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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1982
-
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Band 1982
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Mit diesem Plakat wurde für die Woche der Lehrer geworben. „Internationalisten aus der DDR“ geben Erfahrungen weiter Erstmalig fand in diesem Jahr Mitte Oktober in der Volksrepu blik Mocambique eine Woche des Lehrers (Semana do Professor) aus Anlaß des ersten Jahrestages der Gründung der nationalen Lehrerorganisation (ONP — Or- ganizacao nacional dos Professo res) statt. In vielen Veranstaltun gen im ganzen Land würdigte die FRELIMO-Partei die hohe gesell schaftliche Verantwortung del’ Lehrer im Bereich der Volks- und Hochschulbildung. Der Präsident des VRM, Samora Moises Machel, sprach bei dieser Gelegenheit über die Rolle des Lehrers im heuti gen Mocambique als eine „solide, vorwärtsschreitende und kämpfe rische Kraft“. Im Museum für Kunst in der Hauptstadt Maputo vermittelte eine Ausstellung der Lehrerorga nisation einen Überblick vom All tag des Lehrers, seiner Stellung Woche der Lehrer in Mocambique in der Kolonialzeit, im Be freiungskampf und heute bei der Überwindung des Analphabeten tums. Bei einer Bevölkerung von 12 130 000 Einwohnern gab es im Jahre 1980 in der VRM 7 261417 Analphabeten, d. h. 75,1 Prozent der Bevölkerung im Alter von über fünf Jahren. Allein diese Angaben zeigen, welch große An strengungen die FRELIMO-Partei bei der Überwindung dieses ko lonialen Erbes noch zu leisten hat. Im Rahmen dieser nationalen Ausstellung stellten die UdSSR und die DDR Bücher, Fotos und Kinderzeichnungen über die Volks bildung und Erziehung in ihren Ländern vor. Durch die Liga für Völker freundschaft der DDR wurden Kinderzeichnungen von Schülern der 73. Polytechnischen Ober schule „Paul Robeson" in Leip zig vorgestellt. Den mocambiqua- nischen Lehrern gefiel die Ver knüpfung des politischen Anlie gens für die Erziehung der Kin der zum Internationalismus und die gute farbliche Gestaltung der Zeichnungen. Eine Aktivität ganz anderer Art aus Anlaß des Jahrestages der ONP initiierten die in Maputo tätigen DDR-Hochschullehrer Prof. Dr. Klaus Hutschenreuter (KMU) und'Dr. Helga Hutschen reuter (Akademie für Staat und Recht Potsdam-Babelsberg). Ge meinsam mit dem Delegaten der Liga für Völkerfreundschaft der DDR in der VRM luden sie die Leitung der Parteizelle der FRE- LIMO. Dozenten und Studenten der Juristischen Fakultät der Uni versität „Eduard Mondlane" zu einem Treffen der Freundschaft ein. Nach. der - Vorführung der Informationsfilme von Camera- DDR „Berlin - Stadt des Frie dens“ und „Das Hochschulwesen der DDR“ kam es zu einer zwanglosen, lebhaften Diskussion über aktuelle Fragen der Ent wicklung der DDR und der VR Mocambique. Es war nicht das erste Mal, daß sich Dozenten und Studenten der Juristischen Fakultät zu einem Freundschaftsabend über die Deutsche Demokratische Republik trafen. Der ständige Erfahrungsaus tausch wird von den „Internatio nalisten aus der DDR“, wie man die hier tätigen Bürger unseres Landes nennt, in der täglichen Arbeit und im Rahmen der Akti vitäten der Mocambiquanischen Gesellschaft für Freundschaft und Solidarität mit den Völkern (AMASP) die dem Frieden und der Völkerfreundschaft gewid met sind, praktiziert. Harald Heinke, Martin-Luther-Ehrung an der Karl-Marx-Universität Martin-Luther-Kolloquium aller Sektionen Theologie der DDR Wie bereits gemeldet (s. ÜZ Nr. 40) war die Sektion Theologie unserer Alma mater vom 2. bis 4. November Gastgeberin für das Kolloquium „Martin Luther 1483-1983“. Diese von Professoren und Studenten der übrigen fünf Sektionen Theologie an unseren Universitäten, sowie von Pfarrern und Historikern besuchte Vorbereitungsveranstaltung auf das Luther-Jubiläumsjahr 1983 reihte sich an die kurz vorher stattgefun dene Tagung der Martin-Luther-Ko mitees der DDR unter der Leitung seines Vorsitzenden Erich Honecker würdig an. Nunmehr wurde auf aka demischer Ebene gezeigt, wie frucht bar sich die Zusammenarbeit von Forschern unterschiedlicher Diszipli nen und weltanschaulicher _ bzw. glaubensmäßiger Positionen aus wirkt. Auf diese interdisziplinäre Koope ration wies eingangs der Dekan und Direktor der Sektion Theologie Prof. Dr. theol. Hans Moritz hin. als er den Vorsitzenden der CDU Gerald Götting in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Vorsitzenden des Martin-Luther-Komitees der DDR und die weiteren Gäste begrüßte. Magnifizenz Prof. Dr. sc. Dr. h. c. Lothar Rathmann gab bei seiner Be grüßungsansprache derselben Über zeugung Ausdruck und würdigte die Arbeit von Theologen und Histori kern bei der Erschließung der Ge schichte der frühbürgerlichen Revo lution. Für Luther galt der Frieden „als das höchste Gut" Gerald Götting hob in seinem Re ferat hervor, daß sich bereits heute abzeichne, daß die Martin-Luther- Ehrung im nächsten Jahr ein bedeu tendes Ereignis im gesellschaftlichen Leben unseres Volkes wird. Umfas send würdigte der Redner sodann das Wirken des Reformators vor dem Hintergrund damaliger Zeit, wobei er die gesellschaftlichen Folgerungen der reformatorischen Theologie Mar tin Luthers deutlich werden ließ. Insbesondere hob er dessen Arbeits- ethos und sein soziales Gerechtig keitsempfinden hervor, das tiefe Spuren in unserem Volke hinterlas sen habe. Luther sei auch für den Frieden eingetreten, der ihm „als das höchste Gut“ galt, so daß es für evangelische Christen allein von da her nicht nur möglich, sondern not wendig sei, den Frieden als das vor dringliche Ziel, als existenznotwen dig für unser Land und die gesamte Menschheit anzusehen. Zusammenfassend unterstrich Ge rald Götting das Anliegen des Lu ther-Jubiläums, indem er betonte, es gehe dabei um den Versuch, weite sten Kreisen unserer Bevölkerung, gleich ob Christen oder Nichtchri sten, Person und Werk des Reforma- tors zugänglich und verständlich zu machen. Es gehöre zum Leben im Sozialismus, aus dem Besten zu schöpfen, was das deutsche Volk und die anderen Völker hervorgebracht haben. Präsident Dr. theol. habil. Dr. h. c. Joachim Rogge von der Kanzlei der Evangelischen Kirche der Union (EKU) aus Berlin wandte sich in seinem Fachreferat „Das Moment des Trostes in Luthers Spätschriften zum Kirchenbegriff“ der Erkenntnis zu, daß der Christus- und Evange- liumsbezug die Konstante im Werk des Reformators sei. Dabei seien seine späten Veröffentlichungen auf fallend von der Komponente des Trostes gekennzeichnet. „Wir wer ¬ den mit Luther auch 1983 nicht fer tig!“ Wer wollte dieser Ansicht des Redners widersprechen? Der zweite Konferenztag wurde mit einer Morgenandacht in der Kirche St. Nikolai durch Professor em. D. Heinz Wagner eingeleitet. Im Hörsaalgebäude gab dann der Eh rensenator unserer Universität Prof. Dr. sc. phil. Dr. phil. h. c. Max Stein metz einen Überblick über die „Pro bleme des marxistischen Lutherbil des“. Er stellte dabei die Schwierig keiten heraus, die am Anfang der Be schäftigung mit dieser Epoche der Ge schichte gestanden haben. Allge- meine Unsicherheiten in der Ein schätzung von Person und Werk des Reformators und folglich auch einseitige Urteile seien nicht ver meidbar gewesen. Erst am Beginn der sechziger Jahre habe eigentlich eine gezielte und inzwischen auch ertragreiche Forschung zur frühbür gerlichen Revolution eingesetzt, wo bei zunehmend auch die theologi schen Fragestellungen Luthers be rücksichtigt werden. Dabei ergänze die Arbeit an Thomas Müntzer auch das marxistische Lutherbild. Beschäftigung mit Luther ist bleibende Aufgabe Im letzten Hauptvortrag, den der Leipziger Professor Dr. theol. habil. Ernst-Heinz Amberg hielt, ging es um „Luther in der Theologie des 20. Jahrhunderts“. Der Redner be schränkte sich bei diesem umfassen den Thema auf sechs theologische Luther-Interpreten: Adolf v. Har nack, Karl Holt, Karl Barth, Rudolf Hermann, Hans-Joachim Iwand und Gerhard Ebeling. Diese namhaften Gelehrten haben in höchst unter schiedlicher Weise den Reformator interpretiert. Um so mehr, so betonte Amberg, sei die Luther-Interpreta tion eine bleibende Aufgabe für Pro testanten, Katholiken und neuer dings auch für Orthodoxe. Auch Nichttheologische bereicherten die Erkenntnis. „Wir haben keine Mauer um Luther aufgerichtet“, bemerkte der Redner am Schluß seiner Aus führungen. Von dem Kolloquium zu berichten ohne die fünf Arbeitsgruppen zu er wähnen, die dreimal mehrstündig zusammentraten, hieße ein unvoll ständiges Bild entstehen lassen. Ge rade hier kam es durch etwa 40 Kurzreferate und anschließende Diskussionen zu dem wissenschaftli chen Gespräch. Hier standen Luthers Umwelt, aber auch der Wandel in der Beurteilung des Reformators im Laufe der Geschichte zur Debatte. Ebenso wurde der Reformator in seiner Bedeutung für die Bibel und Theologie erörtert. Immer ging es um Luther und sein monumentales Werk. Um so nötiger waren für die bei den Abende zwei gesellige Veran staltungen, die den Gästen Erholung und Freude bereiten sollten. Am Dienstag traf man sich in der Mo- ritzbastei, wo ein Absolvent unserer Sektion, Joachim Christian Rau, in zwischen als Liedermacher durch Funk und Fernsehen bekannt, ältere und neue Texte zur Gitarre gekonnt vor trug. Am Mittwochabend hörten wir Musik aus der Zeit Martin Luthers und der Reformation, vorgetragen auf historischen Instrumenten im stilvollen Senatssaal vom Concentus Musicus Lipsiensis. Bleibt abschließend noch zu fra gen, was der Ertrag dieser Tagung war. Ohne Übertreibung läßt sich sagen, und darauf wies Sektions direktor Professor Dr. Moritz beim abschließenden Plenargespräch hin, daß dieses Kolloquium neue Impulse vermittelt habe und Anregungen für ein selbständiges Lutherstudium zu geben bereit war. Wie gegenwärtig der Reformator heute noch reden kann, wurde am letzten Tag deut lich, als Landesbischof Dr. theol. Jo hannes Hempel — demnächst Dr. theol. h. c. unserer Universität — eine Morgenandacht hielt, bei der er ein Wort Luthers beeindruckend aus legte. Prof. Dr. theol. habil. Gottfried Kretzschmar, Sektion Theologie Gerald Götting, Vorsitzender der CDU und Stellvertreter des Vorsitzenden des Martin-Luther-Komitees der DDR, während seines Referates. Foto: Illner Rückblick auf das Leipziger Biotechnologiesymposium Biotechnologie der Zukunft - mit oder ohne Kohlenwasserstoffe? Die so zugespitzte Frage war Ge genstand einer Rundtischdiskussion; mit der die vom 21.—25.9.82 im Hörsaalgebäude der KMU stattge fundene Tagung über „Mikrobiolo gie und Biochemie der Kohlenwas serstoffwandlung“ abschloß. Ta gungen über Grundlagen der Bio chemie haben in Leipzig .schon Tra dition. Initiiert durch Dr. K. Sattler, Bereichsleiter am Institut für tech nische Chemie der AdW und Vorsit zender des Fachverbandes Biotech nologie in der Biologischen Gesell schaft, werden sie seit 1973 regel mäßig durchgeführt. Der nationalen und internationalen Entwicklung und der Bedeutung der Biotechno logie in der DDR entsprechend, wurde diese Tagungsreihe 1982 in einem größeren Rahmen als bis her mit internationaler Beteiligung und erstmalig unter der Bezeich nung „Leipziger Biotechnologiesym posium“ fortgesetzt. Mit dem „Leip ziger Biotechnologiesymposium“ soll für die Biotechnologie in der DDR ein Forum geschaffen werden, das sowohl dem Erfahrungsaustausch über aktuelle Probleme und Ergeb nisse als auch der Weiterbildung dient. Um dieses Ziel mit hoher Qualität zu erreichen, haben sich drei Partner zusammengeschlossen; die Gesellschaft für Allgemeine und Technische Mikrobiologie in der Bio logischen Gesellschaft der DDR (Fachverband Biotechnologie), das Institut für technische Chemie der AdW (ITC) und die Sektion Biowis senschaften (Bereich Biochemie) der KMU. Zwischen dem Bereich Biochemie und dem ITC bestehen seit mehr als einem Jahrzehnt enge Kooperations beziehungen in Forschung und Lehre, deren Ergebnisse nicht zu letzt in dieser Tagung, über die der Rektor der Karl-Marx-Universität die Schirmherrschaft übernahm, ih ren Ausdruck und internationale Anerkennung gefunden haben. So lag die wissenschaftliche Leitung des Symposiums gemeinsam in den Händen von Prof. Dr. H.-P. Kleber (Bereich Biochemie der KMU) und Dr. K. Sattler (ITC) sowie die Ver antwortung für die Organisation bei Dr. J. Kurth (Bereich Biochemie der KMU). Die Tagung fand im In- und Ausland lebhaftes Echo. Der Einla dung der Veranstalter waren nahezu 200 Teilnehmer gefolgt, darunter 21 Wissenschaftler aus der Sowjet union, ferner Referenten aus Groß britannien, Frankreich, Japan, der Schweiz und der BRD. Unter den Gästen befanden sich außerdem junge Wissenschaftler aus Indien und Ägypten, die gegenwärtig im Rahmen eines UNESCO-Kurses in der DDR weilen. In 26 Vorträgen und 65 Posterbei trägen wurden Forschungsleistungen zur Technologie der mikrobiellen Ei- Weißproduktion auf Alkan- und Methanolbasis, zur Mikrobiologie, Genetik, Biochemie und Enzymolo gie der Kohlenwasserstoffwandlung bzw. Methanolverwertung sowie zur Gewinnung spezifischer Produkte auf der Grundlage des Substrates Kohlenwasserstoffe vorgestellt. Mit 2 Vorträgen und 14 Posterbeiträgen Glasbläser an der Sektion Chemie Für die drei Apparateglasbläser der Sektion Chemie ist während der Moi nate Oktober und November Hochsaison. Neben den immer wieder durchs zuführenden kleinen Reparaturarbeiten an Glasgeräten, sind in dieser Zeit viele Spezialanfertigungen für Forschungszwecke herzustellen. Foto: Illner UZ-Buchrezension: Zwischen Niedergang und Anpassung, Versagen und Perfektionierung Zeitalter im Widerstreit. Grundprobleme der historischen Epoche seit 1917 in der Ausein andersetzung mit der bürgerlichen Geschichtsschreibung, Dietz Ver lag, Berlin 1982, 308 S., 9.50 Mark Am Beginn der Herausbildung der Historiographiegeschichte als selbständige geschichtswissen schaftliche Teildisziplin stand in der DDR die Polemik, die Pole mik gegen die bürgerliche Ge schichtsschreibung in der BRD. Charakteristisch ist ferner, daß in diesen Arbeiten vornehmlich die Werke und das Wirken einzelner führender BRD-Historiker analy siert wurden. Die systematisch betriebenen Forschungen ermög lichten es bald, ganze Richtungen, Perioden und durch die wachsende Einbeziehung von Historikern, die den tatsächlichen historischen Prozeß und nicht seine Widerspie gelung untersuchten, einzelne Teile des Geschichtsbildes detail liert zu untersuchen. Die Hinwen dung von Historikern zur Ge schichtsphilosophie oder ihre Zu sammenarbeit mit- -Philosophen führten zu einer Verbesserung des Instrumentariums. Neben der bundesdeutschen Historiographie wurde in wach sendem Maße die anderer impe rialistischer Hauptländer zum Gegenstand des Interesses. Die vorliegende Schrift ist ein Ergebnis dieses Entwicklungs- weges, und sie widerspiegelt ihn zugleich. In einem Zeitraum nach dem Erscheinen der dritten, neu bearbeiteten und erweiterten Auf lage des Standardwerkes „Unbe wältigte Vergangenheit“ im Jahre 1977, für das das Herausgeberkol lektiv den Nationalpreis erhielt, und vor der vorgesehenen Veröf fentlichung der vierten Auflage, stellt das Buch gleichsam eine Zwischenbilanz dar. Diese Zwischenbilanz unterbrei ten vornehmlich Mitarbeiter des Forschungsbereiches „Bürgerliche Historiographie und geschichts ideologische Auseinandersetzung “ (Leitung: G. Lozek) an der Aka demie für Gesellschaftswissen schaften beim ZK der SED, wobei weitere Wissenschaftler einbezo gen wurden. In Anwendung der bewährten Verfahrensweise, von den Strukturelementen der Histo riographie (historisch-politische Konzept on, Geschichtsbild, Ge schichtsphilosophie) auszugehen, sind die drei Teile der Geschichte im politischen und ideologischen Kampf unserer Zeit, der Kritik bürgerlicher Konzepte und Dar stellungen zu Grundproblemen der Geschichte seit 1917 und der Kritik der bürgerlichen Ge schichte seit 1917 und der Kritik der bürgerlichen Geschichtstheo- rie und -methodologie gewidmet, Im einleitenden Teil definiert H. Meier die ideologische Funktion des bürgerlichen Geschichtsbildes: historische Legitimierung der be stehenden imperialistischen Ge sellschaftsverhältnisse unter Ver wendung der Lehre von der „In dustriegesellschaft“, Rechtferti gung der politischen Machtver hältnisse durch die Apologie der bürgerlichen Demokratie, Legiti mation der heutigen politischen Blockbildung durch die Kultivie rung der „Europa-Ideologie“ in Verbindung mit dem sogenannten atlantischen Denken sowie histo rische Begründung des bürgerli chen „Feindbildes“ mittels Anti- kommunismus. Unter diesem vierten Punkt wird auch auf die Versuche verwiesen, progressive Ereignisse und Bewegungen, ein schließlich der Arbeiterbewegung, in das bürgerliche Geschichtsbild zu integrieren. (S. 27 f) In „Vor herrschende Tendenzen in der bürgerlichen Historiographieent- Wicklung der siebziger Jahre“ (S. 32 ff), einem Beitrag grundlegen den Charakters, stellte G. Lozek fest, daß die außerordentlich starke Aufwertung des Geschicht lichen zu den auffallendsten Merkmalen bürgerlicher Ideolo gie- und Gesellschaftskonzepte des letzten Jahrzehnts zählt. Die Krise der bürgerlichen Historio graphie werde von einer Dialek tik zwischen Niedergang und An passung, Versagen und Perfektio nierung geprägt und sei durch zwei gesellschaftliche Gegeben heiten bedingt: durch die inneren Interessen des gegenwärtigen Ka pitalismus und durch die ideelle und praktische Konfrontation mit dem realen Sozialismus. Im fol genden weist der Autor nach, daß die siebziger Jahre durch zwei Entwicklungsetappen bestimmt werden. Ihre Charakteristik er fährt vor allem durch die Auf sätze des zweiten Teils eine wei tere Erläuterung. Dabei ist es vor allem W. Schmidt (Geschich te und bürgerliche Nationsauf fas- sungen) sehr gut gelungen, den Zusammenhang von politischer und ideologischer Entwicklung aufzuzeigen. Günter Katsch lieferten die Teilnehmer der KMU, Wissenschaftler des Bereiches Bio chemie der Sektion Biowissenschaf ten, zum Teil in Kooperation mit Kollegen aus anderen Bereichen, aus der Sowjetunion und anderen ausländischen Einrichtungen einen wesentlichen wissenschaftlichen Bei trag zum Gelingen des Symposiums. Neben den interessanten Beiträ gen zu den mikrobiellen und bio chemischen Grundlagen der Kohlen wasserstoffwandlung wurden insbe sondere auch technologisch relevante Aspekte diskutiert. Schwerpunkt der Biotechnologie des Kohlenwas serstoffes ist immer noch die Pro duktion von Einzeller-Protein auf der Basis von Erdöldestillation und Methanol. Da nach dem raschen Aufschwung dieses Zweiges der Biotechnologie — mit der Errich tung mehrerer Großanlagen in der Sowjetunion, Frankreich, Italien, Ja pan und auch in der DDR — auf grund der Erdölverteuerung und der starken Konkurrenz durch das So- jabohnen-Protein vor allem in den westlichen Industrieländern eine Stagnation der Entwicklung ein setzte, war die Frage nach der Zu kunft der Kohlenwasserstoffnutzung in biotechnologischen Prozessen be sonders aktuell. Die Antwort, die in der Rundtischdiskussion gefunden wurde, ist ein deutliches „Pro“. Ne ben der Eiweißproduktion gilt es nun, weitere Möglichkeiten zur stoff wirtschaf fliehen Nutzung des wertvollen Rohstoffes Erdöl zu er schließen, wozu Ansatzpunkte in der gezielten Biotransformation von Kohlenwasserstoffen, in der Ge winnung spezifischer extrazellulärer mikrobieller Produkte sowie in der Produktion bestimmter Enzyme be stehen. Nicht zuletzt wurde auch auf die Bedeutung einer Forschung zur Mikrobiologie und Biochemie der Kohlenwasserstoffwandlung für den Umweltschutz hingewiesen. Wesentliches Potential biotechno logischer Forschung und Ausbildung der DDR ist in Leipzig konzentriert, so daß, wie es in den Begrüßungs- ansprachen zum Ausdruck kam, Leipzig als ein Zentrum der Bio technologie in der DDR gelten kann. In diesem Sinne ist der Reihe der Leipziger Biotechnologiesymposien, die im September 1984 ihre Fort setzung findet, Resonanz und Er folg, vergleichbar mit der diesjähri gen Tagung, zu wünschen. Dr. O. Asperger
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