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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1982
-
- Ausgabe Nr. 1, 8. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 15. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 22. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 29. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 5. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 12. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 19. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 12. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 19. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 26. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 2. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 12. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 30. April 1
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- Ausgabe Nr. 19, 14. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 21. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 28. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 4. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 18. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 2. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 3. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 10. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 17. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 24. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 1. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 22. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 5. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 19. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 3. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 10. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 17. Dezember 1
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Band
Band 1982
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„Verbündete, Kampfgefährten, Freunde"- Losung des DSF-Kongresses ist Losung für Arbeit in den DSF-Grundeinheiten DSF-GE Sektion Chemie bereitet 65. Jahrestag der Oktoberrevolution und 60. Jahrestag der Gründung der UdSSR vor Am 12. und 13. Mai 1983 findet im Palast der Republik unter der Lo sung „Verbündete, Kampfgefährten, Freunde“ der 12. Kongreß der Ge sellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft statt. Dieses für das weitere Wirken unserer Massenor ganisation richtungweisende Ereig nis wird aktuellen Problemen der brüderlichen Zusammenarbeit und Freundschaft unserer beiden Völker gewidmet sein. Hierbei werden die Beschlüsse des X. Parteitages der SED und des XXVI. Parteitages der KPdSU zum Tragen kommen. Unter Führung der Parteiorganisation und in Zusammenarbeit mit der staatli chen, der Gewerkschafts- und der FDJ-Leitung bereiten sich an der Karl-Marx-Universität die Grund einheiten der Freundschaftsgesell-' schäft zielstrebig mit neuen Initia tiven und schöpferischen Aktivitä ten auf den Kongreß vor. Die Ar beitsprogramme dieses Planjahres werden daher maßgebend von sol chen Initiativen und Aktivitäten ge prägt. Das trifft auch für das Ar beitsprogramm der Grundeinheit Sektion Chemie zu. Es wurde vom Vorstand dieser Grundeinheit mit der Orientierung auf folgende in haltliche Schwerpunkte verabschie det: — Aktive Mitwirkung der Freunde bei der Vermittlung von Kenntnissen und Fakten über die Sowjetunion und ihre Geschichte; — Propagierung des Freund schaftsgedankens und der Errungen schaften des Bruderbundes; — Auswertung von Ergebnissen und Erfahrungen der Sowjetwissen schaft auf einschlägigen Fachgebie ten der Forschung und der Lehre; — Gestaltung von effektiven ko operativen Beziehungen und von freundschaftlichen Begegnungen mit Wissenschaftlern und Studenten sowjetischer Partnereinrichtungen; — Schaffung von Möglichkeiten für kulturelle und persönliche, der Vertiefung der Freundschaft dienenden Erlebnisse; — organisatorische Festigung un serer Grundeinheit und Akzentuie rung des kämpferischen Charakters der Freundschaftsgesellschaft. Unsere Grundeinheit umfaßt z, Z. 661 Mitglieder. Ihre organisatori sche Struktur ist gegeben durch acht Wissenschaftsbereiche, zwei Kollektive der Technisch-ökono mischen Abteilung und 36 Stu dentengruppen. In engem Kontakt mit den verantwortlichen Gruppen funktionären bemüht sich der Vor stand, alle diese Kollektive an der Verwirklichung des Arbeitspro gramms der Grundeinheit aktiv zu beteiligen. Partei- und FDJ-Leitung erweisen ihm dabei tatkräftige Hilfe. Gemeinsam durchgeführte propagandistische Großveranstal tungen an der Sektion stellen in je dem Studienjahr die Höhepunkte der Zusammenarbeit dar (1982 z. B. ein militärpolitisches Forum zu den neuen Friedensinitiativen der So wjetunion sowie ein Meeting mit einem Trassenteilnehmer). Zudem bieten die von den Wissenschaftsbe reichen und Forschungsgruppen langfristig und planmäßig aufge bauten Beziehungen zu sowje tischen Hochschul-, Akademie- und Industrieinstituten sehr güte Vor aussetzungen für eine inhaltsreiche und einen großen Kreis von Freun den ansprechende DSF-Arbeit. Die Leitung der Sektion erachtet die kontinuierliche Pflege solcher Be ziehungen im Interesse der wissen schaftlichen Profilierung unserer Kollektive als objektiv notwendige Führungsaufgabe. Daher sind in jedem Jahr wich tige Positionen der Erziehungskon zeption und des Forschungsplanes an die Realisierung entsprechender Formen einer deutsch-sowjetischen Wissenschaftskooperation geknüpft. Derzeit wird auf der Basis von 17 vertraglichen Vereinbarungen und speziellen zugehörigen Themenstel lungen mit sowjetischen Partnern zusammengearbeitet. In die Zu sammenarbeit sind zahlreiche Hoch schullehrer, wissenschaftliche und technische Mitarbeiter sowie Stu denten einbezogen. Fünf der beteilig ten Wissenschaftler haben an den Partnereinrichtungen in der Sowjet union studiert, z. T. auch promo viert. Als wesentliche Merkmale der Wissenschaftskooperation sind zu nennen: — Gemeinsame Bearbeitung in ternational bedeutsamer Schwer punktthemen (wie z. B. Entwick lung von Halbleitermaterialien, Me thoden der Umweltanalytik, pe trolchemische Stoffwandlungspro zesse, heterogene Gleichgewichte, Chemie der Koordinationsverbin dungen) ; — Austausch von wissenschaftli chen Aspiranten zum Zwecke der Promotion; — gemeinsame Nutzung des auf beiden Seiten vorhandenen experi mentellen Potentials; — Vereinigung von EDV- und Rechnerkapazitäten zur Bearbei tung komplexer Modellierungsvor haben: — Mitwirkung bei der Gestaltung von Lizenzabkommen mit Industrie partnern; — gemeinsame inhaltliche Gestal tung der studentischen Austausch praktika; — Austausch von Spezialliteratur und Dokumentationen; — gemeinsame Tagungsaktivitä ten (1982 z. B. 4. gemeinsames For schungsseminar mit Wissenschaft lern der Chemischen Fakultät der Shdanow-Universität Leningrad); — gemeinsame Publikationstätig keit (1982 wurden bisher 25 Publika tionen zusammen mit sowjetischen Partnern erarbeitet). Es versteht sich von selbst, daß solch vielfältige Formen gemeinsa mer Arbeit viele Partner und Part nerkollektive zusammenführt (z. Z. sind an der Sektion Chemie 102 Wis senschaftler, acht technische Mitar beiter und 18 Studierende direkt be teiligt). Gelegenheiten, sich nicht nur bei der Arbeit, sondern auch persönlich näherzukommen, sind in mannigfaltiger Weise vorhanden. So wird auch das Wissen um beidersei tige Probleme und das Verständnis füreinander gefördert. Sprachliche Schwierigkeiten spielen dabei kaum eine Rolle. In der Tat strahlen die kooperati ven Beziehungen der Sektion ganz entscheidend auf das wissenschaft liche, kulturelle und gesellige Leben unserer Wissenschaftskollektive und auch auf einen Teil der Stu dentengruppen aus. In den Wettbe werbsprogrammen für den Kampf um den Titel „Kollektiv der soziali stischen Arbeit“ haben alle acht Wissenschaftsbereiche und eine Gruppe der Technisch-ökono mischen Abteilung anspruchsvolle Aufgabenstellungen und Leistungen ausgewiesen, mit denen sie sich zum wiederholten Male um den Ehrenna men „Kollektiv der DSF“ bewerben. Ausgehend von dieser Situation hat sich der Vorstand unserer Grundeinheit mit Blickrichtung auf den 12. Kongreß die folgenden Kampfziele für die Arbeit der näch sten Monate gesetzt: Im Oktober wird eine program matische Mitgliederversammlung mit Delegierten aus allen Gruppen durchgeführt. Auf der Tagesord nung dieser Veranstaltung stehen neben der Würdigung des 65. Jah restages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und des 60. Jah restages der Gründung der UdSSR die Rechenschaftslegung des Vor standes zur Erfüllung des Arbeits programms, Berichte zum Stu dentenaustausch 82 und die Aus zeichnung der Besten im Überset zerwettstreit. Die Mitgliederver sammlung soll allen Kollektiven wichtige Impulse für ihre Arbeit bis zur Jahreshauptversammlung bzw. bis zum Kongreß geben. Es werden fünf informative Freundschaftstreffen von Gruppen mit sowjetischen Hochschullehrern veranstaltet. Es wird eine Serie von Wandzei tungen gestaltet, wobei der Vor stand gezielt sowohl politiscn- ideologische Themen als auch Infor mationen über die Arbeit der Gesell schaft vergibt. Im Rahmen von Jugendobjekten und Studienaufträgen leiten Wis senschaftler die Übersetzung und Er arbeitung einiger fundamentaler so wjetischer Lehrwerke durch Stu denten. Prof. Dr. K. Quitzsch, Vorsitzender DSF-GE Sektion Chemie Wissenschafts kooperation mit sowjetischen Partnern Tradition und Vorbild Von Prof. Dr. Wolfgang Fleischer, Sektion Germ./Lit. Die Tradition der Kooperation mit sowjetischen Germanisten wurde an der Leipziger Universität begrün det durch die freundschaftliche Zu sammenarbeit zweier bedeutender Gelehrter, die ich beide als meine Lehrer ansehen darf: Theodor Frings (1886-1968) - der hoch als Siebzigjähriger begann, Russisch zu lernen — und Viktor Schirmunski (1891-1971). Frings war Direktor des Germanistischen Instituts und Präsident der Sächsischen Akade mie der Wissenschaften, Schirmun ski seit 1957 Leiter des Sektors für indoeuropäische Sprachen an der Leningrader Abteilung des Instituts für Sprachwissenschaft der Akade mie der Wissenschaften der Sowjet union. Das Vorbild des Zusammen wirkens dieser beiden großen For scher und Lehrer hat ihre Schüler in beiden Ländern bis heute geprägt. Die vielen Begegnungen — per sönliche Gespräche und wissen schaftliche Diskussionen in der DDR wie in der Sowjetunion —, in denen ich Viktor Schirmunski erlebt habe, haben mir die Persönlichkeit eines der bedeutendsten Germani sten unserer Zeit überhaupt na hegebracht. Er verband in seltener Weise höchste Gelehrsamkeit und schier unerschöpfliche wissenschaft liche Produktivität mit größter Be scheidenheit des Auftretens und ein fühlsames Verständnis für die Mei nung des Diskussionspartners. Wenn Schirmunski in der Ausspra che über einen wissenschaftlichen Vortrag seine kritischen Bemerkun gen mit den Worten einleitete, es tue ihm sehr leid, daß er nicht der gleichen Meinung sei wie der Kol lege X, so klang das weder ironisch noch arrogant, und man konnte si cher sein, daß sich eine ebenso fun dierte und treffende wie auch den Partner in keiner Weise verletzende Diskussion anschloß. Kennzeichnend für die wissen schaftliche Produktion Schirmunskis sind die Weite des Gesichtskreises und die Fähigkeit, auf der Grund lage immenser Faktenkenntnisse zur Synthese weiterführender theoreti scher Einsichten zu kommen. Die Herausarbeitung der gesellschaftli chen Triebkräfte in Sprach- und Li- „Wissenschaftskooperation mit sowjetischen Partnern" — unter diesem Motto ver öffentlicht UZ eine Artikel serie, die dem 65. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und dem 60. Jahrestag der Gründung der UdSSR gewidmet ist. teraturentwicklung ruht auf marxi stischen Grundpositionen — in den großen Arbeiten zur vergleichenden Epenforschung ebenso wie in den sprachsoziologischen Untersuchun gen. Von besonderer Bedeutung für den Germanisten sind Schirmunskis sprachwissenschaftliche Arbeiten, in denen sich vergleichend-histori sche, soziologische und sprachtheo retische Betrachtungsweise verei nen. Er hat wesentliche Beiträge, so wohl zu germanistischen Problemen im engeren Sinne als auch zur Ent wicklung der marxistisch-leninisti schen Sprachtheorie geleistet. Fried rich Engels’ Arbeit über den frän kischen Dialekt, 1935 in russischer Sprache überhaupt zum ersten Mal veröffentlicht, wurde durch ihn erst bei uns bekannt. Schirmunski legte schließlich ein dialektologisches Standardwerk vor, das bis heute sei nesgleichen in der deutschsprachi gen Germanistik sucht: die „Deut sche Mundartkunde“ (in deutscher Sprache 1962), auf 662 Seiten eine systematisch vergleichende Darstel lung des Laut- und Formenbestan des der deutschen Mundarten und zugleich eine kritische Einschätzung der Mundartforschung, deren älte ren Vertretern er mit Recht einsei tige Bevorzugung der Dialekt geographie unter Vernachlässigung einer allseitigen soziolinguistischen Erforschung der Mundarten und ih rer Entwicklungsgesetze vorwirft. Er betont, daß „das Studium der Mundarten, die während vieler Jahr hunderte den Volksmassen als Mit tel des mündlichen Verkehrs ge dient haben ... den Weg zum Auf bau einer Sprachgeschichte in Ver bindung mit der Geschichte des Vol kes, des Schöpfers und Trägers der Sprache“ eröffnet. Daß Schirmunski nicht nur For scher war, sondern den Stoff auch ausgezeichnet pädagogisch ¬ methodisch zu ordnen und darzu stellen wußte, zeigt sein wiederholt aufgelegtes Hochschullehrbuch „Geschichte der deutschen Spra che". Die überarbeitete 5. Auflage dieses Buches (1965) enthält einen Abschnitt über die lexikalischen Neubildungen in der DDR, die im Zusammenhang mit den gesell schaftlichen Umgestaltungen in un serer Republik dargeboten werden. Als große wissenschaftliche Persön lichkeit ist Schirmunski bedeutend nicht nur durch die von ihm selbst geschaffenen Werke, sondern auch durch die Serien von Arbeiten, die er angeregt, betreut und - vielfach in Gemeinschaft mit Kollegen — herausgegeben hat. So gehörte er u. a. zur Hauptredaktion der gro ßen „Vergleichenden Grammatik der germanischen Sprachen“ (Mos kau 1962-66) und war verantwort licher Herausgeber der Reihe „Fra gen und Theorie der Sprachwissen schaft", innerhalb deren handliche Broschüren zu Grundfragen der marxistisch-leninistischen Sprach theorie erschienen sind. In unserer Republik wurde der in seinem Heimatland hochgeschätzte und mehrfach ausgezeichnete Wis senschaftler, Mitglied der Akade mie der Wissenschaften der UdSSR, geehrt duch die Wahl zum kor respondierenden Mitglied der Aka demie der Wissenschaften der DDR und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig sowie durch die Verleihung der Ehrendok torwürde der Humboldt-Universität Berlin. In seinen zahlreichen Schülern, von denen nicht wenige heute selbst international weithin be kannte sowjetische Wissenschaftler sind, wirkt Viktor Schirmunski, wirkt die von ihm und Theodor Frings begründete Tradition kamerad schaftlicher und von gegenseitigem Geben und Nehmen geprägte Zu sammenarbeit weiter. Inhalt eines Delegierungsvertra ges ist die Vereinbarung des zeit weiligen Einsatzes eines Werktäti gen in einem anderen Betrieb. Er kommt durch übereinstimmende Willenserklärungen zwischen dem delegierenden Betrieb, dem Einsatz betrieb und dem Werktätigen zu stande. Diese ist, wie auch bei ande ren arbeitsrechtlichen Verträgen, nicht an eine bestimmte Form ge bunden. Fehlen eines schriftlichen Delegierungsvertrages ist deshalb eine Pflichtverletzung der KMU (Paragraph 42 AGB), welche aber nichts an der Wirksamkeit des Ver trages ändert, sofern Einigkeit über die Tätigkeit des Werktätigen in einem anderen Betrieb erzielt wor den ist. Rechtsgrundlage für den Ab schluß von Delegierungsverträgen ist Paragraph 50 AGB. Danach er folgt die Delegierung im Rahmen so zialistischer Hilfe (z. B. zur Unter stützung von Saisonbetrieben) oder zur Lösung volkswirtschaftlicher Schwerpunktaufgaben (z. B. Bau programm der Hauptstadt der DDR.) Entsprechend den besonderen Der neue Rahmenkollektivvertrag (Teil4): Der Delegierungsvertrag Bedingungen des Hochschulwesens ist gern. Paragraph 8 unseres RKV der Abschluß eines Delegierungs vertrages auch bei planmäßigem Ka deraustausch zwischen den Hoch schulen und den Praxispartnern möglich. Für den Abschluß dieser Delegierungsverträge gilt dann Para graph 50 AGB in Verbindung mit der Anlage 1 zum RKV. Die Regelungen der Ani. 1 gelten nur für bestimmte Delegierungs verträge, welche in Hochschulen ab geschlossen werden. Folgende Vor aussetzungen müssen erfüllt wer den: a) planmäßiger Kaderaustausch, also wesentlich mit dem Ziel der fachlichen Qualifizierung oder ge meinsamen Lösung von Forschungs aufgaben, b) Kaderaustausch zwischen einer Hochschule und einem Betrieb bzw. der Akademie der Wissenschaften der DDR, c) der Zeitraum der Delegierung muß mindestens 6 Monate und kann maximal 4 Jahre betragen. In allen anderen Fällen der Ar beit in anderen Betrieben oder Ein richtungen (Leistung sozialistischer Hilfe, Einsatz an anderen Hochschu len, kurzfristiger Einsatz usw.) ist ein Delegierungsvertrag nur auf der Grundlage des Paragraphen 50 AGB bzw. die vorübergehende Übertra gung anderer Arbeit §§ 85—87 AGB) anzuwenden. Der notwendige Inhalt des Dele gierungsvertrages besteht in der Vereinbarung der Arbeitsaufgabe im Einsatzbetrieb, des Arbeitsortes sowie des Beginns und des Endes der Delegierung (Paragraph 50 Abs. 2 AGB). Das Ende des Einsat zes kann durch konkreten Termin bzw. den Zweck der vereinbarten Arbeit bestimmt werden. Zusätzli che Vereinbarungen sind im Rah men der gesetzlichen Bestimmun gen möglich. Bei Abschluß eines Delegierungs vertrages bleibt das Arbeitsrechts verhältnis mit dem delegierenden Betrieb bestehen, der Werktätige wird aber zeitweilig Angehöriger des Betriebskollektivs des Einsatz betriebes. Damit gelten für ihn die für diesen Betrieb geregelten Rechte und Pflichten. Ebenso wird das Weisungsrecht durch die befugten Mitarbeiter des Einsatzbetriebes ausgeübt. Die Dis ziplinarbefugnis bleibt dem Leiter des delegierenden Betriebes Vor behalten. Bei langfristigem Einsatz sind jedoch andere Vereinbarungen möglich und zweckmäßig. Die Dis ziplinarmaßnahme der fristlosen Entlassung kann durch den Einsatz betrieb nicht ausgesprochen wer den. Gem. Paragraph 50 Abs. 3 AGB bleiben während der Delegierung die Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsrechtsverhältnis mit dem de legierenden Betrieb bestehen. Das betrifft auch die Pflicht zur Lohn zahlung, welche der delegierende Betrieb hat. Auch hier ist bei lang fristiger Delegierung eine andere Vereinbarung möglich und zweck mäßig. Für die Delegierungsver träge gern. Paragraph 8/Anl. 1 RKV ist geregelt, daß auch die Verantwor tung für die Wohnungsversorgung bei der delegierenden Hochschule verbleibt. Der Einsatzbetrieb ist nur für die vorübergehende Unterbrin gung während der Zeit der Delegie rung verantwortlich (Paragraph 3 Abs. 1 d. Ani. 1). Ebenso ist norma tiv bestimmt, daß eine bestehende zusätzliche Altersversorgung der In telligenz während der Delegierung erhalten bleibt (Paragraph 3 Abs. 2 Ani. 1). Bezüglich der Entlohnung sind so wohl das Leistungsprinzip, als auch das Weiterbestehen des ursprüngli chen Arbeitsrechtsverhältnisses für die Höhe des Anspruchs entschrei- dend. Der Werktätige hat gern. Para graph 50 Abs. 4 AGB Anspruch auf Vergütung entsprechend der im Ein satzbetrieb geleisteten Arbeit und der für den Einsatzbetrieb gelten den lohnrechtlichen Bestimmungen. Er hat jedoch mindestens Anspruch auf den bisherigen Durchschnitts lohn. Bei den langfristigen Delegie rungen gern. Paragraph 8/Anl. 1 RKV wird, da hier die Lohnzahlung zweckmäßigerweise im Einsatzbe trieb erfolgt, sofern der Werktätige den bisherigen Durchschnittslohn nicht erreicht, der Differenzbetrag durch die Hochschule gezahlt. Dieser Betrag ist monatlich zu prüfen und gegebenenfalls zu än dern (Paragraph 2 der Ani. 1). Bezüglich der Gewährung von Steigerungssätzen ist bei langfristi gen Delegierungen die Zeit der Tätigkeit im Einsatzbetrieb einer Tätigkeit an der Hochschule gleich zusetzen (Paragraph 4 Abs. 1 d. Ani. 1). Es ist also nicht zulässig, eine Steigerung allein mit der Be gründung abzulehnen, daß der Mit arbeiter längere Zeit nicht an der Hochschule tätig ist. Die Sektionen sind vielmehr dafür verantwortlich, daß rechtzeitig die Leistungsein schätzung beim Einsatzbetrieb an gefordert wird, welcher sie sei nerseits bis zum 31. 5. jedes Jahres zu erstellen hat. Auf der Grundlage der beim Praxiseinsatz erzielten Ar beitsleistung ist die Entscheidung über die Gewährung des nächsten Steigerungssatzes zu treffen (Para graph 4 Abs. 2 und 3 d. Ani. 1). Mit dem Ablauf der vereinbarten Zeit endet der Delegierungsvertrag. Damit ist der Werktätige durch die KMU zu den ursprünglichen Be dingungen weiter zu beschäftigen. Gem. Paragraph 50 Abs. 5 ist auch eine vorzeitige Auflösung eines Delegierungsvertrages mög lich, und zwar a) durch Vereinbarung. Diese muß zwischen dem Werktä tigen und dem Einsatzbetrieb Zu standekommen. Das Einverständnis des delegierenden Betriebes ist dazu nicht erforderlich. Dieser ist dann allerdings zur Weiterbeschäftigung des Werktätigen, auch vor dem ur sprünglich vereinbarten Termin, verpflichtet. b) durch Kündigung. Dieses Recht steht dem Werktäti gen uneingeschränkt und dem Ein satzbetrieb zu, wenn — der für die Delegierung maß gebliche Grund nicht mehr vorhan den ist (z. B. vorzeitiger Abschluß der gemeinsamen Forschungsar beit), — der Werktätige für die verein barte Arbeitsaufgabe nicht geeignet ist, — Mängel des Delegierungsver trages (z. B, Abschluß durch einen Unbefugten) nicht beseitigt werden können. Die vorzeitige Auflösung durch den delegierenden Betrieb (z, B. bei eigenem Arbeitskräftebedarf) ist nicht möglich. Im nächsten Beitrag werden Pro bleme der Beendigung von Arbeits rechtsverhältnissen im Hochschul wesen behandelt. Doz. Dr. sc. Annemarie Langanke, Sektion Rechtswissenschaft
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