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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1982
-
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Band
Band 1982
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„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan .. Peter Schütt, „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan ..Gibt es Rassismus in der Bundesrepublik? Eine Streitschrift. Weltkreis-Verlag Dortmund 1981, 262 Seiten. Die unlängst in der DDR durch- geführten Jubiläumsveranstaltungen anläßlich des vor nunmehr dreißig Jahren an der Leipziger Universität eröffnten Ausländerstudiums ver- deutlichten mit besonderer Intensi tät, daß die politische und mensch- liche Atmosphäre für ausländische Studenten wie für ausländische Bür- Ber überhaupt bei uns ausgespro chen günstig ist. Entsprechend den Grundprinzipien unserer sozialisti schen Gesellschaft, erfahren vor al lem Bürger aus Entwicklungsländern ihren geregelten Ausbildungsgang auf der Grundlage völliger Gleich- berechtigung, zum Nutzen ihres Hei- Mlandes. Brüderliche Verbunden- heit, antiimperialistische Solidarität Und proletarischer Internationalis- mus sind unveräußerliche Grund lagen einer solchen Politik, die auch das Verhalten unserer Bevölkerung 2u unseren ausländischen Freunden nd Kollegen durchweg bestimmt. Ganz anders in kapitalistischen Staaten. Nehmen wir unseren näch- Hen Nachbarn, die BRD. In letzter Zeit häufen sich die Stimmen über die unzureichenden Studienbedin- Jungen für Studenten aus Entwick- lngsländern. .»Der Tagesspiegel“ (Westberlin) bemängelte am 23.7.1981 in einem Artikel „Ausländerstudium — Stief- kind der Hochschulen“ „Konzep- lionslosigkeit und mangelnde per- gliche Betreuung“ — und schrieb Über die Probleme, die vor allem Studenten aus Entwicklungsländern 10 der BRD haben: „Wegen man- Binder finanzieller Absicherung Rüssen sie oft arbeiten, um ihren Hebensunterhalt zu verdienen, sie Mässen Deutsch lernen, um dem Sch für deutsche Studenten un- ersichtlichen Lehrangebot folgen ! können. Überdies finden aus- andische Studenten nur unter den Schwierigsten Umständen eine Un- Srkunft." Hinzu kommt das auch BRD-Kritikern bemängelte un- reichende fachliche und sprach- che Niveau an einigen Studien- kollegs. pDaraus folgt, daß — wie eine BRD-Studie ergeben hat — ein Vier- , der in der BRD studierenden Alsländer aus Entwicklungsländern Ssreits im ersten Studienabschnitt Sufgibt. Und in der „Deutschen Uni- 8rsitätszeitung“ Bonn war unlängst $ lesen, worin außer der Sprache Zsitere Probleme für ausländische Renten in der BRD bestehen: nWohnungsuche, Aufenthaltserlaub- ,' s - Suche nach einem Arbeits- und usbildungsplatz. Fremdenfeindlich- Ksit, Intoleranz. Vorurteile. Diskri- Enierung, Kontakt- und Kommuni- Stionsprobleme sind weitere hwierigkeiten.“ 15s wäre irrig, wollte man diesen ^rigen Tatbestand auf auslän- psche Studenten allein reduzieren. S en an dieser Stelle setzt dieStreit- sarift des Hamburger Kommuni- Peter Schütt ein. der auch bei p8 gut bekannt ist als Lyriker und FOsaist, vor allem aber als aktiver Fedenskämpfer. Er untersucht die Eage „Gibt es Rassismus in der Nndesrepublik?" in seinem Buch 20er Mohr hat seine Schuldigkeit win...", das im Frühjahr 1981 im Neltkreis-Verlag Dortmund erschie- ist. BAunächst die Tatsachen. In der leben heute viereinhalb Millio- vn Ausländer, d. h. jeder zwölfte AOhnende ist Ausländer, von den Lbeitenden jeder achte, von den aThenden schon jeder vierte. Aber < Prozent der ausländischen Kin- A gehen nach regierungsoffiziellen ^aben überhaupt nicht in die uhhule, werden aber gezwungen, Fer unglaublichsten Bedingungen 12 arbeiten. Seit 1949 sind fast Millionen Menschen in die BRD übergesiedelt. Am höchsten in der Gunst der Behörden stehen die „Deutschen“. Die nationalistische Alleinvertretungsanmaßung Bonns wirkt immer noch als Staatspolitik: ein „deutschstämmiger Aussiedler“ aus Polen oder Rumänien (ein DDR- Bürger ohnehin) bekommt sofort einen Paß der BRD; er ist nach der Doktrin ja „deutscher Staatsangehö riger“. Am niedrigsten in der Wert skala stehen die ausländischen Gast- .6 c aA “e " ' * V«' . :, rezensiOn uz — arbeiten (vor allem jene aus Län dern, die nicht den Europäischen Gemeinschaften angehören) und die Asylbewerber. 1979 besaßen nur 22 Prozent der Ausländer in der BRD eine gültige Aufenthaltsgenehmigung' und nur 0,6 Prozent eine Daueraufenthalts berechtigung. In Städten mit dem größten Ausländeranteil wie Stutt gart mit 17,4 Prozent, Offenbach mit 19,1 Prozent oder Frankfurt (Main) mit 20,7 Prozent müssen türkische Arbeiter mit weniger als der Hälfte der Wohnfläche auskommen als ihre bundesdeutschen Nachbarn, haben dafür aber pro Quadratmeter we sentlich mehr Miete zu bezahlen. Dennoch: „Die Bundesrepublik würde auf den Stand eines Entwicklungs landes zurückfallen, könnte sie nicht auf den Einsatz der Millionen aus ländischen Arbeitskräfte zurück greifen.“ (S. 115) Schütt zieht daraus den Schluß, die BRD sei zu einem „Vielvölker staat“ geworden und belegt das an vielen Tatsachen. Aber ihm geht es nicht so sehr um Statistik oder um geltende Rechtspraktika, wenngleich er auch diese analysiert und ihren, den ausländischen Bürger diskrimi nierenden Charakter deutlich macht. Nein, Schütt zeigt vielmehr den historischen Hintergrund, auf dem heute rassistische Vorurteile und nationaler Dünkel in der BRD wu chern und gibt mit seinen Erlebnis sen aus dem Alltag, mit Beispielen aus den Medien, vor allem aus der „Regenbogenpresse“, aber auch aus der „seriösen“ Presseberichterstat tung einen erschreckenden Einblick in eine uns fremde Wirklichkeit. Erfahrungsberichte von in der BRD lebenden Ausländern und anderen Persönlichkeiten veranschaulichen, daß Schütts eigene Beobachtung eine breite Basis besitzt. Nicht zufällig kommt er deshalb zu der Feststel lung: „Zu Beginn der achtziger Jahre haben Ausländerfeindlichkeit, Frem- denhaß und Rassismus bei uns ein Ausmaß angenommen, wie es das in dieser Form seit der Nazizeit nicht mehr gegeben hat.“ (S. 9) Nicht zu Unrecht prägt er den Begriff einer „geistigen . Umweltverschmutzung“ (S. 10), die sich in einer Woge rassi stischer und chauvinistischer Vor urteile zeige. Tatsächlich häufen sich nach Schütt Haltungen und öffentliche Äußerungen, die in die Parole einmünden: „Ausländer raus“. Jüngste Anweisungen der Regie rungsbehörden in Hessen und auch in Berlin (West) verdeutlichen das. Alle Fremden werden diskrimi niert, vor allem aber trifft es Far bige, wie schon früher Juden und Zigeuner, natürlich Türken und „Asiaten“. Anhand Dutzenden von Beispielen, eins immer abstoßender als das andere, fragt Schütt „Auf dem Wege zum Apartheidstaat BRD?“ (S. 125). Dabei macht er es sich nicht einfach, er pauschalisiert nicht und stempelt nicht etwa jeden Bundesbürger zum Rassisten. Aber er macht darauf aufmerksam, daß Rassismus etwas mit zunehmender Rechtsentwicklung in der BRD zu tun hat, vor allem aber mit der zu nehmenden Entfremdung im Impe rialismus, die eine Feindseligkeit der menschlichen Beziehungen schafft und die zu Aggressionen führt, die besonders am Ausländer abreagiert werden. Schütt äußert gegen Ende seiner gekonnt geschriebenen Streitschrift „Sozialismus und Rassismus schlie ßen einander aus“ (S. 143). Es ist gut für uns und für unsere auslän dischen Studenten zu wissen, daß sie in der sozialistischen DDR wirk lich frei leben und studieren können. Prof. Dr. sc. Erhard Hexelschneider Gegen die skandalösen Urteile im Majdanek-Prozeß protestierten vor dem Düsseldorfer Gerichtsgebäude Antifaschisten und Demokraten. In dem Prozeß, der mehr als fünfeinhalb Jahre dauerte, wurde gegen ehemalige SS-Angehörige verhandelt, die an der Ermordung von mindestens 250 000 Menschen mitgewirkt hatten. Geringe Freiheitsstrafen zwischen drei und sechs Jahren, ein Freispruch und lediglich eine lebenslängliche Haftstrafe wurden fast 37 Jahre nach der Befrei ung des faschistischen Vernichtungslagers Majdanek gegen die Angeklagten ver kündet. Foto: ADN-ZB Zwischenbilanz in Alemaya Korrespondenz für UZ aus Äthiopien Das alte Jahr geht zur Neige, und ehe diese Zeilen den Leser der UZ erreichen, hat das neue bereits seinen Lauf begonnen, be dingt durch die Entfernung, die uns trennt. Während wir im ND von Schneetreiben zu Hause le sen, haben wir zwar hier in Ale maya herrlichsten Sonnenschein, bangen aber bereits wieder um die Wasserversorgung. Zuneh mend sinkt der .Wasserspiegel vom See, und vor März ist kaum mit nennenswerten Niederschlägen zu rechnen. Die relative Luftfeuch tigkeit schwankt derzeitig zwi schen 30 und 40 Prozent, die Stra ßen und Wege sind trocken und rissig, das Gras verdorrt, und je der Luftzug läßt Staubwolken aufwirbeln. Der Mund ist trok- ken, es kratzt im Halse, und manch einer hat Husten ohne in fektiösen Ursprung. Dazu die dünne Luft in 2000 m Höhe, die das Wasser bereits um 90 Grad kochen läßt. Aber davon wollten wir gar nicht vordergründig berichten, obwohl eine recht lange Zeit ver strichen ist, seit die letzten Zei len aus Alemaya, aus der Land wirtschaftlichen Hochschule Äthiopiens, gesendet wurden. Seit Oktober 1978 sind hier Wissen schaftler der DDR, vornehmlich der Karl-Marx-Universität, ge meinsam mit äthiopischen, sowje tischen, kubanischen und indi schen Kollegen am Wirken, um nach der somalischen Invasion die Landwirtschaftsausbildung wieder auf volle Touren zu brin gen. Wie es begann, darüber schrieb die UZ in ihrer Ausgabe vom 1. Dezember 1978. Am Schluß die ses Artikels heißt es: „Und wenn wir in zwei Jahren von der er folgreichen Entwicklung berich ten werden, sollte man sich erin nern, daß es ein wenig mehr be durfte als der bloßen Bereitschaft, Solidarität zu üben.“ Diese weise und optimistische Voraussicht hat sich bewahrheitet. Wer denkt heute noch an den harten Anfang, denn es ist einiges geschaffen worden, und der Einsatz hat sich gelohnt. Diplomarbeiten e waren Neuland Eine Aufgabe des DDR-Kollek tivs bestand darin, das Ausbil dungsniveau insbesondere durch den Aufbau und die Gestaltung einer Diplomausbildung zu erhö hen. Hier muß daran erinnert werden, daß seit fast 25 Jahren die Ausbildung mit dem B. Sc., vergleichbar mit unserer Haupt prüfung, abschloß. Wer sich wei terqualifizieren wollte, mußte sich um ein Stipendium im Ausland, vornehmlich den USA, bewerben; man wußte schon, warum. Vier Jahre nach dem Sturz der Mon archie wurde das Ziel gestellt, diesen Zustand zu überwinden und zunächst eine Diplomausbil dung, eine M.-Sc.-Ausbildung, im eigenen Lande durchzuführen. Diese Aufgabe zu erfüllen war -nicht einfach, denn es fehlte nicht nur an entsprechend qualifizier ten Lehrkräften, sondern vor al lem auch an Erfahrungen. Eine Diplomarbeit, will sie internatio nalem Standard gerecht, werden, erfordert Forschungsarbeit. Diese setzt aber wiederum sowohl La borausrüstungen als auch erfahre ne Wissenschaftler voraus, die die Forschung anleiten und betreuen. Bereits vor zehn Jahren war von fortschrittlichen äthiopischen Wis senschaftlern ein zaghafter, da mals jedoch leider erfolgloser Versuch unternommen worden, dieses Ziel zu erreichen. Mit viel Optimismus und mit der Unterstützung erfahrener äthiopischer und ausländischer Wissenschaftler wurde schließlich am 6. März 1979 der Versuch einer sogenannten Graduate-Aus bildung gestartet. Lehrpläne und Verpflichtungen der im Lande tä tigen Spezialisten lagen vor. 30 Studenten hatten sich aus allen Teilen und landwirtschaftlichen Institutionen des Landes bewor ben. Bereits Ende des Studienjah res 1979/80 hatte der erste Diplo mand mit Erfolg seine Kurse ab solviert und seine Arbeit vertei digt Im Sommer 1981 konnten weitere 14 Diplomanden ihre Ur kunden nach bestandener Prüfung in Empfang nehmen. In der Zwi schenzeit waren weitere 17 Be werber immatrikuliert worden, so daß die Zahl auf 47 anstieg. Der zeitige Qualifizierungsgebiete sind Ökonomie der Landwirtschaft, Tierproduktion, Pflanzenproduk tion, Obst- und Gemüseanbau so wie Pflanzenschutz. Vom 21. bis 24. Dezember 1981 standen erneut 5 Kandidaten vor der Prüfungskommission. Am Anfang gab es nur Tafel und Kreide Welchen Beitrag leistete die DDR und in ihrem Auftrage das Kollektiv der DDR-Hochschul lehrer in Alemaya? Waren es im Studienjahr 1978/79 zwei lang fristig eingesetzte Wissenschaft ler, unterstützt von 5 Genossen, die drei Monate in der Ausbil dung mitwirkten, so ergibt sich heute als Bilanz: 11 Genossen und Kollegen, die bereit sind, bis zu vier Jahren zur Erfüllung des Ausbildungsprogrammes beizutra gen, und 10 Wissenschaftler, die ein oder mehrmals 4 bis 6 Monate als Lehrer am College tätig sind. Insgesamt wurden etwa 20 Haupt fächer, nicht gerechnet die zahl reichen Nebenfächer, von DDR- Wissenschaftlern vertreten und gelehrt. Zehn bis zwölf Stunden Vorlesungen und Übungen pro Woche sind keine Seltenheit. Hin zu kommen weitere Verbesserun gen des Lehrplanes, Anleitungen zur Forschungsarbeit usw. Man kann die Bewältigung des Lehr pensums auch nicht mit Unseren Bedingungen daheim vergleichen, wo jeder Student Lehrbücher und Modelle zur Verfügung hat und audiovisuelle Lehrmethoden do minieren. Als wir begannen, gab es nur Wandtafel und Kreide, und nicht jeder Student hatte einen Stuhl. Das College verfügt über eine große Bibliothek mit Standard werken, aber nicht über Lehrbü cher für jeden Studenten. Dank der Unterstützung der KMU, ins besondere des Instituts für tropi sche Landwirtschaft, trafen bald mehrere Dia- und Polilux-Projek- toren, Folien, später auch Zeichen stifte, Landkarten und so man ches andere ein. Daheim würde man „bescheiden“ sagen, hier war und ist es eine große Hilfe, die dankbar entgegengenommen wurde. Alle Kollektivmitglieder fertigten sogenannte Hand outs an. Stichworte und Lehrsätze, auf wenigen Seiten zusammen gefaßt, die als Lehrhilfe vervielfältigt wurden. Waren auch die Erfolge und Er gebnisse der einzelnen Wissen schaftler unterschiedlich, ohne ihren unermüdlichen Einsatz, das bestätigte uns der ehemalige De kan, Dr. Ephraim Marno, wieder holt, wäre das heute erreichte Er gebnis kaum denkbar. Natürlich ist dabei nicht alles Gold, was glänzt. Nach wie vor mangelt es noch an vielem, hier noch an spe ziellen Lehrkräften, dort an spe zieller Literatur — wobei auch die Dokumentationen in der DDR hervorragende Unterstützung bo ten —, es fehlt an speziellen La borausrüstungen, noch nicht in allen Fachgebieten sind Qualif- zierungsmaßnahmen möglich. Na türlich bedarf es auch weiterhin des Optimismus und der Solidari tät. Doch wir können heute sa gen, es wurde gewagt, der Erfolg blieb nicht aus. Seit diesem Studienjahr hat ein äthiopischer Kollege die Leitung der Diplomausbildung übernom men, einer unserer ehemaligen Diplomanden übernahm die Stu dienabteilung mit der Lehrplan gestaltung. und so wird in abseh barer Zeit ein Fachgebiet nach dem anderen von äthiopischen Nachwuchswissenschaftlern über nommen werden können, so wie es unser Auftrag bei der Mitwir kung an der Entwicklung des College of Agriculture in Ale- maya vorsah. Prof. Dr. sc. Gerd Fröhlich AWG ,Karl Marx' verhilft zu schönem Wohnen MGespräch mit Geschäftsstellenleiterin Kollegin Ilse Pluntke / Leitung der AWG appelliert “h ihre Mitglieder, unterbelegte Wohnungen zum Tausch anzubieten! vDie AWG „Karl Marx“ ist eine % den insgesamt sechs Arbeiter- Lannungsbaugenossenschaften in vePzig. Seit ihrem Bestehen half h Tausenden von Universitätsange- Bh8en, eine komfortable Neubau- EpDung zu beziehen. Es ist dem qS“gement und dem Einfallsreich- 1e der leitenden Mitarbeiter die- MeAWG zu verdanken, daß in den gürfn Jahren eine den Be- hnznissen entsprechende Vertei- k der Wohnungen erfolgt und VeFe zur Lösung schwieriger Wohn- Auchältnisse gefunden werden, oft ent in Zusammenarbeit mit der kiUalen Wohnungskommission der yber die Entwicklung der AWG 2 ahr e nächsten Aufgaben bat die Geschäftsstellenleiterin und AweMitglied des Vorstandes der Pun »Karl Marx". Kollegin Ilse Ke, um ein Gespräch. U7 • ■ Kollegin Pluntke, zur AWG „Karl Marx“ gehört nicht allein die KMU... I. Pluntke: Neben der Karl-Marx- Universität als größte Einrichtung gehören die Deutsche Post, die Deut sche Volkspolizei, die Akademie der Wissenschaften, die Leipziger Hoch schulen und das gesamte poly graphische Gewerbe dazu, also Inter druck. sämtliche Leipziger Verlage, der Volksbuchhandel, Buchbinde reien und andere Einrichtungen, Ins gesamt versorgt die AWG 120 Trä gerbetriebe. UZ: Das war aber nicht von An fang an so? I. Pluntke: Nein. Auf der Grün dungsveranstaltung am 17. April 1957 waren ausschließlich Universitäts angehörige versammelt. Im Ergeb nis dieser ersten Veranstaltung er klärten genau 101 Universitätsange hörige ihre Bereitschaft, Mitglied zu werden. Nach zweidreiviertel Jahren konnte schon der erste Block in der Ge schichte unserer AWG, die Koch straße 76-80 a, bezogen werden. In den ersten Jahren schlossen sich die damalige Hochschule für Bauwesen und Institute der Akademie der Wissenschaften an. Später kamen nach und nach die anderen dazu. UZ: In welchen Stadtteilen hat die AWG „Karl Marx“ ihre wichtigsten Objekte? I. Pluntke: In der ersten Zeit wurde im Süden, auch im Zentrum und in Sellerhausen gebaut. In den 70er Jahren bekam unsere AWG in Schönefeld, der Straße des 18. Okto ber und Lößnig Wohnungen. Jetzt wird vorwiegend in Grünau ge baut. UZ: Und wie viele Mitglieder hat die AWG „Karl Marx“ heute? I. Pluntke: Nun, aus der Zahl von 101 Mitgliedern ist nunmehr immer hin die stattliche Zahl von sechs einhalbtausend geworden. Davon wurden bisher 5300 Mitglieder mit Wohnungen versorgt. UZ: Wer kann Mitglied werden? I. Pluntke: Die Entscheidung, ob jemand Mitglied werden kann, trifft der Stadtbezirk in Verbindung mit dem Betrieb; dabei wird die Dring lichkeit berücksichtigt. Laut Statut der AWG erhält das neue Mitglied seine Wohnung nach drei Jahren. Bei Einraumwohnungen geht es in der Regel etwas schneller. UZ: Welche Wohnungsgröße ist zur Zeit die häufigste und die ge fragteste? I. Pluntke: Die Drei-Raum-Woh nung. Meistens decken sich Bedarf und Angebot, auch bei den anderen Wohnungen. UZ: Sie sind bekannt dafür, mit tels Lenkung den Wünschen und Bedürfnissen der Mitglieder so gut wie möglich entgegenzukommen. I. Pluntke: Mit gut durchdachten Lenkungsvorschlägen kann oft gleichzeitig mehreren Familien ge holfen werden. Bei einer freigewor denen Wohnung lassen sich, wenn die Lenkung umsichtig, gründlich und gezielt aufgebaut wird, zwei bis drei andere Versorgungen zustande- bringen. UZ: Was wird als nächstes ge baut? I. Pluntke: Das ist der Wohn komplex 3 in Grünau. Hier ent stehen elfgeschossige Wohnungsbau- ten vom Typ WBS 70/12 000 mit etwa 375 Wohnungen. Danach wer den 1982 noch zusätzlich rund 400 Wohnungen dieses Typs im Wohnkomplex 7, auch in Grünau, gebaut. Die Blöcke bestehen aus Ein- bis Vier-Raum-Wohnungen, von denen jede neben dem üblicher Vollkom fort mit großer Loggia ausgestattet ist. UZ: Kollegin Pluntke, wie können die Mitglieder selbst ihre AWG noch besser unterstützen? I. Pluntke: Im Interesse aller Mit glieder möchte ich dringend darum bitten, unterbelegte Wohnungen zum Tausch anzubieten. Vor allem an äl tere, alleinstehende Bürger appellie ren wir, ihre zu große Wohnung für eine kleinere abzugeben. Wir ver fügen über sehr schöne, geräumige Ein-Raum-Wohnungen in Grünau, Wohnkomplex 3. Für alleinstehende Veteranen wirklich ideal. UZ: UZ schließt sich diesem Appell an und dankt Ihnen, Frau Pluntke, für das Gespräch. Die Sprechstunden bei Kollegin Pluntke finden dienstags von 13 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 12 Uhr statt. roto: HrBS (Mit Kollegin Pluntke sprach Dr. Karla Schröder, Mitglied des Re daktionskollegiums.)
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