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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Für eine Welt ohne Waffen, für die Freiheit der Völker! Auszüge aus dem großen Gespräch in allen Bereichen der Universität über die Vorschläge des sowjetischen Ministerpräsidenten N. S. Chruschtschow und die Denkschrift unserer Regierung zur totalen Abrüstung in Deutschland/Funktionäre der Partei und der gesellschaftlichen Or ganisationen beantworten die Fragen: Wie können diese Vorschläge verwirklicht werden? Sind die demokratischen Kräfte in Westdeutschland stark genug, die Militaristen zu schlagen? Welches ist unser Beitrag zur Verwirklichung der Abrüstungspläne? Mit der Kanonenboot-Politik ist es vorbei! Vor etwa 100 Medizinstudenten er läuterte der Erste Sekretär der Universitäts-Parteileitung, Genosse Hans - Joachim Böhme, die Ab rüstungsvorschläge unserer Republik und wies nach, daß eine neue Lage in der Welt entstanden ist. die da durch gekennzeichnet ist, daß von der Vorherrschaft des USA-Imperialis mus keine Rede mehr sein kann und daß die Entwicklung in der Welt ent scheidend vom sozialistischen Lager bestimmt wird. Das sozialistische Lager ist zum dominierenden Faktor der Weltpolitik geworden. Er zeigte an einer ganzen Reihe antiimperialistischer Aktionen der Volksmassen in Südkorea, der Tür kei. in Japan, Laos, Iran und vor allem Kuba, wie machtlos die USA geworden sind. „Im Vorhof der USA hat die Re volution Platz ergriffen, und die USA sind nicht mehr in der Lage, sie einfach abzuwürgen.“ Weder Luft piraten. noch Banditen konnten die demokratische Bewegung aufhal ten. ökonomische Repressalien — die Sperre für Einfuhr kubanischen Zuk- kers und ölausfuhr nach Kuba — scheiterten an der Hilfe der soziali stischen Länder. Die Sowjetunion lieferte Kuba Rohöl im Austausch gegen Zucker. Auf weitere USA-Re- Eine Medizinstudentin fragte: Ich habe Zweifel über die Stärke der westdeutschen Arbeiterklasse. Wes halb gibt es in Westdeutschland nicht solche Bewegungen wie in der Tür kei usw. Genosse Böhme: Es gibt schon eine ganze Reihe von Beispielen für den Zunehmenden Volkskampf in West deutschland. Die Bewegung gegen Adenauer und seine Politik nimmt immer mehr zu. Ein Beweis dafür ist die Arbeiter konferenz in Leipzig, die von Jahr Zu Jahr mehr Teilnehmer hat. Das Problem besteht darin, daß diese Kräfte nicht einheitlich sind. Es gibt noch keine einheitliche Front gegen den Militarismus. Der Verrat der rechten SPD-Führer liegt ganz im Interesse der Adenauer-Regierung. Die Adenauer-Regierung benutzt den Verrat der rechten SPD-Führer schon ganz offen, um die Gegner des Mili tarismus zu unterdrücken. Ein Beweis dafür ist das Verhältnis der SPD zum Sozialistischen Studentenbund (SDS), der offen gefordert hat: Weg mit der Atomkriegspolitik! Nieder mit dem Militarismus. Jetzt entzog die rechte SPD-Führung dem SDS alle Unter- stützung. Wenn man über die Hemmnisse spricht, die heute noch der Volks bewegung in Westdeutschland ent gegenstehen, darf man den Antikom munismus keineswegs übersehen. Jeder Gegner des Adenauer-Kurses wird als Kommunist verschrien und jede demokratische Organisation als kommunistisch verboten. Man muß bedenken, daß der Antikommunismus seit 1918 ununterbrochen auf die Menschen in Westdeutschland ein wirkt. Genosse Kopeke, Stellvertreter des Ersten Sekretärs derUniversitäts-Par- teileitung, ergänzte: Die Kraft der westdeutschen Arbeiterklasse ist da. Das zeigt sich einmal darin, daß die Angst der Militaristen gewachsen ist, daß sie jetzt forciert versuchen, ihr Notstandsgesetz unter Dach und Fach zu bringen, daß sie hysterisch nach Atomwaffen schreien. Aber es gibt auch direkte Aktionen der Arbeiter klasse. Ich denke nur an die Verhin derung des DRP-Parteitages in Hil desheim. Wenn die Arbeiter sehen, daß der Faschismus offen zutage tritt, dann gehen sie auf die Straße. Mit solchen Dokumenten, wie der Gene ralsdenkschrift, entlarven sich die Militaristen immer mehr. Um so mehr können und müssen wir sie iso lieren. desto mehr werden die westdeutschen Arbeiter bereit sein, gegen den Militarismus zu kämpfen. Der Druck der demokratischen Kräfte in Westdeutschland ist schon groß. So haben die Studenten bereits in zwei Bundesländern das Verbot der Nazi- studentenorganisation BNS erzwun- gen. Notwendig ist jetzt die Aktions- gemeinschaft aller Gegner des Mili tarismus. Genosse Böhme: Der Sturz des Militarismus muß erkämpft werden. Wir haben aber allen Grund optimi stisch zu sein, daß auch in West deutschland japanisch geredet wird. Die westdeutsche Arbeiterklasse ist eine große Kraft und sie tritt Ade- Universitätszeitung, 28. 9. 1960, S. 8 pressalien folgten Enteignungen von USA-Vermögen und es gelangdenUSA nicht, auf der Konferenz der amerika nischen Außenminister Vollmachten zu Repressalien oder zur Aggression gegen Kuba zu erhalten: „Alles das bestätigt einmal mehr die Feststel lung unserer Partei, daß die Zeit der Vorherrschaft des USA-Imperialis mus vorbei ist.“ Am Beispiel Afr’kas zeigte Genosse Böhme die sprunghaften Fortschritte im antiimperialistischen, antikolonia len Befreiungskampf der Völker, der u. a. auch dazu führte, daß sich durch die Aufnahme von 13 afrikan'schen Staaten in die UNO das Kräftever hältnis in der Weltorganisation eben falls zugunsten derjenigen Kräfte verschob, die aktiv für friedliche Ko existenz und Abrüstung eintreten. Die afrikanische Staatengruppe ist jetzt mit 22 Sitzen die stärkste in der UNO vor der Gruppe der latein amerikanischen Staaten und der USA mit 21 Vertretern. Die Zeit, in der die Imperialisten durch Entsendung eines Kanonen bootes die Freiheitsbewegung nieder schlagen konnten, ist vorbei, und die Zeit ist nicht mehr fern, da es keine Kolonie mehr geben und die Schmach des Kolonialismus ausgelöscht sein wird. nauer entgegen. Die öffentliche Mei nung in Westdeutschland beginnt sich gegen Adenauer zu entfalten. Aber wir sind dafür mitverantwortlich. Für alle Zweifler kann man nur die Worte Walter Ulbrichts wiederholen: Diejenigen, die nicht an die Kraft der westdeutschen Arbeiter glauben, werden noch ihr blaues Wunder er leben. Genosse Heinz Schmidt, Stellver treter des Ersten Sekretärs der Uni versitäts-Parteileitung, erläuterte auf einem Forum den Studenten der Chemischen Institute sehr anschau lich, wie sich das Verhältnis zwischen den Kräften des Friedens und des So zialismus und den Kräften des kriegs lüsternen Imperialismus im letzten Jahr eindeutig zugunsten der Frie denskräfte verlagert hat. Genosse Schmidt betonte, daß auch die Denkschrift unserer Regierung für eine totale Abrüstung in Deutsch land ein Ausdruck dafür ist, wie die revanchelüsternen Militaristen in der Westzone von den vernünftigen Vor schlägen unserer Regierung, die die Interessen aller friedliebenden Deut schen vertritt, in die Enge getrieben werden und in eine immer aussichts losere Position geraten. Dann ging er besonders darauf ein, welchen Beitrag die Werktätigen und auch die Studenten in unserer Repu blik zur Verwirklichung unserer Ab rüstungsvorschläge leisten können. Er sagte: „Unsere .Hauptaufgabe ist die weitere ökonomische Stärkung unse rer Republik und die Erfüllung der ökonomischen Hauptaufgabe. Für euch Studenten heißt das. maximale Studienergebnisse zu erreichen, eure sozialistischen Studentengruppen zu festigen und die Kompaßziele weiter zu erhöhen.“ Genosse Schmidt er innerte die Studenten auch daran, daß sie darüber hinaus di Aufgabe haben, in der Öffentlichkeit, in Dis kussionen mit der Bevölkerung die Vorschläge unserer Regierung zu er läutern und eie als konsequente Weiterhin wies Genosse Böhme darauf hin, daß auch das imperia listische Lager durch starke wirt schaftliche Gegensätze zerrissen ist. Unter diesen Bedingungen, führte er aus, ist die Möglichkeit gegeben, Kriege zu verhindern und völlig aus dem Leben der Menschheit zu ver bannen, die Politik der friedlichen Koexistenz durchzusetzen. Dabei ist das Hauptkettenglied die Abrüstung. Deshalb ist die Abrüstung die zen trale Frage auf der 15. UNO-Vollver sammlung. In der Haltung zu dieser Frage, in den Denkschriften aus den beiden deutschen Staaten sei offenkundig wie nie zuvor, daß nur die DDR den Weg des Friedens in Deutschland geht. Die Abrüstungsvorschläge unse rer Regierung dienen der Beseitigung des verbrecherischen Bonner Milita rismus, der zur Hauptgefahr für den Frieden in Europa geworden ist. wie das in unverhüllten Aggressionsfor derungen in der Hitlergenerals-Denk, schrift deutlich zutage tritt. „Aber der deutsche Militarismus“, so führte der Erste Sekretär der Universitäts- Parteileitung aus, „wird nie mehr die Stärke haben, die er einmal gehabt hat und das vor allem darum nicht, weil ihm durch die Friedenspolitik der DDR Schranken gesetzt sind.“ Die Beseitigung der militaristischen Adenauer-Politik liegt sowohl im In teresse der Erhaltung des Friedens als auch im Interesse der Wiederver einigung Deutschlands als friedlie bender Staat. Daran können wir ent scheidend mitwirken, indem wir durch hohe Leistungen die DDR im mer mehr zum Leuchtstern der Frie denkräfte in ganz Deutschland machen.“ Streiter für die Sache des Friedens zu gewinnen. „Es geht heute nicht um irgendein Für oder Wider, sondern um Leben oder Tod und wir sind stark genug, auch in Deutschland dem Leben, dem Frieden zum Siege zu verhelfen.“ Die Studenten der Chemischen In stitute zogen die richtigen Schlußfol gerungen: Sie beschlossen, in den Seminargruppen über ihre aktive Teilnahme bei der Diskussion unse rer Friedensvorschläge zu beraten und die Kompaßnadeln neu auf höchste Leistungen im Studium ein zustellen. * In einer Gewerkschaftsversamm lung der Landwirtschaftlichen Fakul tät führte Genosse Köpcke zur Frage unserer Verantwortung bei der Durchsetzung der Abrüstungsvor schläge, die den Interessen breiter Kreise in ganz Deutschland entspre chen, außerdem aus: Die Erwartungen und Hoffnungen, die mit der 15. UNO-Vollversamm- lung verbunden werden, müssen vor allem Erwartungen in uns sein, denn die Abrüstungsvorschläge müssen von uns verwirklicht werden. Sie müs sen unterstützt werden durch unsere täglichen Leistungen, und wir sollten auch jede Gelegenheit nutzen, west deutsche Bürger mit dem Inhalt un serer Denkschrift bekannt zu machen, wir sollten sie insbesondere mit un serem Kommentar dazu nach West deutschland verschicken, um so zu helfen, daß sich die demokratischen Kräfte für ihre Verwirklichung zu sammenschließen. ...werden ihr blaues Wunder erleben Im Hörsaal des Instituts für Mikrobiologie beantworteten Funktionäre der Partei und der gesellschaftlichen Organisationen an der Medizinischen Fakultät eine Reihe Fragen zu den Abrüstungsvorschlägen der Sowjetunion und unserer Regierung. Foto: hbs Kompaßnadeln neu auf höchste Ziele eingestellt Dokumente sozialistischer Friedenspolitik Appell der Sowjetunion an die Welt Charta der Freiheit für die unterdrückten Völker Die von der Sowjetunion der UNO unterbreitete „Deklaration über die ! Gewährung der Unabhängigkeit an die kolonialen Länder und Völker“ enthält folgende Forderungen: * Allen Kolonialländern, Treuhandgebieten und anderen Territorien ohne • Selbstverwaltung ist unverzüglich die volle Unabhängigkeit und Freiheit beim Aufbau eigener Nationalstaaten gemäß dem frei geäußerten Wunsch : ihrer Völker zu gewähren. • Alle Stützpunkte des Kolonialismus in Form von Besitzungen und Pacht gebieten auf fremden Territorien sind zu liquidieren. • Die Regierungen aller Länder haben sich in den Beziehungen zwischen den ; Staaten strikt und unbedingt an die UNO-Charta und die vorliegende Er- ; klärung über die Gleichheit und Achtung der souveränen Rechte und der territorialen Integrität aller Staaten ohne Ausnahme zu halten. Programm der totalen Abrüstung Die Regierung der UdSSR schlug der UNO den Entwurf eines Ver trages über die allgemeine und vollständige Abrüstung vor, die sich in folgenden drei Etappen vollziehen soll: 1. ETAPPE: In ein bis anderthalb Jahren wird die Produktion aller Mittel zur Beförderung von Kernwaffen eingestellt, und alle bereits vorhandenen Mittel dieser Art werden vernichtet; sämtliche ausländischen Stützpunkte auf frem den Territorien werden aufgelöst und alle ausländischen Truppen von diesen Territorien abgezogen; die Mannschaftsstärke der Streitkräfte der UdSSR und den USA wird auf eine Grenze von 1,7 Millionen Mann, die aller an deren Staaten entsprechend festgesetzt; dementsprechend werden auch die herkömmlichen Rüstungen eingeschränkt; 2. ETAPPE: Alle Kernwaffen, chemischen und biologischen Kampfmittel sowie alle anderen Massenvernichtungsmittel werden völlig verboten, ihre Produk tion wird eingestellt, und die angehäuften Vorräte dieser Waffen werden liquidiert, die Streitkräfte der Staaten entsprechend der Einschränkungen der • Rüstungen und der Kriegstechnik weiter vermindert; S 3. ETAPPE: Die noch verbliebenen Streitkräfte und Rüstungen aller Staaten ; werden restlos beseitigt, die Kriegsproduktion wird eingestellt, die Kriegs- > ministerien, die Generalstäbe sowie die militärischen und halbmilitärischen Einrichtungen jeder Art werden aufgelöst, und es werden keine Mittel mehr ■ für Kriegszwecke bereitgestellt : DDR-Denkschrift an die UNO Schlag gegen Pläne der Militaristen Das sind Vorschläge unserer Regierung zur Abrüstung in beiden deut- ■ sehen Staaten in drei Etappen: 1. ETAPPE: In ein bis anderthalb Jahren wird die Produktion aller Mittel zur zieht auf Atomrüstung; Abschluß eines Friedensvertrages. ! 2. ETAPPE (1962): Verringerung der Streitkräfte und Rüstungen; Verzicht auf ! Wehrpflicht; Abzug der ausländischen Truppen. 3. ETAPPE (1963/64): Auflösung der Streitkräfte und militärischen Institutio- j nen; Vernichtung aller Waffen, Munitionen und militärischen Geräte; Aus- ■ tritt aus der NATO bzw. dem Warschauer Vertrag. ! Die Westzonenregierung provoziert mit verstärkter Revanchehetze und Kriegsgeschrei die Völker. In seiner DENKSCHRIFT DES TOTALEN KRIEGES fordert der Hitlergeneralstab, der ■ jetzt Adenauer dient, die totale Militarisierung Westdeutschlands und Atem bewaffnung. ATOMKRIEGSUBUNGEN, die provokatorisch zum Zeitpunkt der UNO-Voll versammlung durchgeführt werden, wurden von Nazikriegsverbrechern kom mandiert. ■ DAS NOTSTANDSGESETZ zur Unterdrückung des Widerstandes der Milita ristengegner will die Adenauer-CDU unbedingt unter Dach und Fach brin- ; gen. Bei der ■ REVANCHISTENHETZE gegen fremde Völker überschlagen sich Adenauer, ; Erhard, Seebohm und Speidel gegenseitig. Zwei deutsche Staaten — zwei Programme. Die DDR vertritt i : die Friedenskräfte ganz Deutschlands in der Welt. Für die allgemeine und vollständige Abrüstung! Abrüstung und Wiedervereinigung Auf dem Forum der theoretischen Institute der Medizinischen Fakultät stellte Oberarzt Dr. Naumann vom Institut für Medizinische Mikrobio logie und Epidemiologie die Frage, in welcher Beziehung die Denk schrift der Regierung der DDR an die UNO zur Wiedervereinigung steht. Genosse Mengel, Sekretär der Parteileitung der Medizinischen Fa kultät, antwortete darauf, daß die Wiedervereinigung die Abrüstung voraussetzt. Die westdeutschen Mili taristen greifen zur Atombombe und wollen einen neuen Krieg vom Zaune brechen. Das Haupthindernis auf dem Wege zur Wiedervereinigung ist die Kriegs, und Revanchepolitik der Bonner Militaristen, wie sie sich in aller Deutlichkeit in der Denkschrift zur totalen Kriegsvorbereitung der Hitlergenerale zeigt. Deshalb wäre ein Beschluß der UNO über spezi elle Abrüstungsbestimmungen für Deutschland eine große Hilfe zur de mokratischen und friedliebenden Wiedervereinigung Deutschlands, die allerdings Sache der Deutschen selbst ist. Der Weg zur Wiedervereinigung über die Bändigung der westdeut schen Militaristen und die Bildung einer Konföderation der beiden deutschen Staaten ist im Deutsch landplan des Volkes dargelegt. Kollege Neumann, stellvertreten, der Vorsitzender der Fakultäts-Ge werkschaftsleitung, ergänzte die Ant wort treffend mit der Bemerkung: Mit Atomwaffen kann man sich nicht vereinigen. Frieden und Völkerfreiheit - nahe Wirklichkeit (Fortsetzung von Seite 1) vervielfachen, dem Lager des Frie dens Millionen weitere Menschen zu führen, die Feinde der Menschheit noch mehr entlarven und in die Iso lierung drängen. In die UNO wird ein neuer Geist einziehen, in ihr wird das gesagt werden, was um der edlen Sache willen gesagt werden muß. Und dann wird danach gehandelt werden. Von dort werden neue Impulse aus gehen, die die auf Frieden hoffende Menschheit mit neuem Mut erfüllen! Mit einem Mut, der sie noch besser als bisher befähigen wird, die letz ten Fesseln der Sklaverei und des Krieges abzuschütteln. W ir alle können uns glücklich VV schätzen, in eine Epoche hinein- geboren zu sein, die uns zwar viel Einsatzbereitschaft und Opferwillen abverlangt, aber die Gelegenheit gibt, zu sehen und mit zu erleben, wie die größte Sehnsucht seit Jahr tausenden, die Sehnsucht nach einem menschenwürdigen Dasein in Erfül lung geht. Die 15. Vollversammlung der UNO wird durch die sowjetischen Vor schläge zu einem Meilenstein auf diesem dornenvollen Wege und gibt auch uns Wissenschaftlern die ver heißungsvolle Perspektive, die Er gebnisse unserer Arbeit endlich und für immer in guten Händen zu wis sen. Es lohnt sich, dafür noch größere Anstrengungen als bisher zu machen und die uns an vertraute Jugend für diese hehren Ziele zu kraftvollen Taten zu begeistern.
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