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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1982
-
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Band 1982
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E ine Novität wird die Gustav Kiepenheuer , Verlagsgruppe Leipzig zur Internationalen Buchkunstausstellung (iba) vor legen. Die junge Buchkünstlerin Barbara Cain hat Jean Cocteaus Text „Die geliebte Stimme“ typo graphisch so inszeniert, daß sie überraschende Möglichkeiten des Fotosatzes demonstriert. Ver lagsleiter Roland Links kom mentierte das Experiment: „Da mit möchten wir mehr als nur Aufmerksamkeit erregen; denn ich meine, wir als Verlag müssen uns auch auf die Bedingungen der Polygraphie einstellen. Wir wol len nicht Kunst an sich machen, sondern erproben, wie wir uns den vielfältigen Möglichkeiten des modernen Druckens, dem Rollenoffset und anderen anpas sen können, ohne daß die Schön heit und die Handlichkeit des Sensationen der Buchkunst von gestern und heute Kiepenheuer Verlags gruppe mit Novität zur iba Buches verlorengehen.“ Er ver wies dabei auf die großen Buch kunsttraditionen, die zum Bei spiel der Insel- und Kiepenheuer Verlag haben. Für Insel arbeiteten unter an derem Heinrich Vogeler, Thomas Theodor Heine, Aristide Maillol, Franz Masereel. Unter Leitung von Anton Kippenberg kamen in diesem Verlag bereits 1913 eine faksimilierte Ausgabe der Guten berg-Bibel und neun Jahre spä ter Bachs „Matthäus-Passion“ heraus. Eine weitere Buchkunstsensa tion war 1927 die Manessische Handschrift, deren Bilder später auch als Insel-Bändchen verwer tet wurden. Gustav Kiepenheuer brachte bereits 1917 „Das Kunst blatt“ heraus, edierte die „Schaf fenden“ und eine stattliche An zahl Monographien lebender Künstler, die mit Kokoschka und Lehmbruck begannen, mit Cha gall, Klee und anderen fortge setzt wurden. „Mut und Weitblick gehörten dazu, denn damals waren diese Künstler noch nicht berühmt. Auch was die Literatur anbe langt, war Kiepenheuer ein Ent decker. Kaiser, Toller, Brecht, Arnold Zweig, Anna Seghers und viele andere veröffentlichten hier“, sagte Roland Links. Diese Traditionen setzt die Verlags gruppe unter anderem mit ihren Goethe-Editionen fort, die dem 150. Todestag des Dichters gewid met sind und für die Goethe- Sonderausstellung der iba einge reicht werden. Es sind dies ein Faksimile seines „Reise-, Zer- streuungs- und Trostbüchleins“ sowie „Briefe aus Italien“ und „Goethe in Leipzig“. Zu letzteren Bändchen hat Karl Georg Hirsch neun Holzschnitte geschaffen. Die Leipziger Verlagsgruppe, die seit fünf Jahren besteht, wurde beim diesjährigen Wett bewerb der „Schönsten Bücher der DDR“ unter anderem für ihre von Lothar Reher neugestal tete „Gustav Kiepenheuer Büche rei“ ausgezeichnet. Der Berliner gehört mit Hans-Joachim Walch, Gert Wunderlich. Walter Schiller und Angelika Kuhrt zu jenen, die sich um die Buchkunst dieser Verlagsgruppe verdient machen. (ADN) Kulturelles kurz Kulturwettstreit der Journalisten Der Kulturwettstreit des 1. Stu dienjahres der Sektion Journali stik fand vor einigen Tagen im Feierabendheim in Lößnig statt. Die Programmgestaltung > war recht ausgewogen und vielseitig. Trug es zum einen dokumentari sche Züge, wurden andererseits theaterhafte Darstellungen gebo ten. Die Seminargruppe 16. eine ..Mischung“ aus zukünftigen Rundfunk- und Fernsehjournali sten, war mit der Aufführung ih rer Szene zum Thema „Warum bin ich Soldat der NVA?“ nicht zu übertreffen und gewann den Wettstreit vor den Seminargrup pen 15 und 13. Mario Rietz «Goethe als Zeichner* Aus Anlaß des Erscheinens der Publikation „Goethe als Zeich ner“ zum 150. Todestag Johann Wolfgang v. Goethes spricht am 16. März, 20 Uhr, in der Leipzig- Information Dr. Wolfgang Hecht von den . Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassi schen deutschen Literatur in Wei mar zum gleichen Thema. Die Veranstaltung wird vom VEB E. A. Seemann Verlag und der Ortsvereinigung Leipzig der Goe- thegesellschaft in Weimar getra Ästhetische Erziehung ist keine Ermessensfrage - sie ist eine wichtige Aufgabe Von Dr. Max Wollny, Leiter der Hauptabteilung Kultur der KMU I n den Beschlüssen der SED'ist be sonders seit dem VIII. Parteitag immer wieder betont worden, daß unsere Partei die Künste in ihrer und Freude bereiten, befähigen sie sie in ihrer gesellschaftlichen deter minierten Wirkung, den Sinn unse besonderen ästhetischen Eigenart und Wirkungsweise achtet und för dert. Ohne Vollständigkeit erreichen,zu wollen, seien einige - wesentliche Komponenten der Unersetzbarkeit der Künste und ihre Inbesitznähme durch die Angehörigen der Hoch schulen artikuliert: Die Künste lassen den Leser, Hö rer, Zuschauer, usw. an Dingen, Pro zessen, Ideen, Gefühlen, Stimmun gen usw. teilhaben, die der einzelne aus zeitlichen, räumlichen u. a. Grün den nicht selbst unmittelbar erleben kann. Somit eröffnen die Künste dem Rezipienten Bereiche mensch lichen Seins, die vorstell- und nach vollziehbar und im Verinnerlichungs prozeß nach- oder neu erlebbar sind. Damit gewinnt die einzelne Persön lichkeit Reichtum an Beziehungen zur Realität. In den Werken der einzelnen Künste entfaltet sich ein mannigfaltig gegliedertes Bild menschlicher schöpferischer Poten zen. Die Rezipienten empfinden und begreifen sich im Prozeß des künst res Lebens tiefer zu erlassen. Damit können die Künste eine wesentliche Voraussetzung für soziale Aktivitä ten sein. Generell ist noch gegen das weitverbreitete Vorurteil anzukämp fen, daß der Mensch zum Genuß und zum Vergnügen gelangen könne, ohne ein Minimum an Arbeit einzu setzen. Indem die Künste in spezifischer Art und Weise Realität widerspie geln, sind sie für aktuelle Lebens prozesse relevant. Damit sind die Künste nicht nur für die Ausprägung des Urteilsvermögens über Kunst, sondern auch in bezug auf Lebens prozesse bedeutsam. weisen auch auf die Möglichkeit, Haltungen mitzuprägen, die für uns als menschliche Qualitäten soziali stischen Verhaltens für die weitere Gestaltung unseres sozialen Lebens und Zusammenlebens unverzichtbar sind. Die Künste können aber eine D ie nachhaltigsten persönlichkeits- bildenden ■ Wirkungen werden für die überwiegende Mehrheit der Studenten sowie für die beteilig ten Wissenschaftler nachweislich innerhalb der praktischen kunstaus übenden Tätigkeit erreicht. Die aktiv Mitwirkenden zählen in der Regel nicht nur zu den fachlich Besten, sondern sind auch künst lerischen und kollektiven Wer ten gegenüber aufgeschlossen. Diese ermöglichen es ihnen, Vorbild zu sein. Wesentlich ist dabei der Sach verhalt, daß diese Studenten und Wissenschaftler über Jahre in das gesellschaftliche Leben dieser Volks kunstkollektive integriert sind und in und mit ihnen wirksam werden. Dem verantwortungsbewußten re zeptiven Umgang mit den Künsten kommt keine geringere Bedeutung zu. Ihm sind kaum Schranken ge setzt. Die Vorbildwirkung der Hoch schullehrer ist auch in diesem Be reich die entscheidende Vorausset zung für entsprechende Haltungen der Studenten und Nachwuchs wissenschaftler. Es gibt Hochschul lehrer, die ihre Verantwortung für die . ästhetische Bildung und Er ziehung der Studenten wahrnehmen, indem sie innerhalb Ihrer Vor lesungen eigenes Kunsterleben nach drücklicher werten, bzw. zwischen Kunsterlebnis und Wissenschafts gegenstand (und umgekehrt) Verbin dungen herstellen. Viele KMU-Angehörige wirken im Akademischen Orchester unserer Universität mit und leisten dort eine achtenswerte künstlerische Arbeit. Foto: UZ-Archiv In den nächsten Jahrzehnten stellt sich die Frage nach dem Wert so zialistischer Lebensgrundlagen für das individuelle Leben immer uni versaler als bisher. Zugleich fordert uns die internationale Klassenaus einandersetzung um 'die Sicherung der Lebensgrundlagen der Mensch heit eine ständige Vertiefung unse rer Wertvorstellungen ab. schöpferische, gedanklich-reflektie- rende wie experimentell-ver- ändernde Einstellung der Menschen zu sich selbst und . zu ihrer Umwelt stimulieren, wenn sie über ihr gan zes ästhetisches Wesen wirken kön nen. Deshalb ist die ästhetische Er ziehung, die die Ausbildung der Fähigkeit, Kunst zu verinnerlichen und erleben zu können, einschließt, nicht eine Ermessensfrage, sondern ein notwendiger Bestandteil der an den Hochschulen zu bewältigenden Aufgaben. lerischen Erlebens ais Persönlichkei ten, die diesen Reichtum nicht nur. wahrnehmen, sondern auch denkend und fühlend verarbeiten und werten und durch ihn zu eigener Produkti vität angeregt werden. I ndem die Künste auf Denken und Fühlen zugleich wirken, sind sie nicht nur ein Ausgangspunkt für schöpferisches Verhalten, sondern können zugleich auch wesentlich zur Festigung des Erbe- und Traditions verständnisses und -bewußtseins bei tragen und. somit staatsbürgerlichen Stolz stabilisierend beeinflussen. Auf spezifische Weise vermitteln die Künste Kenntnisse und Erkennt nisse, die für die Ausprägung sozia listischen Geschichtsbewußtseins un entbehrlich sind, da sie als Träger erlebnishaft gewonnener Einsichten und Wertorientierungen persönlich keitsbildend wirken. Die Künste qualifizieren die Er lebnisfähigkeit. Damit entwickelt und vertieft sich das Vermögen zum Nach- und Mitempfindenkönnen. Die Fähigkeit, Anteil nehmen zu können, ist eine wesentliche indivi duelle Voraussetzung, um sich nicht formal, herzlos, bürokratisch zu ver halten. Indem die Künste die Menschen anregen und erregen, ihnen. Genuß U nersetzbar sind die Künste auch unter dem Blickwinkel, daß der Verinnerlichungsprozeß der Re zipienten, die selbst über 'einen be stimmten- Entwicklungsgrad an ge sellschaftlich determinierter Lebens erfahrung, Weltanschauung und Kunsterfahrung verfügen, das. Be dürfnis nach Meinungsaustausch frü her oder später weckt. Nicht zuletzt darf gerade an den Hochschulen der politische Aspekt nicht aus den Augen verloren wer den, der darin besteht, daß vor al lem von bestimmten herrschenden Kreisen der BRD ständig versucht wird, auch die künstlerische Kultur als Vehikel ihrer revanchistischen Politik zu benutzen, und daß die da für von ihnen angewandten Me thoden immer raffinierter werden. D iese angedeuteten Gesichts punkte wirken im Rezeptions prozeß natürlich unterschiedlich stark und bilden keine Parität. Sie verdeutlichen jedoch, daß uns mit den Künsten in der Multivalenz und Polyfunktionalität ihrer Wirkungen nicht nur ein schier unerschöpfli ches Reservoir zum nachhaltigen Erlebnis von Maßstäben für Gutes, Wahres und Schönes (natürlich auch Schlechtes, Falsches, Häßliches usw.) zur- Verfügung steht, sondern ver E s arbeiten z. B. auch viele FDJ- Studentenklubs, die nicht nur dem Freizeitbedürfnis nach Un terhaltung und Geselligkeit Rech nung tragen, sondern zugleich ernst haft kulturell-ästhetische Aspekte in ihre Tätigkeit einbeziehen und da mit auf sozial-schöpferisches Ver halten Einfluß nehmen. An jeder Hochschule gibt es Einzelpersönlich keiten und einzelne Kollektive, die künstlerischen Interessen nachgehen und oft gerade deshalb zu sozial- schöpferischen Aktivitäten gelangen. Aus solchen Kenntnissen werden aber gegenwärtig noch nicht in ge nügendem Maße weiterführende Fragestellungen abgeleitet, die uns befähigen, alle zu erreichen. Wir werden dieser Problematik nicht gerecht, wenn wir die damit verbundenen Fragen lediglich in den Freizeitbereich „delegieren“ und uns mit den „Vorzeigekollektiven“ zu friedengeben, in denen Bedürfnisse nach künstlerischem Erleben bereits entwickelt sind. Wenn der Lehrende will, wird er auch in den Vorlesun gen, Seminaren, Übungen Gelegen heit finden, die ihm zur Ausbildung und Erziehung anvertrauten jungen Menschen für künstlerische Erleb nisse und Entdeckungen zu be geistern und somit ihre Haltung we sentlich mitzuprägen. Am 30. April, 19.30 Uhr, im Haus der heiteren Muse beim 5. Solidaritätst konzert dabei - die ungarische Tanzgruppe des Ensembles „Solidarität 1 . Csardas, Verbunk usw. Wer von uns denkt nicht, wenn er das Wort Ungarn hört, an scharfen Paprika, süßen Tokaier, schwermütige Zigeunermusik, dunkelhaarige Mädchen und feurige Tänze? In unserer Tanzgruppe gibt es aber auch blonde Ungarinnen. Die vier Mädchen, die heute der Gruppe angehören, studieren an den Sektionen Germanistik/Lite- raturwissenschaft und Kunst- und Kulturwissenschaften. Zu einer Zeit, da die früher zahlen mäßig stärkere Gruppe schon lange ihre nationalen Volkstänze aufführte, war es für die Mäd chen schwer, talentierte Tänzer unter den Studenten zu finden; Mit Hilfe ihres Jugendverbandes gelang es ihnen, unter den unga rischen Arbeitern interessierte Männer für den Tanz zu gewin nen. Seitdem proben in der Gruppe Studenten.und junge.Ar beiter gemeinsam. Die Anstren gungen haben sich gelohnt, und die KMU-Angehörigen können sich am 30. April zum 5. Solida ritätskonzert von den Ergebnis sen überzeugen. Im Ensemble kollektiv ist der ungarische „Stocktanz“ schon legendär. Der Tanz „Tape“ besticht durch die Anforderungen, die an Exaktheit und Tempo gestellt, werden. Was können die Tänzer nicht alles mit ihren Stöcken machen? Der Solotanz „Pontozo“, von unserem Peter dargeboten, erinnert an eine spontane Improvisation eines übermütigen jungen Schä ferburschen. Diese Tänze haben jenes „Feuer“, das man den Un- garn nachsagt. Wie und wann aber lernen die Studenten und Arbeiter diese schönen Tänze? Wer bringt die Ideen und die Musik dafür? In jedem Semester führt unser En* semble ein Probenlager durch, in dem die Mitglieder ihr neues Repertoire einstudieren und pW' ben können. Für unsere Ungarn kommt der Choreograph Miklos Manninger aus Budapest. Er ar beitet schon einige Jahre mit der Gruppe und bring die Ideen und Musiken mit. Im Probenlager werden dann die Tänze angelegt und die Schrittkombinationen und Bewegungsabläufe trainiert. Das bedeutet für die Tänzerinnen und Tänzer, acht Stunden täg lich tanzen. Aber nur durch reichlichen Schweiß, der im La ger fließen muß, und durch eine regelmäßige Probenarbeit in der Zeit zwischen den Probenlehr gängen kann das hohe Niveau erreicht und beibehalten werden. Wann aber finden Studenten und Arbeiter, die im Dreischichtrhyth mus bei Kirow arbeiten, Zeit für gemeinsame Proben? Meistens bleibt nur ein Sonntag, an dem sie sich im Beyer-Haus treffen. Reicht das aber aus, um die Tänze mit jener „Leichtigkeit darzubieten, die virtuosen Lei stungen eigen ist? Überzeugen Sie sich am 30. April im Haus der heiteren Muse! Dagmar Schade«’ Ausstellung in der Galerie der mb Bis zum 31. März zeigt die Galerie „barbakane" Bilder ds jungen Korl Marx-Städter Malers und Kandidaten des VBK der DDR, Scheffler. Ab strakte Sehweisen sind uns fremd, auf ungegenständliche Formen ästhe tisch zu reagieren, haben wir nicht gelernt. So wird mancher Betrachter kopfschüttelnd Weggehen und die Frage nach der Berechtigung eines künstlerischen Anspruches stellen. Abstrakte Kunst, 1910 von Kandins. theoretisch begründet, wirkt über psychophysische Prozesse und historisch 0 Erfahrungen des Rezipienten als Vermittlung von Ausdruck und Stimmung durch Form und Farbe. Das Schaffen Schefflers versteht sich als Beschält 1 ’ gung des Künstlers mit Material und Fläche als Arbeitsgegenstand und -mittel. Farben und Formen als Träger von Symbolen charakterisieren dor gestellte Porträts und Gruppen. Sie sollen Wesentliches - Eigenschaften, Stimmungen, Gefühle — verdeutlichen; für den Betrachter keine leichte, abe interessante Aufgabe. Abstrakte Malerei ist wenig populär; Scheffler« 1 zur Auseinandersetzung mit konventionellen und davon abweichende 11 Sehweisen provozieren. Foto: Müller Eine reife Leistung, die das Publikum begeisterte Leipziger Universitätschor sang Badis Johannes-Passion E s war ein Genuß für die Ken ner Bachscher Musik, und glei chermaßen für jene Zuhörer, die die Musik des großen Komponisten „einfach nur" lieben. Am letzten Tag des Monats Februar bot der Leipziger Universitätschor unter Leitung von Universitätsmusikdi rektor Prof. Dr. Max Pommer die Johannes-Passion. Innerhalb von nur vier Monaten war das das vierte große Konzert allein an der Universität, das dieser Chor gab. Nach der hervorragenden Interpre tation von Orffs „Carmina Bura- na“ — gemeinsam mit den Chören des Fachbereiches Musikwissen schaft und des Ensembles „Pawel Kortschagin“ — im Neuen Gewand haus, der Kantate „Wie liegt die Stadt so wüst“, von Mauersberger anläßlich der Friedensmanifestation der Kultur schaffenden der KMU am 9. Dezember und der eindrucksvol len zweimaligen Darbietung des Weihnachtsoratoriums, nun die Johannes-Passion, die hohe Anfor derungen an die Sänger stellt. Es sind die Vorgänge des Verrats, der Gefangennahme, des Verhörs, der Geißelung und der Kreuzigung Je sus Christus, die dem Werk seinen Inhalt geben und die von altersher auch in der Musik dargestellt wer den. Vier Fassungen schuf Bach von seiner Johannes-Passion, die nun seit acht Jahren von unserem Universitätschor alljährlich gebo ten wird. Und das in einer ergreifenden Art und Weise, die auch neben der Interpretation durch professionelle Chöre bestehen kann. Das, was Gerd Rienäcker im Programm als das Spezifische für die Chorsätze darstellt, nämlich, daß sie ein wah res Inferno des Hasses, der Gemein heit und der wilden Anklage“ ver anstalten, vermögen die Sängerin ¬ nen und Sänger wahrhaftig zu ma chen. Max Pommer’ verstand es mei sterhaft, durch seihe Einstudierung die Infamie, die in der Chorfuge „Wir haben ein Gesetz“ waltet, durch den Chor'deutlich werden zu lassen. Eindringlich wurden desgleichen die. leisen Töne gesun gen. Eine reife 1 Leistung. Überzeugend auch; wieder die So listen, die man z. T. schon zum „Stamm“ des- Chores zählen kann. Gothart Stier — bekannt u. a. als Solist in der Aufführung des Weih- nachtsoratöriums und der „Carmi na Burana“ — gestaltete einen ener gischen, selbstbewußten und über zeugenden Jesus. Den Part des Evangelisten hatte Albrecht Lepe- tit (Tenor) übernommen, und er verstand es ausgezeichnet, das Ge schehen, das -sich um das Ereignis der Kreuzigung rankt und das vorn Chor nur angedeutet wird, entspre chend darzustellen. Audi die Leistungen der beiden Solistinnen müssen erwähnt werden. Heidi Rieß überzeugte mit ihrem war men, eindringlichen Alt und Adel heid Vogel vermochte mit ihrem klaren Sopran die Zuhörer in ih ren Bann zu ziehen wie auch Gott hold Schwarz, der die Baßarien übernommen hatte und Thomas Mehnert (Baß), der den Pilatus sang. In bewährter Weise begleitete das Neue Bachische Collegium mu- sicum Chor und Solisten und hatte somit ebenfalls erheblichen Anteil an dem beeindruckenden Erlebnis, das jenen bereitet wurde, die der Einladung in die Nikolaikirche ge folgt waren. Gudrun Schaufuß gen,
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