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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
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- Ausgabe Nr. 48, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 30. November 1
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Band 4.1960
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Zu den Wahlen in den FDJ-Grundeinheiten In unserer täglichen Arbeit schaffen wir das Beispiel für ganz Deutschland UZ-Interview mit Dieter Str ützel, Sekretär der FDJ-Hochschulgruppenleitüng für Wissenschaft und Propaganda Siegeszug der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit „Universitätszeitung“: Welche gu ten Beispiele der sozialistischen Ge meinschaftsarbeit unter den Studen ten sollte man in der Wahlkampagne in den Grundeinheiten verallgemei nern? Wie weit sind wir insbeson dere in der geplanten Studiengrup penarbeit gekommen? - Dieter Strützel : Der Sieges- zug der sozialistischen Gemein schaftsarbeit. insbesondere der Stu diengruppenarbeit, ist die hauptsäch liche Veränderung, die sich im ver gangenen Jahr im Studium vollzogen hat Das zeigte sich besonders bei der Flugblattaktion der Chemiker, wo immer und immer wieder auf die Frage nach dem Weg zur Verbesse rung der Studienleistungen die Stu diengruppenarbeit als das Haupt mittel genannt wurde. Im Zuge die ser Entwicklung — das zeigten die Gruppenwahlen ganz deutlich — ist der Individualismus im Studium ge radezu moralisch verdächtig gewor den und die Verantwortung der Gruppenkollektive ist gestiegen. Als eine hohe Form der Gemein schaftsarbeit hat sich auch die gegen seitige Hilfe zwischen zwei Seminar gruppen entwickelt. Bewährt haben sich ohne Zweifel auch Patenschaften von Gruppen höherer Studienjahre über Gruppen des 1. Studienjahres. Man sollte hier aber darauf achten, daß die jüngeren Freunde hierbei nicht nur beraten werden, sondern, daß die auftretenden Probleme ge meinsam gelöst werden. Die Vorbereitung der wissenschaft lichen Studentenkonferenzen im Herbstsemester war auch nur durch einen hohen Grad sozialistischer Ge meinschaftsarbeit möglich. Das beste Beispiel dafür bietet die Arbeits tagung der Landwirtschaftlichen Fa kultät. Auch solchen Formen der Gemein schaftsarbeit, wie Erfahrungsaustau sche der Studiengruppen eines Stu dienjahres. die öffentliche Kontrolle der Arbeit der einzelnen Studien gruppen durch die Wandzeitung, Gruppenversammlung, Berichtshefte MsW: sowie die Zusammenarbeit von Studiengruppen und Brigaden der so zialistischen Arbeit in den Betrieben wie auch den wissenschaftlichen Stu dentenzirkeln, in denen die besten Studenten Beiträge für die For schungsarbeiten ihres Instituts lie fern oder der Praxis ihre unmittel bare .Unterstützung geben, sollte während der Grundeinheitswahlen unbedingt größere Bedeutung bei gemessen werden. Zu überlegen ist auch ein Vorschlag der Gruppe IV/3 der Slawisten, nicht nur Seminare in den Studiengruppen gemeinsam vorzubereiten, sondern sie auch jedesmal auszuwerten, um so die Qualität der eigenen Vorberei tungen überprüfen und verbessern zu können. In fast allen Grundeinheiten sind die Studiengruppen dazu übergegan gen, nach einem gewissen Plan zu arbeiten, jedoch richtet sich dieser meist noch einfach nach den Vor lesungen, und nur einige Gruppen besitzen einen mit ihren Wissenschaft lern koordinierten Schwerpunktplan. Dagegen läßt sich eindeutig feststellen, daß es in diesem Jahr durch die Stu diengruppen fast überall eine lang fristige Prüfungsvorbereitung gibt, im Gegensatz zum Vorjahr, wo viele Studiengruppen erst wenige Wochen vor den Prüfungen entstanden. Die Leistungen nicht nur vergleichen, sondern sich gegenseitig helfen „Universitätszeitung“: Welche Er fahrungen. die es zu verallgemeinern lohnt, brachten die Gruppenwahlen über den Nutzen von Leistungsver gleichen und Wettbewerben mit kon kreter Zielstellung an den Tag? Dieter Strützel: Der Lei stungsvergleich ist bei uns leider noch keine allgemeine Erscheinung. Gute Erfahrung hat bisher vor allem die ABF damit gemacht. Anfänge gibt es auch bei den Chemikern und in anderen Grundeinheiten. — Der Leistungsvergleich muß — damit er sein Ziel erreicht — eine öffentliche Kontrolle und ein Erfahrungsaus tausch sein, der darauf gerichtet ist. die besten Erfahrungen schnell zu verallgemeinern, und dem anderen bei der Ueberwindung von Schwierig keiten zu helfen, wie das z- B. einige Gruppen der Slawisten schon begon nen haben. Diese Form der solidarischen Hilfe hat also schon Beispiele bei uns, doch während der Kampagne der Grund- einheitswahlen kommt es darauf an, endlich überall den Wettbewerb und Leistungsvergleich sowohl innerhalb der Grundeinheiten wie auch zwi schen den Grundeinheiten und viel leicht auch mit anderen Hochschulen — beispielsweise zwischen den Che miestudenten von Halle und Leip zig — ins Leben zu rufen. Denn wenn die Gruppen den Wettbewerb nur mit einem imaginären Partner füh ren. kommt in der Tat kein lebendi ger Wettbewerb zustande; aber auch dort ist er nicht fruchtbringend, wo sich der Leistungsvergleich nur auf eine von Zeit zu Zeit stattfindende stimmten Methoden der wissenschaft lichen Arbeit bewenden lassen ohne nach dem Inhalt zu fragen. Selbststudium mit größter Intensität! „Universitätszeitung“: Welche Fort schritte wurden erzielt bei der Erhö hung der Studiendisziplin und der Intensität des Selbststudiums, und inwieweit besteht ein sinnvolles Ver „IVenn er die IVichts^keit und Notwendigkeit erkennt. „Euch allen möchte ich drei Leitsätze sagen, die jeder durch denken und beherzigen soll: Der erste Satz: Jeder kann alles lernen, wenn genügend Zeit und Ausdauer darauf verwandt und wenn die richtigen Lern methoden gefunden und angewandt werden. Schluß mit dem Gedanken: Ach, das kann ich nicht. Mathematik oder Sprachen, das kann ich auch nicht lernen, dafür habe ich keine Begabung usw. Jeder in der sozialistischen Volkswirtschaft kann alles, alles entscheiden und alles Notwendige lernen. Der zweite Satz: Jeder kann sich in alles hineinarbeiten. Wenn er die Wichtigkeit und Notwendigkeit erkennt, dann kann er sich in alles hineinarbeiten, was die sozialistische Gemeinschafts arbeit von ihm verlangt. Und der dritte Satz: Jeder ist für den materiellen und kultu- rellen Fortschritt im Sozialismus und Kommunismus mit ver antwortlich und unerläßlich.“ Aus der Rede von Prof. Dr. Dr. Hermann Duncker auf dem 5. FDGB- Kongreß haltliche Aufschlüsselung des Stu dienplanes für die Studiengruppe kann dabei bedeutend dazu beitra gen, daß jeder Student sein Studien pensum nicht nur quantitativ erfüllt, sondern durch die Orientierung auf die wichtigsten Probleme des Stu diums kann der oft noch stark rezep tive Charakter des Selbststudiums, das mangelnde Durchdenken über wunden werden. Die politische Sorglosigkeit und Selbstzufriedenheit überwinden! „Universitätszeitung“: Welche Rolle spielten bei den FDJ-Gruppenwahlen aktuelle politische Probleme und ideologische Fragen, insbesondere das Verhältnis von Wissenschaft und Po- litik und unser Siebenjahrplan, seine Bedeutung für die friedliche Ent wicklung in Deutschland, seine An forderungen an die Wissenschaft und an die Ausbildung von sozialistisches Fachleuten? Dieter Strützel: Es gibt einige Beispiele dafür, wie durch ideologische Auseinandersetzungen in den Gruppen wesentliche Fortschritte in der Studienarbeit erzielt wurden. So stand bei den Slawisten in der Wahlkampagne die Frage im Mittel punkt: Inwieweit sind wir schon so zialistische Lehrer? Wenn in diesem Zusammenhang zum Teil oft auch nur nach der fachlichen Qualifikation gefragt wurde, so war doch die Aufstellung dieses Kriteriums der Ausgangspunkt für eine gründliche Diskussion über Fragen des Studiums und führte nicht zuletzt nationale Bedeutung unseres Sieben jahrplans nicht klar und ständig ge genwärtig ist. Es'herrscht in dieser Beziehung vielfach noch eine Atmo sphäre der -Sorglosigkeit gegenüber der Gefahr, die vom westdeutschen Militarismus droht. Vielen ist noch nicht bewußt: Was wir in unserer täglichen Arbeit aufbauen, ist das Vorbild für ganz Deutschland und trägt dazu bei. den Frieden zu sichern. Deshalb muß die Erziehung und Selbsterziehung zum bewußten jun gen Sozialisten eine viel größere Rolle als bisher spielen — während oftmals nur die materiellen Dinge beim Aufbau des Sozialismus gese hen werden —. und es ist damit im Zusammenhang dringend nötig, die nur ungenügende Kenntnis über Pro bleme der sozialistischen Umwälzung in der DDR zu überwinden. Von der Oberflächlichkeit zur konkreten Leitung ..Universitätszeitung“: Daß wir in vielen Dingen, vor allem in der Durchsetzung bewährter Studien methoden und der Klärung politi* scher Grundfragen in einigen Grund einheiten nur wenig vorangekom. men sind, liegt doch offenbar zum großen Teile an der mangelnden In itiative und den mangelnden Fähig- keiten der Leitungen. Deshalb inter essiert vor den Grundeinheitswahlen die Frage: Inwieweit haben die Lei tungen die Wende zur konkreten Lei tung vollzogen und wie müssen sie die Wahlen vorbereiten? Dieterstrützel: Es ist eine einfache Erfahrung dort, wo die Lei gegenseitige Kontrolle beschränkt, und wo nicht um das gemeinsame Ziel gekämpft wird. Im Kompaß: wichtigste inhaltliche Fragen des Studiums „Universitätszeitung“: Inwieweit entsprechen die aufgestellten Grup penkompasse bzw. die Programme zur Erhöhung der Studienergebnisse den Anforderungen der 3. Zentral ratstagung der FDJ, d. h. inwieweit stehen hier die Aufgaben, die sich aus dem Siebenjahrplan und dem Pro- gramm der jungen Generation für den Sieg des Sozialismus ei geben, im Mittelpunkt? Auf der 3. Zentral ratstagung wurde doch davon gespro chen. daß es Kompasse gibt, die gleichsam im Kreise rotieren und sich die Hauptrichtung der Arbeit nicht aus einer Fülle von Einzelauf gaben herausfinden läßt? Dieter Strützel: In der Tat gibt es bei vielen Kompassen noch ein gewisses Rotieren. Im allgemei nen wurde die Orientierung durch die IV. Hochschuldelegiertenkonferenz im November, sich als Hauptziel auf die Erfüllung des Studienplanes zu kon- zentrieren, aber richtig verstanden. Allerdings wurde oft noch nicht rich tig verstanden, die politische und die gesamte gesellschaftliche Arbeit mit dieser Hauptrichtung zu verbinden. Oft ist gerade die politische und kul turelle Arbeit ohne Schwerpunkte. Vielfach stehen im Kompaß nur or ganisatorische Aufgaben, während die zielgerichtete sozialistische Be wußtseinsbildung den Hauptinhalt ausmachen müßte. Auch haben noch nicht alle Grup pen in ihrem Kompaßplan das Hauptkettenglied ihres Studiums er faßt und es verstanden, so wie die meisten Gruppen der Chemiker, Sla wisten, Physiker und anderer, sich auf die grundlegenden Fächer zu orientieren. Ebenso steht im Mittel punkt der Studiengruppenarbeit noch zu wenig das Ziel, in erster Linie besonders schwierige Fragen des Stu diums zu klären. In diesen Fällen bleibt die Gemeinschaftsarbeit dann auch nur oberflächlich. Sich auf die Kernfragen des Stu diums zu orientieren, heißt aber auch, die fortgeschrittensten Erfahrungen zu studieren, und das sind vielfach solche Erfahrungen, die noch in kei nem Lehrbuch, sondern im gegen wärtigen gesellschaftlichen Prozeß der sozialistischen Entwicklung zu finden sind. Solche Fragen sind z, B. für die Lehrerstudenten die Entwick lung der Selbständigkeit der Schü ler im Unterricht — eine Forderung der neuen Schulordnung —, für die Juristen die Einbeziehung der Werk tätigen in die Bekämpfung der Kri minalität usf. Dabei ist klar, daß man die Fülle der vom Siebenjahrplan aufgeworfe nen Fragen nicht mit einem Male lö sen kann, man muß aber die ent scheidenden herausfinden und sie sy stematisch klären. Auf keinen Fall darf man es bei der Durchsetzung be. In unserer letzten Nummer berichteten wir über den Leistungsvergleich zwischen den Seminargruppen C 6 lind C 7 (unser Bild) an der ABF. Diese Form des Wettbewerbs und der gegenseitigen Hilfe gilt es in der Periode der'Grundeinheitswahlen zur Sache aller Gruppen zu machen. Foto: ubs hältnis von Studiengruppenarbeit und Selbststudium? Dieterstrützel: In den mei sten Gruppenversammlungen spiel ten Fragen der Studiendisziplin eine große Rolle. Das zeigt doch wieder, wie die Verantwortung der Gruppe für die Entwicklung jedes einzelnen Studenten gewachsen ist. Jedoch gibt es auch einige ernst hafte Erscheinungen von Verantwor- tungslosigkeit und mangelnder Dis ziplin beim Besuch der Lehrveran staltungen und beim Selbststudium. Sie äußern sich beispielsweise darin, daß einige Studenten praktisch die Vier-Tage-Woche eingeführt haben, indem sie Freitag mittag ihre Zelte abbrechen und oft erst im Laufe des Montagvormittags wieder erscheinen, andererseits aber über Zeitmangel geklagt wird; darin, daß oftmals die Anwesenheit und die Aufmerksam keit bei Vorlesungen zu wünschen übrigläßt und die Studenten die Bummelei verdecken wollen, ndem sie anmaßend über die Notwendigkeit oder Entbehrlichkeit von Lehrveran staltungen urteilen; darin, daß bei spielsweise Praktika oder Seminare nicht vorbereitet werden oder darin, daß neben der Studiengruppenarbeit manchmal kaum noch Selbststudium betrieben wird. Diese Fragen sollten auch auf den Wahlversammlungen zur Debatte stehen. Was da s Verhältnis zwischen Stu diengruppenarbeit und Selbststudium betrifft, so darf die kollektive Arbeit nicht an die Stelle des Selbststudiums treten, im Gegenteil, die planvolle Studiengruppenarbeit ist die feste Basis für das Selbststudium; die in zu der Verwandlung der „Notgemein, schäften zur Rettung der Prüfungen“ in wahre Studiengruppen. Zwar wurde in fast allen Gruppenver sammlungen vom Siebenjahrplan ausgegangen, aber zuwenig wurden konsequente Schlußfolgerungen für die eigene Studienarbeit daraus ge zogen. Zum Beispiel äußerte sich das in der ablehnenden Haltung einiger Physikstudenten gegenüber dem Vor- schlag, nach Abschluß des Studiums in der Chemieindustrie zu arbeiten, weil angeblich der Physiker dort nur Hilfswissenschaftler sei. In den Wahlversammlungen an ge. seilschaftswissenschaftlichen Fach richtungen standen die inhaltlichen Fragen des Studiums gegenüber Fra gen der Studienmethodik und Stu diendisziplin und ähnlichem im Hin tergrund. So kam es auch zu Aus einandersetzungen über revisionisti sche Auffassungen und feindliche Theorien. Was die Diskussion über aktuelle politische Ereignisse betrifft, so ent-' steht besonders von den naturwis senschaftlichen Fachrichtungen, aber auch anderen der Eindruck, daß viele Freunde glauben, sie könnten sich darauf beschränken, ihr Fach zu be herrschen. während die Politik doch ohnehin in guten Händen läge. Sie haben also noch nicht immer die Ver antwortung des Wissenschaftlers für den Schutz seiner wissenschaftlichen Leistungen vor Mißbrauch begriffen, und ebensowenig ihre Rolle als Er zieher der Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Das rührt daher, daß ihnen der Zusammenhang zwi schen Wissenschaft und Politik, die tungen den Gruppen die richtige Richtung wiesen, gab es auch Aus einandersetzungen und Erfahrungs austausch über die entscheidenden Fragen. Aber nicht alle Leitungen erwiesen sich als in der Lage, hier die Gruppen richtig zu leiten. Bei den Dolmetschern zum Beispiel war die Leitung hinter den besten Grup pen zurückgeblieben. Sie erkannte nicht die Initiative, die die Gruppe II 1 durch ihre sozialistische Gemein schaftsarbeit mit der Gruppe I'l er griff; das Beispiel wurde im Rechen schaftsbericht der bereits stattgefun denen Grundeinheits-Wahlversamm lung nicht einmal erwähnt. Auch ver stand es die Leitung nicht, in den Gruppen die Auseinandersetzung über so eine wichtige ideologische Frage wie die sogenannte Begabten theorie zu führen. In vielen Gruppen vor allem des 1, und 2. Studienjahres an der Medi zinischen Fakultät wurden mit der Diskussion um den Perspektivplan der medizinischen Wissenschaft und des Gesundheitswesens in der DDR wesentliche Fortschritte in der ge samten wissenschaftlichen und poli tischen Arbeit erzielt, aber die Lei tung verstand es hier nicht, die gu ten Beispiele zu verallgemeinern und so allen Gruppen weiterzuhelfen. Bei den Journalisten, Juristen, Ger manisten. Chemikern und anderen Grundeinheiten haben wir die Er scheinung. daß jetzt die besten Grup- pen sich selbst überlassen werden, daß ihnen die Leitungen keine neuen (Fortsetzung auf Seite 6) Universitätszeitung, 13. 1. 1960, 3, 5
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