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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Ersten Leistungsvergleid gewann Halle In Halle trafen sich am 17. 5. die Delegationen der FDJ-Leitungen an den Universitäten von Berlin, Halle und Leipzig zum ersten Lei- stungsvergleich. Im Mittelpunkt des Leistungsvergleichs stand die Ent wicklung der Gruppen sozialistischer Studenten und die Kompaßbewe gung. Das ist nicht zufällig, sondern darin kommt zum Ausdrude, daß diese typische Form der sozialisti schen Gemeinschaftsarbeit der Stu denten der Schlüssel zur Verbesse rung der Leistungen im Studium ist. Es sei jedoch gleich an dieser Stelle bemerkt, daß mit der Frage nach der Entwicklung der Gruppen sozialisti scher Studenten zugleich alle Fragen der Verbandsarbeit angesprochen wurden. Die sozialistische Gemein schaftsarbeit durchdringt gesetzmä ¬ ßig alle Bereiche des gesellschaft lichen Lebens, und von ihrer Ent- wicklung hängt die Lösung jeder Frage ab. Das erschwerte den Ver gleich bestimmter konkreter Lei stungen. Eine wichtige Lehre für den weiteren Leistungsvergleich ist es deshalb, sich in der Zukunft auf vor her genau festgelegte Fragen zu konzentrieren. Die Breite der Fragestellung hin derte die .Teilnhmer, unter denen sich auch ein Vertreter des Zentral rates befand, jedoch keineswegs, zahlreiche wertvolle Erfahrungen auszutauschen. Ein zentrales Pro blem dabei war die Frage der Ein heit des politischen Kampfes und ho her wissenschaftlicher und Lern ergebnisse der Studenten. Es wurde hervorgehoben, daß der uzexwuvwuwuwsuruuusuwuzusucureesueoseusersuuwusasrunsuuunssuuzrseresawussuuuaruuuasuuvuwuusawussvusnuuuuszuussrsuararurnazusurranuununuansuznas Achtung, Lehrerstudenten! Das Institut für Lehrerbildung in Altenburg hat einen Aufruf an alle Lehrerstudenten unserer Universität und besonders an das Institut für Päd agogik gerichtet, bei der Anfertigung von Lehr- und Schülerübungsmitteln für unsere polytechnischen Oberschulen mitzuhelfen. Der Bezirk Leipzig be nötigt für ungefähr 75 000 Oberschüler der 5. bis 8. Klassen Schülerübungs mittel. Bis zum „Tag des Lehrers“ wollen die Altenburger Stuifenten 400 Schülerübungsmittel für die Fächer Biologie, Physik, Chemie und Mathe matik anfertigen und Landschulen zur Verfügung stellen. Wann folgen die ersten Studentengruppen unserer Universität diesem Auf ruf? Warum hat das Institut für Pädagogik bis heute noch nicht auf diesen Aufruf geantwortet? Unsere Hilfe der polytechnischen Oberschule! uuETEuEIEEIESGIIErTSEETuEeGGGEGuUwuGsEGGGwaTaEuGEGauTpIIIuTEIGwuITuTGIIEEuEEauSE• Die Arbeitersludenten gehören in die Spilsengruppe Konferenz der Arbeiter- und Bauernstudenten bei den Slawisten Mitte Mai fand am Slawistischen In stitut eine erste Beratung der Ar beiter- und Bauernstudenten statt. Träger der Veranstaltung war die FDJ. Das Referat hielt ein Lektor im Auftrag der Institutsleitung. Das Schlußwort sprach der 2. Sekretär der Parteileitung. Daraus geht her vor, daß die Konferenz von dem ge meinsamen Bestreben aller am In stitut arbeitenden Kräfte bestimmt war. Auch der größte Teil des Lehr körpers beteiligte sich an der Bera tung. Referat und Diskussion konzen trierten sich auf drei Schwerpunkte: 1. Die Rolle der Arbeiter- und Bauernkinder an unseren Universi täten ; 2. Einschätzung der bisherigen För derungsmaßnahmen am Slawischen Institut; 3. Konkrete Aufgaben zur Verbes serung der Führungsarbeit der Ar beiter- und Bauernstudenten. Wie notwendig es ist, grundsätz lich über die Rolle der Arbeiter- und Bauernstudenten im Zusammenhang mit den Aufgaben der deutschen Ar beiterklasse zu sprechen, zeigte sich in der Diskussion, die nach einigem Zögern erfreulich lebhaft und kon kret wurde. Folgendes „Argument“ aus dem 3. Studienjahr mußte wider legt werden: „Ich bin keine Führer natur, wie kann ich da die führende Rolle der Arbeiterklasse verwirk lichen helfen.“ In Widerlegung dieser irrigen Auffassung wurde nicht nur allgemein dargelegt, was es heißt, vom Standpunkt der Arbeiterklasse aufzu treten. * Es wurde zugleich sehr deutlich diengruppen muß gewährleisten, daß die führende Rolle der Arbeiter- und Bauernstudenten durchgesetzt wer den kann. Die Studiengruppen müs sen nach festen Arbeitsplänen regel mäßig zusammenkommen. Jeder Student stellt sich eine konkrete Zen sur als Ziel, die in seinen Kompaß gehört. Die Studiengruppe schätzt nach den Seminaren die Leistungen der einzelnen ein. Das Erzieherkol lektiv erleichtert die Arbeit durch Zwischenzensuren, die gemeinsam mit der Gruppe erarbeitet werden. Die Gruppe kontrolliert die schriftlichen Vorbereitungen für den Unterricht. Die Prüfungsvorbereitung wird auf der Grundlage der Kompaßpläne durchgeführt. Dabei sind 75 Prozent des Wiederholungsplanes bis zum 12. 6. zu schaffen. * In der Entschließung heißt es zu den Aufgaben bis zum 12. 6.: „Die übernommenen Kompaßver pflichtungen sind ständig auf ihre Er füllung zu kontrollieren. Jeder Stu dent nimmt an einer Form des Leip ziger Studentensommers teil, jeder Freund fährt mit einem konkreten Auftrag ins Sommerlager. Jede Gruppe wirbt zwei Freunde für das Studium und bereitet sie auf das Studium vor. Wir erfüllen die über nommenen Aufgaben zur sozialisti schen Umgestaltung der Landwirt schaft . . . Nur derjenige Arbeiter und Bauernstudent hat seinen per sönlichen Kompaß, seinen Plan er füllt, der auch seinem Nachbarn, der anderen Gruppe hilft, den Plan in allen Positionen zu erfüllen.“ Ilse Seehase Jugendverband an den Universitäten erstmals voll die Verantwortung für die Studienleistungen der Freunde, über die es in der kommenden Prü fung Rechenschaft abzulegen gilt, übernommen hat. Seine politisch- ideologische Arbeit wird an den Lern- und wissenschaftlichen Ergeb nissen gemessen werden. Für die FDJ ist die Verbesserung der Stu dienleistungen eine politische Frage, eine Frage der Klarheit darüber, wie die gesellschaftliche Entwicklung sich gestalten wird. Wir brauchen keine einseitigen Fachexperten, sondern sozialistische Fachleute, die ihr Können bewußt für den Sieg des Sozialismus einsetzen. Um diese erste politische Aufgabe erfüllen zu können, ist es besonders notwendig, die Führungstätigkeit der Grundeinheits- und Gruppenleitun gen zu stärken, sie zu befähigen, allen Freunden ganz konkrete Auf gaben zu übertragen, eine offene, kri tische Atmosphäre zu schaffen, die gegenseitige Hilfe zu organisieren und mit dem Beispiel der Besten zu arbeiten. Bester Kreisverband im Leistungs vergleich wurde die FDJ der Univer sität Halle. Er erhielt das vom Zen tralrat gestiftete Banner. Einstimmig waren alle teilnehmenden Funktio näre der Meinung, daß in Halle die beste politische Arbeit geleistet und der größte Sprung nach vorn gemacht wurde. Es dürfte den Verband der Leipziger Universität freuen, daß unsere Hallenser Freunde viele die ser Erfolge erreichen konnten, indem sie die Erfahrungen und Anregun gen der FDJ der Karl-Marx-Univer sität aufgegriffen und konsequent verwirklicht haben. Sie sagten uns: „Ihr habt uns in vielen Fragen das Brett gebaut, von dem wir gesprun gen sind!“ und bestätigten uns damit, daß wir richtig marschieren. Ver stärken wir unsere Anstrengungen, so müßte es schon zum nächsten Lei- stungsvergleich anläßlich des 11. Jah restages der DDR möglich sein, das Banner an unsere Universität zu ho len. Klaus Gläß Die Geisterkolonne Als die verantwortlichen FDJ- Funktionäre der Fakultät für Journa listik am vergangenen Freitag beide Augen zudrückten, sahen sie sie vor sich: Eine wirkungsvolle Fahr radkolonne, mit bunten Fähnchen geschmückte Räder, Studenten in Blauhemden als Fahrer. Die Leute scharten sich an den Straßenrändern und lasen Losungen wie: „Gegen die Provokationen Eisenhowers und Adenauers" oder „Nieder mit den Luftpiraten". ■ Endlich erschien auch ein Repor ter der „UZ", der diese Agitations fahrt mit einer „Pouva-Start" auf nehmen wollte. Leider erwies sich der Apparat als ungeeignet. Beim Entwickeln kam trotz sorgfältigen Fixierens nur ein enttäuschtes Ge sicht auf dem Film zum Vorschein. Es war das des Reporters. Er hatte daran geglaubt, daß die Journa listen eine gute Anregung in die Tat umsetzen können. Aber diesmal hatte er aufs falsche Fahrrad ge setzt. -öh- über gute und schlechte Einzelbei spiele am Institut gesprochen. Ein weiteres Argument aus dem 4. Stu dienjahr zeugte in anderer Weise vom Nichtverstehen unseres neuen Bildungsideals. Dort meinten einige Freunde, daß sich durch die erreichte Durchschnittsnote von 2,0 die wei tere Förderung der Arbeiter- und Bauernkinder erübrige. Gerade hier hatte sich aber bis vor kurzem in folge der Trennung fachlicher und poltischer Arbeit ein sichtliches Hin terherhinken der gesellschaftlichen hinter der fachlichen Arbeit gezeigt. Ein längerer Meinungsstreit ent spann sich um eine Studentin des 3. Studienjahres, die zunächst von den Freunden ihrer Gruppe als „hoff nungsloser Fall“ geschildert wurde. Erst im Verlauf der Aussprache wurde der Gruppe klar, daß sie es versäumt hatten, die Frage der „Faulheit“ systematisch mit den ideo logischen Grundfragen zu klären. * Darüber hinaus wurde jedoch auch offen über die bisherigen Mängel bei der Förderung der Arbeiter- und Bauernkinder gesprochen. Die allsei tige Klärung der Grundfragen in Verbindung mit den vor uns stehen den Hauptaufgaben wurde bisher vernachlässigt. Ein weiterer Mangel war die ungenügend systematische Zusammenarbeit von Lehrkörper und Studenten außerhalb des Unter richts. Auch hierzu bot die Konfe renz Anregungen z. B. im Vorschlag des Lektorenkollektivs, systematisch zu den Beratungen Arbeiter- und Bauernstudenten beranzuziehen. Die Erfahrungen von Gruppen wie der Seminargruppe II/l müssen verall gemeinert und von Seiten der wissen schaftlicher Betreuer ausgewertet werden. _ Die Zusammensetzung der Stu- Universitätszeitung, 26. 5. 1960, S. 4 Praxisverbundene Ausbildung in der Landwirtschaftlichen Fakultät. Nationalpreisträger Prof. Dr. Oberdorf ha.t eine Vorlesung über Fragen des Grünfutteranbaues unmittelbar auf die Versuchs flächen des Universitätsgutes Abtnaundorf verlegt. Auf unserem Bild: Prof. Dr. Oberdorf inmitten von Studenten Jes dritten Studienjahres. Leserdiskussion: Sollte man aufs Land gehen? Antwort aus Zschortau Es ist auf alle Fälle zu begrüßen, daß uns ein Vertreter der UZ wäh rend unseres Landpraktikums be suchte und dabei versuchte, tiefer in unsere Probleme einzudringen. Er versuchte es aber nur, denn sonst wäre es unmöglich gewesen, daß einige Mißverständnisse entstanden sind, die bei tieferer Betrachtung der Verhältnisse hätten vermieden wer den können. Tatsache ist, daß die meisten Freunde unserer Gruppe einer wich tigen Versammlung der LPG fern geblieben sind. Wir haben aber da mals die richtigen Schlüsse gezogen, die einzelnen Freunde auf die Un- • richtigkeit ihres Verhaltens hin gewiesen und erreicht, daß bei wei teren Versammlungen der LPG alle Freunde anwesend waren. In dem Artikel wurde auch der Beruf des Landlehrers erwähnt. Es ist nun keinesfalls so, wie der Freund von der UZ behauptet, daß es Hartmut Ruhig bis heute noch nicht eingesehen hat, später als Land lehrer zu arbeiten. In unserer ganzen Gruppe besteht vielmehr die Mei nung, daß es notwendig ist, später als Lehrer aufs Land zu gehen. Daß bei allen Freunden die Meinung dar über nicht gleich sein kann, dürfte eigentlich selbstverständlich sein. Wichtig ist die Tatsache: alle Freunde unserer Gruppe, aber auch Hartmut, haben die Notwendigkeit der Arbeit auf dem Lande ein gesehen. Unklarheiten über den Be ruf des Landlehrers, die nicht nur bei Hartmut bestehen, wird das Gruppenkollektiv noch im Laufe des Praktikums klären. Wir möchten aber nicht versäu men, unsere übernommenen Auf gaben hier nochmals zum Ausdruck zu bringen. Wir leisten der LPG ökonomische Hilfe, indem wir ihr über die Arbeitszeit hinaus bei auf tretenden Arbeitsspitzen helfen. Mit den Schulabgängern führen wir Ge spräche, um sie für einen landwirt schaftlichen Beruf zu gewinnen. Außerdem führen wir mit den LPG- Bauern laufend politische Diskussio nen. Mit den Bauern besprechen wir ein Buch und organisieren gemein sam mit ihnen eine Theaterfahrt. In der Schule übernehmen wir die Be treuung der Schüler an einem Nach mittag und unterstützen damit die Ganztagserziehung. Vielleicht können die anderen Gruppen uns bei der Arbeit noch Hinweise geben oder selbst ihre Ver pflichtung in der UZ zur Diskussion stellen. Seminargruppe 1/1 Deutsch/Englisch Der klassische Morast Freilich, so eine Stadt bietet einem allerhand: Theater, Konzert, Mu seum, Verkehr, Häuserblöcke, Staub und irgendwo ein Restchen Natur in Form einer Wiese von einzel bäuerlicher Größe. Nein, ich will die Stadt nicht gegen das Land ausspielen, das kann man gar nicht. Hier und dort gibt es Er strebenswertes, Schönes. Bloß: Manche denken bei dem Wort „Land“ nur an einen klassischen Mo rast, in welchem es sich nicht lohnt, steckenzubleiben. Und vor allem nicht mit Hochschulbildung. Da hat man den Dreck abgeschüttelt. Höch stens im Gehirn haftet noch ein biß chen, na ja, wer sieht das schon. Wir waren dabei, als die letzten Einzelbauern des Bezirkes Leipzig vom Ich zum Wir gingen und voll genossenschaftliche Dörfer ihre Per spektiven diskutierten. Wer da nicht mit dabei sein konnte, hat etwas ver säumt. Ueberhaupt: Wer jetzt nichts vom Land wissen will, versäumt etwas. Was hier vor sich geht, was hier los Ist, kann sich der Außen seiter nicht vorstellen. Und selbst der kühl Betrachtende wird trotz seiner Weisheit nicht die bunte, vielseitige Entwicklung fassen. Mithelfen muß man, wenn man nichts verpassen will! Darum bin ich dafür, daß wir nach dem Studium aufs Land gehen. Kurt Starke, Fakultät für Journalistik „Landdoktor“ oder Landarzt? Warum sollte man nicht aufs Land gehen? Obgleich ich erst im 1. Stu dienjahr bin und noch nicht weiß, was in den nächsten fünf Jahren sein Wird, sehe ich doch, daß die Ent wicklung auf dem Lande sprunghaft vorangeht und daß junge tatkräftige Menschen gebraucht werden, die mit helfen, daß die Kluft, die im Augen blick noch zwischen Stadt und Land besteht, recht bald überwunden ist. Wir studieren doch nicht, wie eine Freundin meinte, um es uns später einmal in der Stadt schön zu machen. Das ist doch keine Einstellung. Wir studieren doch, um unserem Staat, um dem Menschen zu helfen. Das gilt für uns als Mediziner besonders, denn kranke Menschen gibt es über all. Ich persönlich sehe das Ziel meines Medizinstudiums zwar auch nicht darin, als „Landdoktor“ diesem den Finger zu verbinden und jenem Hustentropfen zu verschreiben, son dern möchte auch schwierigere Fälle in ihrer Behandlung weiter verfolgen können. Deshalb müssen auf dem Lande modern eingerichtete Poli kliniken mit Fachärzten entstehen, so daß nicht jeder schwierige Fall in das nächste städtische Krankenhaus überwiesen werden muß. Antje Gutjahr, 1.Studienjahr der Medizinischen Fakultät Nur die ersten drei Jahre Angeregt durch den Aufruf in der UZ diskutierten wir über unseren Einsatz als Landlehrer nach beende tem Studium. Da wir drei Tage der Woche in der Landwirtschaft im Volksgut Zschortau tätig sind, und schon Verbindung mit der Schule aufgenommen haben, bildete diese Frage nicht zum ersten Mal Mittel punkt reger Diskussionen. Wir sind mit der Meinung einiger Freunde, nur gezwungenermaßen als Lehrer auf dem Land zu arbeiten, nicht ein verstanden. Mit einer solchen Arbeitseinstellung kann man den Aufgaben eines Lehrers bei der Ent wicklung der Landwirtschaft nicht gerecht werden. In Gesprächen über das 8. Plenum haben wir die Not wendigkeit der sozialistischen Um gestaltung der Landwirtschaft er kannt und erklären uns deshalb be reit, die ersten drei Jahre dort zu arbeiten, wo wir eingesetzt Werden. Seminargruppe 1/2 Germ. SlaW. Die „Landschule“ von früher verschwindet In der Periode der sozialistischen Umgestaltung auf dem Lande werden auch die Schulen ihren Charakter als „Landschulen“ wesentlich ändern. Zur Lösung dieser Aufgabe muß gerade die Jugend einen großen Bei trag leisten. Deshalb habe ich mich entschlossen, nach Beendigung mei nes Studiums als Landlehrer tätig zu sein. Hartmut Grimm, ul» Historiker „... aber nicht nach Mecklenburg“ Wir führen heute bereits in der dritten Nummer unsere Leserdiskus- sion „Sollte man aufs Land gehen . fort. Ziel unserer Diskussion ist es mitzuhelfen, eine Klärung über die notwendigen Fragen der Entwick lung in unserer Landwirtschaft bei allen Freunden herbeizuführen. Es hat sich gezeigt, daß alle Freunde diese Entwicklung bejahen, daß je doch keinesfalls alle bereit sind, persönlich an dieser revolutionären Bewegung teilzunehmen. Heute ist auch eine Stellungnahme der Gruppe Deutsch/Englisch, die ihr Landpraktikum in Zschortau durch führt, abgedruckt, die zeigt, daß in dieser Gruppe, zu der auch Hartmut Ruhig gehört, Fortschritte gemacht wurden, man aber längst noch nicht zu einer überzeugenden Klärung ge kommen ist. Die Freunde mißver stehen unsere Kritik und werfen uns vor, daß wir nicht tief genug in ihre Problematik eingedrungen seien. Die Aeußerungen Hartmut Ruhigst „Gerne ginge ich nicht aufs Land ... und „Eine Angleichung von Stadt und Land wird es niemals geben.. “ sind von uns jedoch nicht erfunden worden. Auch die Tatsache, daß das 8. Plenum schlecht von den Freun den studiert wurde, muß erneut an geführt werden. Zu diesen Fragen hätten wir von den Freunden aus Zschortau eine Antwort erwartet- Die Freunde geben selbst zu, daß es bei Hartmut und anderen Freunden noch Unklarheiten gibt, die noch ge klärt werden müssen. Eben bei der Klärung dieser Unklarheiten, die letztlich Unklarheiten über die sozia listische Entwicklung auf dem Lande sind, wollen wir Euch helfen. So'cne Unklarheiten kommen auch in rerschit.denen Zuschriften zur Le serdiskussion zum Ausdruck. Was haltet ihr von der Meinung der Ger manisten/Slawisten nur drei Jahre aufs I^and zu gehen, also die Zeit, für die sie sich sowieso verpflichtet haben? Die Freundin Christa Göbel von den Juristen ist „nicht abge neigt", aber nicht begeistert. Die Freundin Marieluise Manchen aus der Gruppe Germanisten/Slawisten erklärte in einem Gespräch, sie sei wie auch andere Freunde ihrer Gruppe bereit, aufs Land zu gehen, aber unter der Bedingung, daß es nicht Mecklenburg sei.f!) Bei den Medizinern gibt es Freunde, die nicht bereit sind, ihre Famulatur in einem La-ndkrankenhaus durchzuführen. Veber solche Ansichten und Mei nungen aus anderen Gruppen und Instituten ivollen und müssen wir weiterdiskutieren. Schreibt eure Ansichten zu der Frage „Sollte man aufs Land gehen“ an die UZ. Teilt mit, welche Diskussionen über dieses Problem es in eurer Gruppe gibt!
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