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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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gs7 nat für die en ien en- zer er laß ze- ert en tr ag en An der Seife der afrikanischen Völker Aus dem Vortrag von Dr. Kurt Büttner, kommissarischer Direktor des Afrika-Instituts, auf der feierlichen Eröffnungsveranstaltung Dr. Kurt Büttner während seines Vortrages Foto: HBS Kolonial ¬ dienstbar Muller Afrika wird frei sein , Aus den Ansprachen bei der Eröffnung des Afrika-Instituts Francis Barnor aus Ghana, der an Periode der ausschließlich pseudowis- der Afrikanischen Der Präsident Universitätszeitung, 19. 10. 1960, 8.3 Zu den Gästen der Eröffnungsfeier des Afrika-Instituts gehörte Henry die Gren- und posi- durch die wird sich Maße auf der vor. dem drei der deutschen Monopole gemacht werden konnten. Unter dem Aspekt, daß zen zwischen Apologetik tiver Leistung oft mitten graphie, Völkerkunde, Kultur Völker Afrikas und Völkerrecht In der Forschung stehen vor Afrika-Ins itut Aufgaben, die in Der Vertreter des Staatssekreta riats, Genosse Müller, stellte die Hilfe unserer Republik für die jun gen afrikanischen Staaten dem Neo kolonialismus des klerikal-militari stischen Bonner Regimes gegenüber und betonte, daß das neue Institut nur in der ständigen Auseinander setzung mit dem westdeutschen Neo kolonialismus seine Aufgaben lösen kann Alle ehrlichen Wissenschaftler in ganz Deutschland rief er auf. sich zusammenzuschließen und gemein sam gegen die neokolonialistischen Bestrebungen Bonns aufzutreten. Studentenunion in der DDR, Herr Oguntoye, verwies auf den Auf ruf des sowjet.schen Ministerpräsi denten Chruschtschow, endlich den Kolonialismus für immer zu beseiti gen. Die Eroberung der politischen Freiheit sei eine wichtige Aufgabe, nicht weniger wichtig sei jedoch jetzt Geschichte des deutschen Systems. Unsere Forschungsarbeit künftig in enischeidendem für die Asien- und Airisawissen- schäften beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen an genommene Studienplan sieht für die Studenten, die 1962 immatrikuliert werden, neben den genannten Diszi plinen Sprachunterricht und Ge schichte noch d e Ausbildung in Wirt schaftsgeschichte. ökonomischer Geo- Komplexe zusammengefaßt werden können: 1. Erforschung der Herausbildung und Entwicklung der jungen Natio nalstaaten. 2. Forschungsarbeiten über die Ge schichte Afrikas vor dem Eindringen des europäischen Kolonialismus. 3. Erschließung von Quellen zur die gegenwärtigen Probleme Afrikas konzentrieren, wobei besonders solche Fragen, wie die Rolle der nationalen Bourgeoisie, die Entwicklung der Ar beiterklasse und ihrer Organisationen und die Bestrebungen des Neokolo nialismus vor allem der westdeut schen Imperialisten und Militaristen zu behandeln sind. Der Forschungsaurtrag, quellen- Sammlung zur Geschichte Atrikas, wird fortgesetzt. Ein solches Vorhaben ist in dieser Form in Deutscniand noch niemals ernsthaft in Angriff ge nommen worden. Einen wei’eren Bestandteil der Tä tigkeit des Afrika-Instituts bildet die propagandistische Arbeit, die mithel fen soll, die Bevölkerung der DDR mit dem wirklichen Leben der air- kanischen Völker und ihrem helden haften Befreiungskampf bekannt zu machen, um damit die von den im perialistischen Apologelen verbrei teten falschen Auffassungen über Afrika zu bekämpfen. Person gehen, ist auch die Tätigkeit der Afrikanisten an der Leipziger Universität zu sehen, unterschiedlich ausgeprägt bei Hans Meyer, Karl W e u 1 e und Karl Stumme. Wie auf alle anderen Wissenschaf ten wirkte sich die faschistische Herrschaft auch auf die Entwicklung echter Afrikawissenschaft verhäng nisvoll aus. Viele Gelehrte sahen sich aus ehrlicher Erkenntnis des offen antihumanen Charakters des deut schen Faschismus gezwungen, sich entweder aus dem wissenschaftlichen und politischen Leben zurückzuziehen, oder — wie Julius Lips — in die Emigration zu gehen. Jetzt begann an der Leipziger Universität auf dem Gebiet der Afrikawissenschaft die unserer Universität Medizin studiert. Foto: Frotscher wesentlichsten Aufgaben des Instituts sein muß, haben auch viele andere Wissenschaftler Hervorragendes und Bedeutendes auf dem Gebiet der Afrikawissenschaften geleistet. Der Sieg der Sowjetunion und ihrer Verbündeten über den Hitlerfaschis mus schuf Vorausse'zungen für die Entmachtung aller wissenschafts feindlichen Kräfte in ganz Deutsch land, aber, wie wir wissen, blieb der westliche Teil Deutschlands von grundsätzlichen Veränderungen un berührt. Da die imperialistischen Be satzungsmächte die Bestimmungen des Potsdamer Abkommens nicht durchführten und der militärisch be siegte deutsche Imperialismus mit Hilfe der USA seine ökonomische und politische Machtposition behaup ten und wieder ausbauen konnte, blieben auch die Grundlagen für eine neu« koloniale Expansion erhalten. Ja, punkte einzurichten, sind Zeichen der Bestrebungen des westdeutschen Im perialismus, die Kolonialpolitik fort zusetzen und den jungen National staaten eine neue Form der Kolonial herrschaft aufzuzwingen. Daß sich unter diesen Bedingungen eine fort schrittliche Afrikawissenschaft nicht entwickeln kann, liegt auf der Hand. Während exakte wissenschaftliche Arbeiten über Probleme der Ge schichte Afrikas und der Kolonialge schichte sehr rar sind, herrschen Pu blikationen pseudowissenschaftlicher Art vor, in denen der Versuch unter nommen wird, den deutschen Impe rialismus reinzuwaschen und ihn als antikolonial hinzustellen. Die Fäl schung der Geschichte Afrikas und der Kolonialgeschichte ist in West deutschland Mode und ein wesent licher Bestandteil des Neokolonialis mus. Mit der Entmachtung des Imperia lismus auf dem Gebiet der heutigen DDR nach 1945 wurden die notwen digen Voraussetzungen für die Ent wicklung fortschrit'licher Afrikawis senschaft in Deutschland geschaffen. Die neu entstandene Situation ist durch die Tatsache gekennzeichnet, daß hier das werktä ige Volk unter der Führung der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten die Macht errun gen hat. Damit bestimmen Kräfte den Charakter des Staates, die die besten humanistischen Traditionen des deut- sehen Volkes verkörpern und die jahrzehntelang beharrlich gegen Ko lonialismus und Militarismus kämpf ten. Aufgaben des Afrika-Instituts Die wachsende Bedeutung der afri kanischen Völker im internationalen Geschehen und im Kampf um die Erhaltung des Weltfriedens und die sich ständig verstärkenden Beziehun gen der DDR zu den Völkern Afrikas schufen ein gesteigertes Bedürfnis nach ausgebildeten Fachleuten auf dem Gebiet der Afrikawissenschaft. Desgleichen erweist es sich als drin gend notwendig, das von den impe- , menhang mit der Kolonialexpansion der deutschen Monopole in Afrika als Kolonialwissenschaft, die sie bis heute im Herrschaftsbereich des Im perialismus geblieben ist. Hinter die ser Aktivität stand das Interesse der an der kolonialen Ausbeutung in Afrika interessierten Finanz- und Industriekreise. Doch wurden dabei nur Wissenschaftszweige entwickelt, die wie Sprachwissenschaft, Völker kunde und Kolonialgeographie un- ' mittelbar den Ausbeutungsinteressen rialistischen Apologeten bewußt ge fälschte Bild Afrikas zu zerschlagen und dem deuIschen Volke die Wahr heit über Afrika zu vermitteln. Vor allem gilt es, neue Kader her anzubilden, die auf der Grundlage des dialektischen und historischen Materialismus die der Afrikawissen schaft von unserem Staat gestellten Aufgaben erfüllen können. Sie sollen so qualifiziert sein, daß sie als gute Experten hinsichtlich der afrika nischen Völker in den gesellschaft lichen Organisationen, den staatlichen Organen, wissenschaftlichen Institu tionen, Verlagen usw. in verantwort licher Funktion eingesetzt werden können und den Anforderungen, die die politische, fachliche und kultur politische sowie wissenschaftliche Praxis der sozialistischen Gesellschaft an sie stellt, Voll genügen. Im Rahmen der Lehre und Erzie hung besteht die vordringlichs'e Auf gabe in der Ausbildung von Studen ten in den verbreitetsten afrikani schen Sprachen Suaheli und Hausa und in der russischen, englischen und französischen Sprache. Die Vermittlung von historischen Kenntnissen ist dadurch erleichtert, daß die Geschichtswissenschaftler im Institut bereits stark vertreten sind und auch auf eigene Forschungen zur Geschichte Afrikas und des Kolonia lismus aufbauen können. Dabei steht die Geschichte der antikolonialen und antiimperialistischen Befreiungsbe wegung Und der jungen National staaten im Vordergrund. Die Arbeit wird ergänzt durch die Darstellung der älteren historischen Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent, der Geschichte der zerstörten Kultur und des jahrhundertelangen Kampfes sei ner Völker gegen die Kolonialskla verei, die Entlarvung der koloniali- stischen und besonders neokoloniali stischen Apologetik, der These des deutschen Imperialismus, wonach er kolonialistisch unbelastet sei. Der vom Wissenschaftlichen Beirat Wie wir bereits auf Seite 1 berich teten, ergriff bei der feierlichen Er- öffnung.des Afrika-Instituts auch der Kandidat des Büros der SED-Bezirks leitung und Erster Sekretär der Uni versitäts-Parteileitung, Genosse Hans- Joachim Böhme, das Wort. Er führte u. a, aus: Unsere Republik läßt sich seit ihrem Bestehen, wie auch vorher schon die revolutionäre deutsche Ar beiterbewegung, von den Worten des größten Sohnes unseres Volkes lei ten: „Ein Volk, das andere unter drückt, kann selbst nicht frei sein.“ Und Karl Marx war es auch, der in genialer Voraussicht vor über einem Jahrhundert erkannte, daß der Im perialismus und Kolonialismus zum Untergang verurteilt sind. In der „Neuen Rheinischen Revue“ schrieb er 1850 die prophetischen Worte: „Wenn unsere europäischen Reaktio näre auf ihrer demnächst bevor stehenden Flucht durch Asien endlich an der Chinesischen Mauer ankom men, an den Pforten, die zur Urreak tion und des Konservatismus führen, wer weiß, ob sie nicht darauf die Überschrift lesen: Republique chinoise — Libert, Fraternit, Egalite.“ Die Worte von Marx haben sich verwirklicht und die Reaktionäre fin den nicht nur die Bezeichnung „Re publik China“, sondern die Bezeich nung „Volksrepublik China“ an der Chinesischen Mauer. Eben weil sich' die Theorie des Marxismus-Leninis mus als die einzige konsequent wis senschaftliche Theorie erwiesen und Richtschnur des Handelns von Mil lionen und aber Millionen Werk tätiger unserer Erde geworden ist, gerade deshalb sind wir der Über zeugung, daß sie auch das wissen schaftliche Fundament der Afrika wissenschaft bilden muß. Im Imperialismus Kolonialwissenschaft Eine breitere Entfaltung der Afrika wissenschaften begann im Zusam- senschaftlichen Agitatoren der nazi stischen Kolonialpolitik. Solche soge nannten Wissenschaftler wie Diet- z e 1 haben nicht wenig dazu beige tragen, einen Teil des deutschen Volkes vor den Wagen der faschisti schen Kriegsbrandstifter zu spannen. Das bedeutete den völligen Ruin der Afrikawissenschaft an unserer Uni versität. Bonner Neokolonialismus entlarven Fortsetzer humanistischer Traditionen deutscher Wissen schaft Wie bekannt, hat sich der große Denker Leibniz u. a. -mit der Sprache der Nama in Südafrika be schäftigt. Den Widerstandswillen der Völker Afrikas gegen die europäische Politik der Merkantilzeit, Faktoreien Das Jahr 1960 brachte den Völkern Afrikas bei ständiger wirtschaft- licher, kultureller, politischer und diplomatischer Unterstützung durch die Sowjetunion und die anderen sozialistischen Staaten bedeutende Erfolge im Kampf gegen das impe rialistische Kolonialjoch. Bis Ende des Jahres werden über zwei Drittel des ganzen Kontinents politisch un abhängig sein. Jeder Teilerfolg be deutet eine weitere Schwächung des imperialistischen Unterdrückungs systems und bildet desnalb einen wesentlichen Bestandteil des histo rischen Prozesses der Befreiung der Menschheit von den Fesseln des Im perialismus und Kolonialismus, von nationaler und sozialer Bedrückung. Die historische Rede N. S. Chru schtschows vor der 15. UNO-Vollver sammlung, die Deklarationen über die allgemeine und vollständige Ab rüstung und über die Gewährung der Unabhängigkeit an die kolonialen Länder und Völker beweisen die zu tiefst humanistische Grundposition des Sozialismus, der allein in der Lage ist, der Menschheit eine glück- liehe Perspektive zu bieten. Die Ent stehung und Festigung des sozialisti schen Weltsystems bildete eine we sentliche Voraussetzung für den raschen Aufstieg und Erfolg der na tionalen Unabhängigkeitsbewegung. In diesem gewaltigen Ringen steht die Deutsche Demokratische Repu blik nicht neutral, sondern fest und unerschütterlich an der Seite der um ihre Freiheit kämpfenden Völker, wie das wiederholt in Erklärungen unserer Republik zum Ausdruck kam und erst kürzlich durch den Vorsit zenden des Staatsrates, Walter Ul bricht, in seiner Ansprache vor dem Diplomatischen Korps bestätigt wurde. Wenn wir heute sagen können, daß es möglich ist, einen dritten Welt krieg zu verhindern, so ist das neben der aktiven Friedenspolitik der So wjetunion und des sozialistischen Lagers wesentlich mit zurückzufüh ren auf die Anstrengungen der an der Seite aller friedliebenden Kräfte gegen die Kriegspolitik des Imperia lismus kämpfenden afrikanischen Völker. Allein schon daraus ist ersichtlich, welch große polifische Bedeutung die Afrikawissenschaft hat, die sich mit der langen hist -rischen Vergangen heit und reichen Kultur der afrika nischen Völker beschäftigt. Auf Entfaltung, Form, Tendenz und Anwendung der Wissenschaft, üben bekanntermaßen die politischen Ver hältnisse eines Staates einen be stimmenden Einfluß aus. In beson derem Maße g. 1t dieser Satz auch für die Afrikawissenschaften. Wie wäre es sonst möglich, daß ein so hervor ragender und bedeutender Wissen schaftler, wie Diedrich Wesler mann, einerseits Grundlegendes für die Erforschung der Sprechen der Hausa, Ewe, Kpelle und andere ge leistet hat, aber andererseits Theo rien zur Rechtfertigung des Kolonia lismus verfocht? Damit vertrat dieser führende deutsche Afrikanist die kolonialen Expansionsinteressen des deutschen Faschismus, die er in völlig pseudo wissenschaftlicher Manier als Inter essen des deutschen Vlkes ausgab. Selbstverständlich ist die Grün dung des Afrika-Instituts kein völ liger Neuanfang. Neben der bereits erwähnten Tradition in den sprach wissenschaftlichen Arbeiten Wester- manns, an die anzuknüpien eine der die Erziehung der afrikanischen Ju gend. Gerade dabei sei die Gründung des Afrika-Instituts eine große Hilfe, die von der Sympathie für die afri kanischen Völker spreche, zugleich werde das Institut beitragen, die Freundschaft zwischen den afrikani schen Völkern und der DDR zu ver tiefen. Den Dank der afrikanischen Freunde übermittelte auch Kollege Ofosu D a n k y i. ein Gewerkschafts funktionär aus Ghana, der zur Zeit an der Hochschule der (Gewerkschaf ten studiert. In leidenschaftlichen Worten wandte er sich gegen den offenen und versteckten Kolonialis mus, besonders gegen den schmutzi gen Krieg in Algerien und die Ag gression in Kongo. Er würdigte d e Verbundenheit der Arbeiter und al ler Werktätigen Afrikas und der DDR und schloß mit den Worten: „Lang lebe die internationale Soli darität zwischen Afrika und den so zialistischen Ländern! Lang lebe Mutter Afrika! Mutter Afrika wird zu unserer Zeit frei sein!“ Zum Abschluß sprach Dr R a a s e . der Direktor des Instituts für Aus länderstudium an der Hochschule „Fritz Heckert“ der Deutschen Ge werkschaften, Die brennende Aktu alität der Beseitigung des Kolonialis mus sei auch durch die 15. UNO- Vollversammlung stark unterstrichen worden. Leider beteiligen sich an der gegen die Interessen der deut schen Nation und der afrikanischen Völker gerichteten neokolonialisti schen Politik Bonns auch die rechten Rührer des DGB wie Willi Richter. Deshalb muß sich der Kampf gegen die westdeutschen M'litaristen auch gegen ihre Helfershelfer wenden. der Bonner Staat hat sich neben den USA zum gefährlichsten Träger des Neokolonialismus entwickelt. Das Wesen des Bonner Neokolo nialismus besteht vor allem im Ver such der westdeutschen Monopole, unter Ausnutzung ihrer ökonomi schen Potenzen in die jungen Natio nalstaaten einzudringen, über den Kapitalexport alle wirtschaftlichen Schlüsselpositionen zu besetzen, dort eine eigene unabhängige, ökono mische und politische Entwicklung unmöglich zu machen, um dadurch ihre Einflußsphären, Rohstoffquellen und Absatzmärkte zu erweitern, hohe Profite herauszuschlagen und gleich- . zeitig zu verhindern, daß in den jun gen Nationalstaaten die Ideen des Friedens und des Sozialismus Einfluß gewinnen. Der nichtäquivalente Aus tausch als Mittel der neuerlichen wirtschaftlichen Unterjochung, die Versuche, in Afrika Militärstütz- an den Küsten Afrikas zu gründen, um die afrikanischen Völker zu unterwerfen, bringen uns plastisch von Herder in seinen „Stimmen der Völker in Liedern“ gesammelte schwermütige afrikanische Lieder vor Augen. Zu nennen wären in dieser Reihe auch Namen wie Schön, Kpelle, Oldendorp und Chri staller, die alle in der vorimperia listischen Periode in Deutschland wirken konnten. Eine Delegation des guinesischen Jugendverbande s weilte in der vergangenen Woche an unserer Universität, Unser Bild zeigt Delegationsmitglieafr wäh rend eines Freundschaftstreffens im Internat Nürnberger Straße. *‘to: HBS
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