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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1982
-
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- Ausgabe Nr. 8, 26. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 12, 26. März 1
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- Ausgabe Nr. 37, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 22. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 19. November 1
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- Ausgabe Nr. 44, 3. Dezember 1
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Band
Band 1982
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6• vor schau UZ -J Veranstaltungen im November Poetisches Theater 1. November, 19.30 Uhr, Moritz- bastei, „Schwalbennest", Autoren abend des Poetischen Theaters „Louis Fürnberg", es liest der Dra matiker Armin Stolper 5. November, 19.30 Uhr, Ernst- Beyer-Haus, Ernst-Schneller-Str. 6, Gastspiel des Theaters der Hoch schule für Lufttechnik Moskau, „So sterben Legenden“ und „Slide- Spektakel" (am 4. November Gast spiel in der Moritzbastei) 13., 15., 16., 22. und 23. November, 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Die Frau zum Wegschmeißen" von Da rio Fo; Zyklus künstlerische Ensem bles und Lehrlingsanrecht „Dienstag in der 19“ 2. November, 19.30 Uhr, Hör saal 19, Kabarett „Die Hinterwäld ler" vom Haus der Lehrer, Suhl Filmzyklus 4. November, 16.30 Uhr, Filmkunst theater „Casino", „Privatleben", UdSSR, Regie: Juli Raismann Anrecht der Lehrerstudenten 9. November, 19.30 Uhr, Hör saal 19, „Dokumentarfilm in Leip zig“, in Vorbereitung der XXV. In ternationalen Dokumentar- und Kurzfilmwoche, Leitung: Festivaldi rektor Ronald Trisch 21 Uhr im Beyer-Haus 17. November, „Schaumgeboren - Peter Hille (1854-1904)", ein Dich ter vorgestellt von Gottfried Richter, Karten zu 4 Mark (erm. 3 Mark) in der HA Kultur Theatersonderzug - Deutsches Theater Berlin 20. November, Theater in der Aka demie, „Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen" von Heinrich Mann/Alexander Lang: schriftliche Bestellungen an HA Kul tur, Ernst-Schneller-Str. 6; Karten vorverkauf am 9., 10. und 11. No vember, jeweils von 10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr in der HA Kultur Zyklus Schriftstellerlesungen 25. November, 19.30 Uhr, HS 12, Eberhard Panitz Universitätschor 23. November, 19.30 Uhr, Nikolaikir- ehe, A-capella-Konzert des Uni- Chores, Geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten, Werke von Bach, Bruckner, David und Schütz A& A-Klub 10. November, 19 Uhr, „Jazz- Gitarre", gespielt von Mathias Brückner, Anton Hudl und Winfried Röhrich 17. November, 19 Uhr, „Ein Wede kind-Abend" mit Uwe Trapka 24. November, 19 Uhr, Rätsel und Realitäten, „Pompeji - eine Welt ging unter", Lichtbildervortrag von Peter Hertel, Archiv für Zivilisations forschung der DDR 26. November, 21 Uhr, Nachtklub ab 20: Kartenvorbestellung ab 10. November in der HA Kultur 3. November, 19 Uhr, Diskothek am Mittwoch; 6., 13., 20. und 27. No vember, Wochenenddiskothek KB-Wirkungsgruppe 10. November, 19.30 Uhr, HdW, Tag des Bereiches Medizin, „Heuti ger Stand der klinischen Organ transplantation", Diskussions grundlagen geben OA Dr. Ullrich Qtto und OA Dr. Gunther Splitth, Chirurgische Klinik 17. November, 19.30 Uhr, HdW, Universitätsjubiläum 1984, Podiums gespräch über die Veranstaltungs vorhaben der Wirkungsgruppe KMU im Vorfeld der 575-Jahrfeier der Alma mater Lipsiensis 24. November, 19.30 Uhr, HdW, Universitätsjubiläum 1984, „Die Ent wicklung der Naturwissenschaften an der Leipziger Universität zur Zeit der Weimarer Republik und des be ginnenden Faschismus", Prof. em. Dr. sc. Werner Holzmüller liest aus seiner Autobiografie. Bewegende Friedensmanifestation junger Künstler Ein mitreißendes Programm unter dem Titel „Weg mit dem NATO-Raketenbe- Schluß!“ gehörte zu den Höhepunkten des zweiten Tages der FDj-Kultur- konferenz. Im Leipziger Opernhaus brachten junge Künstler unserer Repu blik darin ihren Willen zum Ausdruck, alles zu tun für die Stärkung unseres sozialistischen Vaterlandes und die Verteidigung des Friedens. In einer Er klärung, die unter stürmischem Beifall verabschiedet wurde, heißt es: „Wir jungen Künstler der Deutschen Demo kratischen Republik erheben auf der Kulturkonferenz der FDJ in Leipzig lei denschaftlich unsere Stimme für den Frieden, gegen den NATO-Raketenbe- Schluß. Dafür kämpfen wir als Teil der weltweiten, einigen Friedensbewegung der Völker." Zu den Gestaltern des mitreißenden und bewegenden Programms gehörten von unserer Universität Mitglieder des Ensembles „Solidarität", die das „Soli daritätslied" interpretierten. Foto: R. Müller Sie sollen sehen und staunen, / das halte ich für wichtig... Interview mit Prof. Dr. habil. Karl Max Kober, Lehrstuhlinhaber für Geschichte der neuen Kunst an der Sektion Kunst- und Kulturwissenschaften, Vizepräsident des VBK und Mitglied der Fachjury „Bildende Kunst“ zur IX. Kunstausstellung der DDR UZ: Wie wünschen Sie sich die Besucher der „IX."? Prof. Kober: Es gibt manche Illu sionen, einige wünschen sich ein Volk von Kunstwissenschaftlern, an dere verhalten sich dem Normalbe sucher gegenüber arrogant. Die Wahrheit liegt sicher irgendwo da zwischen: Wir haben es gar nicht nötig, jemandem die Kunst auf zudrängen. Der Besucher muß sel ber Spaß daran finden... Man muß den Leuten Mut dazu machen und lassen, zu einer eigenen Meinung, eigener Haltung, ganz einfach Mut zum Entdecken, sinnlich und emo tional! Meiner Meinung nach sind wir manchmal viel zu schnell bei der rationalen Analyse. Davor müßte aber eigentlich das Staunen und Gucken stehen, oder so etwas wie Hingabe vielleicht... Viele trauen ihren eigenen Augen nicht, dabei geht es doch gerade auch um eine Entdeckungsreise in das Reich der Formen und Farben. Sehr oft aber lesen die Besucher zuerst die an den Bildern angebrachten erklä renden Schildchen. Damit bringen sie sich selbst um manche aben teuerliche Erfahrung, um jenes Abenteuer, das Kunst heißt... UZ: Sic hatten bereits vor den er sten Besuchern die Möglichkeit, Ihre persönlichen Erfahrungen mit den Angeboten zur „IX.“ zu ma chen. Als Mitglied der Jury waren Sie an der Auswahl beteiligt. Wie viel Bilder haben Sie da eigentlich angesehen und wieviel bleiben für den Ausstellungsbesucher? Prof. Kober: Wir haben uns über 1200 Bilder angesehen. Davon haben wir etwa ein Drittel für die Ausstel lung ausgesucht, da im „Alberti num“ maximal Fläche für 400 Ar beiten vorhanden ist. Rechnet man die vielen angebotenen großen For mate hinzu, bleibt noch Platz für un gefähr 380 Bilder. Das zwang zu einer strengen Auswahl; zumal je der Künstler drei Arbeiten einrei chen konnte. Dabei befanden wir uns in einem Spannungsverhältnis zwischen Künstlerschaft und Publi kum : die einen möchten am liebsten alles zeigen, die anderen erwarten eine orientierende Ausstellung — keinen bloßen Querschnitt. Erst wenn man nicht einfach 380 Bilder von 380 Malern aufnimmt, und so auch dem Mittelmaß freien Raum läßt, bekommt eine solche Schau ein eigenes Gesicht. Und ich glaube, daß die „IX.“ ein Gesicht hat... UZ: Also eine ausgewogene, orientierende große Ausstellung und besucherfreundlich? Prof. Kober: Ja, es ist eine re präsentative Ausstellung. Wir hat ten dafür zu sorgen, daß gezeigt wird, was wirklich gemacht wird. Wir haben deshalb versucht, die Breite der realen Bild-Produktion sichtbar zu machen. Das heißt aber auch, daß die Fehlstellen deutlich werden; so ist gegenüber der „VIII.“ der Anteil von Darstellun gen aus dem Bereich der materiel len Produktion zurückgegangen, be scheidener ist die Zahl der Porträts. Wir haben das nicht auswählen kön nen, weil es eben nicht da war. Aber ich möchte auch betonen, wem etwas fehlt, der muß es eben bestellen. UZ: Demnach hat die „IX.“ auch in dieser Hinsicht eine anregende Wir kung? Prof. Kober: Das möchte ich sehr hoffen, denn insgesamt muß man doch sagen, daß die gesellschaft lichen Aufträge zurückgegangen sind. So manches Mal verzichtet man in Institutionen und Kombina ten auf wertvolle Originale und zieht dem vornehm getäfelte Wände vor. Deshalb möchte ich daran erin nern, daß 1964 eine Ausstellung „Un ser Zeitgenosse“ stattfand, bei der übrigens auch Neuberts bekannter Schachspieler zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das war insgesamt eine gute anre gende Sache. Warum sollte man nicht 20 Jahre später eine ähnliche Ausstellung, als „Zeitgenosse II“, anregen? Dann kommen sicher auch viele von denen, die Aufträge ertei len können. Insofern sollte die IX. Kunstausstellung, die auch ein Spiegelbild der Nachfrage zeigt, als Anregung verstanden werden ... UZ: Wie gelangten die jetzt in der „IX.“ zu bewundernden Kunstwerke eigentlich hinein? Welchen Weg ha ben sie hinter sich, wenn sie die Be sucher zu Gesicht bekommen? Prof. Kober: Unsere Jury tagte zweimal eine Woche, wobei wir drei Durchgänge hatten. Im ersten reichte ein Drittel der Stimmen der 18 Jurymitglieder, damit ein vorge- stelltes Bild „im Rennen“ blieb. Beim zweiten Versuch mußte dann mindestens Stimmenmehrheit sein. Dabei war jeder Juror angehalten, sich zu den Bildern, die er für un gerechtfertigt ausgeschieden hielt, Notizen zu machen. Im dritten, dem „Reparaturdurchgang“, wurden dann solche Bilder nochmals bespro chen, wobei die einzelnen Jurymit- glieder für „ihre“ Bilder richtige Plädoyers hielten. Dann gab es Zu stimmung, oder Einwände, noch mals Diskussionen: na, wenn du die ses Bild nimmst, dann müßte aber auch dieses... und dann wurde noch dieses ’rausgesucht. Und dann fiel noch einem eine andere Arbeit ein, die vielleicht dazu paßt... wir haben es uns also nicht leicht ge macht, wenn man auch schon eine Woche später die eine oder andere Entscheidung vielleicht korrigiert hätte. UZ: Welches ist das Bild der „IX.“, das Ihnen am besten gefällt? Prof. Kober: Nur eins? Darf ich vielleicht drei nennen? Ich würde da Tübkes 1:10-Fassung für Bad Frankenhausen „ Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ nennen. Das ist eine ganz außergewöhnliche Sache. Weiter Heisigs „Ende des Abendprogramms“ und dann noch Volker Stelzmanns „Pieta“... Das sind für mich ganz wichtige Bilder der „IX.“. Und wenn man es viel leicht irgendwie vergleichen kann, dann ist Tübkes l:10-Fassung die Große Oper, oder der große Roman, Heisigs Bild wie ein Drama, und Stelzmanns Bild erscheint.mir dabei wie ein monumentales Gedicht, ein Lied mit großer Form und weitem Atem... Aber ich will mit meiner Auswahl niemanden verschrecken. Es soll jeder seine eigene Entschei dungen treffen. Man sollte sich in Dresden wirklich Zeit nehmen, sich' erst mal einen Überblick verschaf fen und dann ein zweites Mal ge nauer hinsehen, die Ausstellung so zusagen geistig in Besitz nehmen.' Ein Kriterium könnte vielleicht sein, was es zu erzählen gibt — hin terher. Brecht spricht vom Genuß und vom Genießenlernen. Man müßte sich erinnern können wie an den Besuch bei einem schönen Fest... ein Fest für die Augen. Das möchte ich den Dresden-Fahrern wünschen ... UZ: Ich bedanke mich für die gu ten Wünsche und die ausführlichen Antworten auf unsere Fragen sehr herzlich bei Ihnen, Herr Professor Kober. (Das Gespräch führte Jürgen Seidel) Leiden, Kampf und Triumph der Völker in Liedern Nach der mit Beifallsstürmen gefeierten Aufführung seines Volksoratoriums „Axion estis" zum Ausklang der Gewand haus-Festtage war der weltbekannte griechische Komponist Mikis Theodorakis am 17. Oktober zu Gast in der Moritz bastei. In Zusammenarbeit mit der mb hatte die FDJ- Grundorganisation der Sektion Germanistik und Literatur wissenschaft diese Veranstaltung organisiert. Als Einstim ¬ mung trug Jalda Rebling aus Berlin Lieder des populären Volkssängers vor. Daran anschließend stellte sich Mikis Theodorakis in einem Forum den Fragen des sehr sachver ständigen und interessierten Publikums. (Foto links: Ein schreibung ins Gästebuch; Foto rechts: Während des Forums) Fotos: Müller/Riecke Mehr als ,Griechischer Wein „Alexis Sorbas" — so der Film, der in den letzten Wochen über all im Gespräch, war. Ein Film, der von der griechischen Menta lität erzählt, der meisterhaft Cha raktere nachzeichnet und Ein blicke in das Leben der einfa chen Menschen Griechenlands gibt. Wunderschön die Musik von Mikis Theodorakis. Für alle, die diese griechische Folklore lieben und schätzen ge lernt haben, war der Abend in der mb mit dem Berliner Duo „Magister und Sotos“ ein wirkli cher Ohrenschmaus. Die beiden Musiker stellten uns bekannte Lieder aus der Heimat von Sotos vor, ließen Gitarre und Bous- zuki klingen und zeigten, daß es noch andere Nuancen in der grie- chischen Musik gibt als „Der Wein von Samos“, „Griechischer Wein“ usw. Schöne Melodien, de ren Texte von Liebe, der Arbeit und dem Leben des einfachen Volkes sprechen. Doch „Magister und Sotos“ ver suchen sich auch selbst, eigene Lieder und Texte wurden vor getragen, die erst etwa im Kon trast zu den griechischen Me lodien standen, wie das Lied über die Fußballfans. Aber Frische, Humor und Lebendig keit der beiden kamen bei den mb-Besuchern an. Ganz eigen ihre kleinen Witze am Rande, Weisheiten, die wieder einmal ganz deutlich die kleinen Schwä chen unseres Alltags verkünde ten, so die Schmalverse. Dann er klangen bekannte internationale Erfolge, auch Folkmusik. Sehr lu stig und überaus erfrischend das „Bummi-Lied“ im Tango- und Bluesstil, u. ä. Alles in allem eine runde Sa che. Weiter so! B. Dick Wie revolutionär kann Lyrik heute sein? Vier junge Autoren zu Gast in der Moritzbastei Wieder einmal hatte die Ar beitsgruppe Literatur und Thea ter zur Veranstaltungsreihe der „durstige Pegasus“ geladen. Gleich vier Autoren, waren an diesem 12. Oktober zu Gast. Im Voll besetzten Schwalbennest war nichts mehr von dem er warteten geringen Zuspruch zu spüren. Beredter Ausdruck für das Kunstinteresse der Studen ten. Peter Gosse, Dozent und Lyri ker, der die Nachwuchs- und Kandidatengruppe des Schrift stellerverbandes vom Bezirk Leipzig betreut, stellte Literatur wissenschaftlerin Dr. Marianne Beese, Thomas Rosenlöcher aus Dresden, Lothar Günther und Bernd Igel. Beikoch im Restau rant „Stadtpfeiffer“, den Zu hörern vor. Trotzdem sie für viele noch unbekannt sind, ha ben sich alle vier bereits einen Namen gemacht. Das kam im an schließenden Vortrag mehr oder weniger zum Ausdruck. Bis auf zwei Geschichten von Lothar Günther umfaßte die Lesung nur Arbeiten auf dem Gebiet der Ly rik. Durch zu leises und monoto nes Vortragen, bei dem nichts von Engagement zu spüren war, gingen leider viele Gedanken ver loren. Deshalb wurde der Wunsch laut, das Gelesene schwarz auf weiß zu besitzen. Dieses bereits in anderen Ver anstaltungen schon praktizierte Verfahren sollte also unbedingt wieder aufgegriffen werden. Keinen der diskutierfreudigen Zuhörer ließ das aber davon ab halten, gemeinsam mit den Auto ren Gedanken darüber auszutau schen, was Lyrik bei uns vermag und welche Reserven es gibt. Da besteht zwar auch der Mut zur großen Sprache und zum Sich- stellen weiter Gedankenflüge, aber auch die Gefahr des Aus walzens von Gedanken bis an den Rand des Kitsches. Inwie weit kann Lyrik heute auch re volutionär sein? Natürlich glaubte jeder der Anwesenden den Schriftstellern, daß sie in ih ren Arbeiten Dinge aufgreifen, die sie im täglichen Leben be schäftigen, Träume oder auch Wünsche. Zu oft aber sind das die kleinen Probleme des All tags. Fehlt da nicht manchmal die Beschäftigung mit großen Er eignissen, das Fordernde und Vorwärtsweisende unserer Ge- sellschaft? Alles in allem zeugte die Diskussion davon, daß Lyrik nicht nur aufgenommen, sondern auch verarbeitet wird. Sicher werden die vier Gäste des Abends, aber auch die Zuhö rer Anregungen zum weiteren Nachdenken mit nach Hause ge nommen haben. Damit jedenfalls wäre ein Anliegen dieser Veran staltungsreihe erfüllt. Gabriele Buchmann Während der Lesung in der Moritzbastei. Foto: M. Horn DDR-Erstaufführung im Leipziger Opernhaus „Wundersame Schustersfrau“ von Zimmermann hatte Premiere Am 25. September kam im Leipziger Opernhaus das neue Musiktheaterwerk des Dresdener Komponisten Udo Zimmermann „Die wundersame Schustersfrau“ zur DDR-Erstaufführung. Das Li bretto basiert auf dem gleichna migen Bühnenstück des Spaniers Federico Garcia Lorca, in dem die blutjunge Schusterin, verhei ratet mit einem um vieles älte ren Mann, mehr von Leben und Ehe erwartet, als sich ihr bisher darstellt. So lebt sie in ständi gem Kampf mit sich und ihrer Umwelt, um ihre Träume vom Leben nicht zu verlieren, um vielleicht ein wenig von ihnen Realität werden zu lassen. Für seine Oper hat Zimmermann die ¬ sen ständigen Kampf der Phanta sie mit der Wirklichkeit, diesen Schrei eines Menschen nach Glück und einem erfüllten Le ben ins inhaltliche Zentrum ge rückt. Die Schusterin ist keine bestimmte Frau, sie ist alle Frauen, alle Zuschauer, in denen unerfüllte Wunschträume an das Leben lebendig sind. Zim mermanns Musik ist lyrisch und expressiv dramatisch zugleich. Er verbindet in seiner Komposi tion Gewohntes mit Ungewohn tem, die Hörgewohnheiten seines Publikums nicht aus den Augen verlierend. Sein Anliegen ist eine treffende Charakterisierung und poetische Ausdeutung jeder einzelnen Szene. Premiere am Leipziger Schauspielhaus Shakespeares „Othello, der Mohr von Venedig“ wird gegen wärtig in der Regie von Karl Georg Kayser im Schauspielhaus zur Aufführung vorbereitet. Die Inszenierung orientiert sich nicht vordergründig auf die Eifersuchtstragödie, sondern sie untersucht die Ursachen für die Außenseiterstellung des Mohren im weißen Venedig. Durch Jago entledigt» sich eine Herrenschicht ihres schwarzen Werkzeuges, das in seiner Liebe zu Desdemona vergeblich um seine Identität kämpft. Premiere ist für den 5. November vorgesehen.
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