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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Für die Wissenschait, die dem Sozialismus dient! U NI VE RS ITATSZ EITU NG ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG (8d)) DER KARL MARX UNIVERSITÄT 4. JAHRGANG / NR. 20 LEIPZIG, 18. MAI 1960 PREIS 15 PF Unser Glückwunsch den sowjetischen Forschern Nationalpreisträger Prof. Dr. Werner Holzmüller, Physikalisches Institut: Das Ziel künftiger Weltraumfahr ten ist die Erforschung des interpla netarischen Raumes durch bemannte Raketen. Der jetzt erfolgte Start eines so schweren Sputniks durch die Sowjetunion zeigt, daß der Abschuß bemannter Raumschiffe in greifbare Nähe gerückt ist. Man braucht für eine Fahrt in den Weltraum nicht nur eine druckdichte Kabine mit entsprechender Wärme isolation und den erforderlichen Steuer- und Beobachtungsgeräten, Bondern auch Treibstoffvorräte für eine Landung. Soll beim Abbremsen nicht eine übermäßige Erhitzung durch die Luftreibung eintreten, so kann nur durch Triebwerke ent gegengesetzt zur Fahrtrichtung die notwendige Geschwindigkeitsvermin- Zuerst reinen Tisd macen! Mit dem vollen Recht des mtutwil- lig Herausgeforderten und Bedrohten verlangte der sowjetische Minister präsident im Namen seines Volkes und der ganzen friedliebenden Menschheit am Montag in der vor bereitenden Besprechung zur Gipfel konferenz eine klare Stellungnahme vom amerikanischen Präsidenten. Die Aufforderung von Minister präsident Chruschtschow an Eisen hower, sich von dem Spionageflug zu distanzieren und entsprechende Konsequenzen zu ziehen, wenn er nicht die Konferenz um sechs oder acht Monate hinausschieben wolle, ist deshalb so dringend, weil sich eindeutig erwiesen hat, daß die Pro vokation nicht ohne Zustimmung der führenden amerikanischen Politiker erfolgte. Erst am Sonntagabend hatte der amerikanische Vizepräsident Nixon zynisch zugegeben, daß er und der amerikanische Präsident von dem Auftrag des Spionagefliegers wußten, und damit wird auch die Erklärung Herters bekräftigt, daß solche Flüge weiterhin durchgeführt werden sollten. Die USA tragen die volle Verant wortung für die Trübung des politi schen Klimas vor der Konferenz. Deswegen haben sie die ganze Welt gegen sich, angefangen bei ihrem eigenen Volke, daß kaum jemals solch starke Angriffe gegen seine Re gierung richtete wie jetzt; Pakistan, Norwegen und auch Japan prote stierten gegen den Mißbrauch ihrer Territorien für solche völkerrechts widrige Handlungen. Nur Bonn klatscht Beifall. Der amerikanische Präsident aber gab am Montag eine lendenlahme Erklärung ab. Er versprach zwar, es würden keine weiteren Spionage flüge folgen, gleichzeitig versuchte er aber, das Ausmaß der Dreistigkeit und Gefährlichkeit des Spionage flugs zu verniedlichen und sogar der Sowjetunion die Schuld für die Kom plizierung der Lage zuzuschieben. Er zog keine Konsequenzen zur Tilgung der Schuld, die sich die USA auf ge laden haben. Wir wissen heute noch nicht, ob der USA-Präsident den Forderungen der Völker entsprechend sich ein deutig von der Luft-Provokation distanziert oder ob er die Verhand lungen gegenwärtig unmöglich macht. Auf alle Fälle aber — so oder so — wird das Gipfeltreffen stattfinden. Möglicherweise ohne die Repräsen tanten der gegenwärtigen amerika nischen Regierung, denen das amerikanische Volk ihre verständi gungsfeindlichen Provokationen nicht verzeihen wird. Auch unser Volk verabscheut die letzten Piloten des kalten Krieges, die so verbrecherische Anschläge am Frieden verüben. Wir fordern aufrichtige Verhandlungen. Das setzt die strenge Bestrafung der ungeheuerlichen Provokateure im Pentagon, die für den Spionageflug gegen die Verständigung verantwort lich sind, voraus. Denn der Verhand lungstisch muß ein reiner Tisch sein. Helfen wir durch unseren Kampf um die Bändigung des westdeutschen Militarismus mit, reinen Tisch zu machen! derung eintreten. Dabei braucht man für jedes Kilogramm, das zu rückkehrt, etwa 25—35 kg Treibstoff zusätzlich. Da der jetzt gestartete Sputnik über 4,5 Tonnen wiegt, könnte ein gleich schwerer schon jetzt auf die Erde zurückkehren, wo bei das Landegewicht für die unbe schädigte Beobachtungskabine in die sem angenommenen Fall etwa 150 kg betragen würde. Weiterhin ist zu bedenken, daß das Gesamtgewicht der Rakete am An fang einschließlich sämtlicher Treib stoffvorräte unter Zugrundelegung von chemischen Verbrennungsprozes sen für die Strahltriebwerke über 400 t betragen dürfte. Man kann den sowjetischen For schern wieder einmal herzlich gratu lieren. Wir müssen erneut feststellen, daß nur durch eine gemeinsame For schungsarbeit der Chemiker, Phy siker, Mathematiker und Ingenieure in einer sozialistischen Wirtschaft so große Leistungen möglich sind. Prof. Dr. Rolf Emmrich, Direktor der Medizinischen Klinik: Das am Vortag des Pariser Gipfel treffens gestartete Raumschiff stellt eine großartige Leistung der Sowjet union dar. Schritt um Schritt wird es möglich sein, das ersehnte Ziel zu erreichen, eines Tages auch ein be manntes Raumschiff um die Erde kreisen zu lassen. Die sowjetische Raketentechnik ist um einen weiteren Triumph reicher. Prof. H. Bruhn, Prodekan der Fakultät für Journalistik: Der Start des ersten Weltraum schiffes ist nicht nur eine neuer liche große wissenschaftliche und technische Leistung, sondern er ist gerade im rechten Augenblick die richtige Empfehlung, von welchem Geist die Gipfelkonferenz getragen sein sollte. Jeder sieht erneut, welch große Ergebnisse das kollektive Schaffen der sowjetischen Wissen schaftler und Techniker hervorbringt. Das sowjetische Weltraumschiff über Paris sagt damit den westlichen Regierungschefs eindringlich, was alles zum Wohle der ganzen Mensch heit getan werden könnte, wenn sie ihre Kräfte vereinen, um friedlichen Zielen zu dienen. Die Universität Die „Universitätszeitung“ führte mit den Teilnehmern der Kulturkon ferenz des ZK der SED, des Mini steriums für Kultur und des Deut schen Kulturbundes, Genossin Prof. Dr. Hedwig Voegt, Direktor des Instituts für literarische Publizistik und Stilistik an der Fakultät für Journalistik und Genossen Dr. Er hard John, Dozent am Institut für Philosophie, der zugleich in der Re daktionskommission dieser Konfe renz mitarbeitet, ein Gespräch über die Probleme dieser bedeutsamen kulturpolitischen Tagung. Als Hauptanliegen der kulturellen Entwicklung wurde hervorgehoben: 1. Die Kulturkonferenz hat insbe sondere den nationalen Auftrag un serer sozialistischen Kulturrevolution dargestellt. Unsere Entwicklung zur gebildeten sozialistischen Nation er füllt die Träume der größten Huma nisten der Vergangenheit, macht die befreite Arbeiterklasse zum Sach walter der besten Traditionen deut scher Kultur. Damit dient unsere Kulturentwicklung der Rettung der deutschen Kultur vor der Kultur- und Menschheitsfeindlichkeit des westdeutschen Militarismus. 2. Die Richtung unserer kulturpoli tischen Entwicklung wird durch die Bitterfelder Konferenz bestimmt, deren Richtigkeit durch die Kultur entwicklung des letzten Jahres voll bestätigt wurde. Sie schließt die An eignung unseres Kulturerbes durch die werktätigen Massen und die Ent faltung aller schöpferischen Potenzen der Werktätigen in sich ein. Das Ziel dieser Entwicklung ist der allseitig gebildete Mensch und die Ueberwin- Am Donnerstag, dem 12. Mai, sprach im Haus der Wissenschaftler auf einem Klubabend der Hochschulgruppe des Deutschen Kulturbundes Volkskammer- Präsident Dr. Johannes Dieckmann zum Thema: „Was erwarten wir von der Gipfelkonferenz?“ (Einen ausführlichen Bericht darüber finden Sie auf Seite 3) Foto: HBS Ernennungen und Berufungen Das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte: Prof. Dr. med. vet. habil. Hans Bentz zum Professor mit Lehrstuhl für das Fachgebiet Veterinär-Phar makologie und -toxikologie; Prof. Dr. med. vet. habil. Joachim Christoph zum Professor mit Lehr stuhl für die Fachgebiete Kleintier chirurgie und Experimentelle Chirur gie; Prof. Dr. rer. nat. habil. Gerhard Geiseler zum Professor mit Lehr stuhl für das Fachgebiet Physikali sche Chemie; Prof. Dr. rer. nat. habil. Gerhard und gleichzeitig zum Professor mit Lehrstuhl für Theoretische Physik ernannt. Weiterhin wurden ernannt: Prof. Dr. agr. habil. Georg Müller zum Professor mit vollem Lehrauf trag für Bodenkunde und Mikrobio logie; ' Dr. med. Siegfried Kahle wurde mit Wirkung vom 1. Mai 1960 mit der Wahrnehmung einer Professur mit Lehrstuhl für das Fachgebiet Arbeitshygiene an der Medizinischen Fakultät beauftragt und gleichzeitig zum Direktor der Abteilung Arbeits hygiene des Hygiene-Instituts er- Heber wurde nach Leipzig berufen nannt. eine widtige Kulturinstitulion düng jeglicher kultureller Rückstän digkeit z. B. auf dem' Lande. 3. Ein wichtiges Problem für die Entwicklung einer sozialistischen Kunst ist nicht nur die Entfaltung der schöpferischen Potenzen der Werktätigen, sondern auch die enge Verbindung des Künstlers mit dem Leben. Nur so wird die Kultur mit der raschen Entwicklung unserer Ge sellschaft, insbesondere auf dem Lande Schritt halten können. 4. Auf der Kulturkonferenz wurde hervorgehoben, daß die Entwicklung der sozialistischen Kultur eine Ver besserung der Ausbildung der kul turellen Kader im weitesten Sinne des Wortes erfordert. Insbesondere wurde auch direkt die Aufforderung an die Universitäten gerichtet, ihre Möglichkeiten zur Ausbildung hoch gebildeter Kader zu nutzen, wobei der Erziehung der Lehrerstudenten eine besondere Bedeutung zukommt. Vor den Wissenschaftlern steht fer ner die Aufgabe, in kürzester Zeit eine Vielfalt populärwissenschaft licher Schriften auszuarbeiten. Die Kunstwissenschaftler, einschließlich der Aesthetiker, sind aufgefordert, Maßnahmen zu treffen, um die Iso lierung besonders dieser Wissen schaften vom Leben schnellstens zu überwinden. Darum müsse man an der Karl-Marx-Universität unter suchen, wie mit Hilfe aller Fakul täten und Institute die Kulturent wicklung unterstützt werden kann. Genossin Prof. Dr. Voegt. hob hervor, daß die von der Kulturkonferenz ge stellte Aufgabe, überall ein musi sches Klima zu schaffen, in besonde rem Maße für die Universität gelte. Für die Journalisten, Philosophen, Slawisten, Germanisten, Musikerzie her usw. ergeben sich daraus viele Probleme und neue Aufgaben. Hauptaufgabe der Universität sei es, die Lücken zwischen der sich rasch entwickelnden sozialistischen Wirklichkeit und dem Zurückbleiben der Theorie zu schließen. Es sei auf der Kulturkonferenz unter anderem die Forderung erhoben worden, Kurzlehrgänge für schreibende Ar beiter an den Universitäten einzu richten und die Bitterfelder Bewe gung theoretisch und praktisch zu unterstützen. Eine unerläßliche Aufgabe für un sere Universität sei es, eine ständige Auseinandersetzung mit den reaktio nären Theorien aller Schattierungen zu führen. Genossin Prof. Dr. Voegt und Genosse Dr. John waren beson ders davon beeindruckt, daß auf der Kulturkonferenz der neue sozia listische Mensch, vielseitig inter essiert und Träger einer hohen sozia listischen Moral, der die Forderung des V. Parteitages nach dem Sturm auf die Höhen der Kultur verwirk licht, eindrucksvoll nicht nur im Auf treten von Betriebsarbeitern, son dern auch einfacher Genossenschafts bauern und -bäuerinnen aus Meck lenburg sichtbar wurde. Die sozialistische Entwicklung auf dem Lande zu unterstützen, die Kul tur in der vielfältigsten Weise auf dem Dorfe zu entfallen sowie die Studenten so zu erziehen, daß sie nach Abschluß ihres Studiums auch in solchen Gebieten wie Mecklenburg arbeiten, um sich dort bei der Voll endung der sozialistischen Kultur revolution einzusetzen, das müsse ein dringliches Anliegen der Universität sein. (Fortsetzung Seite 2) A 1s Teilnehmer des Gespräches Ai zwischen Leipziger und Marbur ger Studenten, das auf Einladung des „Ringes freier Studenten“ vom 6. bis 11. Mai 1960 in Marburg stattfand (näheres sowie Wortlaut des Kom muniques siehe auf Seite 3 —< d. Red.), möchte ich einige erste Gedanken über das Treffen mit» teilen. Im Marburger Gespräch ging es um die Lebensfragen unserer Nation. Ein jeder von uns elf Leipzigern brannte darauf, diese Fragen im Bewußtsein der hohen Verantwortung der studie renden Jugend in beiden deutschen Staaten mit den Marburger Kommi- litonen gründlich zu beraten. T as Gespräch kam gegen den er- — bitterten Widerstand der Ver ständigungsgegner aller Schattierun gen zustande. Während schon in der usaurmnusuneueumssuunuranuuuuzruuEwwEIuUIaIIIIIIII Im Zeichen der Gemeinsamkeiten Von Hans Poerschke Marburger Jugendherberge eifrig disktutiert wurde, beglückte der „Bund Neudeutschland“ (aus alt mach neu!) die Marburger Studentenschaft mit einem Flugblatt, in dem er gräß liche Verwünschungen gegen die „Kontakte mit Zonenfunktionären“ ausstieß. Am letzten Gesprächstag erschienen dann noch etliche kalte Krieger in persona, um die Gespräche erfolglos enden zu sehen. Sie wurden bitter enttäuscht. Am Verständigungswillen von Studenten. aus beiden deutschen Staaten schei terte jede Hetze und Verleumdung. Die kalten Krieger setzten auf die widersprüchlichen Auffassungen der Studenten aus Ost und West. Solche Auffassungen gibt es, besonders auf dem Gebiete der Gesellschaftsord nungen und der Weltanschauungen. Aber in der Diskussion um die ent scheidenden Lebensfragen der deut schen Nation, um die Sicherung des Friedens in Deutschland, um Ver zicht auf atomare Rüstung und voll ständige Abrüstung in beiden deut schen Staaten, traten diese Differen zen in den Hintergrund, sie wurden zurückgedrängt durch die starken Gemeinsamkeiten der deutschen Stu denten, vor allem durch ihr gemein sames Interesse an der friedlichen Zukunft unserer Nation. Darin liegt vor allem die Bedeu tung der Marburger Zusammenkunft. Studenten aus beiden deutschen Staaten taten, wenn auch zunächst in kleinem Kreise, die ersten Schritte auf dem einzigen Wege, der die fried liche Lösung der nationalen Frage er möglicht, dem Wege der Verständi gung. Vielerorts wurden diese Schritte mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Das Eis beginnt zu brechen. Die im gemeinsamen Kommunique sehr richtig als notwendig charak terisierten Gespräche auf der Grund lage des offiziellen Kontakts zwi schen dem „Ring freier Studenten“ der Philipps-Universität Marburg und der FDJ-Organisation unserer Universität werden ihre Fortsetzung finden nicht nur in der Weiterfüh rung des Gesprächs zwischen An gehörigen unserer beiden Universi täten. Wie der Besuch der Heidel berger Professoren in Leipzig, so brachte unser Besuch in Marburg für alle Angehörigen von Universitäten und Hochschulen in beiden deutschen Staaten erneut den Beweis: Wir kön nen und wir müssen uns verständi gen. TJ nsere Aufgabe besteht darin, • weiterhin eindringlich und über zeugend den westdeutschen Mili tarismus zu entlarven, über dessen Gefährlichkeit sich heute noch viele westdeutsche Kommilitonen Illu sionen machen. So wird aus den er sten Keimen der Gemeinsamkeit die feste Kampfgemeinschaft gegen die Bonner Atomkrieger wachsen. Das ist der Deutschlandplan des Volkes in Aktion. Das Marburger Gespräch bewies wiederum eines: Man sieht auf die DDR. Immer wieder ließen westdeut sche Kommilitonen erkennen, welch große Hoffnungen sie in den raschen Aufstieg unserer Republik setzen. Das ist für uns eine große Verpflich tung, das verlangt von uns noch grö ßere Anstrengungen für die Lösung der Aufgabe, die wir uns gestellt ha ben: in sozialistischer Gemeinschafts arbeit mit höchsten Forschungs- und Studienleistungen die Ueberlegen- heit der dem Frieden dienenden so zialistischen Wissenschaft zu be weisen.
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