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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1982
-
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Band
Band 1982
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6 KULTUR 19. Februar 1982 UZ/07 25 Berichte von Dichtern im Exil „Mensch auf der Grenze“ hat' Herausgeber Fritz Hofmann sei nen Band mit fünfundzwanzig Erzählungen genannt, die im an tifaschistischen Exil entstanden sind. Zu einer Zeit, da in Deutsch land jedes freie Wort erstickt wurde und die Schriftsteller in fremden Ländern Zuflucht su chen mußten, gaben sie, und das belegen die in diesem Buch ver tretenen Autoren, Auskunft von ihren Sorgen und Bemühungen für ein anderes, ein besseres Deutschland. Sie warnten trotz aller Unterschiede in politischen und künstlerischen Überzeugun gen vor dem faschistischen Drit ten Reich und erzählten von ih rer Liebe zur Heimat, von der Hoffnung auf Heimkehr in das Land ihrer Geburt. Und immer wieder artikulieren sie in diesen zwischen 1933 und dem Ende der vierziger Jahre entstandenen No vellen auch den Widerstand ge gen die Naziherrschaft, das Be sinnen auf kulturelle Traditionen des deutschen Volkes. Aufgenommen wurden in den im Verlag der Nation erschiene nen Band (525 Seiten: 17,50 Mark) u. a. Arbeiten von Ulrich Becher, Oskar Maria Graf, Fritz Erpen beck, Wolfgang Langhoff, Alfred Polgar, Anna Seghers, Lion Feuchtwanger, Arnold Zweig, Bodo Uhse, Stefan Zweig, Joseph Roth. Johannes Wüsten, Bertolt Brecht, Egon Erwin Kisch, Franz Werfel, Willi Bredel und Fried rich Wolf. In einem ausführlichen Nach wort geht der Herausgeber auf Probleme und Gemeinsamkeiten der Exilschriftsteller, auf die be sonderen Bedingungen ihres Schaffens detailliert ein. Erscheint im Militärverlag „Reiter aus der Legende“, her ausgegeben von Nadeshda Lud wig: aus dem Russischen. Der Band ist dem 65. Jahrestag der Großen Sozialistischen Okto berrevolution gewidmet und ver- einigt Erzählungen bekannter so wjetischer Schriftsteller aus den 20er Jahren sowie dokumentari sche Berichte, die überwiegend zum ersten Mal in deutscher Sprache erscheinen. Die Helden der Erzählungen von Malyschkin, Schamjakin, Babel, Upits setzen sich z. T. noch gefühlsmäßig, z. T. schon mit wachsendem Ver ständnis für die Sache der Roten Armee ein. Issakow zeichnet in einem erregenden Bericht die Herausbildung eines neuen Typs von Matrosen und Offizieren nach. Die Schilderung Kassirskis fügt dem Bild über die berühmte Reiterarmee Budjonnys Bemer kenswertes hinzu. Zwölf Beiträge vermitteln ein plastisches Bild vom kampferfüllten Geschehen der Revolution, des Bürgerkrie ges und der Intervention gegen den jungen Sowjetstaat. fruchtbar zu Zielstellung der mit über ihre Kulturbundarbeit machen. Eine etwas andere und Arbeitsweise liegt Die Wirkungsgruppe an der Päd agogischen Hochschule orientiert sich auf die literaturpropagandistische Arbeit und entwickelte dazu u. a. eine Reihe mit dem Titel „Mit Schriftstellern im Gespräch“, die jährlich 3 bis 4 Veranstaltungen um faßt. Auf ähnliche Weise versuchen die Leitungen aller Wirkungsgrup pen, das Ausbildungs- und For schungsprofil ihrer Hochschule für 61 Gruppen aus 37 Ländern nehmen am Festival des politischen Liedes in Berlin teil. Zu ihnen gehört auch die Gruppe „Radio Maputo aus Mocambique. Foto: ZB/Dachwitz Die Hochschulgruppe des Kultur bundes, zu deren Organisation auch die Wirkungsgruppe an der Karl- Marx-Universität gehört, führte am 28. Januar im Alten Rathaus ihre Delegiertenkonferenz durch. Der Vorsitzende der Hochschul gruppe, Prof. Dr. Karl Czok, gab in seinem Rechenschaftsbericht einen Überblick über die Tätigkeit der Leitung der Hochschuigruppe seit der letzten Mitgliederhauptversamm lung vor zwei Jahren und schätzte die Arbeit der ihr angehörenden Wirkungsgruppen an den Hochschu len sowie der anderen Organisations einheiten ein. So könnten in den letzten vier Jahren an fünf Hoch schulen Wirkungsgruppen des Kultur bundes gegründet werden wodurch das kulturpolitische Anliegen der Hochschulgruppe an diesen Einrich tungen wesentlich, besser zum Tra gen kommt. Es besteht vor allem darin, Hochschullehrer. wissen schaftliche Mitarbeiter, . junge Wis senschaftler, Studenten und, Ange stellte sowie interessierte Bürger des Territoriums zu Gesprächen über aktuelle Themen, aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur zusam- menzuführen und nicht nur zwi schen diesen Interessenten an der jeweiligen Hochschule sondern auch zwischen den Vertretern der ver schiedenen Hochschulen das Gespräch und den Meinungsstreit zu fördern. Das ist ein hochgestecktes Ziel und bedarf, wie Prof. Dr Czok be tonte, der weiteren Gewinnung von Mitgliedern des Kulturbundes auch an der KMU und hierbei besonders aus den Reihen der jungen Wissen schaftler. Allein die Verdopplung der Mitgliederzahl der Hochschul gruppe in den letzten zwei Jahren auf fast 700 Mitglieder erfordert neue Überlegungen zur Ausrichtung und Koordinierung der inhaltlichen Arbeit und zur Zusammenarbeit mit den entsprechenden Partnern auf staatlicher Ebene und den gesell schaftlichen Organisationen an den Hochschuleinrichtungen. In der anschließenden Diskussion stellten die Vertreter aller Wir kungsgruppen das Prof;) ihrer Ver anstaltungstätigkeit vor. Prof. Dr. Hella Brock, Vorsitzende der Wirkungsgruppe an der KMU, betonte besonders das Anliegen der regelmäßig stattfindenden interdis ziplinären Gespräche im Haus der Wissenschaftler, die von natur- und gesellschaftswissenschaftlichen The men über Kunst und Literatur bis hin zu Fragen der Erbe- und Tradi tionspflege an der KMU reichen. Gespräch und Meinungsstreit zwischen Hochschulen fördern Hochschulgruppe Leipzig des Kulturbundes zog Bilanz 200 Mitgliedern größten Organisa tionseinheit der Hochschulgruppe, dem Freundeskreis Orgel, zugrunde. Sein Vorsitzender Klaus Gernhardt, Mitarbeiter des Musikinstrumenten- Museums der KMU, legte Rechen schaft über die seit Gründung im Januar 1981 durchgeführten Veran staltungen ab und gab einen Über blick über die vielversprechenden Vorhaben des Jahres 1982. die von den sehr interessierten Mitgliedern bereits zustimmend aufgenommen wurden. Zu den gewählten Mitgliedern der neuen Leitung gehören von Seiten der KMU: Prof. Dr. Peter Schwartze, Direktor- des Carl-Ludwig-Institutes für Physiologie und Abgeordneter des Kulturbundes in der Volkskam mer. Prof. Dr. Günter Gebhardt, Sektion TV. Prof. Dr. Hella Brock und Dr. Michael Rammler, beide Sektion Kultur- und Kunstwissen schaften. Doz. Dr. Paul Rother, OA Dr. Wolfram Behrendt, MR Doz. Dr. Volker Görisch, Doz. Dr. Irmgard Lorenz, alle Bereich Medizin, Dr Jörg Kärger, Sektion Physik. Doz Dr. Lucia Heine, Sektion TAS, Dr Werner Fläschendräger, Sektion Ge schichte, Christine Börner, Jugend- und Studentenzentrum Moritzbastei Dr., Karl-Heinz Schwabe. Sektion Philosophie. Zum Vorsitzenden der Hochschul gruppe wurde erneut Prof. Dr. Karl Czok gewählt, der diese ehrenamt- licne Funktion bereits 20 Jahre lang ausübt. ö Die nächsten Aufgaben der Hoch schulgruppe bestehen in der Vorbe- reituns und Durchführung der „Tage der Wissenschaft und Kultur“ in der Bezirksorganisation Leipzig des Kul turbundes vom 17. 4. bis 15. 5 1982 in deren Rahmen der zweite Treff * punkt Junge Intelligenz Leipziger Hochschulen“ geplant ist, undder Durchsetzung der Vorhaben ihres Aktionsprogrammes bis zum X. Bun deskongreß des Kulturbundes. Karin Gnielka „Dienstags in der 19“ — Unter die sem Titel konnten Studenten und Mitarbeiter der Universität im Hör saal 19 bereits die verschiedensten kulturellen Darbietungen erleben. Der Leipziger Synagogalchor, der übri gens der einzige' Konzertchor seiner Art in Europa ist, war für viele ein ungewohntes Musikerlebnis. Schon nach den ersten Takten dieser. Mu sik, die einst den synagogalen Riten eine höhere Weihe verleihen sollte, hatte der Chor unter Leitung von Kunstpreisträger Helmut Klotz das Publikum in seinen Bann gezogen. Rudolf Riemer das ironische Klage lied eines Mannes, der weinend auf einem Stein sitzt, weil ihm nichts so recht gelingen will. Die Perfektion der Darbietung ist erstaunlich, wenn man weiß, daß es sich hier um einen Amateurchor — 4 KMU-Angehörige sind dabei — handelt. „Wir stellen an das Niveau unserer Auftritte die gleichen An forderungen wie professionelle Klangkörper“, sagte Helmut Klotz. Die Resonanz beim Publikum be weist, daß sie diesen Ansprüchen ge Synagogenmusik und Folklore erklang im Hörsaal 19 Leipziger Synagogal-Chor bot eindrucksvolles Programm AmSonntagbegann in Berlin dasFestival des politischen Liedes Mit dabei: Gruppe „unicum" Es ist erstaunlich, welch frische Poe sie die über Jahrhunderte bewahr ten Kunstwerke noch heute besitzen. Der Klangreichtum der Synagogen musik und die stimmliche Kraft des Chores ließen an Meisterwerke der Oper denken. Mit besonderem Bei fall nahmen die Zuhörer die Auf tritte der Solisten Jitka Kovarikova (Sopran), Helmut Klotz (Tenor) und Rudolf Riemer (Bariton) auf. Während im ersten Teil des Kon- zerte.s Synagogenmusik erklang, wa ren im zweiten Teil hebräische Ge sänge und jiddische Folklore zu hö ren. Die von Werner Sander und Friedbert Groß bearbeiteten Lieder beeindruckten durch den tief ver wurzelten Humor und die Lebens freude dieser Volksmusik. So singt recht werden. Auftritte Z: den Chor tagen der Deutschen Staatsoper in Berlin, im Dresdner' Kulturpalast sowie im neuen Gewandhaus gehör ten zu den Höhepunkten in der Ar beit des Chores. Mit der Interpretation von für Konzerte aufgearbeiteter Synagogen musik sowie der Folklore will der Chor gleichzeitig zur Erhaltung die ses Kulturgutes beitragen. In diesem Jahr wird der unter der Leitung von Werner Sander aus dem Leipziger Oratorienchor hervorgegangene Klangkörper aus Anlaß seines 20- jährigen Bestehens eine Schall platte produzieren. Klaus Engelhardt Drushba-Trasse (1976). Im Folge jahr nahm sie am Pressefest der „Avante“ in Portugal und 1978 an dem der „l’Humanit" in Frankreich teil. Bis heute entstanden mehrere Programme zum Thema „Stu dium“ und ein Auftragswerk zur Eröffnung der Polyethylenanlage „Polymir 60“ in Leuna. 1981 formierten sich die Sän ger, mit denen die FD J-Bezirks leitung erst kürzlich einen För derungsvertrag abschloß, zur Gruppe „unicum“ um und nah men in der neuen Besetzung an der DDR-Werkstatt der Singe gruppen teil, bei der sie mit einem Diplom des Zentralrates der FDJ ausgezeichnet wurden. Am Sonntag begann in Berlin das Festival des politischen Lie des. Mit dabei ist auch die Gruppe „unicum“, die zu diesem Festival ihr Debüt gibt und die mit ih ren Liedern Antwort auf Fragen unserer Zeit geben will. Die Gruppe, die 1975 an unserer Uni versität gegründet wurde und 1976 den Namen „Forum“ an nahm, stellt in Berlin auch viele neue Lieder vor. Es sind vor al lem Songs zum brennend aktuel len Thema Frieden wie „Elli H., Jahrgang 1900“ und Lieder mit satirischem Inhalt, bei denen mit Schlagern der 50er Jahre kritik würdige Erscheinungen der Ge genwart aufs Korn genommen werden. Das Kollektiv um den künstlerischen Leiter, Texter und Komponisten Wolfgang Rothe führte eine Auftrittsreise an die „Ein Dichter mit einer so spit; zen Feder fehlt uns heute, und deshalb hieß das Programm: Ein Posten ist vakant.“ Dieser Satz, den Michael Hametner und Wer ner Volkmar an das Ende ihres Heine-Programms stellten, weist nicht nur auf den Rang des Dichters Heinrich Heine hin, son dern darauf, wie gegenwärtig seine Werke geblieben sind. Letz teres wurde erst kürzlich wieder auf makabre Art bewiesen. Hat es doch die Düsseldorfer Univer sität abgelehnt, den Namen des wohl größten Sohnes ihrer Stadt zu tragen. Mit der Begründung: Der Name Heinrich Heine sei „unzeitgemäß“. Selbst 122 Jahre nach dem Tod des streitbaren Dichters fühlt man sich dort offensichtlich noch von seiner spitzen Feder verletzt. „Ein Posten ist vakant" Zeitnahe Heine- Interpretation durch Michael Hametner und Werner Volkmar vom Poetischen Theater „Louis Fürnberg" Heines Werk wird auch diesen Angriff überleben. Und lebendig ist auch das kabarettistische Pro- gramm des Poetischen Theaters „Louis Fürnberg“. Mit viel Schwung und Engagement tragen die beiden Darsteller die Lieder und Gedichte vor. So ist aus der Interpretation der DOKTRIM mit Gitarrenbegleitung die für Heine typische ironische Angriffs' lust und Lebensfreude herauszu hören. Die manchmal recht eigen* willigen, humorvoll-komödianti schen Rezitationen zogen das Publikum schnell in ihren Bann. Obwohl das Programm kaba rettistisch angelegt ist, ordnen sich auch die ernsten Töne Hei nes überzeugend ein. Die erfreu* liehe Übereinstimmung von Inter* pretation und Inhalt der Text Vorlage lassen zum Beispiel die Bitterkeit und den Anflug voD Resignation in MICHEL NACH DEM MÄRZ oder ENFANT PERDU emotional besonders deutlich werden. In dem Versuch, für jedes Ge dicht eine ganz spezielle For” der Interpretation zu finden, la wohl die Stärke der* Darbietun" gen. So steht durch die scha spielerische Leistung bei DEE KAISER VON CHINA der pert sonifizierte deutsche Spießbürger auf der Bühne. Sicher kann man geteilter Meinung darüber sein, wie weit das Spiel mit Heines Texten schon fast zu theatralisch wird. An manchen Stellen hätte ich mir eine schlichtere, mehr der Vorlage verpflichtete Inter* pretation gewünscht. Als eine Möglichkeit der Auseinanderset' zung mit Heine ist sie auf jeden Fall anzuerkennen. Erfreulis war ebenfalls, daß viele relati unbekannte Texte Eingang in das Programm gefunden haben. Eine kleine Korrektur der Von bemerkungen zum Programm sd hier noch gestattet: Heine erhid nach seiner Geburt nicht deg Vornamen Henri, sondern Harri' st Der PROGRESS-Film-Verleih hat die Aufgabe, ein Kinoangebot zu un terbreiten, das den weitgespannte sten Bedürfnissen und Erwartungen der Kinogänger unseres Landes ent spricht. Eine besondere Rolle spielt bei der Nachfrage der „Unterhal tungsfilm“, dessen kontinuierliche Bereitstellung in ausreichender Quan tität und vor allem Qualität uns Probleme bereitet. Bei diesem Genre ist der Zuschauerbedarf größer, als er durch das uns verfügbare Angebot aus dem eigenen Land oder anderen sozialistischen Ländern gedeckt wer den kann. Daher ist es üblich, daß solche Filme aus nichtsozialistischen Ländern importiert werden. Das tun wir seit Jahren. Voraussetzung ist dabei, daß in diesen Filmen keine Entstellung des Menschenbildes oder der sozialen Realität enthalten ist. Unsere Besucherstatistik weist aus, daß ein ausgeprägtes Verlangen nach dem Unterhaltungsfilm unterschied lichster Prägung besteht, von der anspruchsvollen Komödie bis zum aktionsbetonten Film mit großem Erlebnis- und Schauwert Ob und wie weit unser Filmangebot diese Zuschauererwartungen und -forde- rungen erfüllt, weist unsere Besu. cherstatistik mit seismographischer Empfindlichkeit aus. Erfolgt das nur partiell, reagiert die Besucherkurve sofort rückläufig, und zwar gleicher maßen bei allen Filmgenres, nicht nur bei Unterhaltungsfilmen. Filme aus kapitalistischen Ländern machen in unserem Jahresfilmange bot von etwa 135 Filmen den gering sten Teil aus. Ihre Auswahl erfolgt sehr sorgfältig und unter Berück sichtigung vieler Umstände und Be dingungen. Der Einsatz des Films „Flammendes Inferno? ist in vieler Hinsicht eine diskutable Angelegen- heit. Erstens, ob man ihn güt oder schlecht findet, das muß jeder für sich entscheiden und das trifft auf je den Film zu, zweitens, ob ein so spektakulärer Film in unser Verleih angebot gehört. Darüber muß man mit dem Film argumentieren, nicht nur mit .Zitaten, .die .man irgendwo gelesen hat. Denn diese Zitate, die hier angeführt worden sind, treffen auf „Flammendes Inferno“ nicht zu. Wenn ’ beispielsweise' Ilona Regner 1975 geschrieben hat, „Das 1 Erdbe ben“, „Die Prometheus-Krise“ und „Flammendes Inferno“ überbieten selbst den animalischen Schocker „Der Exorcist“, trifft das zumindest, was den Film „Flammendes Inferno“ angeht, nicht zu. Ein Film wie der „Exorcist“ wäre unvorstellbar in un serem Programm, auf den trifft es zu, aber auf „Flammendes Inferno“ nicht. Warum? Wir kommen damit zu den sogenannten Katastrophenfil- Nochmal zum amerikanischen Film „Flammendes Inferno“ Wir sind der 'Auffassung, diese Filme sind in unseren Kinos fehl am Platze. Sind sie doch nicht für unsere Welt produziert worden! Oder hat sich unsere kulturästhe- Bernhard Fischer, Annett Fischer . mei scheidender? . • tische Auffassung so jäh gewen- Fum det? Oder sind die Kasseneinnah' Inu2.46 81 veröfentlichten wir unter dem Titel „Fehl am Platz“ auf Seite 6 nasche ®F1 nmerkungen von Annett und Bernhard Fischer zum amerika vertraten m "Elammendes Inferno“, in denen die Autoren die Auffassung wer en‘ aß Filme dieser Art nicht in unsere Kinos gehören. Da auch „ . Angehörige diese Meinung vertreten, baten wir Wolf- wert waenthal. Direktor des PROGRESS Film-Verleins, um eine. Ant- ie aufgeworfenen Fragen. Die Antwort ging uns jetzt zu. Wir veröffentlichen . a n an dieser Stelle den Wortlaut des Briefes: leh am ?y ° .•2w - .•2e•.2.20•2• men. Was ist ein Katastrophenfilm? Es gibt viele Kunstäußerungen in al len Genres, in deren Mittelpunkt Ka tastrophen stehen, seit die Mensch heit Kunst macht. In diesem Sinne ist auch Alexander Mittas Film „Flug durchs Feuer“ ein Katastrophenfilm, wenn wir es bei dieser ungenauen Beschreibung lassen. Und so kön nen viele aufgezählt werden, nicht zuletzt auch Kriegsfilme, in deren Mittelpunkt immer eine Katastrophe steht. Das ist ein un brauchbarer Begriff, gefragt werden muß nach dem Menschenbild, nach sozialer Realität, dem sozialen Ge richtetsein. In „Flammendes In ferno“ wird keine Entstellung des Menschenbildes, sondern es wird Menschenbewährung gezeigt, zwar im Stile des Hollywood-Kinos, aber nicht im Stile der Traumfabrik, und es wird auch nicht soziale Realität geleugnet oder entstellt, sondern es wird schon der Nachweis geführt, daß es zur Katastrophe kommt durch die Profitgier. Damit erfüllt der Film bestimmte Voraussetzungen und hat die Be rechtigung, in unserem Programm zu laufen, zumal es an Filmen man gelt, um das vorhandene legitime Unterhaltungsbedürfnis zu stillen. Das sind Überlegungen, die beim Ankauf des Films eine Rolle gespielt haben. Das kann man diskutiere 11 ' aber man muß es auf dieser Grund lage diskutieren und nicht, weil ma irgendjemand irgendwo vor fün Jahren den Film mit eingereiht hat in eine Welle, die es so gibt, das wissen wir. Es gab auch die Porno- welle, aber deshalb können WI nicht jeden Film ablehnen, in dem ein nackter Busen ist. Es gibt viele Filme, die wir alle nicht übernehmen würden, aber die sen halten wir eben für möslicn: Möglicherweise an der Grenze des sen, was geht, und wenn er auf eine gesamtgesellschaftliche Ablehnung stößt, werden wir auch daraus un sere Konsequenzen ziehen. In die sem Sinne kann man auch zu unse ren kulturpolitischen Auffassungen sagen, daß wir sie nicht für diese. Film zu ändern brauchen. Im De stimmten Maße entspricht auch den Film „Flammendes Inferno“ unsere kulturpolitischen Prinzipien, die fu den Ankauf amerikanischer, franzö sischer und anderer westliche Filme gelten. Sie unterscheiden sic selbstverständlich von den kultur politischen Prinzipien bei der Her stellung eigener oder dem Ankau. von Filmen aus sozialistischen Län Woirgang Harkenthal
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