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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1982
-
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- Ausgabe Nr. 2, 15. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 5. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 12. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 26. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 5. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 12. März 1
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- Ausgabe Nr. 12, 26. März 1
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- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 41, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 19. November 1
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Band 1982
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Allen ausländischen Studierenden ein herzliches Willkommen! lassen Sie mich etwas zu Ihren ! Unmittelbaren Aufgaben an unse- fern Herder-Institut sagen und las sen Sie sich zugleich einige Rat schläge geben. Es sind nicht Ratschläge eines Besserwissers. Sie erwachsen vielmehr aus dem rei chen Erfahrungsschatz der Lehr kräfte unseres Institutes, aber auch । aus meinen persönlichen Erfahrun- gen, weil ich einen Teil meiner akademischen Ausbildung als Stu dent im Ausland absolviert habe. Meine Ratschläge lassen sich in drei Sätzen zusammenfassen: - Lernen Sie die deutsche Spra che! - Lernen Sie Ihr Fach! - Lernen Sie Lernen! Was sollen diese drei Imperative bedeuten? Zunächst: Lernen Sie die deut sche Sprache. Sie lernen Deutsch, eine Sprache, die neben Englisch, Russisch, Französisch, Spanisch und Arabisch zu den in der Welt am wei testen verbreiteten Sprachen zählt. Rund 100-110 Millionen Men schen sprechen Deutsch als Mutter sprache; etwa 16—17 Millionen Menschen lernen Deutsch. Sie gehö- fen nun zu dieser großen Zahl, weil für ein Studium in der DDR eine gründliche Kenntnis des Deutschen einfach unerläßlich ist. Je besser Sie die Sprache beherrschen, desto tiefer können Sie in Ihr späteres Stu dienfach eindringen. Lassen Sie sich deshalb nicht durch die Schwierigkeiten des Anfangs ver- Lernen Sie Lernen! Ratschläge von Prof. Dr. sc. E. Hexeischneider, Direktor des Herder-Institutes, zur feierlichen Immatrikulation der ausländischen Studierenden an der KMU drießen. Bei uns sagt man: „Aller Anfang ist schwer", und Sie lernen diesen Satz im phonetischen Kurs. Aber ein anderes Sprichwort sagt Uuch: „Ohne Fleiß kein Preis". Und das bedeutet, man muß hart und Vor allem ständig arbeiten, um sein sprachliches Können zu erweitern. Bleiben Sie nicht stehen, wenn Sie sich erst einmal notdürftig verstän digen können. Nutzen Sie täglich Und stündlich jede Gelegenheit, um Deutsch zu hören, um es zu verste- hen und vor allem um es zu spre chen. Ihr künftiges Studium in den Hörsälen und Labors wird Ihnen dann leichter fallen. Mein zweiter Rat: Lernen Sie für Ihr zukünftiges Fach! Der Unterr- ticht ist bei uns so gestaltet, daß Sie im Frühjahr in die Fachtermino- Ogie Ihrer künftigen Studienrich tung eingeführt werden, zugleich Qber wichtige Gebiete aus der Ma thematik, den naturwissenschaftli chen Disziplinen sowie aus ausge- wählten Gebieten der Gesellschafts wissenschaften wiederholen wer den. Wir tun das, damit Sie an Ih- ‘en künftigen Studienorten weniger Anpassungsschwierigkeiten haben. Sie wissen vielleicht schon, daß das Bildungswesen in der DDR recht hoch entwickelt ist und wir an un- jere Studenten nicht geringe An- Forderungen stellen. Das ist nur zu hatürlich. Denn unsere Studenten, Qber auch Sie, die Sie hier ver- lümmelt sind, werden noch über das Jahr 2000 hinaus im Beruf ste hen. Anders gesagt: Die Zukunft uft in Ihrem heutigen Studium be- Teits mit! Schließlich mein dritter Rat- Ithlag: Lernen Sie Lernen! Unsere Lehrkräfte sind mit großem Einsatz bemüht, Ihnen nicht nur die deut- ishe Sprache sowie ausgewählte Kapitel Ihrer künftigen Fächer zu 'ermitteln. Sie streben vor allem Quch danach, Ihnen etwas bei- Zubringen, was ein Student unbe dingt beherrschen muß und was bei Uns die „Technik der wissenschaft- chen Arbeit" genannt wird. Wie ernt man am rationellsten? Wie 'eile ich meine Zeit ein? Wie ichreibt man am besten Vorlesun- Sen mit? Wie erfaßt man in einem Jngeren Text das Wesentlichste? Auf diese und andere Fragen wer- Jen wir mit Ihnen gemeinsam Jehritt für Schritt Antworten finden nd Sie auch auf diese Weise auf hr Studium vorbereiten. Und bei all dem von mir hier Ge- ?°gten vergessen Sie bitte nicht: Er- den Sie sich gut in Ihrer Freizeit, Teiben Sie Sport, bleiben Sie ge- und. Studentenleben heißt bei uns Ruch Fröhlichkeit und Geselligkeit, e 'ßt singen und tanzen, heißt, sich Pit der Kultur unseres Landes, aber such mit den Kulturen Ihrer Mit- updenten vertraut zu machen, so l’ 8. im internationalen Studen- Gnensemble „Solidarität" unserer aniversität. Ich wünsche Ihnen al- »2 viel Erfolg für Ihre Studienzeit “m Herder-Institut! Er macht es sich selbst und anderen nicht leicht Über Prinziplösungen, Risikoforschung, ökonomischen Nutzen sowie ein Forschungskollektiv und dessen Leiter: Prof Dr. sc. med. Klaus Linde iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!iiiiiifiiin:iitiiiiiiuiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!:tiiiiiiii In der „Instruktion Nr. 5/63 über Maßnahmen des Seuchenschutzes bei Salmonellen-Enteritiden“, her ausgegeben vom Ministerium für. Gesundheitswesen, heißt es: „Sal monellen-Enteritiden sind Lebens mittel-Vergiftungen, die mit Übel keit, Kopfschmerzen, Erbrechen .. als Einzelfälle wie auch als Mas senerkrankungen auftreten... In schweren Fällen: Hohes Fieber, hef tige reiswasserähnliche Durchfälle Wadenkrämpfe, tonlose Stimme, Kollaps, Exitus.“ Wer da meint, Massenerkrankun gen in Folge von Lebensmittelver giftungen wie in den 50er Jahren, z. B. erkrankten in Schweden 8845 Personen nach dem Genuß von Fleisch und 165 starben, spielen heute angesichts des umfangreichen Komplexes hygienischer Maßnah men keine Rolle mehr, gibt sich Illu sionen hin. Infolge der engen räum lichen Konzentration von Nutztie ren bei der industriemäßigen Tier produktion ist es weltweit zu einer zunehmenden Durchseuchung und Erkrankungshäufigkeit der Tierbe stände u. a. mit Salmonellen ge kommen, welche über tierische Nah rungsmittel den Menschen errei chen und schwere Gastroenteritiden auslösen können. Sogenannte Ente- ritis-Salmonellen sind daher zu einem Weltgesundheitsproblem ge worden. Es ist daher bemerkenswert, wenn die Feststellung getroffen wurde, daß die DDR in zwei Jahren vermutlich das erste Land der Welt sein wird, wo die Salmonelleninfek tionsketten vom Tier zum Mensch schrittweise unterbrochen werden und damit eine rückläufige Tendenz der Salmonella-bedingten Gastroen teritiden zu erwarten ist. Um diese Feststellung treffen zu können, be durfte es zehn Jahre langer intensi ver wissenschaftlicher Arbeit. Ein Weg wurde von einem Forschungs- kollektiv — im wahrsten Sinne des Wortes — bewältigt, bei dem durch wissenschaftlich fundierte Überzeu gung, gepaart mit Konsequenz und Beharrlichkeit, die zahlreichen Hin dernisse überwunden werden konn ten. Der Leiter dieses Forschungs kollektivs ist Prof. Dr. sc. med. Linde, ein Wissenschaftler, der mit seinem Kollektiv diesen Weg be schritt, es sich selbst und seinen Mit arbeitern nicht leicht machte, und hervorragende Arbeit an der Ent wicklung von Impfstoffen trägt, die in der Fachwelt als „Impfstoffe einer neuen Generation“ bezeichnet werden. Uber das Tier zum Menschen Was wie ein Wortspiel anmutet, war Ausgangspunkt von theore tischen Überlegungen, um dem Sal- monellen-Problem beizukommen. In diesem Sinne ist ein Zitat von Ge nossen Linde zur „Strategie und Taktik wissenschaftlichen Denkens“ zu verstehen: „Indem wir die Tiere sanieren, welche als Überträgei’ der Infektion auf den Menschen fungie ren. wollen wir schrittweise die Sal monella-bedingten Gastroenteriti den beim Menschen senken. Aus die sem Grund richteten wir die Stoß richtung unserer Forschungen auf das Tier.“ Damit sollte außerdem auch ein erheblicher Beitrag zur Ökonomie in der Landwirtschaft er reicht werden. Dieses Vorhaben, des sen praxisrelevante Realisierung wie „Zukunftsmusik“ erschien, ver langte die Neuorientierung des Hu manmediziners zur Forschungskon zeption auf einem speziellen Gebiet der medizinischen Mikrobiologie. Als Professor Linde 1970 die Leitung des Instituts für Mi krobiologie übernahm, brachte er die Forschungsrichtung „Ent wicklung von bakteriellen Le bendimpfstoffen mittels Methoden der angewandten Bakteriengenetik“ aus Jena mit. Das Beschreiten neuer, bis dato ungewöhnlicher Wege zum Lösen von Problemen und das rastlose Drängen nach neuen Erkenntnissen gehören zum Arbeitsstil Prof. Lindes. Hatte man jahrelang am Institut eine breit ge fächerte klassische Mikrobiologie be trieben, begann man nun eine mo lekularbiologisch orientierte Schwer punktforschung aufzunehmen, wohl gemerkt in einer Zeit, als die Dring lichkeit, revolutionäre, wissenschaft liche Lösungen für die Praxis bereit zustellen, noch nicht so deutlich un terstrichen wurde, wie heute. Dies erforderte für viele Mitarbeiter des Instituts ein Umdenken. Nicht jeder brachte das notwendige Verständnis dafür auf, daß eine auf Praxis relevanz abzielende Grundlagen- und zugleich Risikoforschung kein subjektives Hobby von Prof. Linde war, sondern eine zwingende gesell schaftliche Notwendigkeit ist. Die Risikoforschung oder ein heißes Eisen, das nicht jeder anfaßt Unter dem Stichwort „Risiko“ im Lexikon nachgeschlagen, findet man die nähere Erklärung „Wagnis. Verlustgefahr“. Auch auf die Ge fahr hin, evtl, von manchen Fachkol legen nicht verstanden zu. werden, wurden auf speziellen Gebieten fal sche Lehrmeinungen durch theore tische Überlegungen sowie eigene experimentelle Befunde überwun den und zur Grundlage der wissen schaftlichen Konzeption „Prinziplö sung zur Herstellung von bakteriel len Lebendimpfstoffen“ gemacht. Bemerkenswert ist in diesem Zu sammenhang, daß auch andere Wis Die Zielstrebigkeit bei der Durch setzung der wissenschaftlichen Kon zeption ist im Institut zu einem Be griff geworden. Prof. Linde ist be reit zur Härte gegen sich selbst, und er .verlangt eine konstruktive -Mit arbeit. Die erfolgreiche Durchset zung der Forschungsaufgaben ist nicht zuletzt der Tatsache zu ver danken, daß das von ihm geleitete Kollektiv über einen engagierten, begeisterungsfähigen Kern verfügt, mit Laboringenieur Bärbel Randha gen, der leitenden MTFA Irene Ger wien (bis 1978 MTFA Vera Neu- parth) sowie auch Dr. Christian Wo- nitzki und Dr. Jörg Beer. Dieses, sozialistische Forschungs kollektiv ließ sich u. a. von nach folgenden zwei Gründen zum Durch halten stimulieren: Einmal der zu erwartende große ökonomische und gesundheitspolitische Nutzen, den die praktische Anwendung der Prin ziplösungen versprach und zum anderen, um die Forschungslinie nicht zu verstopfen. Dieses Durch halten entspricht auch dem Funk tionsverständnis des Gen. Linde von der Wissenschaft: Wissenschaftliche Forschung ist seiner Meinung nach dann effektiv, wenn sie in der Lage ist, solche Ergebnisse hervorzubrin gen, die bei ihrer Überführung in die Praxis hohe ökonomische Ef fekte hervorbringen und dem all gemeinen Fortschritt dienen. Gegenwärtig arbeitet das For schungskollektiv an der Entwick lung eines dritten Salmonella- Impfstoffes. Das Neue an diesem Salmonella typhimurium-Impf- stamm ist, daß er im Gegensatz zu den meisten anderen Lebendimpf senschaftler bei der Bearbeitung der gleichen Problematik auf zum Literaturwissen diskrepante expe rimentelle Daten stießen, sie sich aber letztlich von der anerkannten Lehrmeinung beeinflussen ließen. Da Prof. Linde auf speziellen Ge bieten das Literaturwissen in Zwei fel stellte, ergaben sich zwangsläu fig Vorbehalte, und daraus resul tierend viele Diskussionen und Aus einandersetzungen auch im eigenen Haus. Jetzt liegen die Forschungs ergebnisse vor. Erarbeitet wurden Prinziplösungen zur Herstellung von stabilen potentiellen Impfstäm men aus lebenden Bakterien die zwei (oder mehrere) unabhängig voneinander virulenz-reduzierende Mutationen besitzen und damit den Anforderungen der Weltgesundheits organisation an Lebendimpfstoffen gegen Infektionskrankheiten, die die Gesundheit des Menschen und der Tiere gefährden können, ge recht werden. Auf der Basis dieser Prinziplösungen wurden neue Impf stoffe entwickelt, die nadellos an gewandt, d. h., den Tieren unter das Futter gemischt werden. Sie be- wirken, daß bei den entsprechenden Nutztieren eine Infektion meist nicht angeht oder im Falle des Haf tens der Infektion keine Krankheits symptome auftreten und insbeson dere die speziellen Krankheitserre ger zeitlich und mengenmäßig ver ringert ausgeschieden werden, d. h. die Anzahl der Salmonella-Keime wird unter jene Schwelle gedrückt, bei der es zur Ausbildung von In fektionsketten und damit zu Neuin fektionen kommt. stoffen de facto nicht mehr aus geschieden wird, und außerdem in der Außenwelt schneller abstirbt und damit keine — von Gegnern der Lebendimpfstoffe immer wieder als Gegenargument angeführte — Potenz zur Infektkettenbildung be sitzt. Mit Hilfe der entwickelten drei Salmonella-Impfstoffe soll in den nächsten zwei Jahren über die Sanierung der Tierbestände (und dem hierbei erzielten hohen ökono mischen Nutzen) ein schrittweiser Rückgang der Salmonella-bedingten schweren Gastroenteritiden beim Menschen erreicht werden. Durch die Eindämmung und evtl. Beseiti gung der Salmonellainfektionen beim Tier, unterbindet man zuneh mend die Übertragung dieser Sal monella-Bakterien vom Nutztier auf den Menschen. Dies berechtigt also Prof. Linde zu der Feststellung, „die DDR Wird...“ (siehe oben). Vorsichtige Prognosen über den ökonomischen Nutzen der neuen, be reits eingeführten Impfstoffe belau fen sich auf etwa 50 Millionen Mark jährlich, nach Überführung eines dritten Impfstoffes 1983 bis 1984 dürfte der Jahresnutzen auf über 80 Millionen Mark ansteigen. Verdeutlicht man sich da noch die Tatsache, daß ohne wirksamen Impf schutz 5 bis 7 Prozent der Tierbe stände jährlich an Salmonellabefall schwer erkranken bzw. verenden, kann man sich leicht vorstellen, daß an der reinen Nutzensgröße noch weit mehr Effekte angeschlossen sind. A. H./B. M, Prof. em. Dr. sc. Dr. h. c. Max Steinmetz erhält aus den Händen des Rektors die Ernennungsurkunde zum Ehrensenator. Foto: Riecke LAUDATIO auf Prof. em. Dr. sc. phil. Dr. h. c. Max Steinmetz anläßlich seiner Ernennung zum Ehrensenator der Kar-Marx-Universität Prof. Dr. Steinmetz wurde am 12. Oktober 1912 in Mannheim geboren, studierte in Heidelberg, Freiburg (Br.) und Frankfurt am Main und promovierte 1939 zum Dr. phil. Die entscheidende Wandlung vom bürgerlichen Wis senschaftler zum Marxisten be gann mit seiner Tätigkeit im NKFD seit 1945. Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion war er als Referent für wissen schaftlichen Nachwuchs in der damaligen Zentralverwaltung für Volksbildung und später i m Staatsekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen tätig. 1954 wurde er als Professor für deut sche und allgemeine Geschichte nach Jena berufen. Als Direktor des Historischen Instituts an der Friedrich-Schiller-Universität (seit 1957) hatte er wesentlichen Anteil an der Durchsetzung des Marxismus-Leninismus in Lehre und Forschung. 1960 wurde Max Steinmetz als Direktor des Insti tuts für deutsche Geschichte an die Karl-Marx-Universität Leip zig berufen. Mit Energie und Prinzipienfestigkeit leitete er von 1961 bis 1965 als Dekan die Philosophische Fakultät der Uni versität. Von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1975 war er Lehr stuhlleiter für ältere deutsche Ge schichte an der Sektion Ge schichte. Genosse Prof. Dr. Max Stein metz hat sich vor allem durch hervorragende und konzeptionell weiterwirkende Leistungen auf den Gebieten der deutschen früh bürgerlichen Revolution und der Universitätsgeschichte ausge zeichnet. Die das internationale Niveau des Fachgebietes mitbe ¬ stimmenden wissenschaftlichen Publikationen Max Steinmetz’, die im In- und Ausland ver öffentlicht wurden, gelten als re präsentativ für den hohen Stand der marxistisch-leninistischen Geschichtswissenschaft der DDR. Der von ihm geleitete Lehr stuhl erwarb sich großes interna tionales Ansehen, wobei die enge Zusammenarbeit mit profilierten sowjetischen Historikern hervor zuheben ist. Von den vielen be deutenden Aufgaben, mit denen Prof. Dr. Steinmetz betraut war oder noch ist, seien nur genannt sein erfolgreiches Wirken als Mit glied der Kommission der Histo riker der DDR und der UdSSR und der internationalen Kom mission für Universitätsge schichte, die Funktion eines Mit gliedes des Präsidiums der Hi storikergesellschaft der DDR so wie die Tätigkeit im Redaktions kollegium der Zeitschrift für Ge schichtswissenschaft. Als erfahrener Hochschulleh rer, Betreuer einer großen Zahl von Dissertationen, als Leiter von Konferenzen mit internatio naler Beteiligung, in vielbeachte ten theoretisch und faktogra phisch wegweisenden (Haupt-)Referaten, die er in der DDR und im Ausland vortrug, und in Wahrnehmung zahlrei cher kulturpolitischer Aufträge leistete Prof. Dr. Max Steinmetz einen hervorragenden Beitrag für das internationale Ansehen der DDR und ihrer marxistisch- leninistischen Geschichtswissen schaft. 24 Fotografien von Friedrich Engels Marx-Engels* Jahrbuch, Bd.4, Berlin 1981 Fotografien von Marx und En gels sind weltbekannt. Dabei ver fügt das Institut für Marxismus- Leninismus beim ZK der KPdSU, das seit Jahrzehnten alle erreichbaren Dokumente von Marx und Engels sammelt, lediglich über 15 Porträts von Karl Marx und 24 von Friedrich Engels. Im vierten, den Begrün dern des wissenschaftlichen Kommunismus gewidmeten Jahr buch, findet sich eine Studie von Boris Rudjak, der die 24 Fotogra fien von Friedrich Engels be schreibt und mitteilt, wann und wo sie entstanden sind oder sein könnten und wie sie in den Be sitz des Instituts gelangten. So ist nur eine einzige Fotografie be kannt, auf der Marx und Engels gemeinsam zu sehen sind. Sie stammt aus dem Jahr 1864 und wurde 1948 von Edgar Longuet, einem Enkel von Karl Marx, dem Moskauer Institut überge ben. Da sich 1980 der Geburtstag von Friedrich Engels zum 160. und sein Todestag zum 85. Male jährte, ist die Mehrzahl der Bei träge ihm gewidmet. Sie haben seinen Kampf für eine proletari sche Partei in Großbritannien (1871—1881), seinen Beitrag zum ideologischen Sieg des Marxis mus in d er internationalen so zialistischen Bewegung (1875—1895), seine Leistungen als Kritiker der bürgerlichen Hi storiographie sowie seine Kritik an den Auffassungen Proudhons und seinen Kampf gegen den Proudhonismus in der interna tionalen Arbeiterbewegung zum Gegenstand Auch der Beitrag Lenin über Friedrich Engels als einen der Begründer des wissen schaftlichen Kommunismus“, läßt sich dieser generellen The matik zuordnen. G. K.
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