Volltext Seite (XML)
gelegentlich gar nicht vorgelegt werden. Wenn dann in der Begründung ausgeführt wird, daß die. verspätete Vorlage auf Über lastung, Erkrankung oder Reisetätigkeit des Bearbeiters zurückzuführen ist, dann taucht die Frage auf, ob sich nicht solche Schwie rigkeiten von selbst beheben würden, wenn sozialistische Gemeinschaftsarbeit gehand habt wird. Die Beantwortung dieser Frage liegt sozusagen auf der Hand: Ein richtig arbeitendes Kollektiv hat die Kraft, die gestellten Ziele einschließlich der Abgabe des Berichtes termingemäß zu er reichen. Im vergangenen Jahr wurden von 90 ab zuschließenden Arbeiten des Planes For schung und Technik nur 65 termingemäß abgeschlossen, im Rahmen der gesellschafts wissenschaftlichen Forschung von 49 Vor haben nur 19. Diese Zahlen sprechen für sich. Möge es im Zeichen sozialistischer Ge meinschaftsarbeit gelingen, bald und auf breiter Basis neue Erfolge zu erzielen. Schneller zum Weltniveau Diskussionsbeitrag von Prof. Dr. Julius-Arthur Schulz, Direktor der Medizinischen Tierklinik Es ist richtig, daß es schon früher Arbeitsgemeinschaften gab und daß bei Erforschung bestimmter Probleme das zuständige Institut manchmal auch Erfah rungen bzw. Anregungen der Institute der wissenschaftlichen Grenzgebiete berücksich tige. — Bei der derzeitigen Bildung von sozialistischen Arbeitsgemeinschaften kommt es jedoch außer der altbekannten kollegialen Zusammenarbeit auch noch auf etwas anderes an. Wir stehen heute beim Aufbau des Sozialismus oftmals vor Auf gaben, die sehr schnell und komplex ge löst werden müssen, weil auf diese Welse entweder ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen erzielt oder auf dem in Frage ge stellten Gebiet rasch der Anschluß an das Weltniveau erreicht werden soll. Diese Zielstellung kann nur erreicht * werden, wenn eine Arbeitsgemeinschaft überzeugt ist von der wissenschaftlichen, wirtschaft lichen und gesellschaftlichen Bedeutung der Aufgabenstellung und wenn sie mit einem konkreten Arbeitsplan unter Berücksichti gung der jeweiligen Wissensgebiete gemein sam an die Lösung der gestellten Aufgaben herangeht. Diese Art der Zusammenarbeit, bei der die beteiligten wissenschaftlichen Institute ihre Forschungsarbeit in den Dienst des friedlichen sozialistischen Aufbaus stellen, bei dar das gemeinsame Streben der ra schen, umfassenden Klärung der gestellten Aufgabe dient, wird heute als sozialisti sche Arbeitsgemeinschaft bezeichnet. Von solch einer Gemeinschaftsarbeit an der Ve terinärmedizinischen Fakultät, der Karl- Marx-Universität Leipzig sei mir hier ge stattet zu berichten. Ein Problem, das schon seit Jahren auf eine befriedigende Lösung harrt, ist in der Veterinärmedizin u. a. der Dasselbefall, besonders der bei Rindern. Diese haupt sächlich in den tief gelegenen Weidegebie ten der nördlichen Bezirke der DDR auf tretende Erkrankung wird durch Larven der Dasselfliege (Hypoderma bovis und -lineatum) hervorgerufen. Rein äußerlich macht sich der Dassellarvenbefall durch die Anwesenheit zahlreicher Beulen, vornehm lich auf dem Rücken der Rinder bemerk bar. In jeder dieser so oftmals bis hühner eigroßen Beule sitzt eine Larve, die nach Abschluß eines gewissen Reifestadiums schlüpft und in die Erde gelangt. Nach einer Puppenlarve von etwa drei bis vier Wo- chen schlüpft dann die Dasselfliege. Diese umschwärmt auf der Weide die Rinder und legt auf die Haut derselben zahlreiche Eier ab. Nach einigen Tagen schlüpfen aus den Eiern die Larven, die sich rasch in die Haut einbohren und im Wirtstier ein Wander dasein führen, bis sie nach mehreren Mo naten unter die Haut gelangen. Hier rufen sie bis zu ihrem Schlüpfen Veränderungen hervor (Beulen), die eine evtl. Verwertung der Haut in der Lederindustrie unmöglich machen. Noch schwerwiegender sind die Erscheinungen bei befallenen Tieren, die sich als Wachstumshemmung, Verminderung der Lebendgewichtszunahme, der Milch leistung sowie als Störung des Fleisch- und Fettansatzes bemerkbar machen. Starker Befall kann Anlaß zu einer erheblichen Anzahl von Notschlachtungen geben. Durch diese Ausfälle entstehen der Volkswirt schaft’ alljährlich nach Millionen zu bewer tende Schäden. Die Bekämpfungsmaßnahmen sowie die Behandlung der mit Dassellarven befalle nen Rinder sind zur Zeit nicht befried!*