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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1982
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Band 1982
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Seminar zum Studium von Grundproblemen der politischen Ökonomie des Sozialismus und der Wirtschaftspolitik der SED Der neue Schritt bei der Verbindung der Vorzüge des Sozialismus mit den Errungenschaften der wissenschaftlich-technischen Revolution. Aufgaben zur Erhöhung der ökonomischen Wirksamkeit von Wissenschaft und Technik bei sozialistischer Intensivierung der Produktion. Seminar zum Studium der Geschichte der SED Die Bedeutung des Leninismus für den Kampf der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung. Die weltgeschichtliche Rolle der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Thema Seminar zum Studium von Grundlehren der marxistisch-leninistischen Philosophie Die Grundfrage der Philosophie und der unversöhnliche Gegensatz zwischen Materialismus und Idealismus. Ihre Bedeutung für die Aus einandersetzung mit der Politik und Ideologie des Imperialismus. Seminar zur aktuellen Bedeutung der Leninschen Theorie über den Imperialismus W. I. Lenin über das Monopol als grundlegendes ökonomisches Wesen des Imperialismus. Der Konzentrations- und Zentralisationsprozeß des Kapitals in der BRD. 3 Völlig neue Aufgaben werden jetzt erfolgreich gemeistert Zum Studium von Grundproblemen der politischen Ökonomie des Sozialismus Die erfolgreiche Fortsetzung der Politik der Hauptaufgabe setzt eine wesentliche Verbesserung des Ver hältnisses von Aufwand und Ergeb nis im Rahmen der gesamten Volks wirtschaft voraus. Man kann die ge wachsenen Anforderungen an die Effektivitätsentwicklung nicht mehr mit jenen der 70er Jahre ver gleichen. Es ist schon richtig, wenn zuweilen davon gesprochen wird, daß wir auf wichtigen Gebieten der ökonomischen Effektivität -eine ..Tendenzwende“ erreichen müssen. Aber, so wird nicht selten gefragt, wie ist es möglich, solche hochge steckten, bisher noch nie bewältig ten Aufgaben jetzt erfolgreich zu meistern — zumal bei verschlech terten außenwirtschaftlichen Be dingungen? Auf dem X. Parteitag der SED wurde mit der Ausarbei tung der ökonomischen Strategie für die 80er Jahre gerade auf diese Frage eine wissenschaftlich begrün dete Antwort gegeben, und der zen trale Punkt dieser Ökonomischen Strategie ist die Erhöhung der ökonomischen Wirksamkeit des wis senschaftlich-technischen Fort schritts. „Nun sind die Möglichkei ten der wissenschaftlich-tech nischen Revolution unmittelbar zur Hauptreserve für Leistungswachs tum und Effektivität unserer Volks wirtschaft geworden.“ (Bericht des ZK der SED an den X. Parteitag der SED. Berichterstatter: Genosse Erich Honecker. Dietz Verlag Berlin 1981, S. 49.) Es ist sehr wichtig, wenn im Par teilehrjahr und in der propagandi stischen Arbeit zunächst einmal Klarheit darüber geschaffen wird, daß die wissenschaftlich-technische Revolution, die heute den wissen schaftlich-technischen Fortschritt prägt, wirklich ein enormes Effek tivitätspotential besitzt. Die entscheidende Aufgabe be steht darin, dieses gewachsene Effektivitätspotential des wissen schaftlich-technischen Fortschritts planmäßig, zum Wohl der Men schen, zu erschließen. Dabei sind wir natürlich von vornherein an die realen Gegebenheiten gebunden. Die- Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts ist nicht nur die entscheidende Quelle der Steigerung der ökono mischen Effektivität, sein Tempo hängt auch umgekehrt ab vom er reichten Effektivitätsniveau der Volkswirtschaft, sowohl in der DDR wie auch in den anderen sozialisti schen Ländern. Zu Vergessen sind auch nicht die enormen Vorleistun gen für die Entwicklung solcher grundlegenden Technologien wie der Mikroelektronik. In den vergangenen Jahren wur den wichtige Voraussetzungen für die Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts, und die Erhöhung seiner Wirksam keit geschaffen. Trotz aller Fortschritte entspre chen das Tempo und die ökonomi sche Wirksamkeit des wissenschaft lich-technischen Fortschritts aber noch nicht den gewachsenen Anfor derungen. Auf dem X. Parteitag der SED, den nachfolgenden Tagungen des ZK der SED wurden die „neuralgischen Punkte“ unmißverständlich heraus gearbeitet, das Erneuerungstempo in der Produktion ist insgesamt zu schwach, vielfach dauert die Zeit von der Aufnahme der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten bis zur vollen Produktionswirksamkeit der Erzeugnisse zu lange, es fehlt an echten Spitzenleistungen, der ökono mische Nutzen aus einer Mark For schungs- und Entwicklungsaufwand ist zu gering. Ohne Zweifel müssen also, weitere große Anstrengungen unternommen werden, um das Tempo und die Breite der ökono mischen Nutzung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts zu er höhen. Die Palette der Aufgaben ist breit gestaffelt. Offensichtlich be steht eine ganz entscheidende Auf gabe darin, das System der Leitung, Planung und Stimulierung weiter zu vervollkommnen. Es ist sehr in teressant, was hierzu auf dem jüng sten Plenum des ZK der KPdSU ge sagt wurde: „Die Verbindung von Wissenschaft und Produktion muß durch Planungsmethoden und ein System der materiellen Stimulie rung abgesichert werden. Jene, die mutig neue Technik einführen, dür fen nicht benachteiligt werden.“ (Neues Deutschland, 24. November 1982, S. 5) Das wird unbedingt dazu beitra gen, die schöpferische Aktivität der Werktätigen, ihr Engagement für den wissenschaftlich-technischen Fortschritt, ohne die der neue Schritt bei der Verbindung der Vor züge des Sozialismus mit den Er rungenschaften der wissenschaft lich-technischen Revolution nicht gegangen werden kann, in der Breite zu mobilisieren. Prof. Dr. sc. Roland Stieler, Sektion Marxismus-Leninismus Literatur: — Günter Mittag, Höherer Lei stungszuwachs für die weitere Stär kung unserer Republik, in: Einheit, H. 5/82, S. 463 ff. — Otto Reinhold, Dynamik und Dialektik der Entwicklung unserer sozialistischen Gesellschaft, in: Ein heit, H. 11/12/82, S. 1162 ff. — W. A. Trapesnikow, Leitungs tätigkeit und wissenschaftlich- technischer Fortschritt, in: Sowjet wissenschaft, Gesellschaftswissen schaftliche Beiträge, H. 5/1982. — Autorenkollektiv, Grundfragen der sozialistischen Reproduktions theorie, Dietz Verlag Berlin 1982, S. 114-136. Wer in der Politik nicht fehl gehen will, der muß dialektischer Materialist sein Zum Studium von Grundlehren der marxistisch-leninistischen Philosophie In der letzten Augustwoche dieses Jahres fand in der alten englischen Universitätsstadt Oxford ein Welt kongreß der Parapsychologen statt. Wie selbst eine BRD-Zeitung etwas skeptisch notierte, sprach man hier über gar wunderliche Dinge, über Leute, deren Geist den Körper ver läßt, auf Wanderschaft geht und wieder in seine Hülle zurückkehrt, über Frauen und Männer, die viele hundert Kilometer weit voneinan der entfernt telepathische Mitteilun gen austauschen, über Wahrsager, Gespenster, Stimmen aus dem Jen seits und Wunderheiler. Gewiß läßt sich darüber streiten, ob derartige Erörterungen ernstzu nehmen sind. Auf jeden Fall sind aber solche Vertreter der bürgerli chen Philosophie oder Sozialwissen- schäft ernstzunehmen, die wie K. R. Popper behaupten,-die Lehre von der geschichtlichen Notwendig keit sei „reinster Aberglaube“, der Lauf der Geschichte lasse sich nicht rational voraussagen und deshalb müsse die Möglichkeit einer theore tischen Geschichtswissenschaft ver neint werden.“ (Vgl.: K. R. Popper: Das Elend des Historizismus, Tü bingen 1971, S. VII. XI) So verschieden auch die Stand punkte sind, die in den beiden Bei spielen geäußert werden, ein Aspekt ist ihnen gemeinsam: ihre idealisti sche Grundhaltung. Die Frage nach dem Verhältnis von Materie und Be wußtsein ist also eine Frage, die nicht nur die Philosophen etwas an geht; sie berührt in letzter Instanz die Weltanschauung eines jeden Menschen. Wohl jeder Teilnehmer des Parteilehrjahres weiß, daß es sich bei dieser Frage um die Grund frage der Philosophie handelt. Es empfiehlt sich dementsprechend, im Seminar an die bereits vorhandenen Kenntnisse zur philosophischen Grundfrage anzuknüpfen und sie ge gebenenfalls zu reaktivieren, um auf ihnen aufbauend die Diskussion so zu führen, daß alle Teilnehmer ein vertieftes Verständnis der Be deutung gewinnen, die der materiali stischen Beantwortung der Grund frage der Philosophie zukommt, ins besondere im Klassenkampf unserer Epoche. Der I. Schwerpunkt (evtl, auch als Diskussionsgrundlage) könnte also lauten: Sinn und Bedeutung der phi losophischen Grundfrage. Bei der Diskussion dieses Schwerpunktes ist — von den entsprechenden Aus sagen der Klassiker ausgehend — die Grundfrage der Philsophie zu be stimmen und nachzuweisen, warum gerade die Frage nach dem Verhält nis von Materie und Bewußtsein die philosophische Grundfrage ist. Hier genügt es nun nicht, sich mit der Feststellung zu benügen, daß sich in der Beantwortung dieser Frage Ma terialismus und Idealismus gegen überstehen. Noch wichtiger ist die Klärung des Problems, warum eigentlich die philosophische Grund frage in Geschichte und Gegenwart gegensätzlich beantwortet wird. Da das Seminar vor allem die Auf gabe hat, den Genossen zu erklären, warum wir uns überhaupt mit der philosophischen Grundfrage beschäf tigen und welche Rolle ihre ma terialistische Beantwortung in der Politik der SED spielt, sollte sich im Sinne des Aufsteigens vom Abstrak ten zum Konkreten der II. Schwer punkt der Diskussion auf die Beant wortung der philosophischen Grund frage durch den dialektischen und historischen Materialismus bezie hen. Denn es reicht offensichtlich nicht aus, zu sagen, die Klassiker ha ben die Grundfrage materialistisch beantwortet. Materialistische Phi losophen gibt es seit über 2500 Jah ren. Es erweist sich also als not wendig. die neue Qualität des mar xistischen Materialismus nicht nur herauszuarbeiten, sondern auch zu zeigen, was die Ursachen dafür sind, daß Marx und Engels erstma lig eine wissenschaftlich begründete Antwort auf die philosophische Grundfrage geben konnten. Dabei sollte an die Erkenntnisse ange knüpft werden, die bei der Behand lung der Themen 1 und 2 erarbeitet worden sind. Was heißt, in der Politik ein phi losophischer Materialist zu sein bzw. einen materialistischen Stand punkt einzunehmen? Die Diskussion zu dieser Frage könnte den III. Schwerpunkt des Seminars bil den. Dabei ergibt sich die Möglich keit, anhand der Beschlüsse des X. Parteitages sowie der nachfol genden Plenartagungen des Zentral komitees konkret zu zeigen, wie un sere Partei den philosophischen Ma terialismus in ihrer Politik anwen det. Dieses materialistische Heran gehen, das im gesellschaftlichen Sein den letztlich bestimmenden Faktor gegenüber dem Bewußtsein der Menschen sieht, orientiert auf eine nüchterne und realistische Ana lyse der objektiven Gesetzmäßigkei ten, Bedingungen, Faktoren usw. Es bewahrt uns zugleich vor- Subjek tivismus, Voluntarismus und jegli cher Form eines Wunschdenkens. Wer in der Politik nicht fehl gehen will, der muß Materialist und zwar ein dialektischer Materialist sein; schließt doch „der Materialismus so zusagen Parteilichkeit in sich ein, da er dazu verpflichtet ist, bei jeder Bewertung eines Ereignisses direkt und offen den Standpunkt einer be- stimmten Gesellschaftsgruppe ein zunehmen.“ (W. I. Lenin: Der ökono mische Inhalt der Volkstümlerrich tung und die Kritik an ihr in dem Buch des Herrn Struve, LW, Bd. 1, S. 414) Prof. Dr. sc. Frank Fiedler, Sektion M.-L. Philosophie Ergänzende Literatur: H. Hörz/A. J. Iljin (Hrsg.): Der dialektische Materialismus und seine Kritiker, Berlin 1975, Kap. II T. I. Oisermann: Die philoso phischen Grundrichtungen, Berlin 1976 K. Hager: Philosophie und Poli tik, Berlin 1979 D er Sieg der Großen Sozialisti schen Oktoberrevolution in So wjetrußland 1917 bildete den Ausgangspunkt für gewaltige Ver änderungen im internationalen Maßstab und wurde zugleich zum Vorbild für alle weiteren sozialisti schen Revolutionen unserer Epoche. In seiner Arbeit „Der .linke Radika lismus’, die Kinderkrankheit-im Kom munismus" schrieb W. I. Lenin über die internationale Bedeutung der Oktoberrevolution: „Ich spreche hier von internationaler Bedeutung nicht im weiten Sinne des Wortes: Im Sinne der Einwirkung unserer Re volution auf alle Länder sind nicht einige, sondern alle ihre Grundzüge und viele ihrer sekundären Züge von internationaler Bedeutung. Nein, ich spreche davon im engsten Sinne des Wortes, d. h„ versteht man unter internationaler Bedeu tung, daß das, was bei uns gesche hen ist, internationale Geltung hat oder sich mit historischer Unver meidlichkeit im internationalen Maßstab wiederholen wird, so muß man einigen Grundzügen unserer Revolution eine, solche Bedeutung zuerkennen." (W. I. Lenin, Werke, Bd. 31, Berlin 1970, S. 5) Auf die fortschrittliche deutsche Arbeiterbewegung hatte der Sieg des Proletariats in Sowjetrußland einen großen Einfluß. Rosa Luxem- 65 Jahre Oktober revolution Zum Seminar „Geschichte der SED" bürg und Karl Liebknecht, die in je nen Tagen, die die Welt erschütter ten, im Gefängnis saßen, erfaßten sofort die bedeutende Leistung der Partei der Bolschewiki und des rus sischen Proletariats. So schrieb Karl Liebknecht 1918: „Wir stehen an einem Wendepunkt der Geschichte. Die Revolution ist für die Werktäti gen und Unterdrückten aller Völker zum Appell und zum Kampfruf ge worden. Die russische Sowjetrepu blik wurde zum Banner der kämp fenden Internationale, sie rüttelt die Zurückgebliebenen auf, erfüllt die Schwankenden mit Mut und ver zehnfacht die Kraft und Entschlos senheit aller." (Karl Liebknecht, Ge sammelte Reden und Schriften, Bd. IX, Berlin 1971, S. 588). Beide Revolutionäre betrachteten die Stellung zu den drei Revolutio nen in Rußland, besonders aber zur Oktoberrevolution, zur entscheiden den Bewährungsprobe für einen pro letarischen Internationalisten.. Sie hielten es für weit verfehlt, die rus sischen Revolutionen als etwas spe zifisch Russisches zu betrachten. „Ihr (der Bolschewiki, d. V.) Ok toberaufstand war nicht nur eine tatsächliche Rettung für die russi sche Revolution, sondern auch eine Ehrenrettung des internationalen So zialismus", schrieb Rosa Luxem burg. (Rosa Luxemburg, Gesam melte Werke, Bd. 4, Berlin 1974, S. 341) Mit den Erkenntnissen Rosa Lu xemburgs und Karl Liebknechts wurde die Stellung zu den Bolsche wiki und Sowjetrußland - zu KPdSU und Sowjetunion - als Hauptkriterium des proletarischen Internationalismus fixiert. In den 20er Jahren war es Ernst Thälmann, der als Vorsitzender der KPD die For derung der Komintern nach Bolsche- wisierung der kommunistischen Par teien, nach ihrer Entwicklung zu marxistisch-leninistischen Kampf parteien, nach der Aneignung des sen, was am Bolschewismus von in ternationaler Bedeutung ist, aktiv unterstützte und in der KPD darum kämpfte. Die KPD wertete viele Er fahrungen der KPdSU aus und ver suchte, sie in ihrem täglichen Klas senkampf bis 1933 zu nutzen. Erst nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus durch die Sowjet armee gelang es KPD/SED, die all- gemeingültigen Gesetzmäßigkeiten der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaus, die von W. I. Lenin in seinem Plan des Auf baus des Sozialismus formuliert wur den, in die Praxis umzusetzen. Dr. Brigitte Lindert, Sektion Geschichte Leninsche Charakteristik des Imperialismus bleibt nach wie vor aktuell Zum Studium der Leninschen Imperialismustheorie Als W. I. Lenin im Frühjahr 1916 in Zürich über den Impe rialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus schrieb, hatte der erste Weltkrieg bereits un gezählten Menschen das Leben genommen oder sie körperlich bzw. geistig für immer geschä digt, von materiellen Verlusten ganz zu schweigen. Schon 21 Jahre nach dem Ende dieses Völkermords raste ein noch ver heerenderes Gemetzel über die Erde. Hunderte kleinere Kriege ergänzen eine erschütternde Bi lanz imperialistischer Herr schaft. Dabei hatte der einstige Marxist und spätere Renegat Karl Kautsky für den Imperialis mus eine friedliche Entwicklung „prophezeit“. Wie ihn und sei nesgleichen doch die Geschichte überwältigt hat! Im Gegensatz dazu schätzt Le nin nicht nur den Charakter im- perialistischer Raub- und Erobe rungskriege ein, sondern er beantwortet ebenso — wie er im Vorwort zur ersten russischen Ausgabe seiner Hauptschri'ft zum Imperialismus betont — die . . ökonomische Grund frage ..., ohne deren Studium man nicht im geringsten verste hen kann, wie der jetzige Krieg (1914 bis 1918; H. K.) und die jet zige Politik einzuschätzen sind, nämlich“, die „Frage nach dem ökonomischen Wesen des Impe rialismus“. Er weist nach, daß und wie die ses ökonomische Wesen durch das kapitalistische Monopol ge prägt wird. Dieses kapitalistische Monopol ist — so geht aus seinen Darlegungen hervor — ein zugespitztes Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnis, das auf einer sehr hohen Stufe der Kon zentration und Zentralisation der Produktion und des Kapitals beruht, die freie Konkurrenz zer stört und durch die monopolisti sche Konkurrenz ersetzt, alle Sphären des gesellschaftlichen Lebens durchdringt, Herrschaft über fremdes Eigentum ausübt und sich ökonomisch im Mono polprofit realisiert. Seine beiden Grundeigenschaften, ein beson ders entfaltetes Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnis zu sein und sich ökonomisch im Mo nopolprofit zu realisieren, sind es, die in ihrer wechselseitigen Bedingtheit und Beeinflussung gesetzmäßig die Tendenz zur Ag gressivität des Imperialismus er zeugen. Das objektive Streben des kapi talistischen Monopols nach To talität äußert sich ökonomisch in der Verschmelzung der Kapitale in der Industrie mit denen im Bankwesen, dem Verkehrswesen, dem Handel, im Versicherungs wesen, in der Landwirtschaft bis hin zu denen im Dienstleistungs bereich zum Finanzkapital mit seiner Personifizierung in der Fi nanzoligarchie. Es tritt zutage in der zunehmenden Bedeutung des Kapitalexports, der heute bei spielsweise in den USA bereits den Warenexport weit übertrifft, der Bildung internationaler Ka pitalistenverbände in Gestalt transnationaler und multinatio naler Monopole sowie in dem ständigen Kampf um die Auf- bzw. Neuaufteilung der Welt un ter die imperialistischen Mächte. Die Tendenz zur Alleinherr schaft mit dem Zweck der Siche rung von Monopolprofiten wirkt ebenso in der Verschmelzung von ökonomischer, politischer und ideologischer Macht zu einem einheitlichen (keineswegs widerspruchsfreien) Herrschafts system, das schließlich im staats monopolistischen Kapitalismus seinen Ausdruck findet. Indem Lenin diese Prozesse herausarbeitete, vermittelte er der Arbeiterklasse eine wissen schaftliche Analyse über ihre Lage und der kommunistischen Bewegung ein entscheidendes theoretisches Fundament für die Gestaltung ihres Kampfes. Die Leninsche Charakteristik des kapitalistischen Monopols hat an Aktualität nichts verlo ren. Zwar ist seine Herrschaft auf einem inzwischen beträchtli chen Teil der Erde zerschlagen, jedoch in den ihm verbliebenen Gebieten hat es seine Positionen zum Teil erheblich vergrößert. Das gilt vor allem für Ein zelmonopole. So erhöhten sich bei den jeweils 50 umsatzstärk sten Industrieunternehmen der kapitalistischen Welt die Gesamt umsätze von 230,6 Mrd. Dollar im Jahre 1969 auf 1195 Mrd. Dol lar im Jahre 1980; das entspricht einer Steigerung auf 518,2 Pro zent. Der Umsatz je Beschäftig ten stieg während dieser Zeit bei diesen Unternehmen — zum überwiegenden Teil durch Ra tionalisierungen — auf 502,7 Pro zent, während die Anzahl der Be schäftigten nur um 3,1 Prozent wuchs. Die Reingewinne von 20 ausgewählten Industriekonzer nen (darunter 6 aus der BRD) stiegen allein von 1970 bis 1980 auf 421 Prozent, davon bei Daim ler Benz auf 917 Prozent und bei Siemens auf 658 Prozent. Überhaupt haben die BRD- Konzerne ihre Stellung weiter ausgebaut. Zählten zu den um satzstärksten Industrieunter nehmen der kapitalistischen Welt im Jahre 1969 nur 3 BRD- Konzerne, so war ihre Zahl bis zum Jahre 1980 auf 7 angewach sen. Seit Beginn der 80er Jahre voll zieht sich erneut eine ungeheure Zentralisationswelle' des interna tionalen Monopolkapitals. Ihr be sonderes Kennzeichen besteht im Aufkauf von Großunternehmen, für die zum Teil mehr als eine Milliarde Dollar gezahlt werden. Diese Zusammenballung ökono mischer Macht drängt zur ent sprechenden Beherrschung der politischen Ebene. Dadurch soll ein noch gebündelterer Druck auf die Werktätigen der impe rialistischen Länder ausgeübt werden. Prof. Dr. Hans Klemm, Sektion W irtschaf tswissenschaf ten Ergänzende Literatur: Autorenkollektiv: Monopole im Visier; Antworten auf Fragen zum Kampf gegen den Impe rialismus; Dietz Verlag. Berlin 1982. Kokoschin. A. A.: Die Grup pierungen der amerikanischen Bourgeoisie und der außenpoliti sche Kurs der USA; in: Sowjet wissenschaft. GwB, Nr. 3/1982. Maier. L.: Wirtschaftsstrategi sche Probleme des Kapitalismus in den 80er Jahren; in: IPW- Berichte Nr. 6/1982
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