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Vom Trauerakt des Akademischen Senats und der Universitäts-Parteileitung i- Wilhelm Pieck - Vorbild der Hingabe und des Kampfes für die Sache der Partei, für die Sache der Nation Aus der Rede des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung, Genossen Hans-Joach im Böhme Von Stunde zu Stunde werden wir uns des Verlustes bewußter, der un sere Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, die Deutsche Demo kratische Republik und das ganze deutsche Volk mit dem Ableben un seres Genossen Wilhelm Pieck be troffen hat. Die markante Gestalt seiner geschichtlichen Persönlichkeit prägt sich uns tief ein und löst den sehnlichsten Wunsch, den Willen aus, so zu werden wie er, nach sei nem Vorbild zu leben und zu kämp fen. Das große Leben Wilhelm Piecks, das sich jetzt vollendet hat, ist uns ein Beispiel des unermüd lichen und selbstlosen Einsatzes für die Sache der deutschen Arbeiter klasse und der deutschen Nation in den Reihen und als Führer der revo- lutionären marxistisch-leninistischen Partei. „Der Partei danke ich alles Gute und Schöne in meinem Leben. Die Partei ist mir Heimat und Lebensinhalt“, sagte Genosse Pieck anläßlich seines 60. Parteijubiläums im Juli 1955. Und schon viele Jahre zuvor charakterisierte er in Beant wortung von Glückwünschen zu sei nem 50. Geburtstag sein beispielhaf tes Verhältnis zur Sache der Partei, ein Verhältnis, aus dem seine gro ßen geschichtlichen Leistungen er wuchsen: „Wir bleiben immer Schuldner an unserer Sache, an unserer Bewegung, sie gab uns die Kraft und das Wis sen, ihr zu dienen. Alles, was auch der einzelne auf vorgeschobenem Posten, an führender Stelle der- Be wegung, dem Kampfe, zu geben ver mag. er hat es von der Bewegung und der ihr zugrunde liegenden wis senschaftlichen Lehre erhalten . . . und nur, wenn der einzelne einen besonders hohen Anteil dieser Schuld abträgt und der Bewegung zurück gibt. . ., erringt er sich die besondere Anerkennung der breiten Massen, indem- sie sich ihm anvertrauen und, • ihm folgen.“ ... . .; Im Sinne dieser Worte hat Wil- heim Pieck sein Leben lang ge kämpft. hat er selbstlos seine ganze Persönlichkeit in den Dienst der Partei, deren Mitbegründer., er war, und der Sache des Sozialismus ge stellt. Wir freuen uns. daß es Genossen Wilhelm Pieck möglich war. als höchste Erfüllung seines Wirkens am Wendepunkt der Geschichte Europas das Werden und Wachsen der Deut schen Demokratischen Republik füh rend mitzugestalten und den Auf bau des Sozialismus im Geburtsland seiner Begründer zu erleben, damit hat sein Leben höchste Vollendung gefunden. Wir sehen in der hohen Achtung, die von allen Schichten unseres Vol kes Wilhelm Pieck entgegengebracht wurde, auch einen prägnanten Aus- druck der innigen Verbundenheit der Partei der Arbeiterklasse mit allen Werktätigen, die auch in der immer stärkeren Entwicklung eines echten Vertrauensverhältnisses zwischen Parteimitgliedern und Parteilosen an unserer Universität zutage tritt. Eifern wir Wilhelm Pieck nach in unserer Hingabe an die Sache der Partei — die Sache der Arbeiter- und-Bauern-Macht und der ganzen deutschen Nation! Wilhelm Pieck bleibt unvergessen als Schmied der Einheit der deut schen Arbeiterklasse, um deren Ver wirklichung er bereits in den Jahren der Weimarer Republik mit all sei ner Kraft kämpfte und die im Osten Deutschlands 1946 Wirklichkeit wurde, jener Einheit, die die Grund lage für den festen Zusammenschluß aller demokratischen Kräfte im Kampf gegen die Überreste des Faschismus für den demokratischen Neuaufbau und für die sozialistische Umgestaltung des Lebens in unserer Deutschen Demokratischen Republik war und ist. Mit dem Namen Wilhelm Pieck ist sowohl die Herausarbeitung der Einheitsfrontpolitik gegen den Fa schismus und ihre Durchsetzung auf dem VII. Weltkongreß der Kommu nistischen Internationale verbunden, wie er auch entscheidenden Anteil an der Blockpolitik hat. durch die in hervorragendem Maße die poli tisch-moralische Einheit aller Bevöl kerungsschichten unseres Arbeiter- und-Bauern- Staates gefördert wurde. Für die Universitäten und Hoch schulen wurde es auf dieser Grund lage erstmals in der deutschen Ge schichte möglich, ihre Tore den Söh nen und Töchtern der Arbeiter und Bauern zu öffnen. Der wissenschaft lichen Tätigkeit wurde ihr eigent- Universitätszeitung, 15. 9. 1960, S. 2 ,licher Sinn zürückgegeben: Der Dienst am Volke. So wurde der Staat, dessen höch ster Repräsentant Wilhelm Pieck war. zur Heimat der deutschen Wis senschaft. die hier ihrer höchsten Blüte entgegengeht. Wilhelm Piecks Vermächtnis für uns besteht darin, die Einheit aller demokratischen Kräfte auf der Grundlage der Einheit der Arbeiter klasse wie unseren Augapfel zu hüten und den Kampf um die Aktionseinheit der ganzen deutschen Arbeiterklasse zum Siege führen zu helfen. Wilhelm Pieck bleibt unvergessen als Erzieher der Arbeiterklasse und der deutschen Nation zum proletari schen Internationalismus, besonders zur Freundschaft mit der Sowjet union. Seine überzeugenden Worte in Reden, Aufsätzen und Diskussionen trügend entscheidend dazu bei. daß heute die deutsch - sowjetische Freundschaft für die überwältigende Mehrheit der Bürger unserer Repu blik und so auch der Angehörigen unserer Universität zu einer — wie er es forderte — Herzensangelegen heit geworden ist. Festigen und vertiefen wir diese Freundschaft und die Freundschaft unter allen Völkern der Länder des sozialistischen Weltsystems. Erhöhen wir den Anteil der Wissenschaftler und Studenten an dieser, uner schöpfliche Kräfte freisetzenden Freundschaft durch engere wissen schaftliche und politische Zusam menarbeit! Das ist eine unserer wich tigsten Pflichten im Kampf um die Sicherung des Friedens. Wilhelm Pieck war von der ersten Stunde seines politischen Wirkens an bis ins höchste Alter ein konsequen ter Kämpfer gegen den deutschen Militarismus und dessen raubgieri gen und abenteuerlichen Kriegspläne und seinelvölkermordenden Aggres- sionen. Weder Belagerungszustand, poch Verfolgung und Zuchthaus konnten ihn vom Kampf gegen den imperialistischen Krieg abschrecken. Ob er im ersten Weltkrieg antimili taristische Schriften nach Deutsch land brachte und 'verteilte oder auf Antikriegskundgebungen und De monstrationen aufgrat ob er in der Weimarer Republik die Aufrüstung anprangerte oder ob er den Kampf gegen den deutschen Faschismus, dem Todfeind des deutschen Volkes, or ganisierte — immer setzte er seine ganze Kraft für das Glück der Menschheit ein. So bleibt Wilhelm Pieck unverges sen als einer der hervorragendsten Friedenskämpfer. Der von ihm ge führte Kampf hat dazu beigetragen, das internationale Kräfteverhältnis zugunsten der Kräfte des Friedens entscheidend zu verändern und heute können die Kommunisten sich die reale Aufgabe stellen die Mensch heit vor einem Atomkrieg zu retten und den Krieg binnen weniger Jahre gänzlich.aus dem Leben der mensch lichen Gesellschaft zu bannen, noch ehe der Imperialismus, die Wurzel aller Kriege, in allen Ländern über wunden ist. Wir bandeln im Sinne Wilhelm Piecks, wenn wir weiter um die Ver änderung des Kräfteverhältnisses zu gunsten des sozialistischen Welt systems und aller Kräfte des Frie dens ringen, wenn wir den west deutschen Militarismus, den Tod feind des deutschen Volkes, entlar ven, bändigen und beseitigen, damit den Bonner Hitlergeneralen endgül tig die Möglichkeit genommen wird, tödliche Gefahren über Millionen Menschen heraufzubeschwören. Dar in besteht das Vermächtnis unseres teuren Toten! Geloben wir an seiner Bahre, daß wir keine Kraft scheuen, um unse rem deutschen Volke und allen Völ kern der Welt ein Leben in Frieden, Wohlstand und Glück zu erkämpfen. Daß wir in diesem Kampf künftig den Genossen Pieck nicht mehr unter uns und an unserer Spitze haben, muß uns veranlassen, unsere eige nen Kräfte zu vervielfachen. Nehmen wir Abschied von unse rem hochverehrten und geliebten Genossen Präsidenten, indem wir den Blick auf unser großes Ziel richten, das auch das seine war und das er uns gelehrt hat! Unser Genosse Wilhelm Pieck wird in den Hirnen und Herzen der Angehörigen der Karl-Marx-Univer sität weiterleben als der treueste Sohn der deutschen Nation, er wird jedem Wissenschaftler. Arbeiter und Angestellten und besonders jedem jungen Studenten das große Vorbild sein! Aus der Rede des Prorektors für Marxismus-Leninismus, Genossen Prof. Dr. Lothar Mosler Mit tiefer Trauer haben wir alle vom Ableben unseres hochverehrten Präsidenten, des Genossen Wilhelm Pieck, erfahren müssen. Die Wissen schaftler und Studenten, die Arbei ter und Angestellten der Karl-Marx- Universität verneigen sich in dieser Stunde vor dem teuren Toten, dem ersten Präsidenten unseres Arbeiter- und-Bauern-Staates. Wir alle haben einen schweren Verlust erlitten und fühlen wohl, welche Lücke sein Tod gerissen. Das Ableben Wilhelm Piecks ist nicht nur ein schmerzlicher Verlust für uns, für die deutsche Arbeiterklasse und alle friedliebenden Menschen unseres Volkes, sein Tod ist ein Ver lust für das gesamte sozialistische Weltsystem und alle Freunde und Verteidiger des Friedens in der übri gen Welt. ' Um Wilhelm Pieck trauern nicht nur wir Sozialisten, die wir ihn stolz als einen der unseren nennen durf ten, mit uns trauern Angehörige aller Klassen und Schichten unseres Volkes, denen die Sache des Friedens und der Demokratie wirklich am Herzen liegt. Ein aufrechter Deutscher war Prä sident Wilhelm Pieck, ein wahrer Patriot, der die Interessen seiner Klasse und seiner Nation über alles stellte. Darin liegt das Geheimnis der großen Wertschätzung, der sich Wil helm Pieck überall in der Welt er freute: Er war ein glühender Patriot und gleichzeitig ein überzeugter In ternationalist, dessen Leben und Mutter all unserer Erfolge geworden ist. „Schmied der Einheit“ nannten ihn die Arbeiter, und es gibt wohl keinen schöneren Ehrennamen für all sein Tun. In den ersten Jahren nach 1945 war es vor allem seinen großen Er fahrungen und seinem unermüd lichen Wirken zu danken, daß auf dem Gebiet der heutigen Deutschen Demokratischen Republik die Funda mente einer neuen staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung gelegt werden konnte. Und wenn unser Volk in diesen Jahren auch im Aus land allmählich wieder Freunde ge winnen konnte, so ist das mit an erster Stelle das Verdienst unseres Präsidenten, dessen Name und des sen Kampf als überzeugter Anti faschist uns die ersten Sympathien einbrachte. So konnte auch nie ein Zweifel dar an entstehen, wer das oberste staat liche Amt übernehmen sollte, als in Beantwortung der westlichen Spal tungsaktionen im Oktober 1949 un sere Republik gegründet wurde. Es war nur folgerichtig, daß die Ab geordneten der Volkskammer Wil helm Pieck zum ersten Präsidenten unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates erwählten und diese Wahl zweimal erneuerten. Denn er verkörperte in seiner Person die besten Traditionen unseres Volkes, die Traditionen des Humanismus und der Völkerfreund schaft, er verkörperte in sich das friedliebende und demokratische Deutschland. Werk für Millionen Menschen in aller Welt seit Jahrzehnten zum Symbol des friedliebenden, des de mokratischen Deutschland geworden ist. Deshalb wird heute sein Bild in Moskau und Paris, in Peking und in Rom mit dem Zeichen der Trauer geschmückt, deshalb gedenkt man heute seiner überall in der Welt. In der Tuch- und Hutmacherstadt Guben vor 84 Jahren geboren, schloß sich das Arbeiterkind Wilhelm Pieck schon frühzeitig der sozialistischen Be wegung an und seit 1895 war sein Platz in der Arbeiterbewegung, wo er in Mar burg Mitglied der Partei der Arbeiter klasse wurde, bestimmt vom Kampl gegen Imperialismus und Krieg. Als Mitglied der damals revolutionären Sozialdemokratie und als der führen den deutschen Linken, als Mitbegründer des Spartakusbundes und der Kommu nistischen Partei Deutschlands, setzte Wilhelm Pieck diesen Kampf bis in unsere/Tage fort. Sechseinhalb Jahr zehnte lang gab er all seine Kraft für den Kampf gegen den Hauptfeind, den deutschen Militarismus. Schon frühzeitig erkannte er, daß nur die geeinte Arbeiterklasse in der Lage ist, jenen Feind zu schlagen, und so rief er seit den Jahren des ersten Welt krieges immer .wieder zur Aktionsein heit und zum gemeinsamen Handeln aller demokratischen Kräfte auf. Damals fand seine Stimme noch nicht genügend Gehör, und so konnte der Fa schismus durch den Verrat der Rechts sozialisten über die gespaltene Arbei terklasse triumphieren. Wilhelm Pieck aber wußte, daß dieser Sieg nicht von Dauer sein würde. Die Sowjetunion und ihre Verbündeten zerschlugen den Fa schismus. Seit der großen Wende in Deutsch land, mit dem Jahre 1945, sah Wil helm Pieck deshalb erneut seine vor nehmste Aufgabe darin, die ver hängnisvolle Spaltung der Arbeiter klasse zu überwinden, die einheit liche Partei der Arbeiterklasse zu schaffen. Gemeinsam mit seinen Ge nossen aus der KPD, zusammen mit den besten Kräften der Sozialdemo kratie. schuf er das historische Werk dej - einheitlichen revolutionären Par tei der Arbeiterklasse, die seither zur Im festen Glauben an die schöpfe rischen Kräfte des Volkes ging er, schon im achten Jahrzehnt stehend, in seinem hohen Amt an die Arbeit, und all sein Tun und Handeln wurde bestimmt von jenen Worten, die er in seiner Antrittsrede nach der Wahl zum Präsidenten sprach: „Ich werde mich stets als Sachwalter der Interessen des deutschen Volkes be trachten, das sich, wie ich fest über zeugt bin, noch eine große, reiche und helle Zukunft erarbeiten und er ringen wird.“ Wilhelm Pieck war für unser gan zes deutsches Volk eine starke Po tenz in der Durchsetzung seiner na tionalen Belange, im Kampf für de mokratische Wiedervereinigung und Frieden. Die große nationale Gefahr erkennend, in die das deutsche Volk erneut durch die Spaltungspolitik des amerikanischen und westdeut schen Imperialismus geriet, wurde er als führendes Mitglied der Sozialisti schen Einheitspartei zur mobilisie renden Kraft im Kampf gegen das Wiedererstehen des westdeutschen Militarismus, der größten Gefahr für den Frieden in Europa. Mit dem Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit trug Wilhelm Pieck dazu bei, unsere Deutsche Demokra tische Republik zu dem zu ent wickeln. was sie heute ist: der allein rechtmäßige deutsche Staat, der wahrhaft demokratisch, wahrhaft friedliebend und wahrhaft souverän ist, die Macht der Arbeiter und Bauern, die feste Bastion des Frie dens in Deutschland. Wilhelm Pieck wurde gerade des halb zu einer so herausragenden Per sönlichkeit/ weil seine große Vater landsliebe untrennbar verbunden war mit dem sozialistischen Inter nationalismus. Wilhelm Pieck war stets der leidenschaftliche Mahner daran, daß dem deutschen Volk eine glückliche Zukunft und der Friede nur dann gesichert ist, wenn es sich rückhaltlos und ohne Schwanken zur unverbrüchlichen Freundschaft mit der Sowjetunion bekennt, wenn- es zu Volkspolen und der CSSR freund schaftliche Beziehungen pflegt und wenn es auch zu den Völkern der an deren Nachbarländer, insbesondere zu Frankreich, die Gefühle des Chau vinismus durch jene der Freund schaft aller Völker ersetzt. - Wilhelm Pieck gehörte zu den Staatsmännern vom neuen Typus. Er war kein Präsident, der unnahbar und fern vom Volke seine Arbeit verrichtete. Als Sohn der Arbeiter klasse sind die Kämpfe gegen die kapitalistische Ausbeutung und Un terdrückung und die Härten seines eigenen Lebens seine hohe Schule, seine Universität, gewesen. So war es selbstverständlich, daß er in enger Verbindung mit allen werktätigen Schichten sein schweres Amt aus füllte. Die Lauterkeit seines Charak ters, seine von Herzen kommende, uns alle stets von neuem ergreifende Menschlichkeit trugen ebenso zu sei ner überragenden staatsmännischen Persönlichkeit bei wie seine große Gewissenhaftigkeit, Korrektheit und strenge Disziplin in der Arbeit. Er verkörperte als erster Arbeiter präsident die Einheit der Erfahrun gen in den Kämpfen der deutschen Arbeiterklasse mit dem Neuen, der. sozialistischen Gesellschaftsordnung. In den Jahren seiner Präsident schaft wuchs und erstarkte die poli tisch-moralische Einheit der Bevölke- rung unserer Republik. In ihm und durch ihn lebte und wuchs der Ge danke. daß die Einigkeit stark macht und daß nur mit vereinten Kräften ein großes Werk gedeihen kann. Ihm war eg vergönnt, in hohem Alter die Krönung seines Lebenswerkes durch den erfolgreichen Aufbau des Sozia lismus in unserer Republik zu er leben. In diesen Tagen des Schmerzes gedenken wir als Vertreter der Wis senschaft insbesondere auch des Wir kens Wilhelm Piecks zum Wohle der " Wissenschaft, die ihm als Sozialisten, 3. als Menschen, mif- einer wisseh-2: schaftlichen Weltanschauung beson ders am Herzen lag. Er machte in einer Zeit, als unzählige und schwie rige Aufgaben des staatlichen und wirtschaftlichen Neubaus drängten, all seinen Einfluß geltend, daß auch, die Wissenschaft und Forschung den gebührenden Platz erhielten, daß alle Voraussetzungen für eine volle Ent faltung der Wissenschaft, für eine freie, schöpferische Tätigkeit der Wissenschaftler im Dienste der Menschlichkeit geschaffen wurden. Den Wissenschaften wurden Per spektiven für ihre Entwicklung er öffnet, die in den staatlichen Syste men der Vergangenheit undenkbar waren. In persönlichen Gesprächen hatten die Vertreter . der. Wissen schaft wiederholt Gelegenheit, mit dem Präsidenten Fragen zu be sprechen, die sie bedrückten, und sie fanden dabei stets ein offenes Ohr. Auf solche Weise hat Wilhelm Piecks revolutionärer Elan und sein schöpferisches Denken auch im wis senschaftlichen Leben der Republik unaustilgbare Eindrücke hinterlas sen. Er verlieh der Entwicklung der Wissenschaft den weiten Schwung und fortwährende Impulse, so daß von Jahr zu Jahr bessere Erfolge er zielt wurden und das internationale Ansehen ständig zunimmt. Heute nun stehen wir an seiner Bahre. Unser Präsident, unser Freund, unser Genosse Wilhelm Pieck ist tot. Aber sein Werk, unser Werk, die ' Deutsche Demokratische Republik, ist groß und lebendig. Er hinterließ uns diesen Staat, daß wir in ihm und durch ihn wirken für Frieden, De mokratie und Sozialismus. An den Gräbern seiner gefallenen Mitkämpfer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sprach Wilhelm Pieck im Januar 1920 diese Worte: „Nicht in Klagen und Trauer sollt ihr euch ergehen, sondern in Kamp- fesfreude und Tatkraft.“ Machen wir uns seinen Grundsatz in dieser feierlichen Stunde zu eigen. Jawohl, wir wollen tatkräftige und aktive Vorkämpfer für unsere neue Universitas sein, Vorkämpfer und Gestalter unserer neuen Universität und jener Wissenschaft, die dem hohen Ideal des Friedens und des Sozialismus treu ergeben ist. Wir werden ihn nicht mehr unter uns sehen, aber wir werden noch lange seiner väterlichen Fürsorge gedenken. Er wird unser Vorbild bleiben in seiner Überzeugung, Vor bild in seinem unerschütterlichen Kampf um Frieden und Sozialismus. Wir geloben in dieser Stunde, ihm nachzueifern und sein Werk in sei nem hohen Sinne fortzuführen.