legung. Es genügt nicht, die Entwicklung eines Gerätes oder irgend einer chemischen Probe vorzuschlagen, sondern man muß sich auch ganz klar darüber entscheiden, bis zu wel chem Zeitpunkt diese Arbeit gemeinsam vollbracht werden muß. Das wären die beiden dritten und vier ten Punkte und wenn ich nun noch ab- schließend die Fehler sagen darf, die sich herausgestellt haben, so möchte ich auch auf die Frage von Mein und Dein eingehen. Wir haben zweifellos manche von einem Autor herausgegebene Sammelwerke von Kongressen usw., die unter dessen Namen segeln, in Wirklichkeit sind zahlreiche Wis senschaftler daran beteiligt. Und ich schlage vor, daß diese Form der Veröffentlichungen unter einem oder unter zwei Namen zu unterbleiben hat und besser etwa von einem Leipziger Arbeitskreis für dieses oder jenes gesprochen wird. Dadurch würde auch diese Anonymität entfallen, in der bisher viele Mitarbeiter bei den Ge meinschaftsarbeiten standen, dadurch würde die Frage von Mein und Dein in jeder Form besser entschieden. Gemeinschaften bearbeiten Schwerpunkte Diskussionsbeitrag von Dr. Christa Hoppe, Oberärztin an der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik Herr Professor Dr. Müller-Hegemann be auftragte mich, einiges aus unseren Erfah rungen zu berichten. Die Bearbeitung von Problemen der Medizin innerhalb der sozialistischen Ge meinschaftsarbeit ist. wie bereits in den vorangegangenen Diskussionen erwähnt wurde, vielerorts durchgeführt worden. Worin sehen wir das Neue in der Gemein schaftsarbeit an unserer Klinik? Ende vorigen Jahres haben wir begonnen, die persönlichen Perspektivpläne der an der Klinik tätigen 30 wissenschaftlichen Assistenten und Oberärzte intensiv zu be raten mit dem Ziel, die bisher noch vorhan dene Zersplitterung der Aufgabenstellung zu überwinden und die Themenstellung in Abstimmung mit den Aufgaben des sozia listischen Gesundheitswesens zu bringen. Wir waren davon überzeugt, daß lediglich die sozialistische Gemeinschaftsarbeit und eine Arbeit nach wissenschaftlichen Schwerpunkten in der Zu. unft erfolgver sprechend ist und ermöglich* in kürzerer Zeit zu besseren wissenschaftlichen Ergeb nissen zu kommen. So ergaben sich drei 2 Forschungskomplexe, die in der Fragestel lung untereinander gewisse gemeinsame Berührungspunkte haben. A n erster Stelle in der Mortalitätssta tistik stehen Herz, und Kreislaufstörungen, an zweiter Stelle die malignen Tumoren. Auf letzterem Gebiet sind erhebliche For schungen unternommen und auch Maßnah men der Prophylaxe eingeführt worden. In gleicher Höhe in den Sterblichkeits ziffern liegen die zerebralen Kreislauf erkrankungen. Auf diesem Gebiet besteht noch eine deutliche Lücke. So lautet die Thematik unseres ersten Forschungsvor habens: Nervensystem und Kreislauf. Die Mitarbeit an dieser Arbeitsgemein schaft haben die Neurochirurgische Klinik, das Hirnforschungsinstitut, die neurolo gische Abteilung unter Leitung von Herrn Dozent Dr. Feudell, das Sozialhygienische Institut zugesagt. Das Arbeitsprogramm wird fünf bis sechs Jahre in Anspruch nehmen. In den ersten Jahren ist eine statistische Durch arbeitung sämtlicher Sektionsmaterialien derStadt Leipzig mit einerStatistikergruppe