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sammenarbeit auswirkt. „In dem Kollek tiv“, sagt Pawlow, „in dem ich leitend tätig bin, macht alles die Atmosphäre. Wir dienen alle einer gemeinsamen Sache und jeder bringt sie im Maße seiner Kräfte und seiner Möglichkeiten vorwärts. Bei uns kann man oft nicht feststellen, was mein und dein ist. Aber davon gewinnt unsere gemeinsame Sache.“ Nun, das ist im allgemeinen zweifellos richtig; ich möchte aber doch zum letzen Punkt sagen: Viele Bedenken werden immer wieder hierzu geäußert. Da heißt es: Wenn ich einer solchen Gemeinschaft beitrete, wenn ich in ihr tätig bin, dann geht das Mein und Dein völlig unter. Das ist ein Irrtum. Gerade in der Gemein schaftsarbeit wird besonders sorgfältig auf eine saubere Atmosphäre und auf ein Unterscheiden von mein und dein geachtet werden. Gerade deshalb kann der einzelne sich stets rückhaltlos offenbaren. Und ich muß auch hier unterstreichen, was schon gesagt wurde: Die Summe der Einzelmitglieder der Gemeinschaft macht eben nicht eine Gemeinschaft aus, sondern das, was die Gemeinschaft formt, ist durch Bescheidenheit geläuterte Hilfsbereitschaft und das wechselseitige Zusammenwirken nach bestimmten, scharf definierten Prin zipien, und nach einem bestimmten Plan für die Aufteilung der Arbeit. Dann ist es ■unmöglich, daß sich einer hinter dem an deren versteckt. Wer nicht gewillt ist, sich in einer solchen Gemeinschaft nach sozia listischen Prinzipien einzufügen und zu behaupten, muß erzogen werden, muß durch Wort und Vorbild überzei gt werden. Das wäre das Wesentliche über den Gang unserer Institutsentwicklung zusammen mit einem volkseigenen Betrieb unserer sozia listischen Wirtschaft. Wir haben im jetzigen Arbeitsstadium sehr viel weitergehende Studien im Zusammenhang z. B. mit der Vorbereitung des Erdölprogramms unserer Republik durchgeführt. Nach dem Prinzip: Alle lernen von den Besten, hat unsere Arbeitsgemeinschaft in der Frage der Ausbildung und der wei teren Qualifizierung auch technische Kader, die für die geophysikalischen Meßtrupps ebenso wichtig sind wie Wissenschaftler, die Initiative ergriffen. Es war ein Sektor, der zunächst etwas übersehen wurde. Man hatte zunächst zu sehr an die Ausbildung von Wissenschaftlern gedacht. Wir haben Wissenschaftler an den Hochschulen heran gebildet, aber jeder Wissenschaftler braucht ein bis zwei Techniker und die fehlten. fehlen auch heute noch zu einem guten Teil. Diese Lücke schließen zu helfen, war eine besonders wichtige Aufgabe. Wir lösten sie ohne erhebliche Aufwendungen innerhalb unserer Gemeinschaftsarbeit. Wissenschaftler und Techniker in der Aus bildung können sich so schon während des Studiums in der betrieblich beeinflußten Institutsatmosphäre mit den Besonder heiten ihres Berufes gut vertraut machen. Der Geophysiker wie Geophysiktechniker ist ja nun einmal in der schwierigen Lage, daß er unter den Naturwissenschaftlern zweifellos den ungewöhnlichsten Beruf ergriffen hat. Vielen Studenten ist das nicht frühzeitig genug klar, daß seine Unter suchungsobjekte nicht ins Haus, in das In stitut kommen, sondern daß er ständig hinausgehen muß. Dieser Zustand einer permanenten In lands- und Auslandsexpedition erfordert natürlich auch ganz bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten und ein rechtzeitiges Ein gehen- der Ausbildung auf diese Gesichts punkte. Das wird durch den engen Kontakt von Technikern und späteren Wissen schaftlern in statu nascendi schon sehr gut gewährleistet. Ich könnte noch viel von den erfreulichen Ergebnissen berichten. Es sind begreiflicher weise aber auch Schwierigkeiten aufge treten. Eine wesentliche Störung, die bis heute trotz vieler Bemühungen leider noch nicht behoben worden ist, ist die Tatsache, daß die gewerkschaftliche Arbeit in einem solchen Institute außerordentlich schwierig ist. Wir haben zwei Gruppen von Mit arbeitern, eine der Gewerkschaft Wissen schaft und eine der IG Bergbau. Es ist daher das gewerkschaftliche Grundprinzip: ein Betrieb — eine Gewerkschaft, in unse rem Institut durchbrochen. Ich kann nur, soweit Vertreter der Ge werkschaft heute anwesend sind, erneut darum bitten: helfen Sie uns, daß unter solchen Schwierigkeiten, mehr formaler und bürokratischer Art, die Zusammen arbeit — ich will nicht sagen scheitert — das wäre übertrieben, aber doch ständig Schwierigkeiten ausgesetzt ist. Auch das Quarzkorn, das ein Getriebe zerstören kann, ist ja für sich gesehen eine völlige Belanglosigkeit, aber es ist möglich, daß es eine große Wirkung entwickelt. Genauso ist auch das hier eine Kleinigkeit, aber im täglichen Institutsbetrieb kann es doch sehr abträglich sein. Solche und ähnliche Schwierigkeiten, Sie erkennen es schon, sind an sich nicht sehr